Spaziergang mit den Wölfen Aspen und Tuk 

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Westkanada 2009
 
 
Samstag, 22. August 2009
Heute war es endlich soweit. Nach drei Jahren „Kanada-Abstinenz“ sollte es heute nun für vier Wochen nach Westkanada gehen. Mit von der Partie waren Andrea, Anja, Melanie und meine Wenigkeit.
Der einfachheithalber sollte jeder von seinem Heimatflughafen nach London fliegen und von dort sollte es dann gemeinsam nach Calgary gehen.
Um 13.50 Uhr startete mein Flug planmäßig ab Hamburg. Nach 1 h 15 Minuten Flugzeit kam ich in London an. Nach Passieren des Sicherheitschecks (meine Güte, was für Menschenmengen) traf ich Melanie als erste. Andrea lies auch nicht lange auf sich warten. Zu dritt ging es erst einmal an die Erkundung des Transitbereiches. Während Andrea auf eigene Faust die Geschäfte erkundete, sahen Melanie und ich uns gemeinsam die Geschäfte an. Dabei trafen wir auch auf Anja. Kurze Zeit später gesellte sich auch Andrea wieder zu uns. Um 16.20 Uhr wurde unser Abfluggate bekannt gegeben und wir marschierten gleich los zu unserem Gate. Dort brauchten wir nicht allzu lange zu warten, bis mit dem Boarden begonnen wurde. Leider verzögerte sich der Start um ca. 40 Minuten, so dass wir erst gegen 18.10 Uhr London verließen.
Schnell nach dem Start wurden Getränke serviert und auch das warme Abendessen lies nicht lange auf sich warten. Aufgrund des Inseat-Entertainments vergingen die folgenden Stunden dann mit Filme anschauen und Tagebuchschreiben. Zwischendurch folgte dann auch mal ein kurzes Nickerchen (was dann leider auch gleich von Anja und Andrea fotografiert wurde!). Irgendwann wurde noch ein kleiner Snack serviert und mit einer Stunde Verspätung landeten wir in Calgary.
Sehr nett wurden wir am Flughafen von dem Einheimischen empfangen (Hi Ladies, welcome back home). Sofort nach der Ankunft durchliefen wir die Einreiseformalitäten. Danach holten wir unsere Koffer vom Gepäckband, die dort bereits munter ihre Runden drehten.
Schnell hoben wir noch etwas Bargeld ab, bevor es zur Abholung des Mietwagens ging. Hier traf uns dann der Schlag. Eine Schlange von bestimmt 25 Personen wartete vor dem Alamo-Schalter. Alle anderen Vermietstationen waren kundenfreie Zonen – komisch.  Also stellten wir uns auch in die Schlange und warteten geduldig. Irgendwann hatte der Mitarbeiter von National ein Einsehen mit dem Alamo-Mitarbeiter und half nun bei der Herausgabe der Alamo-Fahrzeuge. Nach 1 ½ Stunden waren wir dann auch endlich an der Reihe und anschließend suchten wir im Parkhaus den uns zugedachten Wagen. Hierbei handelte es sich um einen gigantisch großen Dodge in der Farbe Rostrot. Schnell hievten wir das Gepäck in den Kofferraum und dann ging es mit dem Geschoss in langsamer Fahrt zum Flughafen Hotel Quality Inn. Dieses lag ca. 9 km vom Flughafen entfernt. Ohne Verfahren erreichten wir gegen 22.45 Uhr das Hotel. Nach dem Einchecken ging es sofort hinauf aufs Zimmer. Hier traf uns dann erst einmal der Schlag. Das Zimmer war sehr klein und gleich vorm Fenster befand sich ein gigantischer Lüfter, der in regelmäßigen Abständen mit lautem Getöse ansprang. Hundemüde fielen wir erst einmal ins Bett. Leider wollte sich der Schlaf bei dem ständigen Lärm des Lüfters nicht einstellen und so verbrachten wir eine ziemlich unruhige Nacht mit sehr wenig Schlaf.


 

Sonntag, 23. August 2009
Am nächsten Morgen sind wir dann total gerädert um 7.00 Uhr aufgestanden und haben uns fertig gemacht und unser Gepäck wieder zusammengepackt. Nach dem kostenlosen Frühstück im Hotel machten wir uns auf den Weg in den Glacier National Park (Montana, USA).  
Wir verließen Calgary auf dem Highway 2 und wechselten dann auf die weniger befahrene Nebenstrecke 22. Zuerst verlief die Fahrt durch platte Prärieebene. Aus der Entfernung konnte man aber die näher kommenden Rocky Mountains bewundern.
In Pincher Creek plünderten wir einen Wall-Mart und verstauten dann mit Ach und Krach die eingekauften Sachen im Wagen. Anschließend ging es zum Mittagessen zu A&W zum ersten Burger-Essen in Kanada. So gestärkt ging es anschließend in den Waterton Lakes National Park. Hier befuhren wir den Bison Paddock, wo noch eine frei lebende Herde Bisons weidet. Anschließend ging es durch wunderschöne Landschaften hinauf zum Chief Mountain.
An der Grenzstation zu den USA mussten wir erst unsere Pässe vorzeigen und diverse Fragen beantworten. Dann durften wir leider noch nicht die Grenze passieren sondern mussten unseren Wagen parken. Dies brachte mich wohl derart aus der Fassung, dass ich in der Hektik unbewusst den Panik-Knopf drückte. Lautes Getute nahm uns für Minuten in Beschlag. Auch hektisches Drücken aller Knöpfe brachte kein Stoppen des Alarms. Erst ein herbeigeeilter Grenzpolizist löste das Problem. Unten auf dem Wagenschlüssel befindet sich ein „Panik-Hebel“. Diesen habe ich wohl in der Eile ausgelöst. Zusammen mit dem Beamten ging es dann ins Grenzbüro. Hier wurden dann die normalen Einreiseformalitäten erledigt. Wir mussten also unsere Fingerabdrücke abgeben und dann wurde noch das Gesicht/Auge fotografiert. Zum Schluss „durften“ wir für diese Prozedur auch noch 6 US Dollar pro Person bezahlen.
Durch wunderschöne Landschaft ging es nun den Chief Mountain hinunter. Leider nahmen wir den falschen Abzweig und fuhren fast bis nach Many Glacier, bevor wir merkten, dass unsere Unterkunft in der Nähe von St. Mary lag. Also kehrten wir um und fuhren wieder ein Stück zurück. Um 18.00 Uhr erreichten wir dann unsere Unterkunft für die nächsten 4 Nächte – die Glacier Trailhead Cabins. Wir bezogen die Cabin Nr. 8. Nach dem Ausladen des Autos richteten wir uns erst einmal häuslich ein.
Später ging es dann in die Gemeinschaftsküche, um gemeinsam das Abendessen zuzubereiten. Gemütlich aßen wir in der Küche zu Abend und anschließend habe ich schon einmal Tagebuch geschrieben.
Danach wurde noch die Route für den kommenden Tag besprochen, bevor es hundemüde ins Bett ging.
 


Montag, 24. August 2009
Nach einer herrlichen Nacht sind wir um 7.15 Uhr aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Unser Frühstück bereiteten wir in der Gemeinschaftsküche zu. Nach dem alle satt waren, wurde die Verpflegung für unterwegs geschmiert und eingepackt.
Um 10.00 Uhr ging es dann los in Richtung Medicine Lake. Durch eine herrliche Landschaft fuhren wir bei traumhaft schönem Sommerwetter den Highway 89 bis Kiowa. Hier wechselten wir auf den kurvenreichen Highway 49. Immer wieder hielten wir an, um diese traumhaft schöne Kulisse zu fotografieren.
Vorbei ging es am Lower Two Medicine Lake mit immer neuen tollen Ausblicken. Unseren ersten längeren Stopp legten wir bei den Running Eagle Falls ein. Hierbei handelt es sich eigentlich um zwei Wasserfälle. Während ein Wasserfall direkt von oben kommt, kommt der zweite Wasserfall aus einer Höhle.
Der schöne Wasserfall wurde in aller Ausführlichkeit fotografiert, bevor es weiter ging zum Two Medicine Lake.
Hier stöberten wir erst einmal durch den Souvenirshop, bevor wir am See unsere mitgebrachten Brote verspeisten. Anschließend ging es noch einmal in den Souvenirshop, um die vorher ausgesuchten „Bärensocken“ zu kaufen.
Anschließend machten wir uns wieder auf den Rückweg nach St. Mary. Hier statteten wir dem lokalen Supermarkt noch einen Besuch ab. Anschließend ging es weiter die Duck Lake Road bis zum Duck Lake. Hier machten wir es uns an einem Bootssteg gemütlich und verspeisten die mitgebrachten Muffins. Um 18.00 Uhr waren wir dann wieder zurück in der Hütte. Wir bereiteten das Abendessen zu und verbrachten einen ruhigen Abend.
 

Dienstag, 25. August 2009
Noch völlig erschlagen vom gestrigen Tag sind wir erst um 8.15 Uhr aufgestanden. Schnell haben wir uns fertig gemacht und dann ging es auch schon in die Gemeinschaftsküche, um das Frühstück zuzubereiten.
Anschließend wurden die Rucksäcke gepackt und mit dem Wagen ging es nach Many Glacier. Bereits auf der Fahrt dorthin hielten wir etliche Male, um die herrliche Bergszenerie festzuhalten. Wir fuhren bis zum Ende der Straße und rüsteten und für unsere Wanderung zum
                                               Iceberg Lake
                                               15,8 km, 385 Höhenmeter
Auf dem Parkplatz trafen wir eine Park-Rangerin, die oben in den Bergen einen Grizzlybären beobachtete. Der Reihe nach konnten wir durch ihr Fernglas schauen und den großen Bären beobachten.
Um 11.30 Uhr ging es dann endlich auf große Wanderung. Es ging durch eine atemberaubende Berglandschaft, die ständig fotografiert wurde. Nach 4,3 km erreichten wir die Ptarmigan Falls und legten erst einmal eine Pause ein. Anschließend ging es weiter durch diese traumhaft schöne Landschaft. Am Berghang konnten wir dann auch zwei Bergziegen ausmachen. Nach insgesamt 7,9 km erreichten wir den Iceberg Lake. Lediglich ein Eisberg dümpelte noch im Wasser herum – kein Wunder bei Temperaturen um 30 °C. Direkt am See legten wir eine längere Pause ein und verputzten die mitgebrachten Brote. Um 16.00 Uhr begannen wir mit dem Rückweg. Kurz vor Trailende konnten wir noch einmal einen Grizzly am Berghang beobachten. Als wir kurze Zeit später völlig erledigt am Parkplatz ankamen, ging es erst einmal zur Toilette und dann in den Shop. Dort humpelten wir etwas ungelenk durch den Laden. Beladen mit Eis und kalten Getränken ließen wir uns auf einer Bank nieder und gönnten unseren geschundenen Füßen eine kleine Erholung. Auf dem Parkplatz herrschte währenddessen reges Treiben. Eine ganze Menschentraube stand zusammen und beobachtete mit Ferngläsern den Grizzly, den wir bereits vom Trail aus gesehen hatten. Nachdem auch wir noch einmal einen Blick auf den Bären geworfen hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Kurz vor dem Parkausgang entdeckte ich in der Straßenböschung einen Schwarzbären. Sofort hielten wir an und konnten den Bären ein wenig beobachten, bis er im Unterholz verschwand. Inzwischen standen etliche Autos am Straßenrand, um ebenfalls einen Blick auf den Bären zu werfen.
Auf der Weiterfahrt stießen wir dann noch auf eine Rinderherde, die gerade die Straße blockierte.
Um 8.00 Uhr waren wir dann wieder in unserer Hütte. Schnell haben wir das Abendessen zubereitet und darauf folgte der geruhsame Abend mit Lesen und Tagebuchschreiben.


 

Mittwoch, 26. August 2009
Bereits u m 7.15 Uhr waren wir alle wach und sind auch sofort aufgestanden. Nach dem Frühstück ging es wieder den Chief Mountain hinauf und über die US-Grenze nach Kanada. Diesmal hat alles reibungslos geklappt und auch der Panikknopf blieb diesmal aus – welch ein Glück.
Am Park Gate zum Waterton National Park zeigten wir unsere beiden Einzelparkpässe vor und erfuhren, dass wir ein Upgrade für einen Familienpass bekommen könnten. Also ging es sofort zur Ranger-Station und für einen Dollar Zuzahlung erhielten wir unser Upgrade.
Danach ging es an die Erkundung von Waterton Town. Zuerst ging es zum Prince of Wales Hotel. Hier genossen wir die herrliche Aussicht und eroberten anschließend den Souvenirshop und die gediegene Hotel-Lobby.
Danach ging es in das kleine Zentrum des Ortes, wo wir uns sofort an die Erkundung der Souvenirshops machten. Und dann landeten wir irgendwann im Eisparadies (sollte während des Urlaubs dann noch öfter geschehen). In einem Süßigkeitenladen entdeckten wir herrliche Eissorten und gönnten uns eine riesige Portion. Nach dieser Kalorienbombe ging es weiter durch den Ort und an den See. Wie im gesamten Ort Waterton trafen wir auch hier am See auf Rehe.
Anschließend ging es die 18 km lange Straße zum Cameron Lake entlang. Hier machten wir es uns auf dem Bootssteg gemütlich, ließen die Beine ins Wasser baumeln und genossen die Sonne und den herrlichen Blick auf den See und die Berge. Nach ca. einer Stunde „Schmoren in der Sonne“ machten wir uns auf den Rückweg und fuhren zum Redrock Canyon. Dieser Canyon besteht aus feurig roten Wänden aus 1,5 Milliarden Jahre altem Sedimentgestein. Wir schauten uns zuerst den Redrock Canyon an und gingen anschließend noch den kurzen Weg zu den Blakiston Wasserfällen.
Auf der Fahrt vom Redrock Canyon zurück nach Waterton hatten wir dann das ultimative Bärenerlebnis. Links oberhalb der Böschung stromerte ein junger Schwarzbär herum. Minutenlang konnten wir das schöne Tier beobachten. Und dann passierte das, wovon jeder Bärenfan träumt: Der junge Schwarzbär kam den Hang hinunter gelaufen und überquerte drei Meter von uns entfernt die Straße und verschwand im Gebüsch. Förmlich erstarrt waren wir und machten unentwegt Fotos. Melanie, die unseren Wagen an diesem Tag fuhr schoss aus dem Auto das ultimative Foto: Andrea und ich im Vordergrund und der Bär direkt hinter uns beim Überqueren der Straße – Hammer!
Noch voller Adrenalin fuhren wir weiter. Kurz vor Waterton konnten wir in großer Entfernung einen Schwarzbären auf einem Golfplatz entdecken. Wir hielten an und beobachteten den Bären.
Nach diesen Highlights machten wir uns auf den Rückweg. Wir fuhren wieder den Chief Mountain hinauf. Ca. drei Kilometer von der US-Grenze entfernt, entdeckte ich dann „ein Pferd“ im Unterholz! Hm komisch. Also anhalten und noch einmal zurücksetzen. Das „Pferd“ entpuppte sich als Bärenmama mit drei Bärenjungen. Was für ein unglaubliches Glück. Wir beobachteten die Bärenfamilie eine Weile. Ein kleines Bärenkind kletterte einen Baum hinauf und beobachtete uns von oben. Nein, wie süß!
Irgendwann näherten sich die vier der Straße und Mama Bär setzte an, um die Straße zu überqueren. Da kam von hinten ein Wagen angeschossen und hätte fast eine katastrophale Kollision verursacht. Der Wagen kam mit quitschenden Reifen zum Stehen und die Bärin blieb wie angewurzelt auf der Straße stehen. Andrea filmte das ganze Geschehen Zum Glück ist nichts passiert und Mama-Bär lief das letzte Stück über die Straße. Von dort rief sie ihre Jungen, die der Reihe nach die Straße überquerten – und das alles direkt vor unseren Augen!
Noch ganz berauscht von dem soeben Erlebten setzten wir unsere Fahrt fort. Um 21.00 Uhr waren wir dann in der Hütte und bereiteten schnell unser Abendessen zu. Anschließend wurde das Erlebte erst einmal zu Papier gebracht. Noch von den Bärenereignissen des Tages fasziniert, ging es um 23.00 Uhr ins Bett.
 
 
Donnerstag, 27. August 2009
Heute hat Andrea Geburtstag. Und prompt wollte Andrea heute als erste aufstehen. Dabei war das ursprünglich von uns ganz anders gedacht. Also mussten wir schnell umdisponieren. Melanie und Anja deckten in der Gemeinschaftsküche den Frühstückstisch und den Gabentisch, während ich mich fertig machte und Andrea dazu verdonnert war, mir Gesellschaft zu leisten. Umso größer war für Andrea die Überraschung, als sie den Küchentisch sah.
Nach dem Frühstück packten wir alles zusammen und beluden den Wagen. Danach ging es dann nach St. Mary zum Tanken. Das klappte mal wieder erst beim dritten Anlauf. Danach starteten wir unsere Tour auf der Going-to-the-sun-road. An jedem Aussichtspunkt hielten wir an und suchten das beste Fotomotiv. Bei einem dieser Haltestopps sahen wir wieder einen Schwarzbären am Berghang. Nach dem wir den Bären eine Zeit lang beobachtet haben, setzten wir unsere Fahrt fort.
Am Logan Pass angekommen, mussten wir erst einmal einen Parkplatz suchen. Nach dem wir mehrmals die Reihen abgefahren haben, fanden wir schließlich einen freien Parkplatz. Wir erkundeten kurz die nähere Umgebung, bevor wir zu der kleinen Wanderung zum
                                               Hidden Lake Overlook
aufbrachen. Bei ca. 30 °C stapften wir den Pfad hinauf. Plötzlich sahen wir in einiger Entfernung ein Bighorn-Schaf, welches natürlich erst einmal fotografiert werden musste. Ein Stück weiter sahen wir noch einmal zwei Bighorn-Schafe. Kurz vor dem Aussichtspunkt zum Hidden Lake sahen wir dann noch am Wegesrand eine Schneeziege in der Sonne liegen. Kurz danach trafen wir am Aussichtspunkt ein und genossen die herrliche Aussicht auf die umliegenden Berge und den Hidden Lake. Wir suchten uns ein ruhiges Plätzchen und futterten erst einmal unsere mitgebrachten Brote auf. Damit waren wir dann heißgeliebte Gäste für die dort lebenden Squirrels. Schließlich kam es so weit, dass ich meinen Apfel mit den Squirrels teilte und sie sich die Apfelstückchen bei mir aus der Hand abholten. Auch mein Dinkelschwarzbrot fand großen Anklang. 
Nach ca. einer Stunde machten wir uns wieder an den Abstieg. Noch einmal trafen wir auf mehrere Schneeziegen, diesmal war auch ein kleines Zicklein darunter, das sich im Unterholz herumtrieb. Weiter unten sahen wir dann zwei Murmeltiere, die sich in der Sonne sonnten. Kurz vor dem Ende der Wanderung sahen wir eine ganze Herde von Bighorn-Schafen am Berghang
Wieder am Parkplatz angekommen, sahen wir am Berghang gegenüber noch einen Schwarzbären, bevor wir unsere Fahrt auf der Going-to-the-sun-road fortsetzen. Aufgrund mehrerer Baustellen mussten wir immer wieder anhalten. Schließlich passierten wir den Lake Mc Donald und damit das Ende der Scenic Route.
Da es erst 17.30 Uhr war, beschlossen wir, heute noch bis Eureka zu fahren, wo wir dann um 19.15 Uhr eintrafen. Wir suchten uns ein Motel und fanden schließlich am Ortsausgang das Motel Silverado. Nach dem Ausladen ging es sofort wieder zurück in die Stadt zum Abendessen. Wir entschieden uns für das Front Porch. Dort gab es hausgemachte Burger und Sandwiches. Ich entschied mich für ein leckeres Chicken Sandwich. Zum Nachtisch gönnte ich mir dann noch einen super leckeren Schoko-Milchshake.
Danach ging es noch in den Supermarkt, um Wasser zu kaufen. Anschließend ging es dann ins Motel. Während wir uns durch das Fernsehprogramm zappten, schrieb ich schon einmal Tagebuch. Danach ging es dann ins Bett.
 


Freitag, 28. August 2009
Um 7.30 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Zum Frühstück ging es mit unseren Muffins ins hauseigene Casino. Dabei fragten wir uns nicht nur einmal, ob wir wirklich in einem Motel mit Casino gelandet waren. Die Fotos an den Wänden ließen anderes vermuten.
Anschließend machten wir uns auf den Weg Richtung kanadische Grenze. Diese passierten wir kurz hinter Roosville. Weiter ging es auf dem Highway über Fort Steele, Invermere nach Radium Hot Springs. Hier trafen wir am frühen Nachmittag ein und deckten uns mit reichlich Informationsmaterial im lokalen Informationszentrum über die Kootenay Rockies ein. Anschließend ging es dann zum Mittagessen und danach gönnten wir uns noch ein Eis (kein Wunder bei dieser Affenhitze).
Gegen 15.30 Uhr fuhren wir wieder los. Auf der Straße 93 ging es nun in den Kootenay National Park. Unser erster Stopp war am Olive Lake. Weiter ging es durch eine atemberaubende Berglandschaft. Regelmäßig hielten wir an den Aussichtspunkten und genossen die herrliche Aussicht. Um 16.30 Uhr trafen wir bei unserer Unterkunft für die folgenden zwei Nächte ein – der Kootenay Park Lodge. Wir bezogen Cabin Nr. 8 und besprachen, wie die nächsten Tage ablaufen sollten. Da wir heute mit 30 °C einen extrem heißen Tag erwischt hatten, wollten wir heute nichts mehr draußen unternehmen. Also erkundeten wir das Informationszentrum, das zur Unterkunft gehört, stöberten durch den Souvenir-Shop und wuschen erstmalig unsere Wäsche. In den Abendstunden machten wir uns noch einmal mit unserem Jeep auf Tierbeobachtungsfahrt. Leider hatten wir heute kein Glück – kein Tier ließ sich blicken. Gegen 20.15 Uhr waren wir dann wieder in unserer Hütte. Während Anja für uns einen leckeren Obstteller zauberte, schrieben Andrea und ich schon einmal Tagebuch. Anschließend ließen wir den Tag ruhig ausklingen. 


 

Samstag, 29. August 2009
Nach einer herrlichen kühlen Nacht sind wir um 8.30 Uhr aufgestanden. Gleich am frühen Morgen der erste Schock – kein warmes Wasser kam aus der Dusche. Was nun? Andrea ist schließlich ins Office gegangen und hat dort das Problem geschildert. So konnten wir uns heute früh in der Nachbarcabin duschen(die noch frei war). Nach dem Frühstück in der Cabin packten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg zum
Stanley Glacier Trail.
11 km hin und zurück, 395 Höhenmeter
Um 11.30 Uhr machten wir uns dann bei 30 °C an den steilen Aufstieg. In brütender Hitze ging es erst durch den durch einen Waldbrand im Jahr 2003 zerstörten Wald. Später ging es dann über eine Hochebene, bevor ein extrem steiler Anstieg über Geröll und Steine uns zu einem Aussichtspunkt führte, von dem wir einen herrlichen Ausblick auf den Stanley Glacier hatten. Völlig erledigt von dem brutalen Aufstieg, haben wir erst einmal eine lange Pause eingelegt, viel getrunken und unsere mitgebrachten Brote aufgegessen.
Nach dieser Stärkung wurde die grandiose Landschaft festgehalten, bevor wir um 14.30 Uhr den Abstieg in Angriff nahmen. Da es runter eben doch viel schneller geht als rauf, waren wir bereits um 16.00 Uhr wieder am Wagen. 
Obwohl wir alle schon ziemlich erledigt waren, ging es nun zum Marble Canyon. Dieser ca. 1 km kurze Weg führte uns zu den tiefen und malerischen Schluchten, die die Wasser des Tokumm Creek geschaffen haben.
Anschließend ging es zu den Paint Pots. Vor rund einhundert Jahren war die Farbe, die aus den Paint Pots gewonnen wird, beliebte Handelsware bei den Ureinwohnern.
Nach einem kurzen Abstecher zum Fluss direkt gegenüber unserer Unterkunft trafen wir um 18.30 Uhr total erledigt an unserer Hütte ein. Jetzt sprang erst einmal jeder unter die Dusche. Anschließend haben wir noch auf der Veranda zusammengesessen und dann zu Abend gegessen. Wir testeten die im unterkunftseigenen Shop gekauften Nudelsuppen. Danach begann der ruhige Spieleabend. Dazu gab es dann die vor Tagen gekauften Chips mit Tomatenketchup-Geschmack (war schon sehr gewöhnungsbedürftig).


 

Sonntag, 30. August 2009
Um 7.30 Uhr sind wir aufgestanden. Zum Frühstück ging es heute ins Haupthaus der Lodge. Bei Rühreier, Toast, Obstsalat und Saft ließen wir es uns gut gehen. Anschließend packten wir alles zusammen und beluden den Wagen. Um 10.30 Uhr ging es dann los Richtung Field. Zuerst befuhren wir den Highway 93 bis zur Kreuzung Johnston Crossing. Dort wechselten wir auf den Bow Valley Parkway. 
Dort hielten wir an mehreren Viewpoints. Unter anderem legten wir einen Halt am Storm Mountain Viewpoint ein. An anderer Stelle hatten wir einen wunderbaren Blick auf den vorbeiziehenden Fluss und die daneben liegenden Bahnschienen. Leider kam in dem Moment kein Zug.
Nach einem kurzen Tankstopp in Lake Louise fuhren wir direkt nach Field. Obwohl wir noch sehr früh dran waren, konnten wir bereits unser Gepäck in der Unterkunft abgeben. Von Field ging es dann weiter den Highway Nr. 1 weiter nach Golden. Dort ging es zuerst ins Visitor Centre. Anschließend ging es zum Wolf Centre ein wenig außerhalb von Golden. Wir nahmen an einer Führung teil und erfuhren eine Menge über die in Kanada lebenden Wölfe. Anschließend konnten wir uns noch ein wenig auf dem Gelände umsehen.   
Anschließend ging es nach Golden zurück. Dort zog es uns zuerst in einen Eisladen. Bei Temperaturen von 30 °C auch kein Wunder. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen und genossen unser Eis. Danach ging es in den großen Supermarkt zum Großeinkauf. Mit einem vollen Einkaufswagen verließen wir den Laden und beluden unseren Wagen. Danach ging es zurück nach Field. Während der Strecke mussten wir einmal anhalten, da aufgrund von Bauarbeiten auf der Strecke Sprengungen vorgenommen wurden. 
Um 20.00 Uhr waren wir schließlich in unserer Ferienwohnung in Field, dem Mount Stephen Guesthouse. Nach dem Ausladen der Lebensmittel richteten wir uns häuslich ein und bezahlten die Unterkunft bei Kim und Craig. Dabei lernten wir auch ihren Hund Jogi kennen, der sich vor Freude gar nicht mehr eingekriegt hat und wild um uns rumgetobt ist. Nach einem netten Plausch ging es wieder hinunter in unsere Wohnung. Dort bereiteten wir unser Abendessen zu: Chili con Carne und Salat vorweg. Nach dem Abwasch wurde dann Tagebuch geschrieben. Danach ließen wir den Tag ruhig ausklingen.  


 

Montag, 31. August 2009
Heute sind wir um 8.45 Uhr aufgestanden. Die Sonne brannte mal wieder unerbittlich vom Himmel und deutete auf einen weiteren heißen Tag hin. Nach dem Frühstück haben wir unsere Rucksäcke gepackt und sind erst einmal zum Visitor Center in Field gefahren. Dort haben Andrea, Melanie und ich für Mittwochmorgen die Wandertour mit den Wölfen reserviert. Anschließend ging es ein Stück den wunderschönen Icefield Parkway entlang. An mehreren Viewpoint hielten wir und genossen die herrliche Aussicht. Beinahe hätten wir noch einen Schwarzbären überfahren, der sich den Abhang hinuntertrollte und über die Straße lief. Leider war er zu schnell im Dickicht verschwunden, so dass wir keine Zeit für ein Foto hatten.
Vorbei ging es am Hector Lake bis zum Bow Lake. Am Parkplatz der Num-Ti-Jah-Lodge schnürten wir unsere Rucksäcke und begannen unsere heutige Wanderung zu den
                                               Bow Glacier Falls,
                                               10 km lang, 152 Höhenmeter
Zuerst ging es immer am wunderschönen Bow Lake entlang mit herrlichen Blicken auf das Wapta Icefield. Anschließend ging es an einem Fluss entlang bis zu einem steilen Aufstieg. Melanie und ich sind dann noch zweimal kurz vom Weg abgekommen, haben dann aber doch den richtigen Weg gefunden. Zuletzt ging es über ein ausgetrocknetes Flussbett bis direkt an den Wasserfall heran. Hier legten wir eine längere Pause ein, genossen die frische Brise in wasserfallnähe und konnten uns kaum sattsehen an der fantastischen Natur. Gegen 16.00 Uhr begannen wir wieder mit dem Abstieg. Aufgrund der veränderten Sonneneinstrahlung hatten wir nun herrliche Ausblicke auf die Gletscher. Während der Rücktour wurden dann mindestens genauso viele Fotos gemacht wie auf der Hintour.
Gegen 18.00 Uhr waren wir wieder am Parkplatz und machten uns auf den Rückweg. Wieder ging es den Icefield Parkway entlang und wieder hielten wir an vielen Viewpoints. Am Hector Lake fotografierten wir eine herrliche Spiegelung. Anschließend fuhren wir nach Field und erkundeten das kleine Village mit seinen Geschäften. Danach ging es dann direkt nach Hause. In der Cabin machten wir dann unser Abendessen – Toast Hawaii.
Anschließend haben wir Tagebuch geführt und die Planung für die kommenden Tage durchgesprochen. Danach ging es dann hundemüde ins Bett.


 

Dienstag, 1. September 2009
Um 7.15 Uhr sind wir aufgestanden. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Moraine Lake. Der Moraine Lake ist für mich immer wieder ein Highlight. Bei diesem Besuch ging es aber auch darum, eine Wette zu gewinnen. Die Wette zwischen mir uns Anja lautete: „Sind die geschossenen Fotos mit der Digitalkamera vom Moraine Lake genauso schön wie eine uns vorliegende Postkarte“. Wetteinsatz war eine Flasche Rotwein. Die Landschaft ist einfach überwältigend. Und dank einer guten Sonneneinstrahlung so früh am morgen habe ich die Wette gewonnen. Der See leuchtete wieder in einem unvorstellbaren Türkis und die schneebedeckten Gipfel schimmerten im Wasser. Vom Rockpile Lookout hatten wir diesen einmaligen Ausblick.
Anschließend fuhren wir zum Lake Louise und fotografierten auch dort die Bergszenarie. Dort trennten sich unsere Wege. Während Anja und Andrea eine Wanderung machten, fuhren Melanie und ich nach Lake Louise Village. Dort stöberten wir in jedem Souvenirshop und gingen ins Internetcafe.  
Nachmittags fuhren wir die Yoho Valley Road hinauf zu den Takakkaw Falls. Die Wasserfälle stürzen 254 Meter in die Tiefe und zählen zu den wohl spektakulärsten Wasserfällen in Kanada. In den Kanadareisen vorher war nie so viel Wasser, das den Fall hinunterstürzte. Die Gischt spritzte schon weithin. Nach dem wir den Wasserfall ausführlich fotografiert hatten, fuhren wir wieder nach Lake Louise. Dort bummelten Melanie und ich durch das Chateau Lake Louise, bevor wir auf Andrea und Anja stießen. 
Gemeinsam fuhren wir nach Lake Louise Village. Hier erfolgte dann ein Feedbackgespräch zum bisherigen Reiseverlauf. Dabei haben wir uns dann so verquatscht, dass es bereits dunkel wurde, als wir uns auf den Heimweg machten. Um 20.30 Uhr waren wir dann wieder in der Wohnung und machten uns sofort daran, das Abendessen zu bereiten. Heute gab es frisch zubereitete Tomatensauce mit Reis und Nudeln.
Anschließend folgte die Besprechung für den nächsten Tag.


 

Mittwoch, 2. September 2009
Heute Morgen hieß es richtig früh aufstehen. Um 6.00 Uhr klingelte uns der Wecker aus den Federn. Nun ging alles ganz flott. Schnell haben wir gefrühstückt und bereits um 8.00 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Golden. Hier setzten wir Anja ab und fuhren weiter zum Wolf Education Center. Beim Abbiegen in die Straße zum Education Center dann gleich ein Aufschrei – in der Ferne erblickten wir einen kleinen Schwarzbären und einen Coyoten. Also fuhren wir schnell zu der Stelle. Dann die große Enttäuschung. Statt Bär und Coyote sahen wir zwei Hunde ;-)) Aber die Enttäuschung hielt nicht lange. Da wir noch sehr früh dran waren, fuhren wir die Straßen in der Umgebung ab. Dabei entdeckten wir dann mehrere Rehmütter mit ihrem Nachwuchs. Dieses Familienidyll wurde natürlich immer festgehalten. Um 9.45 Uhr waren wir dann am Wolf Education Center. Wir zogen schon einmal unsere Wanderschuhe an und meldeten uns in der Rezeption an. Nach dem Ausfüllen einer Regel- und Haftungserklärung erhielten wir von Shelley eine Einweisung in den Umgang mit den Wölfen. Shelley hatte beschlossen, dass uns heute die Wölfe Aspen und Tuk auf unserer Wanderung begleite sollten. Aspen wurde ausgewählt, weil Sie gerne auf Menschen zugeht und Tuk mag lieber Frauen, also durfte er auch mit. Die beiden Wölfe wurden nacheinander aus dem Gehege geholt und in den Jeep befördert. In unserem Wagen fuhren wir Shelley und KC hinterher. Nach acht Kilometern erreichten wir unseren Startpunkt der Wanderung. Die Wölfe wurden aus dem Auto herausgelassen und unsere gemeinsame Wanderung begann. Wir durften nur dann gehen, wenn die Wölfe auch gingen. Fotos wurden am Fließband geschossen. Wir gingen einen Waldweg entlang, Aspen rannte immer vor und zurück und Tuk hielt sich am Anfang eher im Gebüsch auf. An einem weitläufigeren Waldstück konnten wir die Wölfe dann hautnah beobachten und Fotos schießen. An einem Fluss hielten wir dann an und konnten die beiden Wölfe im Wasser erleben und wie sie dort herumtobten. Dann kam unser großer Augenblick. Wir durften uns in Position bringen und Aspen stellte sich neben uns. Dann konnten wir den Wolf auch streicheln. Shelley hat unerlässlich Fotos von uns gemacht. Es war ein einmaliges Erlebnis, einen wilden Wolf zu streicheln und ihn in Freiheit zu beobachten. Inzwischen hatten sich auch die Wölfe an uns gewöhnt und liefen neben uns her. Auch Tuk gesellte sich nun öfter zu uns und lieferte tolle Fotomotive. Leider machten wir uns dann wieder viel zu schnell auf den Rückweg. Nach 1 ¾ Stunden erreichten wir dann wieder Auto. Wir verabschiedeten uns von den Wölfen und fuhren Shelley und KC wieder hinterher zum Wolf Education Center. Hier beobachteten wir noch, wie die beiden Wölfe wieder in ihr Gehege gebracht wurden. Noch ganz erfüllt von den Eindrücken mit den Wölfen fuhren wir nach Golden und trafen Anja am lokalen Supermarkt.
Nach einem kleinen Einkauf verließen wir Golden. Auf der Fahrt zurück, stießen wir am Straßenrand auf eine Gruppe von Steinböcken. Daran konnten wir natürlich unmöglich vorbeifahren. Also hielten wir und machten diverse Fotos. Schließlich setzten wir unsere Fahrt fort und fuhren zu den Wapta Falls. Diese kleine Wanderung von insgesamt 4,6 Kilometern Länge führte uns zu einem Punkt, wo der Kicking Horse River 30 Meter in die Tiefe stürzt. Wir kraxelten in der Nähe des Wasserfalls herum, um das beste Foto zu erhaschen. Nach einem steilen Aufstieg ging es dann langsam wieder zurück zum Auto.
Von dort machten wir uns auf den Weg zur Natural Bridge und anschließend zum Emerald Lake. Beides wurde natürlich mehrfach fotografiert. Vom Emerald Lake ging es dann direkt zurück nach Field. Wir fuhren direkt in das Nachfolgerestaurant vom Truffle Pig. Hierbei handelte es sich um ein französisches Cafe mit einer ausgewählten Speisekarte. Von den herrlichen hausgemachten Burgern zu Zeiten des Truffle Pig war nichts mehr übrig. Stattdessen bestellten wir Hühnerbrust mit grünem Spargel und Kartoffeln. Hungrig wie wir waren, nahmen wir als Dessert noch einen Muffin oder ein Stück Kuchen mit nach Hause. In unserer Ferienwohnung angekommen, ging es erst einmal wieder unter die Dusche. Anschließend wurden die Bilder vom heutigen Tag angeschaut, Karten für die Daheimgebliebenen geschrieben und Tagebuch geführt. Danach ging es dann hundemüde ins Bett. 
 


Donnerstag, 3. September 2009
Heute klingelte wieder sehr früh der Wecker. Um 6.30 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns für unseren großen Shopping-Tag in Banff fertig gemacht. Gleich nach dem Frühstück ging es auf dem Bow Valley Parkway nach Banff. Einen kurzen Stopp legten wir noch an den Vermillion Lakes ein.
In Banff angekommen, vereinbarten wir eine Zeit und trennten uns erst einmal. „Frau“ geht ja lieber alleine shoppen. So konnte jede die einzelnen Geschäfte in aller Ruhe abklappern. Um 12.30 Uhr trafen wir uns wieder und gingen zum Mittagessen zu Magpie & Stump. Hier gab es dann seit langer Zeit mal wieder leckeres hausgemachtes Fastfood.
Anschließend ging die Shopping-Tour weiter. Da ich bereits alle Geschäfte kannte, bin ich erst einmal ins Internetcafe gegangen und habe sämtliche Emails bearbeitet. Anschließend kaufte ich noch die letzten Kleinigkeiten, bevor wir uns um 16.00 Uhr wieder getroffen haben.
Gemeinsam ging es dann noch in einzelne Geschäfte und abschließend ging es noch zum Eis essen. Inzwischen war aus dem Sommerwetter von heute Morgen tristes norddeutsches Schmuddelwetter geworden. Es regnete und stürmte. Schnell ging es zum Auto und wir fuhren zu den Bow Falls in Banff. Von dort ging es zum Surprise Corner, von wo man einen herrlichen Blick auf das Fairmont Banff Springs Hotel hat. Von hier ging es direkt zum Lake Minnewanka. Da uns dieser See so überhaupt nicht gefiel, fuhren wir gleich weiter zum Two Jack Lake. Auf der Fahrt dorthin sahen wir mehrere Rehe. Trotz schlechtem Wetter legten wir am Two Jack Lake einen Fotostopp ein, bevor es um 17.50 Uhr wieder Richtung Field ging. Wieder befuhren wir den Bow Valley Parkway – leider wieder ohne Tierbeobachtung. Um 19.00 Uhr waren wir dann wieder in unserer Unterkunft. Völlig durchgefroren wie wir waren, machten wir uns eine Zwiebelsuppe, die Anja schnell vom Laden um die Ecke geholt hatte. Nachdem wir uns aufgewärmt hatten, wurden die in Banff erstandenen Souvenirs begutachtet. Anschließend wurde Tagebuch geschrieben und danach noch eine Runde Siedler gespielt.   
 


Freitag, 4. September 2009
Wieder war es nichts mit dem Ausschlafen. Bereits um 7.30 Uhr sind wir wieder aufgestanden. Nach dem Frühstück wurde noch schnell in Field gedankt und ausführlich der kleine Souvenirladen angesehen, bevor es Richtung Glacier National Park ging. Erst einmal ging es auf dem Trans-Canada-Highway Nr. 1 nach Golden und dann weiter Richtung Glacier National Park. Dieser Park liegt nicht mehr in den Rocky Mountains sondern in den Selkirk und Columbia Mountains. Am Rogers Pass haben wir angehalten und uns im Discovery Centre umgesehen. Dort erfuhren wir auch, dass aufgrund eines heftigen Unwetters am Vortag viele Trails wegen umgefallener Bäume gesperrt waren.
Wir fuhren weiter und wechselten in den Mount Revelstoke National Park. Hier hielten wir am Skunk Cabbage Trail. Dieser 1,2 km lange Wundwanderweg durch gemäßigten Regenwald und ein Sumpfgebiet war leider ebenfalls vielfach vom Sturm zerstört, so dass wir uns den Weg immer wieder bahnen mussten. Anschließend gab es noch ein kleines Picknick im Freien, bevor es weiterging nach Revelstoke. Hier trennten wir uns und erkundeten jeder auf eigene Faust das kleine Örtchen. Anschließend gab es noch ein Eis, bevor es hinauf ging auf den Mount Revelstoke. Der 26 km lange Meadows-in-the-sky-Parkway windet sich durch Wald und vorbei an Blumenwiesen hinauf zum Gipfel des Mount Revelstoke. Oben angekommen ging es zum Balsam Lake. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es bereits wieder hinunter und auf dem Highway Nr. 1 wieder zurück. Einen letzten Stopp legten wir am Giant Cedars Trail ein. Dieser kleine Rundwanderweg von 800 Metern Länge führt auf Holzstegen durch einen ursprünglichen Wald, in dem dicht gedrängt 800 Jahre alte Lebensbäume und knorrige Hemlocktannen stehen.
Danach ging es dann direkt nach Hause in die Unterkunft. Da es bereits 20.30 Uhr war, ging es schnell in die Küche, um das Abendessen zuzubereiten. Heute gab es Currywurst a la Anja mit Toastbrot und Salat.
Der Abend endete mit Tagebuchschreiben, Koffer packen und den Planungen für die nächsten Tage.    


 

Samstag, 5. September 2009 
Heute musste ich mal nicht als erstes Aufstehen - heute hat das Andrea übernommen – juchhu. Also habe ich in der Zeit schon einmal den Frühstückstisch gedeckt. Nach dem letzten Frühstück in unserer herrlichen Unterkunft in Field haben wir unsere Koffer gepackt und den Wagen beladen.
 Während ich mich von Kim verabschiedet habe, habe ich erfahren, dass heute in Field ein Fest zum 100-jährigen Bestehen der Canadian Pacific Railway stattfindet. Schon beim Beladen des Wagens waren uns Einwohner in historischen Kostümen aufgefallen. Also entschieden wir, noch ein wenig in Field zu bleiben. Wir gingen zum Gemeindehaus und sahen dort zahlreiche Einwohner in den Kostümen aus den Anfängen der Eisenbahnzeit. Einige Bewohner wollten mit dem Bus nach Banff fahren und von dort mit einer historischen Eisenbahn wieder zurück nach Field fahren. Wir sahen uns alles ausführlich an und machten viele Fotos. Um 10.30 Uhr nahmen wir an einem historischen Rundgang durch Field teil, der von Sue durchgeführt wurde. Dabei erfuhren wir viel interessantes über diesen kleinen Ort. Nach zwei Stunden endete der Rundgang und wir gingen wieder zum Festplatz. Hier spielte gerade eine Countryband und spielte typische amerikanische und kanadische Lieder. Da die Einfahrt des historischen Zuges erst für ca. 14.00/15.00 Uhr geplant war, mussten wir uns leider schweren Herzens von Field verabschieden. Um 13.30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zum Icefield Parkway.
 Unseren ersten Stopp legten wir am Peyto Lake ein. Nachdem wir die ersten Minuten noch relativ ruhig die traumhafte Aussicht auf den türkisfarbenen See und die umliegenden Berge werfen konnten, stürmten nacheinander vier asiatische Schülergruppen und zwei asiatische Busreisegruppen die Aussichtsplattform. Damit war es vorbei mit der Ruhe. Aber es ist schon interessant, das hektische Treiben zu beobachten.
Wir setzten unsere Fahrt fort und hielten an zahlreichen Aussichtspunkten. Gegen 16.30 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft für die heutige Nacht: The Crossing Motel bei Sasketechwan Crossing. Nach dem Einchecken und dem Kofferausladen ging es direkt weiter zum Columbia Eisfeld. Hier entschieden wir uns, den Fußweg zum Gletscher zu unternehmen. Dabei war es für m ich schon erschreckend zu sehen, wie sich der Gleitscher in gerade einmal drei Jahren verändert hat. Im Jahr 2006 konnten wir noch den Gletscher betreten. Dies war heute verboten. Lediglich auf einem Rundwanderweg kann man Blicke auf die Gletscherzunge werfen. Alles wurde natürlich genauestens fotografiert.
Anschließend machten wir uns wieder auf den Rückweg und erreichten gegen 19.30 Uhr wieder unsere Unterkunft. In der Cafeteria gingen wir dann zum Abendessen. Die extrem unfreundliche Bedienung konnte unsere Laune allerdings nicht schmälern. Danach ging es dann aufs Zimmer. Den Abend verbrachten wir dann mit Tagebuchschreiben und interessanten Gesprächen. Gegen 23.30 Uhr ging es dann hundemüde ins Bett. 
 


Sonntag, 6. September 2009
Nach einer ziemlich unruhigen Nacht mit wenig Schlaf sind wir um 7.30 Uhr aufgestanden. Der Wagen wurde wieder beladen und wir checkten aus. Zu einem kleinen Frühstück ging es in die Cafeteria. Anschließend setzten wir unsere Fahrt auf dem Icefield Parkway fort Richtung Jasper National Park. Bei der Abfahrt regnete es noch, doch als wir am Columbia Eisfeld ankamen, schien kurzzeitig die Sonne. Schnell wurden Fotos gemacht und anschließend eroberten wir das Columbia Icefield Centre. Gegen 11.30 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. An zahlreichen Aussichtspunkten hielten wir und genossen die einmalige Aussicht auf die Berge.
Kurz vor den Sunwapta Falls fing es wieder an zu regnen. Aber auch der Regen kann uns nicht stoppen und so machten wir uns in regenfester Kleidung an die Erkundung des Wasserfalls. Kurze Zeit später erreichten wir die Athabasca Falls. Hier tummelten sich hunderte von Menschen. Also gesellten wir uns dazu und besichtigten den Wasserfall.
Anschließend ging es auf direktem Wege nach Jasper. Hier ging es zuerst in das Information Center. Wir wollten uns bezüglich einer Heli-Hiking-Tour zum Berg Lake informieren. So richtig weiterhelfen konnten uns die Mitarbeiter aber nicht. Also fuhren wir erst einmal zu Unserer Unterkunft, lernten Loretta kennen und absolvierten mit ihr gleich eine Wohnungsbesichtigung. Danach ging es ans Ausladen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause sammelten wir unsere schmutzige Wäsche zusammen und fuhren wieder ins Zentrum, um im lokalen Waschsalon unsere Wäsche zu waschen. In eine riesengroßen Waschmaschine (ca. 10 kg Fassungsvermögen!) stopften wir unsere gesamte Schmutzwäsche und erledigten anschließend im benachbarten Supermarkt unseren Einkauf für die nächsten Tage. Während Anja und Andrea unsere Wäsche in den Trockner umluden, bezahlten Melanie und ich unsere Einkäufe und luden alles in den Jeep. Anschließend ging es durch die zahlreichen Geschäfte in Jasper. Nach dieser ersten schnellen Erkundungstour haben wir uns um 18.30 Uhr wieder am Waschsalon getroffen. Die erste Trocknerladung war bereits fertig und so wurden schnell die Klamotten zusammengelegt. Als wir damit fertig waren, war auch der zweite Trockner fertig, so dass wir unsere doch noch sehr heiße Wäsche zusammenlegen konnten. Vollgepackt ging es nun zum Jeep und anschließend in die Unterkunft.
Hier haben wir schnell das Abendessen zubereitet und anschließend Tagebuch geschrieben. Den Tag ließen wir dann mit einer Partie Siedler ausklingen.
 


Montag, 7. September 2009
Wieder einmal sind wir um 7.30 Uhr aufgestanden. Nach einem leckeren Frühstück packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg ins Info-Zentrum. Wir wollten uns noch einmal bezüglich der Heli-Hiking-Tour zum Berg Lake informieren. Leider waren wir nach dem Telefonat mit dem Anbieter nicht sicher, ob wir diese teure Tour wirklich bei den ungünstigen Wetterverhältnisisen machen wollten. Also ließen wir diese Frage noch offen und machten uns auf den Weg Richtung Maligne Lake.
Unseren ersten Stopp legten wir am Maligne Canyon ein, einer pittoresken Kalksteinschlucht. Hier ließen wir uns viel Zeit und wanderten bis zur fünften Brücke.   Anschließend setzten wir unsere Fahrt fort – immer auf der Suche nach Tieren am Straßenrand (leider ohne Erfolg). Vorbei ging es am Medicine Lake. Je näher wir dem Maligne Lake kamen, desto schneebedeckter waren die Berge ringsum. Als wir am Maligne Lake ankamen, betrug die Temperatur gerade einmal 6 °C, aber es war zumindest trocken. Anja, Andrea und Melanie buchten die Bootstour zur berühmten Spirit Island. Da ich die Tour bereits zweimal bei bestem Wetter gemacht habe, wollte ich mich diesmal ausklinken. Aber zuerst gingen wir in den Souvenirshop mit angrenzender Cafeteria, um uns bei einer heißen Schokolade aufzuwärmen. Nebenbei futterten wir dann auch noch gleich unsere mitgebrachten Brote (den Apfelstrudel hatte Andrea bereits im Auto fast aufgefuttert). Um 14.00 Uhr gingen Anja, Andrea und Melanie auf große Bootstour und ich erkundete in aller Ausführlichkeit den Souvenirshop. Anschließend ging es ein wenig am Seeufer entlang.
Danach setzte ich mich ins Auto und fuhr ein Stück die Maligne Lake Road entlang in der Hoffnung, Tiere beobachten zu können – auch diesmal Fehlanzeige, schade!
Wieder am Maligne Lake angekommen, ging es wieder ein Stück am See entlang. In der Ferne konnte ich bereits das Boot von den drei Mädels sehen. Pünktlich um 15.30 Uhr waren alle wieder an Land. In der Cafeteria haben wir uns wieder aufgewärmt und um 16.15 Uhr die Rückreise nach Jasper angetreten, wo wir eine Stunde später ankamen. Wir parkten in der Stadt und gingen auf Erkundungstour. Nach 1 ½ Stunden trafen wir uns alle am Auto wieder – bepackt mit vielen Tüten. Und ich hatte endlich meinen großen „Willkommen-Bären“.
Um 18.45 Uhr waren wir dann wieder in unserer Ferienwohnung. Während Anja das Abendessen zubereitet hat, testeten wir anderen die Wireless Lan Internetverbindung. Nach dem leckeren Abendessen probierten wir noch die leckere selbst gemachte Schokolade von“ Jasper Rock and Jade“ (Erdnussbutter mit Toffee ist ein Genuss). Anschließend ging es abwechselnd ins Internet. Meine Zeit für das Tagebuchschreiben musste ich mir unter diesen Bedingungen hart erkämpfen. Aber gegen 21.45 Uhr war auch dies erledigt und der geruhsame Abend konnte beginnen.
 


Dienstag, 8. September 2009
Heute sollte er sein – der Wandertag schlecht hin. Heute sollte nun endlich die Wanderung Cavell Meadows am Mount Edith Cavell stattfinden. Aus diesem Grund sind wir wieder um 7.30 Uhr aufgestanden. Nach dem Frühstück wurden die Rucksäcke gepackt und um 9.45 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Mount Edith Cavell.   Und dann passierte das Grausame. Das Tor zur Berganfahrt war geschlossen!!! Wie kann denn das überhaupt sein. Das geht doch überhaupt nicht. Absolut unmöglich – schließlich ist der Mount Edith Cavell MEIN Berg.
Völlig gefrustet ging es hinunter nach Jasper zur Touri-Information. Nach wie vor war der Trail als geöffnet angegeben. Also suchten wir uns eine Mitarbeiterin und fragten noch einmal. Selten habe ich in einem Visitor-Center so eine unfreundliche Mitarbeiterin getroffen. Sie meinte, der Trail wäre gesperrt, weil dort Straßenarbeiten stattfinden. Wir wiesen Sie darauf hin, dass der Trail aber noch im Trail-Report als „offen“ bezeichnet ist. Daraufhin ließ Sie uns stehen, wüschte den Trail von der Tafel und kam erst Minuten später wieder zu uns.   Unsere Ersatzwanderung war der Opal Hill Trail. Also erkundigten wir uns, ob dieser Trail offen war. Da Sie dies bejahte, machten wir uns sofort auf den Weg zum Maligne Lake. Auf dem Weg dorthin sahen wir noch einen weiblichen Wapiti. Dies sorgte bereits wieder für ein Verkehrschaos. Nachdem auch wir unsere Fotos gemacht haben, fuhren wir weiter. Am Maligne Lake ging es gleich auf den oberen Parkplatz. Die Wanderstiefel wurden angezogen und die Rucksäcke geschultert und wir begannen schließlich um 11.30 Uhr unsere Wanderung zum
                                               Opal Hill Loop
                                               Ca. 10 km Länge und ca. 600 Höhenmeter
 
Die Wanderung führte uns zuerst durch eine Wiese, bevor ein erster Anstieg von drei Kilometern Länge begann. Während dieser drei Kilometer mussten wir einen Höhenunterscheid von 460 Höhenmetern überwinden – schon ein hartes Stück Arbeit. Der Weg führte uns durch einen Wald mit vielen Pilzen. An einer Weggabelung entschieden wir uns für den linken Weg und gingen den Loop durch Wald und über subalpine Wiesen. Auch hier ging es stetig bergan. Oben angekommen, setzten wir bei mittlerweile eisigen Temperaturen und heftigen Wind unsere Wanderung fort. Immer wieder hatten wir atemberaubende Blicke auf die umliegenden Berge. Ein letzter steiler Anstieg brachte uns schließlich zu einem einmaligen Aussichtspunkt. Von hier oben hatten wir einen wunderschönen Blick auf den Maligne Lake sowie auf die umliegenden Gletscher und Berge. Nach diversen Fotos machten wir uns wieder an den steilen Abstieg. Mit einem Mal sahen wir am Wegesrand eine weibliche Wapitikuh. Der Wapiti beobachtete uns genauso interessiert wie wir den Wapiti. Nach diversen Fotos ging es schließlich weiter. Um 16.45 Uhr waren wir wieder am Auto. Zum Aufwärmen ging es in das Cafe. Hier ließen wir es uns bei heißer Schokolade und einem Schoko-Cookie gut gehen. Nach einer Stunde machten wir uns wieder auf die Rückfahrt nach Jasper. Da wir ja nun bereits wieder Abend hatten, hielten wir ständig Ausschau nach Tieren. Kurz vor Jasper sahen wir dann eine Wapitikuh mit Ihrem Kind. Diese beiden fotografierten wir ausgiebig.
In Jasper ging es in den Supermarkt und dann hat jeder noch ein paar Minuten Zeit zum Shoppen gehabt. Jeder stürmte los und kaufte in den paar Minuten noch ein paar Souvenirs. Um 19.20 Uhr trafen wir dann wieder in der Wohnung ein. Anja und ich bereiteten das Abendessen zu. Nach dem Abendessen besprachen wir den morgigen Tag. Anschließend wurde Tagebuch geschrieben und wir ließen den Tag ruhig ausklingen. 
 


Mittwoch, 9. September 2009
Wie bereits von den letzten Tagen gewohnt, sind wir um 7.30 Uhr aufgestanden. Heute wollten wir noch einmal ca. 103 km den Icefield Parkway entlang fahren, bis zum Beginn des Wilcox Pass Trail. Nach dem Frühstück packten wir also unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg. Kurz hinter dem “Goat Lookout“ (ca. 38 km südlich von Jasper) sahen wir dann am Straßenrand zwei Mountain Goats, darunter ein kleines Ziegenkind. Sofort hielten wir an und machten zahlreiche Fotos. Unserem Vorbild folgend, füllte sich so langsam der Straßenrand und etliche Male klickten die Kameras. Wir setzten unsere Fahrt auf dem Icefield Parkway fort. Schnell konnten wir erkennen, dass in den letzten drei Tagen extrem viel Schnell auf den Bergen und Gletschern gefallen war.
Zur Sicherheit hielten wir im Icefield Center, um uns über den Trail zu informieren. Bei Aussteigen merkten wir, wie kalt es war. Die Temperatur lag knapp über Null Grad, es wehte ein heftiger Wind und ab uns zu fielen ein paar Schneeflocken. Die Sicht verschlechterte sich zusehends. Im Visitor Centre erfuhren wir dann, dass der Trail zum Wilcox Pass geöffnet war. Jetzt musste aber erst einmal Kriegsrad gehalten werden. Macht es wirklich Sinn, einen Trail bei derart schlechten Wetterbedingungen zu laufen? Wir entscheiden, dass wir den Trail bei diesen schlechten Sichtverhältnissen nicht laufen wollten. Also fuhren wir wieder den Icefield Parkway hinunter Richtung Jasper. 
Von dort ging es dann direkt weiter Richtung Miette Hot Springs. Kurz hinter Jasper sahen wir dann am Straßenrand einen Coyoten. Schnell hielten wir an, um Fotos zu machen. Danach setzten wir unsere Fahrt fort. An einem See legten wir eine Picknickpause ein. Anschließend ging es direkt zu den heißen Quellen. Während Anja und Melanie im Cafe warten wollten, gingen Andrea und ich in die Hot Springs. Es gibt einen Pool mit 39 °C, einen Pool mit ca. 42 °C und zwei kalte Pools zum Abkühlen. Es war einfach nur herrlich, diese wohlige Wärme zu spüren und die Natur ringsum zu genießen. Zuerst hielten wir uns in dem Pool mit 39 °C auf. Anschließend wechselten wir in den noch wärmeren Pool. Hier konnten wir es allerdings nicht sehr lange aushalten. Wir wurden ganz benebelt von dieser Wärme. Also ging es wieder in das „nur“ 39 °C warme Wasser. Nach 1,5 Stunden im warmen Wasser waren wir total erledigt und gingen Duschen.
Auf wackeligen Beinen ging es anschließend in das Cafe zu Melanie und Anja. Hier gönnten Andrea und ich uns erst einmal ein Eis. So gestärkt, m achten wir uns gegen 18.00 Uhr auf den Rückweg nach Jasper. Da die Abendstunden ideal für Tierbeobachtungen sind, hielten wir ständig Ausschau nach irgendwelchen Vierbeinern. Bis kurz vor Jasper mussten wir uns gedulden, aber dann sahen wir am Wegesrand eine ganze Gruppe von weiblichen Wapitis. Wir hielten sofort an, um Fotos zu machen. Erst Minuten später sahen wir im Dickicht einen kolossalen Wapitihirsch, der auf seine Herde langsam zuging. Schon klickten diverse Male die Kameras. Dann machte sich der Wapitihirsch an einer Buche zu schaffen. Mit seinem Geweih zerstörte er binnen Minuten den gesamten Baum – und wir hielten alles mit Kameras fest. Was für ein grandioser Moment. Völlig durchgefroren ging es schließlich wieder ins Auto. Aber so richtig weit kamen wir auch diesmal nicht. An der Kreuzung zu Jasper sahen wir zwei große Wapitiherden und bereits zahlreiche „Zuschauer“. Also gesellten wir uns dazu. Ein großer Wapitihirsch kam direkt auf die parkenden Autos zu und bahnte sich seinen Weg zu seinen zahlreichen Wapitiweibchen – direkt durch die parkenden Autos. Eine Horde von Menschen begleitete den Wapiti zu seinen Weibchen. Auch wir gesellten uns dazu und erhielten fantastische Fotos, wie der Wapiti zu seinen Weibchen stieß und röhrend durch die Gegend lief. Nach etlichen Minuten verließen wir das Spektakel und machten uns auf den restlichen Heimweg. Schnell haben wir noch in Jasper getankt und Minuten später waren wir dann in der Wohnung. Anja hat schnell ein leckeres Abendessen gezaubert und anschließend wurden Fotos angeschaut, Tagebuch geschrieben und Koffer gepackt. Den Abend ließen wir dann nach diesem ereignisreichen Tag ruhig ausklingen. 
 


Donnerstag, 10. September 2009
Heute sind wir bereits um 6.00 Uhr aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Nach dem Frühstück wurden schnell die Koffer und Taschen gepackt und der Wagen beladen. Wir verabschiedeten uns von Loretta (die in Ihrem Morgenmantel an der Haustür stand) und machten uns um 8.15 Uhr auf den langen Weg nach Williams Lake. Zuerst ging es den Yellowhead Highway entlang. Die Sonne schien und der Frühnebel hing noch über den Bergen. An der Mount Terry Fox Rest-Area hielten wir an. Leider war der Mount Robson noch von den Wolken verdeckt. Wir fuhren weiter Richtung Wells Grey PP. Vorbei ging es an Blue River, bis wir schließlich gegen 12.00 Uhr den Wells Grey PP erreichten.
Unser erster Halt waren die Spahats Falls. Diesen hohen Wasserfall erreichten wir über einen kleinen Spaziergang. Anschließend ging es zu den Dawson Falls. Der eindrucksvolle Wasserfall ist von zwei Aussichtspunkten zu sehen. Von der ersten Aussichtsplattform konnten wir den gesamten Wasserfall bestaunen. Ein kurzer Weg durch den Wald brachte uns zu der zweiten Plattform direkt in Augenhöhe mit den herabströmenden Wassermassen.
Danach ging es dann zu dem bekanntesten Wasserfall im Wells Grey Park – den Helmcken Falls. Der Wasserfall stürzt 141 Meter in die Tiefe und ist damit der viert höchste Wasserfall in Kanada.
Nach diversen Fotos legten wir hier unsere Picknickpause ein.
Anschließend verließen wir den Park. In Clearwater legten wir in einem Cafe eine weitere kurze Pause ein, um dort das Eis zu testen. Dabei lernten wir ein deutsches Ehepaar aus Krefeld kennen. Gemeinsam unterhielten wir uns lange über Kanada und die jeweiligen Erlebnisse.
So gestärkt machten wir uns auf die Weiterfahrt. Gegen 19.00 Uhr kamen wir in Williams Lake an und fanden im Super 8 Motel eine geeignete Unterkunft für die Nacht. Nachdem wir das Zimmer bezogen haben, ging es in das an direkt nebenan liegende Restaurant. Hierbei handelte es sich um ein Restaurant der leicht gehobenen Kueche. So gab es dann auch kein Fastfood sondern sehr leckere Gerichte. Leider mussten wir – hungrig wie wir waren – lange Zeit auf unser Essen warten. Aber das Warten hat sich gelohnt. Das Essen war wirklich sehr gut. Um 21.00 Uhr ging es dann mit vollen Mägen wieder zurück in unsere Unterkunft.
Bei Tagebuchschreiben und Buch lesen ließen wir diesen langen Fahrtag langsam ausklingen.
 


Freitag, 11. September 2009
Heute sind wir um 7.00 Uhr aufgestanden. Nach einem leckeren Frühstück in der Motel-Lobby beluden wir unseren Wagen und machten uns auf den nach Bella Coola. Von Williams Lake führt der Highway 20 zuerst durch atemberaubendes weites, hügeliges Ranchland und riesige Wälder. Als teilweise unbefestigte Straße führt er über 456 km an die Küste. Auf den letzten 100 km passierten wir die hohen und eindrucksvollen Gipfel der Coast Mountains sowie den Tweedsmuir Provincial Park. Kurz vor dem Park kommt der spannendste Abschnitt der heutigen Fahretappe: „The Hill“! Hier verläuft die Straße in kurvenreichen, steilen Abschnitten mit Gefälle von bis zu 15 % - das macht vielleicht Spaß ;-))
Gegen 17.00 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft für die nächsten Tage – das Casa Bella Guest Cottage von Bill und Tahirih Hall (und Ihrem Hund Jogi). Nach einer kurzen Führung durch unser eigenes Cottage packten wir aus und machten uns kurze Zeit später auf den Weg nach Bella Coola. Hier erkundeten wir den Hafen und entdeckten dabei mehrere Robben. Leider klappte der Versuch nicht so richtig, diese Tiere zu fotografieren. Auf der Rückfahrt buchten wir bei Kynoch Adventures gleich unsere Bärenbeobachtungstour mit Driftbooten für Sonntagnachmittag. Nach einem kurzen Einkauf im lokalen Supermarkt ging es dann direkt zurück in unser schönes Cottage.
Gemeinsam haben wir das Abendessen zubereitet und kurze Zeit später ließen wir es uns schmecken. Anschließend habe ich schon einmal Tagebuch geschrieben, bevor abschließend noch die Aktivitäten der nächsten Tage geplant wurden.


 

Samstag, 12. September 2009
Heute sind wir mal wieder um 7.00 Uhr aufgestanden. Es versprach wieder ein sonniger und warmer Tag zu werden. Nach dem Frühstück fuhren wir zum 30 Kilometer entfernten Startpunkt der kurzen Wanderung 
                                               Loop Trail (5 km Länge)
Dieser 5 km lange Rundwanderweg führte uns durch einen richtigen verwunschenen Märchenwald mit viel Moos. Es ging über Stock und Stein, bis wir ca. nach der Hälfte der Strecke eine Hängebrücke von ca. 25 Meter Länge erreichten. Die Hängebrücke führte uns über den Burnt Creek. Eine nach der anderen überquerten wir die schwankende Hängebrücke. Anschließend ging es nun auf der „Sonnenseite“ des Berges weiter. Es folgte ein kurzer, steiler Anstieg. Bereits hier sahen wir Bärenspuren am Wegesrand. Später entdeckten wir noch Bärenkot und Bärenhaare. Fast den gesamten Rest der Wanderung konnten wir Bärenspuren sehen. Schon beängstigend die Vorstellung, dass vielleicht nur wenige Minuten vor uns ein Grizzlybär den Weg gelaufen ist. Nach guten zwei Stunden beendeten wir die Wanderung und machten uns auf den Weg zu dem Odegaard Wasserfall.
Den Wasserfall erreicht man über eine 25 km lange Forststraße. Die Straße ist nicht gepflastert und manchmal extrem holperig und eng. Für die 25 km benötigten wir fast eine Stunde Fahrzeit. An einem Aussichtspunkt zu dem Wasserfall wurden erst einmal diverse Fotos gemacht, bevor wir uns einen Picknicktisch suchten und unsere mitgebrachten Brote vertilgten.
Anschließend ging es die Straße noch ein wenig weiter hinauf. Wir befanden uns nun mitten in den Coast Mountains und hatten eine tolle Aussicht auf die Berge und umliegenden Gletscher. Diverse Male hielten wir, um diese einmalige Landschaft zu fotografieren. Da die Straßenbedingungen aber immer schlechter wurden und sich auch unsere Tanknadel dem Ende zuneigte, kehrten wir auf dieser sehr engen Straße um (was für ein Akt!). Nach einer weiteren Stunde Fahrzeit waren wir wieder unten auf der Hauptstraße. Bereits mit leuchtender Tanknadel schafften wir es zur Tankstelle in Hagensborg. Hier ließen wir dann auch gleich den Luftdruck der Autoreifen checken – alles in Ordnung.
Wir fuhren noch zum kleinen Supermarkt, um das Fleisch wir unser heutiges Barbecue zu kaufen. Putenfleisch, ein T-Bone-Steak, Würstchen, Salat und Sour Creme wanderten in den Einkaufskorb. In unserer Cabin bereiteten wir alles zu, ließen uns von Bill den Gasgrill erklären und schmissen unser mittlerweile mariniertes Fleisch auf den Grill. Wir deckten draußen den Tisch und ließen es uns kurze Zeit später schmecken. Lediglich die Würstchen waren nicht ganz nach unserem Geschmack, da sie im inneren doch ziemlich weich und wabbelig waren.
Dank Geschirrspüler war das Aufräumen schnell erledigt. Anschließend sprang nach diesem heißen Tag jeder schnell unter die Dusche. Danach wurde dann Tagebuch geschrieben und wir ließen uns auch zu einem Spieleabend hinreisen. Danach haben wir noch gemütlich eine DVD angesehen. Um 23.30 Uhr hörten wir dann von draußen ein Geräusch. Als ich zum Fenster hinaus sah, sah ich den kleinen Jogi dort erwartungsvoll stehen. Bei diesen treuen Hundeaugen wurden wir dann schwach und ließen Jogi herein in unser Cottage. Nun gab es erst einmal dutzende Streicheleinheiten für den kleinen Charmeur. Auch ein bisschen Leberwurst fiel für ihn ab. Nur schwer konnten wir uns von Jogi trennen und so haben wir ihn um 00.15 Uhr zu seinem Herrchen geschickt und sind anschließend total erledigt ins Bett gefallen.
 
 
Sonntag, 13. September 2009
Wie bereits von den letzten Tagen gewohnt, sind wir um 7.00 Uhr aufgestanden. Nach einem morgendlichen Besuch von Jogi, bei dem mal wieder Leberwurst für ihn abgefallen ist, machten wir uns gegen 9.00 Uhr auf den Weg nach Bella Coola. Hier schauten wir am Hafen nach, ob die Robben sich vielleicht in Landnähe aufhalten. Wir konnten zwar wieder mehrere Robben sehen, diese waren aber zu weit entfernt, um Fotos zu machen. Also fuhren wir ein Stückchen weiter zu den Clayton Falls. Hier konnten wir auch direkt ans Wasser gehen, um die herrliche Landschaft zu genießen und zigfach zu fotografieren. Auch hier sahen wir zwei Robben, die aber leider wieder zu weit vom Ufer entfernt waren, um gute Fotos zu machen. Nach einem kurzen Abstecher zu den Clayton Falls, ging es nun wieder ein Stück die Straße zurück. Auf halben Weg zwischen Bella Coola und Hagensborg befinden sich die Thorsen Creek Petroglyphs, eine Ansammlung von ca. 100 Felszeichnungen. In einer Gallerie sahen wir uns zuerst die Muster der Petroglyphs an, bevor wir uns auf den mühsamen und teilweise sehr rutschigen Weg zu den Felszeichnungen machten. Mal wieder ging es durch einen verwunschenen Märchenwald. Hier ging es steil bergan auf matschigem Untergrund. Bei den Zeichnungen angekommen, wurden diese ausreichend bestaunt und fotografiert. En Versuch, die Petrogyphs abzupausen schlug leider fehl. Nach einem mühsamen Abstieg ging es wieder zurück zum Auto.
Da heute in Hagensborg „Farmers Market“ war, wollten wir den nun auch noch besuchen. Offensichtlich nahm das gesamte Dorf an dem Markt teil. Es gab Reit-Wettbewerbe, eine Kinderwahl zu „Queen and King of Bella Coola“ und für die Männer folgten weitere Wettbewerbe wie zum Beispiel „Wer hämmert am schnellsten einen Nagel durch ein Brett“. In einer Halle wurde Obst und Gemüse prämiert sowie diverse andere künstlerische Gegenstände. Draußen auf der Wiese gab es Buden und Stände für das leibliche Wohl.
Um 13.20 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zu Kynoch Adventures. Bei diesem Anbieter hatten wir eine Bärenbeobachtungstour auf einem Driftboot gebucht. Zuerst mussten aber die Formalitäten geklärt werden. Anschließend erhielten einige Gummistiefel und dann ging es auch schon zu sechst und unserem Führer Frazer Richtung Tweedsmuir Provincial Park. An einem guten Bärenbeobachtungsposten hielten wir an und ließen das Boot zu Wasser. Viele „Bären-Paparazzi“ saßen am Ufer. Darunter auch Joachim Peters aus Deutschland. Joachim zeigte uns Fotos von Grizzly-Bären auf seiner Digitalkamera (Da konnten wir nur vor Neid erblassen). Wir erhielten unsere Schwimmwesten und los ging es auf die drei stündige Driftboottour. Zuerst ging es ein kleines Stück den Fluss links hinaus. Bereits nach kurzer Zeit konnten wir in weiter Ferne drei Grizzlybären erkennen. Diese verschwanden aber leider hinter einer Flussbiegung. Wir machten uns auf den Rückweg und fuhren nun den Fluss hinunter. Mehrfach hielten wir an und verweilten für 15-20 Minuten an einer Stelle, in der Hoffnung, dass ein Bär erscheinen würde. Dies passierte dann leider nicht. Wir fuhren drei Stunden auf dem Fluss entlang, vorbei an einer grandiosen Natur – nur leider ohne Bären zu sehen. Zwischendurch gab es einen kleinen Snack im Boot. Nach drei Stunden hielten wir an den „Fisheries Pools“ an. Frazer holte das Boot an Land und holte den Wagen. In dieser Zeit unterhielten wir uns mit den vor Ort wartenden „Bären-Parparazzi“. Als Frazer wieder da war, ging es auf direktem Wege nach Hagensborg.
Dort angekommen verabschiedeten wir uns von Caroly und Doug und fuhren kurz zu dem Saloompt Forest Trail. Laut Reiseführer sollten hier zur Lachssaison eventuell Lachse springen. Sehen konnten wir aber nichts. Also machten wir uns auf den Rückweg. Um 19.30 Uhr waren wir dann wieder in unserer Unterkunft. Anja hat schnell ein leckeres Abendessen gezaubert, während Melanie und ich die Waschmaschine angeschmissen haben.
Nach einem leckeren Essen packten wir alles in den Geschirrspüler. Kurz vor Ablauf des Spülvorganges sahen wir dann das Elend – das gesamte Wasser und der Schaum kamen aus der Waschmaschine und verteilten sich in der Küche. Nun hieß es erst einmal aufwischen was das Zeug hielt. Unmengen von Wasser und Schaum mussten beseitigt werden. Schließlich wollten wie das Cottage in einem einwandfreien Zustand zurücklassen.
Eine Stunde später war das Chaos beseitigt. Nun mussten wir noch das schmutzige Geschirr abwaschen, da keiner mehr von uns der Waschmaschine traute. Als auch dies erledigt war, wurde die trockene Wäsche aus dem Trockner geholt und zusammengelegt. Der Koffer wurde bereits ein wenig gepackt und Tagebuch geschrieben. Total erschöpft ging es dann um 23.00 Uhr ins Bett.
 


Montag, 14. September 2009
Was hat uns da bloß geritten? Bereits um 5.00 Uhr klingelte uns der Wecker aus den Federn. Da unsere gestrige Bärenbeobachtungstour nicht so erfolgreich war, wollten wir heute Morgen noch einmal auf eigene Faust ein paar Spots ansteuern. Also hieß es extrem früh aufstehen, frühstücken und dann einpacken und den Wagen beladen. Von Bill hatten wir uns wohlweislich schon am Vortag verabschiedet. Um 7.15 Uhr waren wir auf der Piste und ca. 45 Minuten erreichten wir unseren ersten Bärenbeobachtungsposten. Nach gerade einmal 15 Minuten erschien ein Grizzlybär – allerdings nur für gerade einmal 2 Minuten. Also nutzen wir die vorhandene Zeit und schossen viele Fotos. Nach einer längeren Durstrecke ohne Bärensichtung fuhren wir den nächsten Spot an. Hier waren bereits alle Bären-Parparazzi anwesend. Also gesellten wir uns dazu und warteten. Als sich nach 45 Minuten nichts tat, wechselten wir noch einmal den Bärenbeobachtungsspot. Kurze Zeit später erschienen an unserem dritten Spot Jody und Ihr Mann, die wir noch von dem zweiten Bärenspot kannten. Wir unterhielten uns über eine Stunde lang – leider ohne einen Bären zu Gesicht zu bekommen. Um 10.00 Uhr mussten wir dann leider los Richtung Williams Lake. Schweren Herzens trennten wir uns von dem Bella Coola Valley.
Einen kurzen Stopp legten wir noch am Big Rock ein, einem großen, in der Mitte durchgebrochenen Felsen.
Anschließend ging es auf die lange Weiterfahrt. Wir wollten heute so nah wie möglich an Vancouver rankommen. Wieder fuhren wir zuerst den Highway 20 Richtung Williams Lake. An einer Picknick-Area haben wir unsere mitgebrachten Brote gegessen. Mit uns waren noch vier ältere Herren auf dem Picknickplatz. Die kamen gerade von einem Jagdausflug. Wie bei Kanadiern üblich wurden wir dann erst einmal befragt woher wir kommen, was wir hier machen und wo wir noch hinwollen. Großes Mitleid haben wir dann erregt, als wir sagten, dass wir drei Tage im Bella Coola Valley waren aber nur einen Grizzly gesehen haben. Daraufhin brachten Sie uns spontan ein Kuchenblech, von dem wir uns bedienen konnten. Nachdem nun auch der leckere Zitronenkuchen verspeist wir und wir uns von den Herren verabschiedet haben, ging es weiter.
Unser nächster Stopp war erst in Heincville zum Tanken und Eis essen. Weiter ging es über Wiliams Lake, 100 Mile House, Clinton nach Cache Creek. Da es schon spät war, wollten wir hier übernachten. Leichter gesagt als getan – das gesamte Städtchen war ausgebucht. Mit einer Ausnahme - die Unterkunft war aber nicht so toll. In einer Unterkunft fragten wir nach möglichen Bed & Breakfast-Unterkünften. Man nannte uns eine in Cache Creek und eine im Nachbarstädtchen Ashcroft. Zuerst ging es zu dem B&B in Cache Creek. Hier war leider niemand zu Hause. Also fuhren wir mittlerweile in der Dunkelheit nach Ashcroft. Wir fanden das B&B und es waren sogar noch zwei Zimmer frei. Die bezogen wir dann. Nach dem Einchecken ging es jetzt aber erst einmal zum Abendessen. In einem kleinen Restaurant ließen wir es uns schmecken. Anschließend wurden die Koffer ins B&B gehievt. Die Zimmer wurden mit Beschlag eingenommen und irgendwann kehrte dann auch Ruhe ein. Ohne Tagebuch schreiben ging es dann nach diesem langen Tag ins Bett.
 
 
 
Dienstag, 15. September 2009
Um 7.00 Uhr klingelte uns der Wecker erbarmungslos aus dem Bett. Die Nacht in diesen herrlichen Betten war leider viel zu schnell vorbei. Der Reihe nach ging es dann ins Badezimmer. Um 8.30 Uhr gab es dann auf dem überdachten großen Balkon das leckere Frühstück. Hier lernten wir Liz und Al aus Vancouver kennen, die auch im B&B übernachtet hatten. Zum Frühstück gab es Fruchtsalat mit Joghurt und anschließend leckeres Rühreis mit Toast. Während des Frühstücks führten wir tolle Gespräche mit Liz und Al. Viel zu schnell waren wir fertig und mussten uns von den beiden verabschieden. Nachdem wir uns von Jim, dem Inhaben des B&B, verabschiedet haben, hievten wir unser Gepäck wieder zum Auto und beluden den Wagen.
Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Vancouver. Zuerst ging es wieder Richtung Cache Creek und von dort wieder ein Stück den Highway 97 hinauf, bevor wir auf den Highway 99 abbogen. Von nun an ging es durch eine einmalige Naturlandschaft. Wir passierten Lillooet und waren wieder mitten im Gebirge mit fantastischen Ausblicken auf umliegende Gletscher. Am Duffy Lake legten wir einen Fotostopp ein. Kurz darauf folgte der Lower Joffre Lake. Hier ging es den 500 Meter langen Fußweg zum atemberaubenden See. Hier genossen wir die einmalige Szenerie und machten viele Fotos. Wir versuchten uns auch in „Hüpf-Fotos“ und haben uns bei den diversen Versuchen kaputt gelacht.
Ab Whistler wird der Highway 99 „Sea to Sky Highway“ genannt und führt bis Horseshoe Bay am Howe Sound. Diese Straße ist eine der zehn schönsten Scenic Straßen in Nordamerika. Ab Shannon Falls ging es immer entlang des Howe Sound mit einmaligen und wunderschönen Blicken auf die Fjordlandschaft.
Je näher wir an Vancouver ran kamen, desto dichter wurde der Verkehr. Wir schlängelten uns durch den Berufsverkehr und über die Lions Gate Bridge nach Downtown Vancouver. Keine 15 Minuten später erreichten wir unsere Unterkunft – das YWCA Hotel in Downtown. Wir checkten ein, was Dank Jimmy, dem Rezeptionisten, mit viel Lachen verbunden war. Anschließend ging es mit dem Wagen in die Parkgarage. Samt Gepäck ging es nun auf unser geräumigen 5-Bett-Zimmer. Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es nun zu Fuß auf eine erste kleine Erkundung der näheren Umgebung. Zuerst ging es Richtung Chinatown. Da es bereits abends war, suchten wir uns hier ein kleines Restaurant und aßen zu Abend. Mit vollen Mägen ging es nun wieder durch Chinatown und langsam zurück zu unserer Unterkunft. Bevor wir es uns gemütlich machten, wurde der Wagen in der Parkgarage noch komplett leer geräumt. Voll beladen ging es wieder aufs Zimmer. Hier folgte dann der ruhige Abend mit Lesen, Tagebuchschreiben und Planungen für die nächsten Tage in Vancouver.
 
 
 
Mittwoch, 16. September 2009
Nach einer unruhigen Nacht (die Betten haben Gummiunterlagen die ziemlich viel Lärm machen, wenn „Frau“ sich umdreht) sind wir um 7.15 Uhr aufgestanden. Anja und Andrea haben noch die Whale-Watching-Tour ab Victoria und den Bustransfer für uns alle vier für den morgigen Tag gebucht. Anschließend ging es in die Bibliothek zum Frühstücken. Gestärkt machten wir uns auf die Suche nach der Bushaltestelle für den Hop-on Hop-off Bus. Nachdem wir die Haltestelle gefunden haben, kam auch zeitnah der Vancouver Trolley. Wir lösten unsere Tickets und dann ging es auf die Sightseeing-Tour durch Vancouver. Unser Busfahrer brachte uns in rasanter Fahrt durch Chinatown nach Gastown. Hier stiegen wir alle aus und jeder machte sich alleine auf die Erkundung. Typisch für Gastown sind das Kopfsteinpflaster und nachgebildete Gaslampen hi
Am Ende der Water Street befindet sich die zwei Tonnen schwere Steam Clock, die alle 15 Minuten hupt und pfeift. Nachdem diese Attraktion ausreichend fotografiert wurde, bin ich weiter durch Gastown und runter zur Canada Place gelaufen. Hier lagen zwei Kreuzfahrtschiffe vor Anker. Herrlich ist die Aussicht von hier auf den Hafen, die Berge, das Meer, brummende Wasserflugzeuge und Hubschrauber. Der Canada Place selbst erinnert an ein Schiff, das im Hafen liegt.
Am Canada Place bin ich dann wieder in unseren Sightseeing-Bus gestiegen, der mich in den Stanley Park brachte. Von hier ging es dann zu Fuß weiter. Erster Halt war am Aquarium. Von hier bin ich direkt am Wasser entlang gelaufen (Seawalk) mit einzigartigen Blicken auf Downtown Vancouver. Der Stanley Park ist mit 400 ha der größte Stadtpark Nordamerikas. Auf drei Seiten umgibt der Ozean den Park. Mein nächster Halt war an den Totenpfählen. Nachdem diese fotografiert waren, ging es mittlerweile bei strömenden Regen mit dem Tour Bus zum Prospect Point. Diese Aussichtspunkt an der nördlichen Spitze des Parks bietet einen wunderschönen Blick auf die Lions Gate Bridge. Weiter ging es zur English Bay. Hier zeigte sich dann auch kurzzeitig die Sonne. Ich marschierte am Strand entlang und genoss einfach nur den Strand.
Mit dem Tourbus ging es dann zum Haltepunkt für die Falls Creek Fähren. Von hier ging es direkt nach Granville Island. Granville Island, südlich von Downtown beherbergt zahlreiche Geschäfte, Märkte und Gallerien. Der Granville Island Public Market ist das absolute Highlight. Dutzende Stände bieten fertige Häppchen, Obst, Gemüse und sonstiges Allerlei an.
Von hier bin ich dann mit dem Wassertaxi direkt nach Yaletown gefahren. Da ich der einzige Gast war, konnte ich viele Fotos machen und mich nebenbei noch mit dem Bootsführer unterhalten. Im Yachthafen von Yaletown haben wir angelegt und ich habe mich an die Erkundung der Davie Street gemacht. Die Straße ist wohl ein wenig vergleichbar mit der Reeperbahn in Hamburg. Nach einer Stärkung im Cafe Blenz trafen wir uns zu viert im Mongolischen Restaurant auf der Davie Street. Hier wollten wir das herrliche Buffet probieren. Das Essen war super lecker und auch sehr erschwinglich. Nach zwei Stunden sind wir aufgebrochen zum Hotel. Vorher haben Andrea und ich Melanie noch zum Harbour Lookout gebracht. Um 22.15 Uhr waren wir dann wieder in der Unterkunft. Nach dem Tagebuchschreiben ging es dann hundemüde ins Bett.
 
  
Donnerstag, 17. September 2009
Die Mädels sind heute bereits um 5.30 Uhr aufgestanden, da alle drei nach Vancouver Island wollten. Anja und Andrea hatten dort eine Whale-Watching Tour gebucht und Melanie wollte sich Victoria ansehen. Ich bin liegen geblieben und erst um 8.00 Uhr aufgestanden. Zum Frühstück ging es wie schon am Vortag ins Blenz Coffee in der Bibliothek. Ich hatte die Tüte mit den restlichen Lebensmitteln dabei, da ich diese in gewohnter Tradition an Obdachlose verschenken wollte. Als ich mit meinem Frühstück vor die Bücherei trat, sah ich am Gebäuderand eine Obdachlose Frau mit Ihrem Kind sitzen. Also bin ich auf die beiden zu und habe gefragt, ob ich Ihnen die Lebensmittel schenken darf. Mit einem guten Gefühl habe ich mich dann auf die Stufen vor das Gebäude gesetzt und gefrühstückt. Anschießend ging es zum Vancouver Trolley Bus, wo ich mir ein Uprade auf das gestrige Tagesticket kaufte. Zuerst ging die Fahrt mit Sightseeingbus zum Canada Place. Da heute die Sonne schien, stieg ich aus und machte ein paar Fotos. Anschließend ging es mit der blauen Linie nach Kitsilano. In der Umgebung des Vanier Parks sah ich mich ein wenig um und spazierte ein wenig den Seawalk entlang. Anschließend ging es mit dem Vancouver Trolley durch ganz Vancouver. Erst in Chinatown bin ich wieder ausgestiegen. Hierbei handelt es sich fast um eine eigene pulsierende Stadt. Die über 100.000 Chinesen in Vancouver bilden nach der englischstämmigen Mehrheit die älteste und zahlenmäßig stärkste ethnische Gruppe der Stadt und ihr Chinatown ist eine der größten in Nordamerika.
Zuerst ging es in den Dr. Sun Yat-Sen Park, der etwa einen Hektar groß ist. Der Park gilt als der erste authentische klassische chinesische Garten außerhalb von China. Sämtliche Steine, Kiefern und Blumen wurden sorgfältig platziert und haben eine symbolische Bedeutung.
Anschließend stöberte ich ein wenig durch die vielen Geschäfte, die die Hauptattraktion bilden. Vielerorts werden gewöhnungsbedürftige Fleisch- und Fischvariationen angeboten, darunter lebende Aale, platt gedrückte Enten, hundertjährige Eier und weitere Spezialitäten, die ich nicht so genau identifizieren konnte (ist vielleicht auch besser).
Sprachlos schlenderte ich durch eine chinesische Apotheke und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Schlangenhaut, getrocknete Seepferdchen, getrocknete Schlangen, Vogelnester und Bärenhoden sind hier erhältlich.
Am Polizeimuseum bin ich wieder in den Vancouver Trolley eingestiegen und bis zum Canada Place mitgefahren. Nach einer Mittagspause im Food Market des Pan Pacific Hotels bin ich zu Fuß zum Bahnhof gelaufen und habe mir dort ein Ticket für die Fähre nach North Vancouver geholt. Um 14.30 Uhr ging es dann mit der Fähre rüber zum Lonsdale Quay. Allein die Fahrt ist schon sehenswert. Der Anblick von Downtown Vancouver ist beeindruckend. In North Vancouver angekommen, besuchte ich den Lonsdale Quay Market gleich neben dem Bootsanleger. Der Markt ist nicht ganz so quirlig wie der Granville Market, bietet aber ebenfalls viele Lebensmittel- und Imbissstände – mit einem traumhaft schönen Blick auf Downtown Vancouver sowie den Hafen und die Schlepper und Fischerboote. Zudem lag gerade eine sehr große Yacht vor Anker mit einem Helikopter an Bord (man gönnt sich ja sonst nichts). Ich bummelte umher und genoss das gute Wetter. Nach zwei Stunden habe ich mich wieder auf den Rückweg gemacht und bin mit der Fähre zurück nach Downtown gefahren.
Hier ging es in das nahegelegte Harbour Centre Building und mit dem Sky Lift bin ich zum Lookout hochgefahren. Von oben hatte ich eine fantastische Sicht auf die ganze Stadt Vancouver. Selbst die entfernten Stadtteile konnte ich sehen. Besonders schön finde ich die Aussicht auf den Canada Place und den Stanley Park. Ich spazierte umher und genoss die Aussicht. Anschließend ging es langsam wieder zurück in die Unterkunft, wo ich um 18.00 Uhr wieder eintraf. Jetzt wurde schnell Tagebuch geschrieben und eine kleine Verschnaufpause eingelegt, bevor es um 20.00 Uhr wieder zurück zum Harbor Centre ging. Das Ticket für den Lookout ist den gesamten Tag gültig und ich wollte mir die Lichter der strahlenden Stadt bei Dunkelheit ansehen. Wow, was für ein gigantischer Anblick. Ich konnte mich nicht sattsehen an den Anblick dieser fantastischen Stadt bei Nacht. Zig Bilder wurden geschossen. Nach einer Stunde machte ich mich dann langsam wieder auf den Rückweg und war um 21.30 Uhr wieder in der Unterkunft. Schnee wurde noch der Rest vom Tagebuch geschrieben und dann begann der ruhige Leseabend.
 


Freitag, 18. September 2009
Wir sind um 7.15 Uhr aufgestanden und sind zum Frühstück zu Tim Hortons an die Waterfront gegangen. Nachdem wir gestärkt waren, trennten sich unsere Wege. Anja wollte sich heute in Fahrrad ausleihen und den Stanley Park erkunden, Melanie, Andrea und ich wollten zur zweitgrößten Mall in Westkanada – Metrotown. Die Mall mit über 400 Geschäften liegt im Stadtteil Burnaby. Direkt an der Waterfront lösten wir uns ein Ticket und kurze Zeit später ging es in rasanter Fahrt in den Vorort von Vancouver. Bereits nach 15 Minuten hatten wir unser Ziel erreicht und strömten den Menschenmengen hinterher. Kurze Zeit später erreichten wir das Einkaufsparadies. Hier trennten sich dann unsere Wege, da jede auf eigene Faust die Mall erkunden wollte. Durch zahlreiche Geschäfte ging es den gesamten Vormittag. Am frühen Nachmittag legte ich im Foodmarket eine Pause ein und ließ mir ein leckeres Chicken-Sandwich schmecken. Anschließend ging der Rundgang weiter. Kurz vor verlassen der Mall habe ich dann tatsächlich Andrea entdeckt – na klar, im Foodmarket vor sich hin futternd. Gemeinsam sind wir dann am Nachmittag mit dem Skytrain wieder zurück in die Innenstadt gefahren. Diesmal stiegen wir bei der Station „Stadium – Chinatown“ aus und gingen direkt zur Unterkunft. Hier wurden die Einkäufe abgeladen und ein wenig verschnauft. Und auch die Koffer und Taschen wurden schon einmal ein wenig vorbereitet. Anschließend bin ich losgezogen Richtung Robson Street. Ein Shop am anderen, einen Souvenirshop am nächsten – ein weiteres absolutes Einkaufsparadies. Irgendwann bin ich dann zum Canada Place marschiert. Hier konnte ich dann noch das Ablegen von zwei Kreuzfahrtschiffen beobachten. Um 18.30 Uhr habe ich mich dann mit Anja, Andrea und Melanie vor dem Restaurant Stream Work Brewery. In dem vollen Restaurant ging es für uns ins Kellergeschoss. In dem urigen Lokal bestellten wir uns Bier und etwas Leckeres zu Essen. Nach dem Essen kam dann die große Überraschung: Von Melanie, Anja und Andrea habe ich für die Organisation der Reise das Abendessen geschenkt bekommen, eine Bärenfigur mit Salz- und Pfefferstreuer und Bärenservierten geschenkt bekommen. Wow, damit habe ich ja nun überhaupt nicht gerechnet. Nach diesem wirklich leckeren Essen sind Melanie und ich direkt ins Hotel gegangen, während Anja und Andrea noch zum Lookout hochfuhren.
In der Unterkunft angekommen, ging es in die Lobby. Hier meldeten wir uns im Internet an und checkten bereits für die morgigen Flüge ein. Nachdem auch die Bordkarten ausgedruckt waren, ging es wieder hinauf aufs Zimmer. Jetzt begann das Chaos. Jeder war damit beschäftigt, seine Koffer und Rucksäcke zu packen. Nebenbei habe ich dann noch Tagebuch geschrieben. Stunden später war dann das Chaos auf allen Betten beseitigt, die Koffer und Taschen weitgehend geschlossen. Jetzt begann der ruhige Leseabend (von einigen kleineren akustischen Aussetzern mal abgesehen).

 

 


Samstag, 19. /Sonntag, 20. September 2009
Morgens um 7.15 Uhr sind wir aufgestanden. Nach dem Fertigmachen wurden noch die letzten Sachen in die Koffer und Taschen gestopft. Schwer beladen ging es in die Parkgarage, um den Wagen zu beladen. Anschließend haben wir ausgecheckt und noch geklärt, dass unser Wagen bis heute Nachmittag in der Parkgarage stehen kann.
Da heute unser letzter Tag in Kanada war, wollten wir heute zum Frühstück ein traditionelles nordamerikanisches Frühstück zu uns nehmen. Hierfür hatten wir uns das Restaurant „White Spot“ ausgesucht. Wir alle bestellten uns ein deftiges Frühstück mit Spiegeleier, Würstchen, eine Art von Kartoffelpüree und Pfannkuchen. Schwer waren wir am kämpfen, um die Teller wenigstens einigermaßen leer zu bekommen. Völlig vollgestopft ging es dann ein letztes Mal an die Erkundung von Downtown Vancouver. Wieder trennten sich unsere Wege. Jeder von uns wollte noch die letzten Kleinigkeiten besorgen.
Mich zog es mal wieder zuerst an den Canada Place. Bei herrlichem Sonnenschein genoss ich die dortige Atmosphäre. Anschließend bummelte ich noch durch die Gassen von Gastown. Bei dieser Gelegenheit entdeckte ich dann auch eine Filiale von dem Taschenladen, der mit bereits gestern in Metrotown aufgefallen war. Hier kaufte ich mir dann die Tasche, die mir seit gestern im Kopf herumschwirrte. Stolz wie Oskar marschierte ich dann mit der Tasche umher. Am frühen Nachmittag zog es mich wieder zum Canada Place. Der Platz war voll von Touristen und Einheimischen. Ein paar junge Leute spielten Trommel und es war wieder eine tolle Stimmung hier. Ich begann ein wenig zu lesen und schaute zwischendurch immer mal wieder auf North Vancouver und das Kreuzfahrtschiff, dass am Canada Place lag. Nach etwas zwei Stunden machte ich mich auf und ging zurück Richtung Unterkunft. Einen letzten Stopp legte ich allerdings noch in der Bücherei ein. Hier setzte ich mich hin, beobachtetet das Treiben Drumherum und genoss einfach meine letzten Minuten in dieser tollen Stadt. Um 15.20 Uhr ging ich dann in die Unterkunft. Über die PCs in der Lobby ging ich ein letztes Mal ins Internet und checkte die Mail der Daheimgebliebenen. Wie verabredet erschienen die anderen gegen 15.45 Uhr. Alle marschierten noch einmal zur Toilette und dann ging es hinunter in die Tiefgarage. Die gekauften Sachen wurden in die Koffer verstaut, wir zogen uns noch einmal um und gegen 16.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Mitten durch das Großstadtgewühl suchten wir unseren Weg. Nach ca. 30 Minuten waren wir am Flughafen und sofort wurde unser Wagen von einem Mitarbeiter von Alamo in Empfang genommen. Ein letzter Check ergab keine Beanstandungen und so ging es jetzt ins Abflugterminal. Nach einer ersten Orientierungsrunde gaben wir unser Gepäck auf (eingecheckt hatten wir schon am Vorabend online). Anschließend ging es durch die Passkontrolle in den Transitbereich. Hier hielten wir uns die nächsten zwei Stunden in den Geschäften auf und suchten unser Gate. Hier haben wir dann noch ein wenig fern geschaut oder gelesen. Um 19.50 Uhr wurde mit dem Boarden begonnen und pünktlich um 20.35 Uhr hoben wir ab. Aufgrund einiger technischer Probleme stand das Inseat-Entertainment erst nach ca. 1,5 – 2 Stunden zur Verfügung. Zuerst wurde aber ein warmes Abendessen serviert und danach lief auch das Entertainment Programm. So verbrachten wir die nächsten Stunden mit Videos anschauen und schlafen (leider gibt es auch hiervon wieder Beweisfotos). Als wir Grönland überflogen, konnten wir ein wenig von der Küste und vom Inlandeis entdecken. Am Vormittag gab es dann noch ein kleines Frühstück und ein wenig früher als geplant landeten wir um 13.40 Uhr in London. Nun ging es schnell hinaus und durch die langatmige Sicherheitskontrolle und den Zoll. Da ich als erste weiterflog, ging es direkt zu meinem Abfluggate. Bereits nach ca. 10 Minuten Wartezeit begann das Boarden und ich musste mich von Andrea, Anja und Melanie verabschieden. Schweren Herzens bestieg ich die Maschine und um 15.10 Uhr hoben wir planmäßig ab. Während des Fluges nach Hamburg gab es einen Keks und etwas zu trinken. So verging die Zeit schnell, bis wir um 17.55 Uhr in Hamburg landeten. Hier musste ich dann eine ganze Weile auf mein Gepäck warten und dann ging es auch schon zu meinen Eltern, die sich genauso freuten mich wiederzusehen wie andersrum. Mit der S-Bahn ging es dann nach Hause, wo wir abends um 20.15 Uhr ankamen. Nach einem kleinen Abendessen wurde geduscht und die erste Waschmaschine angeworfen. Nicht lange und mir fielen die Augen zu und es ging ins Bett.
 
 
Fazit der Reise:
-          Wir haben unglaublich viel gesehen und erlebt. Allein die vielen Tierbeobachtungen sind einmalige Erfahrungen. Aber auch die vielen Gespräche mit den Einheimischen und anderen Touristen sind wichtige Punkte für mich auf dieser Reise gewesen
-          Mit 6201 km haben wir so viele Kilometer zurückgelegt wie noch bei keiner anderen Kanadareise von mir.
-          Ich hätte mir gewünscht, dass ich mehr Zeit gehabt hätte. Einfach mal die Seele baumeln lassen kam ein wenig zu kurz.    
-          Die Freundlichkeit und Offenheit der Kanadier ist einmalig. Die „Servicewüste Deutschland“ kann sich davon noch eine Scheibe abschneiden.
-          Ich komme wieder … in ein paar Jahren

 

 

 

 

 

 

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