Zu den Bildern         Zu der Route/den Unterkünften

 

Vorwort:

 

Diesmal soll es zu viert (Claudia, Christian, Dirk und meine Wenigkeit) in das Land der Superlative gehen. 4 Wochen lang wollen wir mit einem Jeep West-Kanada erkunden und in Blockhütten/Cabins übernachten. Hauptziel wird sein, in den einzelnen Parks jeweils 4-7 Tage zu bleiben, um die grandiose Landschaft auf Wandertouren zu erkunden (one-day-hikes).

 

 

Samstag, 07.09.2002

 

Endlich ist es wieder soweit. Der langersehnte Kanada Urlaub steht nun bevor. Um 7:15 Uhr ging es dann los zum Hamburger Flughafen, wo wir 75 Minuten später eintrafen. Kurze Zeit später traf dann schon Claudia ein und nach weiteren Minuten kam auch Christian. Minuten später waren wir unser Gepäck los und spurteten dann auch gleich zu unserem Gate. Pünktlich hob die Lufthansa Maschine ab in Richtung Frankfurt. Mit unserer Boarding-Karte ging es in Frankfurt auch gleich in Richtung United Airlines Schalter. Vorher bekamen wir aber noch die gründliche Arbeit bei der Passkontrolle und beim Durchleuchten zu spüren. Christian und Claudia mussten sogar die Schuhe ausziehen, ansonsten wurden wir alle sehr gründlich abgetastet. Endlich kamen wir dann am Gate von United Airlines Flug 941 an und dort ging das Spiel gleich weiter. Es folgte das obligatorische Verhör (Wann und wer hat den Koffer gepackt, was wollen sie in den USA, usw.). Als auch dies überstanden war, konnten wir nur noch auf Dirk warten. Dieser kam dann auch auf den letzten Drücker angehetzt und musste dann auch noch die Fragen beantworten.

 

Nun waren wir zu viert und damit komplett. Fast als letzte gingen wir an Bord der Boing 777. Gleich ein Schock: Was war das hier bloß eng! Schnell fanden wir unsere Plätze und richteten uns häuslich ein. Um 14:32 Uhr Ortszeit landeten wir in Chicago. Dort mussten wir dann unsere Koffer in Empfang nehmen und diese an einem anderen Schalter wieder abgeben. Mit dem Sky Train ging es dann zu unserem Terminal. Minuten später bestiegen wir die Maschine der Air Canada. Pünktlich um 16:50 Uhr starteten wir dann wieder, diesmal zu unserem Endpunkt Calgary. Claudia und ich hatten eine ganze Sitzreihe für uns alleine und machten es uns dort richtig bequem. Kurze Zeit später wurden Getränke und Pizza serviert.

 

Nach einem geruhsamen Flug landeten wir um 19:40 Uhr in Calgary.

 

Danach ging es eiligst zum Rollband, wo auch schon die ersten Gepäckstücke ihre Runden drehten. Nachdem wir unser Gepäck in Empfang genommen haben, ging es zum Alamo-Schalter, um unseren Wagen abzuholen. Zur Freude aller handelte es sich hierbei um einen Ford Explorer - sehr geräumig also, um unser Gepäck unterzubringen. Anschließend ging es dann schon im Dunkeln Richtung Downtown. Natürlich haben wir uns verfahren, aber irgendwann haben auch wir die Jugendherberge gefunden. Nach dem Einchecken sahen wir uns die Zimmer! an und dann ging es zu einem kleinen Erkundungsrundgang durch die Innenstadt von Calgary. Um 23:00 Uhr waren wir wieder in der Unterkunft und dann ging es auch sofort in die Betten.

 

 

Sonntag, 08.09.2002

 

Nach einer mehr als unruhigen Nacht in einem Doppelstockbett (wobei ich oben schlafen durfte) sind wir völlig gerädert aufgestanden und haben den Schlafsaal geräumt. Um 09:00 Uhr haben wir bereits ausgecheckt und dann ging es zu Fraserway, einem großen Supermarkt, um Lebensmittel zu kaufen, da wir uns in den nächsten 4 Wochen selber versorgen wollten. Nach Durchlaufen sämtlicher Gänge war der Einkaufswagen dann auch ziemlich voll, so voll, dass wir Schwierigkeiten hatten alles im Wagen unterzubringen. Bei Starbucks genehmigten wir uns noch einen Kaffee und heiße Schokolade, bevor es Richtung Waterton National Park ging.

 

Von Calgary ging es auf dem Highway 2 Richtung Süden. Schließlich verließen wir diesen Highway und fuhren auf dem Highway 22x, der ruhigeren Alternative (empfehlenswert). Gegen 12:00 Uhr suchten wir uns im Freien eine Bank mit Tisch und frühstückten erst einmal ausführlich. Anschließend ging es entlang von Feldern, Farmen und Rinderherden Richtung Berge. Kurz vor dem Eingang zum Waterton Lake National Park befindet sich das Gelände des Bison Paddock, dort weidet noch eine kleine Herde Bisons. Anschließend ging es dann zum Parkeingang, wo wir uns eine Jahreskarte für die Nationalparks besorgten. Zu allererst viel uns im Park das Prince of Wales Hotel auf. Nach dem dies im Bild festgehalten wurde, ging es zur Tourist Information. Dort erkundigten wir uns über Trails.

 

Anschließend ging es zum Aspen Village Inn, wo wir uns nach einem freien Cottage erkundigten. Wir entschieden uns für die größere Variante, nämlich mit 2 Schlafzimmern und Küche. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet hatten und unsere Einkäufe vom Morgen im Kühlschrank verwahrt waren, ging es zu Fuß zur Besteigung des Bears Hump, einer 200 m über den Ort gelegenen Falskanzel, von der man einen atemberaubenden Blick über den Ort Waterton bekommt. Es ist zwar eine ganz schöne Kraxelei, aber die Schinderei lohnt sich wirklich, zumal ich aus der Ferne 2 Bären beobachten konnte. Der Abstieg ging dann wesentlich schneller und kurze Zeit später waren wir in unserem gemütlichen Cottage. Zusammen haben wir dann unser Abendbrot gekocht – Salat vorweg, Spaghetti mit selbstgemachter Bolognese. Das war schon richtig lecker.

 

 

Montag, 09.09.2002  

 

Bereits um 6:30 Uhr klingelte der Wecker. Sofort ging es zum Duschen und fertig machen. Dann ging es auf die Suche nach einem Bäcker, was aber nicht ganz einfach ist. Zurück gekommen sind wir mit pappig weißem Toastbrot. Schnell wurde gefrühstückt und dann wurden die Rucksäcke für unsere heutige Wanderung gepackt. Auf dem Programm stand der

 

                        Carthew-Alderson Trail

                        Gesamtstrecke:            19 km lang

                        Höhenunterschied:        600 m

                        Zeitbedarf:                 6-8 Stunden

 

Um 9:00 Uhr ging es dann los zum Cameron Lake - dem Startpunkt des Trails. Stetig bergauf ging es erst einmal bis zum Summit Lake, einem wunderschön gelegenem Bergsee, im Hintergrund ragen 2 majestätische Berge in den Himmel. Der Pfad wurde immer enger und steiler. Plötzlich tauchte ein junger Elk vor uns auf, der genüsslich am Gras herum zupfte. So ein attraktives Fotomotiv muss man dann auch sogleich ausnutzen. Nach diesem Posing verschwand der Elk wieder in die Wildnis. Wir stiegen tapfer den Pfad weiter hinauf. Inzwischen bestand der Pfad nur noch aus Steinen und Geröll. Oben angekommen war die Aussicht einfach atemberaubend. Langsam begann dann der Abstieg. Vorbei ging es an den beeindruckenden Carthew Lakes, wo stellenweise auch noch Schnee lag. An einem See haben wir dann auch gleich unser Mittagessen verputzt. Anschließend ging es weiter vorbei an wunderschönen Wasserfällen immer hinunter ins Tal. Um uns herum türmten sich die Berge auf -  ein gigantischer Anblick. Da sich der Abstieg doch über ein paar Stunden hinzog, gingen Christian und Dirk schon einmal voraus. Claudia und ich stiefelten langsam hinterher - gezeichnet von den Strapazen des Tages. Endlich war dann auch das Örtchen Waterton in Sicht. Nur noch sehr schwerfällig und ziemlich langsam eierten wir zu unserem Häuschen, wo Dirk und Christian schon auf uns warteten. Claudia und ich versorgten erst einmal unsere Wunden, bevor es daran ging, das Abendessen zu bereiten. Heute gab es wieder einen frischen grünen Salat und die Spaghetti-Bolognese von gestern. Heute hatten wir sogar noch nette Besucher. 3 Elks schauten freundlich ins Wohnzimmer hinein und sahen uns beim Abendessen zu. Völlig erschöpft begann dann der geruhsame Abend. Claudia ging ins Bett, Christian verbrachte die Zeit schlafend auf dem Sofa, Dirk las ein Buch und ich schrieb mein Tagebuch. Irgendwann stolperten wir dann alle sehr erschöpft ins Bett - mit den Gedanken bei dem wunderschönen Trail. 

 

 

Dienstag, 10.09.2002  

 

Heute sollte es zum Writing-on-Stone-Provincial Park gehen. Da keiner von uns noch einmal dieses pappige Toastbrot vom Vortag wollte, sind wir ohne zu frühstücken losgefahren, in der Hoffnung, bald auf einen Supermarkt zu treffen, und dort dann etwas Genießbares zu finden.

 

Vorläufig ging es von Waterton in Richtung Cardston. Der Weg dorthin führt an der Prärie vorbei - übergangslos bis zum Horizont erstreckende Getreidefelder. In Cardston haben wir dann einen kleinen Supermarkt ausfindig gemacht, wo wir unser Frühstück kaufen konnten. Anschließend ging es auf der Route 501 nach Osten. Etwas außerhalb haben wir dann abseits der Straße gefrühstückt – Bagels mit Wurst oder Schmierkäse.

 

Weiter ging es zum Writing-on-Stone-Provincial Park am Ufer des Milk River. Der inmitten der weiten Prärie gelegene Park gehört zu den herausragenden Stätten Albertas. Hier findet man eine der größten Ansammlungen nordamerikanischer Steinmalereien und hoodoos, bizarr erodierte Sandsteinformationen. Jeder erkundete die hoodoos für sich und kletterte die Felsen hinunter und hinauf auf der Suche nach den besten Fotomotiven. Auf meinem Weg durch diesen Irrgarten bin ich dann doch tatsächlich auf eine Klapperschlange gestoßen. Schnell bin ich ein paar Schritte zurückgegangen, da die Schlange den kompletten Pfad blockierte. Seelenruhig habe ich noch ein Foto gemacht und dann ein paar Minuten gewartet, dann war der Weg wieder frei und ich konnte meinen Erkundungsrundgang fortsetzen. Zurück am Auto wurde erst einmal alles ausgetrunken, was noch an Trinkbaren vorhanden war. Bei Temperaturen von 28 °C auch kein Wunder. Langsam ging es dann wieder zurück.

 

Auf der Rückfahrt zeigte die Tanknagel das drohende Ende an, aber Christian wollte partout nicht in Milk River tanken, die Quittung bekam er 91 Kilometer nach Milk River - wir sind liegen geblieben. Schweren Herzens  (das männliche Ego ist ja so verletzlich) marschierte Christian zur nächsten Farm, um nach Benzin zu fragen. Während wir wartend am Straßenrand standen haben wir uns erst einmal kaputt gelacht. Ein paar Minuten später kam Christian mit dem Farmer zurück, der uns mit ca. 8 Litern Benzin ausgeholfen hat. Es folgte noch ein nettes Gespräch und dann setzten wir unsere Fahrt fort. Wieder in Cardston angekommen, ging es dann erst zum Supermarkt, um die Vorräte für die nächsten Tage einzukaufen und dann ging es weiter zum Tanken. Als der Tank voll war, ging es wieder zurück nach Waterton.

 

Während der Fahrt hatten wir uns überlegt, dass es heute Reispfanne geben sollte. Die Herren wollten noch das gekaufte Bisonfleisch probieren. Also machten wir uns alle an die Arbeit. Dirk machte den Salat, Christian schnippelte das Gemüse und Claudia und ich machten die Reispfanne (Bisonfleisch ist ziemlich zäh).

 

Nach diesen kulinarischen Genüssen folgte dann der geruhsame Teil des Abends, den jeder mit Lesen verbrachte.  

 

 

Mittwoch, 11.09.2002

 

Um 7:30 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Anschließend wurde alles zusammen gepackt und dann folgte ein Bagel-Frühstück.

 

Per Jeep ging es dann zum Red Rock Canyon, dessen vom oxidierten Eisen intensiv rot gefärbter Sandstein ein toller Kontrast zu den im Hintergrund liegenden Bergen ist. Auf der Fahrt dorthin sahen wir eine Grizzly-Bärenmama mit ihren 3 Jungen. Leider waren sie zu weit weg, um ein Foto zu machen. Auf dem Rückweg vom Red Rock Canyon haben wir dann noch einen Schwarzbären gesehen, der durch das Gras stöberte. Als er uns gesehen hat, verzog er sich allerdings wieder ins Dickicht.

 

Von Waterton ging es dann auf dem Chief Mountain Highway nach Süden Richtung USA. An der Grenzstation wurde dann erst einmal unser Kofferraum durchgesehen, dabei haben wir dann unsere kanadischen Äpfel eingebüßt. Ansonsten gab es keinerlei Probleme und wir konnten zügig weiterfahren. Vorbei ging es am beeindruckenden Chief Mountain Richtung Glacier National Park. Dort ging es dann zuerst zum Parkeingang, wo wir uns einen 7-Tage-Pass besorgten. Da alle bezahlbaren Unterkünfte entweder geschlossen oder belegt waren, mussten wir uns etwas umorientieren. Von St. Mary (der Ort war komplett ausgebucht) haben wir dann diverse Unterkünfte in West Glacier angerufen, um für die folgenden Nächte Unterkünfte zu organisieren.

 

Um nach West Glacier zu gelangen, sind wir die Going-to-the-Sun Road gefahren, die von St. Mary quer durch die eindrucksvolle Landschaft der Rocky Mountains bis nach West Glacier führt.

 

Eine Stunde später sind wir dann in Apgar angekommen, um unsere Cabin-Bestätigung für die folgenden 4 Tage zu bestätigen. Dann ging es weiter nach West Glacier in unser Motel für die heutige Nacht (Highland Glacier Motel), wo wir dann auf Bill trafen. Bill, der Sohn der Besitzer ist mit uns abends in den örtlichen Pub gegangen. Die Kneipe war richtig urig. Zuerst haben wir uns bei Bier und Chanty (Alster, Radler) unterhalten. Später haben Bill und ich dann Billard gespielt. Zuletzt kamen auch noch Christian und Dirk dazu. Claudia unterhielt sich stattdessen mit Max (einem Viehzüchter). Um 22:45 Uhr ging es dann wieder zurück in unser Motel, wo wir dann auch bald schlafen gegangen sind. 

 

 

Donnerstag, 12.09.2002

 

Da heute ein Trail am anderen Ende des Parks auf dem Programm stand, mussten wir ziemlich früh aufstehen. Um 7:00 Uhr klingelte uns der Wecker gnadenlos aus den Federn. Schnell sprangen alle unter die super kleine und enge Dusche (manchmal polterte es schon bedrohlich) und dann wurden die Sachen gepackt und in den Jeep verfrachtet.

 

Unsere Fahrt ging wieder zur Going-To-The-Sun-Road. Wunderschöne Blicke eröffneten sich uns am Morgen. Die Straße selber ist nicht so atemberaubend vielmehr ist es die Bergszenerie und die Tierwelt. Nach jeder Kurve bietet sich ein neuer, überwältigender Anblick. Mehrmals haben wir angehalten und Fotos gemacht. Etwa auf halber Strecke befindet sich der Logan Pass auf einer Höhe von 2026 m. Am Logan Pass befindet sich die Kontinentale Wasserscheide. Weiter ging es den Berg wieder hinab. Mehrere Stopps folgten, unter anderem am Johnson Glacier.

 

Unten angekommen ging die Fahrt gleich weiter zur Many Glacier Ranger Station. Dort haben wir uns nach den derzeit geschlossenen Trails erkundigt (wegen hoher Bärenaktivität). Der Iceberg Lake Trail, den wir eigentlich laufen wollten, war leider geschlossen, also entschieden wir uns für den

 

Grinnel Glacier Trail.

Gesamtstrecke:            18 km lang

                        Höhenunterschied:        ca 500 m

           Zeitbedarf:                 6-7 Stunden

 

Per Jeep ging es dann  zur Grinnel Picknick Area, wo dann erst einmal ein ausführliches Frühstück folgte.

 

Der Trail beginnt mit einem Weg durch den Wald, immer entlang am Swiftcurrent Lake. Ein kleiner Waldweg führt dann zum Lake Josephine. Dort haben Claudia und ich erst einmal die Ausblicke auf den See und die umliegenden Berge bewundert. Zurück auf dem Trail ging es jetzt immer stetig bergauf. In Sicht kommt schon der Grinnel Glacier, auch wenn er noch kilometerweit entfernt liegt. Vorbei ging es an unzähligen Wasserfällen. Manche nur ganz klein andere wiederum so mächtig, dass man nass wurde, da der Trail genau nebenher verläuft. Im Blickfeld ist jetzt auch immer der Grinnel Lake, der eine atemberaubende Wasserfärbung aufweist. Am Ende des Trails befindet sich dann der Grinnel Glacier und im Vordergrund der dazu gehörende Schmelzwassersee, in dem noch die gekalbten Eisschollen und Eisbrocken treiben. Claudia und ich haben erst einmal eine Verschnaufpause eingelegt und unsere restlichen Obstvorräte aufgefuttert. Um 17:30 Uhr machten wir uns dann wieder an den Abstieg. Um 19:30 Uhr erreichten wir dann total erledigt den Jeep, wo die Herren der Schöpfung schon auf uns warteten.

 

Mit Dirk als Fahrer ging es jetzt in rasanter Fahrt zurück auf der Going-To-The-Sun-Road. Um 21:15 Uhr kamen wir in Apgar an. Zu der Zeit war die Rezeption des Apgar Village leider nicht mehr besetzt. An der Tür hing jedoch ein Zettel und ein Schlüssel für unsere Cabin. Im Dunkeln mussten wir dann zweimal die Cabins abfahren, bis wir unsere finden konnten.

 

Schnell wurde die Hütte inspiziert und dann ging es ans Abendessen kochen. Um 22:15 Uhr wurde dann gegessen und anschließend sind wir dann alle hundemüde ins Bett gefallen.

 

 

Freitag, 13.09.2002

 

Noch völlig erledigt von den Strapazen des Vortages haben wir bis 9:45 Uhr geschlafen. Nur schwer konnten wir die Glieder aus den Betten hieven. Als dann endlich alle munter waren, wurde gefrühstückt und dann ging es anschließend nach West-Glacier zum einkaufen. Nachdem alles nötige für das heutige Grillen besorgt war, haben wir die Jungs ein paar Kilometer außerhalb von West-Glacier abgesetzt, da sie zurück wandern wollten. Claudia und ich erkundigten uns im Visitor Centre von Apgar nach empfehlenswerten Trails. Zurück bei unserer Hütte haben wir noch Kohle (Briketts) und Wolldecken besorgt. Mit letzterer ging es vollgepackt an die Ufer des Lake Mc´Donnald, wo Claudia und ich die nächsten Stunden genossen haben. Wir haben gelesen, Karten geschrieben, uns gesonnt und uns einfach nur gut unterhalten und dabei die herrliche Landschaft genossen.

 

Um 16:30 Uhr ging es dann wieder zur Hütte, wo wir dann das Grillen schon einmal vorbereitet haben - Fleisch in Marinade eingelegt, Möhren und Gurken für den Salat geschnippelt, Knoblauch-Bagel fabriziert.

 

Als um 19:00 Uhr die Jungs noch immer nicht zurück waren, haben wir den Grill einfach schon einmal angezündet und kurze Zeit später angefangen zu grillen. Als unser Fleisch fertig war, kamen auch die Jungs um die Ecke gestolpert. So konnten wir dann noch wenigstens zusammen essen. Im Anschluss folgte die Planung für den folgenden Tag.

 

Bis 21:45 Uhr haben wir es draußen ausgehalten, dann wurde es uns zu kalt. Kurze Zeit später lagen dann wieder alle total erledigt in ihren Betten. 

 

 

Samstag, 14.09.2002

 

Nach und nach krabbelten alle aus den Betten, so dass wir bald wieder unser Bagel-Frühstück (getoastete Bagels) einnehmen konnten. Anschließend haben wir alles zusammen gepackt und unser Cabin Nr. 11 verlassen, da wir heute in ein größeres Haus umziehen sollten.

 

Zuerst ging die Fahrt aber wieder ein Stück die Going-to-the-sun-road entlang bis zur Park Area des Avalanche Campgrounds. Dort wurden dann wieder die Wanderstiefel angezogen und der heutige Trail konnte beginnen. Auf dem Programm stand der

 

Avalanche Lake

Gesamtstrecke:            10 km lang

                       Höhenunterschied:        ca 250 m

Zeitbedarf:                 3-4 Stunden

 

Zuerst führt ein 1,6 km langer Naturlehrpfad  der Trail of the cedars  durch einen dichten Tannen- und Zedernwald. Einige dieser Bäume (Western Red cedar und Hemlock Tannen) sind fast 800 Jahre alt. Nach Ende der 1,6 km kommt dann zuerst der Avalanche Creek - eine enge Schlucht mit vielen Strudellöchern. Von hier aus führt ein 3 Meilen langer Weg zum Avalanche Lake. Zuerst geht es auch hier noch einige Kilometer durch den Wald. Begleitet wurden wir von etlichen Streifenhörnchen. Später lichtet sich der Wald und der See erscheint – eine Bilderbuchszenerie. Da es heute wieder sehr heiß war, haben Claudia und ich gleich am Seeufer eine Rast eingelegt und uns gesonnt. Der verzweifelte Versuch am Berghang eine Schneeziege ausfindig zu machen schlug leider fehl. Auch wenn einige Leute immer wieder versucht haben uns zu zeigen, wo sich das Tier gerade befindet.

 

Nach der ausführlichen Rast ging es dann über Stock und Stein direkt am Seeufer entlang an das andere Ende - wo wir dann auch auf Christian und Dirk gestoßen sind. Nach einer erneuten Rast ging es dann an der anderen Seeseite  -  über umgestürzte Bäume und Geröll  -  wieder an den Seeanfang. Von hier ging es dann wieder zurück zum Auto.

 

Um 15:35 Uhr waren wir dann wieder am Jeep und dann ging es zum Visitor Centre nach Apgar, wo wir uns über weitere Trailmöglichkeiten informiert haben (was für ein alter lustiger Kauz). Anschließend ging es dann in unser neues Domizil  Cabin Nr. 20. Ein sehr geräumiges 2-stöckiges Haus mit 5 Betten, einer geräumigen Kochecke, einer Sitzecke und einem großen Badezimmer. Die Jungs haben sich im ersten Stock häuslich eingerichtet, Claudia und ich im Erdgeschoss.

 

Christian machte noch eine kurze Wanderung am See entlang, während Dirk, Claudia und ich uns an den Lake McDonnald setzten und die Landschaft genossen haben.

Da alle dann doch mächtig großen Hunger hatten, ging es dann ans Abendessen Kochen. Auf dem Speiseplan stand grüner Spargel und Kürbis. Dank Dirks Kochkünsten wurde der Kürbis in kleine Würfel geschnitten und gekocht, und der Spargel wurde angebraten und später mit dem Wasser der gekochten Spargelspitzen abgelöscht. Zum Andicken kam dann noch ein feinkörniger Cottagekäse hinzu - und fertig war ein leckeres Abendessen. An unserem quitschegelben 50er-Jahre Tisch haben wir dann fürstlich gespeist.

 

Anschließend folgte das Abwaschen und eine Lesestunden, bevor wir noch eine Runde Siedler gespielt haben.

Danach war dann der heutige Tag für uns gelaufen und wir begaben uns ins Reich der Träume.

 

 

Sonntag, 15.09.2002

 

Um 7:30 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Wie üblich gab es unser „Bagel-Frühstück“, das Einzige was uns einigermaßen zufrieden stellen kann.

 

Nach dem Frühstück ging die Fahrt dann einmal wieder entlang der Going-to-the-sun-road. Die Jungs haben wir dann beim Beginn des Trails The Loop rausgelassen. Sie wollten uns auf unserer Wanderung entgegen kommen. Claudia und ich fuhren noch bis zum Visitor Centre am Logan Pass. Dort starteten wir um 10:45 Uhr unsere Wanderung

 

                        The Highline Trail

                        vom Logan Pass zum Granite Park Chalet

                        Gesamtstrecke:                        24,4 km

 Höhenunterschied:                    ca 250 m

 

Zuerst ging es über eine kleine Wiese, doch schon kurze Zeit später zeigte der Trail seine ganze Vielfalt. Es kam eine Felswand mit einem schmalen Pfad zum Wandern. Festhalten konnte man sich an einem Halteseil. Als dies überstanden war konnten wir in einiger Entfernung 3 Schneeziegen sehen. Als wir zu diesem Stück des Trails kamen, grasten die 3 Schneeziegen munter vor sich hin, so dass wir gute Fotos aus nächster Nähe machen konnten.

 

Stetig ging der Weg nach oben, vorbei an alpinen Wiesen und kleinen Wasserfällen. Immer wieder öffneten sich wunderschöne Ausblicke auf die umliegenden Berge. Nach etlichen Stunden trafen wir dann Christian und Dirk, die uns entgegen kamen. Während die beiden sich an den Abstieg machten, ging es für uns noch eine Stunde weiter zum Granite Park Chalet - einer alten Schutzhütte. Dort wurde eine Pause eingelegt, bevor wir um 16:00 Uhr mit dem Abstieg beginnen konnten. An dem Felsplateau hatte sich inzwischen eine ganze Herde von Schneeziegen eingefunden, doch uns saß der Sonnenuntergang im Nacken und wir mussten uns beeilen. Die steile Felswand erreichten wir schon im Dunkel werden. Zeitgleich spielte sich aber am Himmel ein atemberaubendes Farbenspiel ab. Die umliegenden Berge wurden kurze Zeit in das Abendrot der untergehenden Sonne getaucht. Schnell wurden noch ein paar Fotos von diesem atemberaubenden Schauspiel gemacht, bevor wir wirklich am Ende unserer Kräfte um 19:40 Uhr wieder zum Parkplatz gelangten – wo seit 2 ½ Stunden Christian und Dirk im Auto warteten.

In rasanter Fahrt ging es die Straße hinab. Alle vier haben wir das herrliche Abendrot in den Bergen bewundert. 45 Minuten später waren wir dann wieder bei unserer Hütte, quälten uns aus dem Jeep und humpelten hinein. Schnell wurde das Abendessen gemacht (großer Topf Spaghetti mit Tomatensoße). Anschließend war dann keiner mehr in der Lage etwas Vernünftiges zu unternehmen und so ging es nach und nach für alle in das Bett.

 

 

Montag, 16.09.2002

 

Heute sollte es auf einer Strecke von etwa 600 Kilometern in den Banff National Park gehen. Bereits um 6:30 Uhr klingelte uns der Wecker aus dem Schlaf. Nach 10 Minuten zum Wachwerden sind wir dann aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Als Claudia und ich schon längst fertig waren, haben die Jungs noch immer tief und fest geschlafen. Kurze Zeit später gab es jedoch kein Erbarmen mehr und Claudia weckte Christian und Dirk.

 

Wie üblich gab es unser Bagel-Frühstück, heute allerdings in gemäßigter Anzahl - unsere Vorrät gingen zur Neige.

 

Nachdem alles zusammen gepackt war, haben wir den Schlüssel von unserem Domizil abgegeben und sind um 8:50 Uhr los gefahren  - Ziel Banff National Park.

 

Die Fahrt ging über Whitefish auf den Highway 93. Kurz vor der Grenze zu Kanada haben wir in Roosville noch einen Supermarkt geplündert, um unsere US-Dollar auszugeben. Diesmal gab es an der Grenze keine nennenswerten Fragen und wir konnten zügig passieren.

 

Über den Crowsnest Pass ging es dann bis Colemann. Dort verließen wir die Hauptstraße. Ab jetzt kamen 112 Kilometer gravel Road auf der Forestry Trunk Road. Belohnt wurde die Schaukelei durch atemberaubende Landschaften und einmalige Blicke auf die umliegenden Berge. 

 

Eine gute Stunde später ging es dann auf befestigter Straße durch das wunderschöne Kananaskis Country. Die Landschaft war atemberaubend, viele Seen und Flüsse säumten unseren Weg. Einmal trafen wir auf eine ganze Herde von kleinen Bergziegen. Dort mussten wir dann erst einmal anhalten und etliche Fotos machen. Weiter ging die Fahrt und kurze Zeit später ging es auf den Highway 1, der uns direkt zur Abzweigung Harvie Heights brachte. Schnell konnten wir unsere Unterkunft, die Stockade Cabins finden. Wir bewohnten das Cabin Nr. 21, direkt in Hanglage. Das Haus besaß ein Erdgeschoss mit Bad, Küche, Essecke, und Wohnzimmer. Die beiden Schlafzimmer befanden sich im 1. Stock.

 

Fast verhungert haben wir uns an das Abendessen gemacht. Heute gab es einen Auflauf aus Kartoffeln, Blumenkohl und Möhren mit Käse überpacken.

Heute gab es sogar den Luxus nicht Abwaschen zu müssen - in unserem Haus gab es eine Spülmaschine.

 

Anschließend haben wir noch den morgigen Trail besprochen und dann begann der geruhsame Teil des Abends - mit mollig warmen Gasofen.

 

 

Dienstag, 17.09.2002

 

Um 7:00 Uhr klingelte uns der Wecker aus den Federn. Nachdem dann alle fertig waren, folgte ein ausführliches Frühstück - diesmal gab es Vollkornbrot, eine Rariatät (was für ein Genuss).

 

Heute stand eine geführte Wanderung im Sunshine Valley auf dem Programm.

Mit dem Jeep ging es ins 10 Minuten entfernte Sunshine Valley. Auf der Sunshine Village Road ging es dann 9 km zur Ski area. Dort haben wir unseren Wagen abgestellt und gerade noch rechtzeitig die 4 Fahrkarten für den Shuttle-Bus bekommen, der um 9:30 Uhr dort abfahren sollte. Da der kleine Van schon ziemlich voll war, zwängten wir uns auf die hinteren Plätze. Kaum das wir saßen ging die Fahrt auch schon los zur 6 km entfernten Bergstation in 2.200 Meter Höhe.

 

Oben angekommen ging die Asiatische Delegation ihren Weg und übrig blieben 2 Frauen aus Californien und wir vier. Wir vier Frauen stürmten erst einmal die Toiletten - nach der schaukeligen Fahrt auch kein Wunder. Wieder im Freien, haben wir uns ordentlich warm angezogen und zusammen mit unseren Guide Jonathan ging es los. Da der Himmel ziemlich bewölkt war, blieb uns der Blick auf den Mount Assiniboine leider verwehrt.

 

Zuerst ging es vorbei an Fichten und Tannen zum Rock Isle Lake. Von mehreren Aussichtspunkten kann man diesen schönen Bergsee bewundern. Trotz Temperaturen um die 10 °C und bewölktem Himmel war der Anblick atemberaubend. Weiter ging es durch alpine Landschaften. Jonathan erklärte und viel über die Vegetation in dieser Höhe und die anzutreffende Tierwelt. An zwei Stellen konnten wir sehen, wie es aussieht, wenn ein Grizzly Bär nach Squirrels im Erdreich sucht.

 

Der Weg führte uns weiter zum Grizzly Lake, wo wir eine Pause gemacht haben und wo jeder sein mitgebrachtes Essen verspeiste. Allmählich wurde es kälter und leichter Regen setzte ein. Dick verpackt in warme Winterjacken konnte uns das Wetter jedoch nichts anhaben. Weiter ging es zum Larix Lake (larix ist Latein und bedeutet Lerche), der umrahmt ist von Bäumen. Wir umrundeten den See und dann ging es auch schon wieder zurück. Auf dem Weg zur Bergstation verwandelte sich der Regen in Schnee. Wir konnten es kaum fassen und waren froh über unsere dicken Jacken mit Kapuzen.

 

An der Bergstation ging es wieder einmal auf die Toilette bevor es um 2:00 Uhr wieder mit dem Van zurück zur Talstation ging. Diesmal saßen nur Christian, Dirk, Claudia und ich im Van. Die Asiatische-Besuchergruppe war auf Grund des Schneefalls schon früher wieder ins Tal gefahren. Im Tal angekommen war das Wetter schon wieder viel freundlicher und wir fuhren in die Stadt Banff. Dort haben wir uns dann für 3 Stunden getrennt und jeder konnte seiner Wege gehen. Claudia und ich legten einen Shopping-Nachmittag ein und stöberten durch die Geschäfte. In Evelyn´s Coffee Shop genehmigten wir uns etwas Heißes zu Trinken und einen Cookie. Da es dort super gemütlich war blieben wir eine Stunde dort und unterhielten uns mit unseren wechselnden Tischnachbarn.

 

Anschließend stürzten wir uns wieder in die Geschäfte. Als es auf 18:00 Uhr zuging schlugen wir wieder die Richtung von unserem Parkplatz ein. Zwischendurch war es aber unvermeidlich einen Christmas-Shop näher zu erkunden (aufgrund des Zeitmangels im Eilverfahren). Um kurz nach 18:00 Uhr waren wir dann wieder am Jeep, die Jungs kamen auch gerade an. Zurück ging die Fahrt zu unserer Hütte, wo dann bald darauf das Abendessen von Dirk und Christian gekocht wurde - Spaghetti mit Tomatensoße.

 

Anschließend begann der entspannte Abend mit Lesen, Kartenschreiben, Zeitung lesen, Tagebuch führen, usw.

 

 

Mittwoch, 18.09.2002

 

Unser heutiges Ziel war die Lake Louise Area, wo wir für die nächsten 6 Nächte bleiben wollten. Nach dem geruhsamen Frühstück haben wir alles zusammen gepackt und ausgecheckt.

 

Mit dem Wagen ging es dann von Banff Ost Richtung Lake Louise Area. Dazu fuhren wir den 53 km langen Bow Valley Highway, von dem man immer wieder atemberaubende Blicke auf die umliegenden Berge hat.

 

In Lake Louise ging es dann sofort ins Visitor Centre, wo uns eine Angestellte Preise für Cabins heraus suchte. Bewaffnet mit diesen Auskünften fuhren wir zu der Paradise Lodge und erkundigten uns nach freien Cabins. Wir sollten ein Cabin Type E erhalten mit großer Veranda, Küche, Bad, separatem Schlafzimmer und Wohnzimmer. Da das Haus gerade noch sauber gemacht wurde, wurde das Haus für uns reserviert und wir fuhren zurück nach Lake Louise Village, wo noch einmal das Visitor Centre erkundet wurde. Dazu gehörte auch ein Informationsfilm über die Lake Louise Area. Anschließend ging es noch zum einkaufen in einen kleinen Supermarkt. Bestückt mit dem nötigsten (8 x 5 Liter Kanister Wasser) ging es zurück zur Paradise Lodge. Nach ein paar Minuten konnten wir unser Cabin Nr. 20 beziehen und richteten uns sogleich häuslich ein. Bei einer heißen Schokolade und Kaffee wärmten wir uns wieder auf und anschließend ging es zur ersten Erkundung zum Lake Louise.

 

Der See liegt in einer Höhe von 1.731 m und wird eingerahmt vom 4.359 m hohen Mount Victoria mit dem Victoria Glacier. Der eiskalte See - die Durchschnittstemperatur im Jahr liegt zwischen 1 °C und 5 °C - gilt als einer der schönsten Gletscherseen in den Rockies. Der See ist 2,4 km lang, 1,2 km breit und 83 m tief.

 

Wir erkundeten bei einem kleinen Rundgang den Lake Louise und fanden die zutraulichen Squirrels immer wieder niedlich. Um 18:00 Uhr waren wir dann wieder in der Hütte. Durchgefroren wie wir waren entschieden wir uns dafür, einen Wirsingeintopf zu kochen. Christian und ich schnippelten Zwiebeln, Möhren und Kartoffeln und Dirk widmete sich dem Wirsing. Eine Stunde später dampfte ein leckerer Eintopf auf dem Tisch und wir langten kräftig zu und ließen es uns schmecken.

 

Nach dem Abräumen und Abwaschen spielten wir eine Partie Siedler. Anschließend wurden noch Karten geschrieben, gelesen oder Tagebuch geführt.

 

 

Donnerstag, 19.09.2002

 

Heute haben wir schon fast ausgeschlafen. Erst um 7:30 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Beim Bagel-Frühstück haben wir dann den heutigen Tag besprochen. Claudia und ich wollten zu den Consolation Lakes wandern; die Jungs wollten einen großen Trail ab Lake Louise wandern.


Nach dem Frühstück wurden die Rucksäcke gepackt und dann haben wir die Jungs zum Lake Louise gefahren. Anschließend sind wir nach Lake Louise Village gefahren, um dort den Wagen voll zu tanken. Mit einer heißen Schokolade ging es dann zum Moraine Lake, der in einer Höhe von 1884 Metern liegt. Der See liegt in einer der wildesten Gebirgslandschaften -  im Valley of the Ten Peaks. Dorthin führt die 12,5 km lange Moraine Lake Road, mit sagenhaften Ausblicken auf die umliegenden Berge.

 

Vor Ort haben wir dann erst einmal den See erkundet und den Ausblick vom Viewpoint genossen. Dann starteten wir unseren Trail

 

            Consolation Lakes

 

 Gesamtstrecke:            6,08 km lang

                        Höhenunterschied:        ca 150 m

            Zeitbedarf:                  2 Stunden

 

Da es derzeit nur erlaubt ist mit 6 und mehr Personen zum Consolation Lake zu wandern, haben Claudia und ich uns einem niederländischen Ehepaar und einem französischen Ehepaar angeschlossen. Diese Vorschrift wurde von den Park-Rangern aufgestellt, auf Grund einer hohen Bärenaktivität in diesem Gebiet.

 

Der Trail bginnt mit einem kurzen Abstieg zu einem Geröllfeld. Auf der rechten Seite lag der Tower of Babel (2360 m) und zeigte sich von seiner schönsten Seite. Wir überquerten das Geröllfeld und dann ging es hinein in den Wald. Der Weg ging leicht bergauf und endete schließlich auf einer Wiese. Von dort dauerte es nicht mehr lange bis wir den Consolation Lake erreichten. Der See ist malerisch umgeben von hohen, schneebedeckten Bergen. Ein Bach schlängelt sich zum See hin.

 

Nach etlichen Fotoaufnahmen ging es wieder zurück zum Moraine Lake. Dort angekommen, verabschiedeten wir uns von unseren Begleitern und gingen in die Moraine Lake Lodge zum Aufwärmen. Dort gönnten wir uns dann eine heiße Suppe und trafen dabei auf 3 Hamburger. Nach einem kurzen small-talk ging es wieder hinaus.

 

Auf dem Programm stand jetzt der 3 km lange Moraine Lakeshore Trail, der immer am See entlang führte. Der Ausblick auf die umliegenden Berge und Gletscher ist atemberaubend. Zurück am Jeep, fing es dann leicht an zu regnen. Also fuhren wir zurück zur Hütte und gönnten uns ein paar Kekse, bevor es wieder mit dem Wagen runter ins Dorf ging. Im Visitor Centre erkundigten wir uns nach einer Wanderkarte für den Yoho National Park und einer Karte über den Icefield Parkway. Nach Erkundung sämtlicher Souvenirgeschäfte ging es dann wieder weiter zur Lake Louise Gondola. Wir haben uns die Gondeln und den Berg aus der Nähe angesehenen und befunden, dass es nicht unbedingt nötig ist, hier mit der Seilbahn zu fahren - wir wandern lieber. Also ging es wieder zurück zur Hütte, wo 5 Minuten nach uns Dirk und Christian auftauchten. Die beiden hauten sich sofort in die Betten und Claudia und ich führten unsere Tagebücher.

 

Schließlich ging es dann ans Abendessen machen. Heute sollte es wieder Reis mit roten Bohnen, Mais und Zwiebeln geben. Die Jungs, inzwischen auch wieder munter, langten kräftig zu.

 

Gestärkt ging es im Anschluss an zwei Partien Siedler. Danach ging es dann aber auch hundemüde ins Bett.

 

 

Freitag, 20.09.2002

 

Heute sind wir um 7:30 Uhr aufgestanden und haben uns erst einmal das Wetter draußen angesehen. Über Nacht hatte der Regen aufgehört, stattdessen war es sehr kalt aber trocken. Nach unserem Bagel-Frühstück ging es wieder zum Lake Louise. Dort trennten sich dann auch schon wieder unsere Wege. Die Jungs wollten zum Lake Agnes and The Behieve, Claudia und ich wollten den

 

Plain of the Six Glaciers  erwandern.

                        Länge:                             13,92 km

                        Höhenunterschied:            396 m

                        Zeitbedarf:                     ca. 4 Stunden

 

Vom Chateau ging es die ersten 2 Kilometer immer am Lake Louise entlang, bei leichtem Schneefall. Am Ende des Sees ging es dann leicht bergan, zu linker Hand der glacial creek. Die Vegetation veränderte sich, wir marschierten durch eine waldähnliche Umgebung mit herrlichem Ausblick auf den Victoria Glacier und die umliegenden Berge.

 

Weiter ging es den Berg hinauf, immer begleitet vom leichten Schneefall. Ein Blick zurück und es erschien der türkis schimmernde Lake Louise. Über Geröll ging es jetzt ziemlich steil bergauf. Man konnte kaum die Augen abwenden von dem Anblick der sich uns zu linker und rechter Hand bot - atemberaubende Gletscher.

 

Nach einem weiteren Anstieg erreichten wir ein Plateau. Wir entschieden uns, noch die 1,6 Kilometer zum Abbott Pass Lookout zu gehen. Der Weg war jetzt ziemlich schmal, es war richtig kalt und ziemlich windig. Es war ein hartes Stück Arbeit, doch als wir durchgefroren oben ankamen, waren wir begeistert. Ein wahrhaft dramatischer Anblick auf die 6 Gletscher, nach denen dieser Trail benannt ist, zeigte sich uns:

 

Mount Aberdeen, Upper and Lower Lefroy, Upper and Lower Victoria und Mount Popes

 

Nach etlichen Fotos ging es dann wirklich völlig durchgefroren zurück zum Plateau und von dort in das teahouse. Wir gönnten uns einen Platz auf der Veranda, bestellten heiße Schokolade und Tee und genossen den herrlichen Ausblick - bei Schneefall.

 

Das teahouse liegt in einer Höhe von 2.095 Metern. Lebensmittel werden zu Beginn der Saison per Helikopter eingeflogen, zwischendrin auch per Pferd transportiert. Wasser wird aus einem Brunnen gewonnen, Elektrizität gibt es nicht. In dieser friedlichen Umgebung aßen wir unsere Bagels und unser Obst. Anschließend ging es wieder an den Abstieg und gute 2 Stunden später waren wir wieder am Lake Louise.

 

Die Jungs kamen kurze Zeit nach uns am Jeep an und dann ging es gemeinsam hinunter ins Village, um sich bei einer Schokolade wieder aufzuwärmen. Nach dem Abendessen fuhren wir noch einmal ins Dorf, um den lokalen Pub zu inspizieren. Danach ging es wieder zur Unterkunft und dann auch gleich hundemüde ins Bett.

 

 

Samstag, 21.09.2002

 

Gleich früh morgens ging es hinunter nach Lake Louise Village und dort in die Bäckerei. Mit einer heißen Schokolade und einem Cinnamon Bun gestärkt, gingen Claudia und ich zum Visitor Centre, um bei der Firma Alpenglow Aviation Auskünfte bezüglich Rundflüge einzuholen. Man teilte uns mit, dass eventuell noch um 16:00 Uhr 3 Plätze frei wären, wir sollten aber um 14:00 Uhr noch einmal anrufen. Also fuhren wir erst einmal los in Richtung in Richtung Yoho National Park.

 

Zuerst ging es in Serpentinen die steile Yoho Valley Road hinauf zum Tal des Yoho River. Zu Fuß ging es dann ein kleines Stück zu den Takakkaw-Falls. Der Wasserfall fällt spektakuläre 254 Meter in die Tiefe. Umgeben von einem blauen Himmel und Sonnenschein war der Anblick atemberaubend. Nach etlichen Fotos ging es dann wieder zurück zum Jeep und weiter zur Natural Bridge, wo sich der Kicking Horse River tosend durch einen selbst gegrabenen Durchlass zwängt. Die Straße endet am wunderschönen Emerald Lake, der seine intensiv türkisgrüne Farbe vom Schmelzwasser der umliegenden Gletscher verdankt. Nach einer ersten Erkundung des Sees ging es zur Picnic Area, wo wir erst einmal zu Mittag gegessen haben.

 

Um 14:00 Uhr habe ich dann noch einmal bei der Firma wegen den Rundflügen angerufen und für 18:00 Uhr 3 Plätze reserviert.

 

Nach einer heißen Schokolade und einem Kaffee aus der Emerald Lake Lodge ging es dann um 15:15 Uhr weiter Richtung Golden, wo wir eine Stunde später ankamen. In einem Supermarkt haben wir dann erst einmal unseren Lebensmittelvorrat aufgefüllt. Anschließend ging es zum Flugplatz von Golden. Dort fanden wir auch sehr schnell den Hanger von der Firma  Alpenglow Aviation. Man hatte uns schon erwartet, da der Flug schon etwas früher beginnen sollte. Der Pilot wurde gerufen und wir marschierten noch einmal mit nervösem Magen auf die Toilette. Als der Pilot erschien, erhielten wir an der Maschine (Cessna 206 – Platz für 5 Gäste) eine kurze Einweisung und dann wurden die Plätze verteilt. Auf die Hinterbank kam ein Ehepaar aus England, Dirk und ich saßen in der mittleren Reihe und Claudia saß neben dem Piloten. Ausgestattet mit Headset rollten wir auf die Startbahn und hoben wenige Sekunden später sanft ab.

 

Der Flug ging über 330 km und sollte entlang der Kontinentalen Wasserscheide gehen, entlang an sechs Eisfeldern, inklusive dem Columbia Icefield.

Zuerst ging es noch über grüne Wälder, allmählich veränderte sich die Umgebung, Die Stadt Golden ließen wir hinter uns und es ging geradewegs in Richtung Gletscher. Der Anblick war atemberaubend, sicher werden wir dies nie vergessen. Vorbei an etlichen Gletschern und Eisfeldern, an einsamen Bergseen bis schließlich das Columbia Icefield erreicht war. Da das Wetter optimal war, hatten wir eine hervorragende Sicht und konnten den Flug so richtig genießen.

 

Nach einer Stunde ging es langsam wieder zurück nach Golden, wo wir 20 Minuten später wieder sanft landeten. Etwas wackelig ging es erst einmal wieder zur Toilette, bevor die Heimfahrt nach Lake Louise beginnen konnte. 70 Minuten später waren wir wieder in unserer Unterkunft. Schnell wurde das Abendessen gekocht – Spaghetti mit Tomatensoße. Während die Jungen früh ins Bett gingen, blieben Claudia und ich noch etwas wach; um 23:00 Uhr war dann aber auch für uns dieser ereignisreiche Tag zu Ende und wir schliefen selig ein.

 

 

Sonntag, 22.09.2002

 

Um 7:30 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Zur Abwechslung gab es heute einmal Vollkorn Baguette zum Frühstück. Anschließend wurden die Rucksäcke gepackt und der Wandertag konnte beginnen.

 

Die Jungs wollten in den Yoho National Park und dort den Iceline Trail erwandern. Claudia und ich wollten heute den Lake Agnes and the Beehives bezwingen.

 

                                    Lake Agnes and the Beehives

                                    Länge:                             12 km

                                    Höhenunterschied:            615 m

                                    Zeitbedarf:                     4-5 Stunden

 

Die Jungs haben uns zum Lake Louise gefahren. Dort sind wir dann ausgestiegen und starteten unseren Trail. Der Weg führte durch den Wald und ging stetig bergauf. Nach bereits 2,4 Kilometern tauchte vor uns der Mirror Lake auf, im Hintergrund der Big Beehive.

 

Nach einer kleinen Verschnaufpause setzten wir unseren Weg fort und es ging jetzt schon ziemlich steil den Berg hinauf. Als Belohnung gab es tolle Ausblicke auf die Berge und Gletscher. Wir entschieden uns dafür zuerst den Little Beehive zu bezwingen. Der Weg führte ein Stück durch den Wald bevor sich auf einem Felsenplateau ein atemberaubender Blick für uns eröffnete.

 

Zurück ging es den Weg und dann direkt zum Lake Agnes, der zwischen dem Mount Whyte und dem Mount Niblock eingebettet ist. Unser Weg führte uns direkt am See entlang. An der Rückseite des Sees eröffnete sich uns ein Rundum-Blick. Da wir uns entscheiden haben auch den Big Beehive zu besteigen, ging es jetzt mächtig steil bergan. In Serpentinen ging es den Beehive hinauf – immer mal wieder gestoppt und Luft geholt. Nach 30 anstrengenden Minuten erreichten wir schließlich das Felsplateau mit atemberaubendem Blick auf die umliegenden Berge und Gletscher. Am Ende des Felsplateaus befindet sich ein überdachter Unterstand. Dort packten Claudia und ich unsere Brote aus und in luftiger Höhe genossen wir unser Mittagessen.

 

Bergab ging es auf der anderen Seite. Nach einer guten Stunde erreichten wir wieder unseren gewohnten Trail. Jetzt führte uns der Weg wieder am Lake Louise entlang. Am Chateau Lake Louise angekommen, waren wir so erledigt, dass wir uns entschlossen, den restlichen Weg bis zu unserer Cabin per Anhalter mitzufahren. Ein junger Rumäne, den wir schon morgens bei Wandern getroffen haben, kam uns gerade mit seinem Wagen entgegen. Er nahm uns auch sofort mit uns schon ging es den Berg hinunter. Ein paar Minuten später waren wir dann auch schon in unserer Hütte. Schnell wurden die Waschsachen zusammen gesucht und dann wurden 2 Maschinen voll Wäsche gewaschen. Als die Jungs um 18:30 Uhr kamen, war unsere Wäsche bereits im Trockner.

 

Zum Abendessen gab es wieder einmal Spaghetti Bolognese, diesmal noch mit Salat. Anschließend wurde noch eine Runde Siedler gespielt und um 22:30 Uhr setzte dann die erholsame Nacht ein.

 

 

Montag, 23.09.2002

 

Anscheinend war der gestrige Trail doch anstrengender als gedacht - ich bin nämlich erst um 8:10 Uhr aufgewacht und war damit mal wieder die Erste.

Nachdem sich dann doch alle aus den Betten gequält und sich fertig gemacht hatten, gab es zur Abwechslung mal wieder ein Bagel-Frühstück. Anschließend wurden die Rucksäcke gepackt und schon ging es los.

 

Claudia und ich setzten die Jungs am Moraine Lake ab, da beide dort wandern wollten. Claudia und ich fuhren stattdessen zum Emerald Lake, vorher machten wir noch einen Abstecher in das Visitor Centre von Field, um uns nach einer geeigneten Wanderung am Emerald Lake zu informieren. Heute wollten wir zum

 

Emerald Basin wandern

Länge:                              8,6 km

Höhenunterschied:             250 m

Zeitbedarf:                      ca. 4 Stunden

 

Am Emerald Lake angekommen, schnürten wir dann schnell unsere Wanderschuhe und los ging es. Die ersten 2,1 km gingen immer am See entlang. An der Rückseite des Sees führte uns unser Trail dann vom See weg. Die ersten 700 m ging es noch durch flaches Land. Dann kam ein sehr heftiger Anstieg, der uns in einen kanadischen Regenwald brachte. Überall große Flächen Moos, Farne, Eiben, Hemlock Tannen. Es tropfte einem immer nur so auf den Kopf. Irgendwann setzte dann leichter Nieselregen ein. Unser Weg führte uns schließlich zu einem riesigen Geröllfeld. Dort stöberten Claudia und ich erst einmal nach Steinen. Bepackt mit zahlreichen Exemplaren ging es dann zum Emerald Basin, wo wir unsere Steinexemplare dann gewaschen und begutachtet haben. Es folgte eine weitere Stunde mit - Steine suchen. Die Endresultate wurden gesichtet und die für gut befundenen Steine haben wir dann in unseren Rucksäcken verstaut. Schwer bepackt ging es an den Rückweg. Aus dem leichten Nieselregen war inzwischen heftiger Regen geworden. Dadurch war der Pfad ziemlich glitschig und matschig. Nach endlosen 1 ½ Stunden erreichten wir wieder unseren Jeep -  die Hosen voll Schlamm und pitschenass.

 

Schnell ging es zurück nach Lake Louise Village, wo wir uns bei einer heißen Schokolade und einem Health Cokie aufgewärmt und gestärkt haben. Anschließend ging es wieder in unsere gemütliche Hütte. Dort wurden dann voller Spannung die mitgebrachten Steine begutachtet und die ersten bereits wieder ausgemustert.

 

Als wir gerade mit Tagebuch schreiben beschäftigt waren klopfte es an unserer Tür und jemand vom Management gab uns eine Telefonnotiz. Die beinhaltete eine Nachricht von unseren Jungs: Bitte am Moraine Lake abholen.

 

Also setzte ich mich ins Auto und fuhr zum Moraine Lake, wo die beiden bemitleidenswerten Jungs schon warteten. Auf der Rückfahrt erzählten die beiden dann von ihrem halsbrecherischen Trail und von ihren Blessuren (sahen schlimmer aus als sie wirklich waren).

 

Wieder in der Hütte duschten die beiden Jungs und wuschen ihre völlig verdreckten und blutbeschmierten Hosen.

 

Anschließend ging es ans Abendessen machen. Da wir noch Reste vom Vortag hatten, gab es heute wieder einmal Spaghetti Bolognese.

Nach dem Essen und dem Abwaschen begann der kurze geruhsame Abend, bis es dann alle in ihre Betten zog - war eben doch ein anstrengender Tag!

 

 

Dienstag, 24.09.2002

 

Um 7:30 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Immer wieder ging der Blick kritisch vor die Haustür und dann in Himmelrichtung. Was da hinunter kam war nicht so toll:  Schnee !

 

Nach dem bekannten Bagel-Frühstück wurden dann sämtliche Sachen und Lebensmittel wieder in den Jeep verstaut. Inzwischen hatte es zwar aufgehört zu schneien, die Sicht war aber dennoch absolut schlecht Â- nicht gerade das optimale Wetter für die Fahrt auf dem Icefield Parkway.

 

Erst einmal ging es nach Lake Louise zum Tanken. Klarte der Himmel etwas auf oder war es doch nur Einbildung?

Kurz hinter Lake Louise setzte dann heftiger Regen ein, die Sicht war gleich Null. Wir ließen uns jedoch nicht abhalten und steuerten zielstrebig auf den Parkway zu. Der Icefield Parkway ist die Panoramastraße von Lake Louise nach Jasper. Die Straße verläuft parallel zum Hauptkamm der Rocky Mountains und überquert zwei Pässe: Bow Pass und Sunwapta Pass. Die wohl schönste Straße Kanadas wurde benannt nach den zahlreichen Gletscherfeldern entlang des Highways und verläuft im Schatten der Great Devide, der Großen Wasserscheide. Unterwegs hat man immer wieder spektakuläre Ausblicke auf schneebedeckte Berge, auf Seen, Flüsse und Wasserfälle. Von alle dem hatten wir leider überhaupt nichts – das Wetter war richtig schlecht, die Sicht gleich Null, keine Berge oder Gletscher in Sicht.

 

Nur an einer Stelle verschwand die Wolkendecke, blauer Himmel tat sich auf und ein Gletscher kam in Sicht. Sofort wurden sämtliche Kameras gezückt, um diesen Anblick festzuhalten.

 

Im Columbia Icefield Interpretive Centre legten wir eine kleine Pause ein und wärmten uns bei einer heißen Schokolade.

 

Anschließend ging die Fahrt weiter. Zusehends wurde das Wetter besser, der Himmel klarte auf und die Sonne schien vereinzelt.

 

An den Sunwapta Falls legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein, um den dortigen Wasserfall zu bewundern. Der Sunwapta River zwängt sich hier schäumend und tosend durch eine enge Klamm, über die eine Fußgängerbrücke führt.

 

Weiter ging es zu den Athabasca Falls, wo der Athabasca River über eine zwölf Meter hohe Stufe aus hartem Gestein in einen Canyon stürzt.

 

In Jasper angekommen suchten wir dann erst einmal unsere reservierte Unterkunft und nahmen diese mit Freude in Beschlag. Nach einer kurzen Kaffeepause ging es dann in den Ort Jasper. Dort trennten wir uns von den Jungs und stöberten durch die Geschäfte. Nachdem fast alle Souvenirläden durchforstet waren, trafen wir uns um 18:00 Uhr am Parkplatz wieder. Anschließend wurde noch im Supermarkt eingekauft und dann ging es wieder zurück zu unserem tollen Bungalow.

 

Ausgehungert wie wir waren, ging es gleich ans Abendessen kochen. Auf dem Programm stand Weißkohl-Eintopf. Zuerst musste von der Rezeption aber noch ein größerer Kochtopf organisiert werden. Dann ging es los: Kartoffeln wurden geschält, Zwiebeln geschnitten, Möhren klein geschnitten, Wurt in Scheiben geschnitten und schließlich der Weißkohl bearbeitet. 1 ½ Stunden später stand ein dampfender Eintopf auf dem Tisch. Wir haben dann alle voll zugeschlagen und ließen es uns richtig schmecken. Während des Essens waren von draußen diverse Brunftschreie der Wapitis zu hören.

Wohlig warm ging es dann an den Abwasch und kurze Zeit später ans Tagebuch schreiben. Um 22:30 Uhr lagen dann wieder einmal alle total erledigt in ihren Betten.

 

 

Mittwoch, 25.09.2002

 

Um 7:30 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Als Claudia und ich gerade den Tisch deckten, sahen wir durch unser Panoramafenster im Wohnzimmer einen stattlichen Wapiti mit einem ansehnlichen Geweih. Um ihn herum zwei junge Wapiti Damen – mächtig beeindruckt vom Brunftgeschrei des Wapiti-Hirschen. Auch wir waren beeindruckt und mit Pantoffeln stürmte ich aus dem Haus und den Hang hinauf (geht leider nicht so gut mit Hausschuhen), um das Treiben zu fotografieren. Mir dicht auf den Fersen Claudia - die Jungs zeigten keinerlei Interesse.

 

Nach dieser Aufregung wurde erst einmal ausgiebig gefrühstückt - wie so oft getoastete Bagels. Anschließend packten wir unsere Rucksäcke und es ging per Jeep in Richtung Mount Edith Carvell.

 

Schon die Anfahrt zum Mount Edith Cavell ist ein Erlebnis. Auf einer 14,5 Kilometer langen unbefestigten Straße ging es in Serpentinen den Berg hinauf - dabei gab es immer wieder tolle Ausblicke auf die umliegenden Gletscher, den Mount Edith Cavell und das Astoria Valley.

 

Unser erster Halt war nahe dem Cavell Hostel. Von dort ging es den kurzen Weg hinunter zum Cavell Lake, in dessen grünlichem Wasser sich die Wand des Mount Edith Cavell spiegelt  - ein wunderschönes Fotomotiv. 

Am Ende der Straße parkten wir dann erneut unseren Jeep und schulterten unsere Rücksäcke (vorher ging es aber natürlich noch einmal auf ein Plumpsklo). Dann begann unser heutiger Trail:

 

                          Cavell Meadows Loop

                          8 km hin und zurück  + 1,6 km zum Cavell Pond

                          Zeitbedarf:                               4 - 6 Stunden

                          Höhenunterschied:                      600 m

 

Der Trail gilt als absolutes Highlight. Ein kurzer steiniger Pfad führte uns schnell hinauf und immer wieder gab es atemberaubende Ausblicke auf den Angel Glacier - und das bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Schließlich führte der Pfad in eine subalpine Waldlandschaft. Hier lag dann auch schon etwas Schnee und der Weg war ziemlich aufgeweicht und matschig. Der Trail verließ die Waldlandschaft und ging über in eine alpine Wiesenlandschaft. Hier lag dann auch schon etwas mehr Schnee. Am Ende des Loop ging es noch einmal ein kurzes Stück steil bergauf und dann befanden wir uns an einem wunderschönen Viewpoint mit Blick auf den inzwischen ziemlich nahen Mount Edith Cavell und den Angel Glacier. Hier oben lag schon richtig viel Schnee. Wir suchten uns etwas erhöht ein sonniges Plätzchen und packten erst einmal unsere mitgebrachten Bagels aus und ließen es uns in dieser wunderschönen Umgebung schmecken. 

 

Gestärkt ging es dann weiter bis zu einer Hügelkette. Langsam, um nicht im Schnee und Geröll auszurutschen ging es jetzt steil bergauf. In dieser alpinen Landschaft gab es keine Vegetation mehr, nur noch jede Menge Geröll. Oben am Gipfel (2350 m) angekommen, lag schon richtig viel Schnee und wir hatten eine atemberaubende Aussicht auf den Mount Edith Cavell, den Angel Glacier und das Astorian Valley. Nach einigen Fotos (eine Gipfelbesteigung will schließlich festgehalten werden) ging es mehr oder minder rutschend hinunter zum Loop. Schnell erreichten wir wieder den Wald und von da ging es dann stetig bergab. Kurz vor Ende des Trails bogen wir noch einmal links ab und gingen zum kleinen, blau und türkis schimmernden Schmelzwassersee. Kurz bevor wir am See an ankamen donnerte es auf einmal gewaltig und ein kleines Stück vom Gletscher brach ab und donnerte unter Getöse den Berg hinunter. Am See angekommen, wurden die riesengroßen Eisberge/Eisschollen begutachtet und ausreichend fotografiert.

 

Auf dem Rückweg zum Parklatz wurden dann noch einmal Steine gesucht. Am Wagen angekommen ging es dann wieder einmal zu einem gewissen Örtchen, bevor die Heimfahrt angetreten werden konnte.

In gemächlicher Fahrt ging es wieder zu unserem Bungalow nach Jasper. Durchgefroren und erschöpft wie wir waren, wurde erst einmal Kaffee und heiße Schokolade gekocht. Gestärkt und aufgewärmt fuhren Claudia und ich noch einmal nach Jasper, um etwas zu shoppen. Nachdem etliche Geschäfte durchstöbert waren, ging es in den Supermarkt, um noch ein paar Lebensmittel einzukaufen. Bepackt ging es dann wieder zurück zum Auto und dann wieder Richtung Bungalow. Kurz vor unserer Unterkunft sahen wir an der Straße schon etliche stehende Autos – ein sicheres Indiz für ein Tier in Straßennähe. Und wirklich -  ein großer Wapiti-Hirsch stand röhrend neben der Straße. Auch wir hielten an, machten ein Foto und bewunderten dieses schöne, stolze Tier.

 

Wieder am Bungalow angekommen, hatten die Jungs schon den Eintopf vom Vortag aufgewärmt, so dass wir gleich essen konnten. Während dessen hatte sich der röhrende Wapiti-Hirsch zu unserer Bungalow-Höhe vorgearbeitet und aus unserem Wohnzimmer konnten wir den Hirsch weiter beobachten, und was er für ein Verkehrschaos anrichten kann.

 

Anschließend wurde noch Tagebuch geschrieben. Um 22:00 ging es dann ins Bett, um noch etwas zu lesen und kurze Zeit später sind dann alle erschöpft eingeschlafen.

 

 

Donnerstag, 26.09.2002

 

Es regnete und wir ließen den Tag ruhig angehen. Zur Feier des Tages gab es heute sogar Vollkornbrot zum Frühstück (Supermarkt in Jasper ist wirklich gut bestückt). Während wir genüsslich unser Brot und zusätzlich noch Bagels verspeisten, röhrte draußen schon wieder ein Wapiti-Hirsch.

 

Auf Grund des Regens überlegten wir, was wir heute machen sollten. Claudia und ich schlugen eine kleine Wanderung zu den Five Lakes vor. Also setzten wir uns ins Auto und fuhren ein paar Kilometer den Icefield Parkway entlang zum Anfang des Trails.

 

Endlich kam auch einmal mein Regencape zum Einsatz und so bestückt konnte es dann auf den 4,2 km langen Trail gehen. Zuerst ging es ein Stück durch den Wald und kurze Zeit später über eine Holzbrücke über den Wabasso Creek. Wir folgten dem Trail 9a und gelangten zuerst an den Fifth Lake. Diese fünf kleinen Seen sind das Highlight in der Region und liegen malerisch umrahmt von den Bergen, dem Wald und Wiesen.

Weiter ging es zum Fourth Lake und Third- und Second Lake. Jeder See funkelte in einer anderen Farbe und die umliegenden Bäume strahlten in den schönsten Tönen. Jetzt ging es lange Zeit immer direkt am First Lake entlang und dann durch eine Moorlandschaft. Zurück ging es wieder durch einen Wald, bis wir schließlich wieder den Wabasso Creek überquerten und kurze Zeit später wieder am Auto ankamen, wo die Jungs schon warteten, da sie nur den kurzen Trail gelaufen sind.

 

In rasanter Fahrt ging es wieder zurück zu unserem Bungalow. Auf der Strecke machten wir noch einen kurzen Halt, um einen großen Wapiti-Hirschen mit seiner Frau am Straßenrand zu bewundern. Zu Hause angekommen, wurde erst einmal Kaffee und Schokolade gekocht, um sich wieder aufzuwärmen.

 

Anschließend ging es nach Jasper, wo die Jungs Claudia und mich absetzten, da wir wieder einmal shoppen wollten.

Um 17:00 Uhr waren Claudia und ich dann wieder am verabredeten Treffpunkt und kurze Zeit später trafen dann auch die Jungs ein. Es ging dann erst einmal zurück zur Hütte, Claudia und ich zogen aber gleich weiter hinunter zum Athabasca River, der direkt an unserem Bungalow Resort vorbeiführt. Die Aussicht auf die Wälder und Berge war grandios, und in der Mitte der azurblaue Fluß - ein toller Anblick. Es folgte eine Lesestunde und um 19:15 Uhr hatten die Jungs dann unser Abendessen fertig (Spaghetti mit Tomatensoße). Nach dem Abwasch verzogen Claudia und ich uns in unser Zimmer, lasen unsere Bücher, führten Tagebuch und dösten dann so langsam ein.

 

 

Freitag, 27.09.2002

 

Zum Frühstück kamen wir noch einmal in den Genuss von Vollkornbrot. Anschließend wurden wieder die Lunchbrote geschmiert und die Rucksäcke gepackt und schon ging es los.

 

Auf der 46 Kilometer langen Maligne Road ging es zuerst zum Maligne Canyon. Dort fallen die Kalksteinwände über 55 Meter in die vom Fluss geformte Schlucht ab. Sechs Brücken ermöglichen immer wieder spektakuläre Blicke tief hinein in die Schlucht. Völlig beeindruckt marschierten wir von Brücke zu Brücke. Zwei Stunden später waren wir dann wieder am Parkplatz, wo die Jungs schon auf uns warteten.

 

Weiter ging die Fahrt zum Medicine Lake. Der See liegt wunderschön und wird eingerahmt von einer beeindruckenden Bergkulisse. Wir hielten an einer Picknick-Area, um diverse Fotos zu machen. Jetzt im September ist der See kaum noch mit Wasser gefüllt. Durch ein unterirdisches Abflusssystem werden diese starken Schwankungen des Wasserspiegels verursacht.

 

Ein paar Kilometer später endete die Maligne Road am Maligne Lake, dem größten Gletschersee in den kanadischen Rockies. Der See liegt traumhaft im Maligne Valley. Dort trennten wir uns von den Jungs. Christian und Dirk wollten den „Opal Hills Trail“ laufen, während dessen wollten Claudia und ich mit einem Ausflugsboot zur Spirit Island fahren. Wir besorgten uns 2 Fahrkarten für den Ausflug um 15:00 Uhr. Bis dahin vertrieben wir uns die Zeit mit Sonnen. Unsere Berliner vom Maligne Canyon trafen wir auch wieder.

 

Um 14:45 Uhr gingen wir dann schon einmal hinunter zum Boot. Ein paar Minuten später begann das Boarding. Pünktlich legten wir ab und das kleine Boot schob sich hinaus auf den See. Nur zu Beginn blieben Claudia und ich auf unseren Sitzen. Anschließend zogen wir die Wintermontur über und es ging hinaus auf das Deck. Herrliche Ausblicke auf die näherkommenden Gletscher ließen uns ständig fotografieren. Nach 14 Kilometern erreichten wir den Höhepunkt der Tour - Spirit Island. Die kleine Insel liegt wirklich traumhaft und ist von einer grandiosen Bergwelt mit mehreren Gletschern eingerahmt. Nach einem 15minütigen Aufenthalt ging es wieder zurück. Begleitet von einem traumhaften Wetter verbrachten wir die Fahrt wieder an Deck.

 

Anschließend ging es in das kleine Bistro, um sich zu stärken. Claudia gönnte sich ein Croissant, ich mein geliebtes Chili con Carne. Zum Essen ging es hinaus auf die Terrasse. Etwas später tauchten dann die Jungs auf und wir genossen noch etwas die Sonne.

 

Um 17:30 Uhr machten wir uns dann langsam auf den Heimweg. Kaum vom Parkplatz hinunter, tauchten schon zwei Rehe auf und keine 5 Meter weiter eine Elchkuh mit ihrem Jungen. Lange blieben wir am Straßenrand stehen und beobachteten die beiden. Als beide fast im Wald verschwunden waren, ging die Fahrt weiter. Ein paar Minuten später hatte Claudia einen Schwarzbärn am Straßenrand entdeckt. Langsam fuhr Dirk zu der Stelle zurück und vorsichtig stiegen wir aus und beobachteten vom Straßenrand den Bären. Keine 5 bis 6 Meter von uns entfernt suchte der Schwarzbär am Abhang nach Nahrung. Völlig gebannt schauten wir diesem wunderschönen Tier zu und fotografierten es ausgiebig. Irgendwann marschierte der Bär wieder hinein in den Wald und wir setzten unsere Fahrt fort. Aber nur bis zur nächsten Tierattraktion - einem jungen Elch, der seelenruhig im Gras lag, genüsslich vor sich hinkaute und dabei die Touristen beobachtete.

Nachdem auch wir unsere Fotos im Kasten hatten, ging es Fahrt weiter. Kurz vor Jasper dann noch einmal eine große Aufregung. 3 junge Wapitihirsche führten gerade ihre Machtkämpe aus - und wir konnten zusehen. Während jeweils zwei Wapitis aufeinander losgingen, graste der dritte seelenruhig im Gras. Allein das Geräusch der aufeinandertreffenden Geweihe war Gänsehaut pur. Irgendwann konnten wir uns dann von den Tieren losreißen und setzten unsere Fahrt fort. Zu Hause angekommen, wurde schnell das Abendessen zubreitet (Nudeln und Reis mit roten Bohnen und Mais).

 

Anschließend haben wir noch eine Runde Siedler gespielt und um 22:45 Uhr ging es in die Betten, um noch etwas zu lesen. Kurze Zeit später waren dann alle eingeschlafen - nach diesem ereignisreichen Tag.

 

 

Samstag, 28.09.2002

 

Um 8:14 Uhr bin ich erst aufgewacht (nachdem ich nachts um 3:00 Uhr von Brunftgeschrei wach geworden bin), kurze Zeit später sind wir dann auch aufgestanden. Zum Frühstück gab es die üblichen getoasteten Bagels. Da heute das Wetter gut werden sollte, wollten wir noch einmal den Icefield Parkway abfahren. Also wurden Brote geschmiert und die Rucksäcke gepackt.

 

Bevor es jedoch so richtig losgehen konnte, waren wir noch schnell im Supermarkt einkaufen, da das Wochenende unmittelbar vor der Tür stand.

Nachdem die Lebensmittel im Bungalow verstaut waren, ging es dann los Richtung Icefield Parkway.

 

Zunächst fuhren wir die Strecke durch bis zum Columbia Icefield Centre, um uns bei einer heißen Schokolade aufzuwärmen. Weiter ging es dann bis zum Bow Summit (2068 Meter), dem höchsten Punkt auf dem Parkway. Von hier führt ein kurzer Pfad zum Peyto Lake Overlook. Der Blick auf den blaugrünen See ist atemberaubend. Zusätzlich hat man noch einen spektakulären Blick über das Tal des Mistaya River. Die lichtgrüe Farbe des Peyto Lake erscheint absolut unwirklich, ist aber echt.

 

Weiter ging die Fahrt auf der Panoramastraße zum Crowfoot Glacier, der allerdings etwas von Wolken umhüllt war.

 

Am Ufer des Bow Lake wurden dann noch ein paar Fotos geschossen und die gleich nebenan liegende Lodge wurde ein wenig inspiziert, bevor es dann weiter ging.

 

Im Tal des Mistaya River zeigte sich der Indian Summer von seiner schönsten Seite, Birken und Espen voller knallgelber Blätter - ein wunderschöner Anblick.

 

Am Columbia Icefield legten wir nur eine kurze Toilettenpause ein, bevor es weiter ging. Von jetzt an führte die Straße immer bergab ins Tal des Sunwapta River, vorbei an den schönen Tangle Creek Falls weiter ins ebene Schwemmland des Talgrundes. Nach einer weiteren Stunde Fahrt waren wir dann wieder in Jasper.

 

Sofort fingen die Vorbereitungen für das Abendessen an. Heute und die nächsten 2 Abende sollte es wieder den leckeren Weißkohleintopf geben. Dies bedeutete, dass eine Menge an Kartoffeln. Möhren und Zwiebeln klein geschnitten werden musste, nicht zu vergessen der gigantische Weißkohl. Um kurz vor 20:00 Uhr war es dann endlich soweit und vollkommen ausgehungert stürzten wir uns auf das Essen.

 

Anschließend gab es noch die Besprechung für die nächsten Tage (Edmonton, Elk Island NP?). Um 22:00 Uhr sind Claudia und ich ins Bett gegangen, um noch etwas zu lesen und um 23:00 Uhr war dann endgültig Schluss für diesen Tag.

 

 

Sonntag, 29.09.2002

 

Die ganze Nacht hat es geregnet und die Wapiti-Hirsche waren dermaßen aktiv, dass man nur schwer zum Schlafen kam. Direkt nach dem Aufstehen kam ein riesiger Wapiti-Hirsch auf unser Fenster zu. Schnell wurde der Fotoapparat gegriffen und schon wurde das stolze Tier einen Meter von unserem Fenster abgelichtet.

 

Zum Frühstück gab es dann wieder getoastete Bagels. Als Pausenbrot wurde das leckere Vollkornbrot geschmiert. Auch wenn es gerade trocken war, sehr gut sah das Wetter nicht aus. Trotzdem packten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg. Wir wollten noch einmal zum Maligne Lake fahren, um dort zu wandern.

 

Zuerst ging es noch schnell zum Supermarkt (hat am Sonntag geöffnet), weil Christian noch einen Film für seinen Fotoapparat brauchte. Anschließend ging es die Maligne Road entlang. Am Anfang setzte heftiger Regen ein uns unser Mut sang merklich. Je weiter wir der Straße folgten, desto mehr veränderte sich der Regen in Schnee. Als uns dann am Medicine Lake ein Schneeräumtransporter entgegen kam, waren wir doch schon sehr erstaunt. Ein paar Minuten später sahen wir auch warum. So allmählich verwandelte sich die Landschaft in eine wunderschöne Schneelandschaft.

 

Am Maligne Lake angekommen, lag dann eine Schicht von ca. 5 - 7 cm Neuschnee. Wir parkten und überlegten, was wir machen wollten. Der ursprünglich geplante 10 Kilometer lange Bald Hill Trail kam bei diesen Bedingungen nicht in Frage. Claudia wollte zumindest einen Teil des Trails laufen und machte sich bei heftigem Schneefall auf den Weg. Dirk und ich sind zum Maligne Lake hinunter gegangen und dort am Ufer entlang marschiert. Christian blieb im Wagen. Am See war es herrlich - keine Touristen und die Landschaft war in Schnee gehüllt. Nach ca. 1 Stunde trieb es uns zurück zum Wagen, mit einer heißen Schokolade zum Aufwärmen.  Claudia war noch unterwegs und so machte ich mich auch noch einmal winterfest, um ein wenig durch die Schneelandschaft zu stapfen. Diesmal ging auch mein Weg in Richtung Bald Hills Trail. Nach ca. 1,5 Kilometern immer durch den Winterwald an einem Bach entlang drehte ich allerdings wieder um. Auf dem Rückweg sah ich dann ein Wapiti-Weibchen im Wald auf Nahrungssuche. Kurz hinter mir tauchte plötzlich auch Claudia in einer Kurve auf und zusammen ging es zurück zum Jeep.

 

Jetzt ging es erst einmal auf den anderen Parkplatz und dann in den Coffee-Shop, wo Claudia und ich uns bei einer heißen Schokolade und einem super leckeren Schoko-Muffin aufwärmten. Zurück am Wagen ging es bei andauerndem Schneefall wieder zurück Richtung Jasper. Je näher wir der Stadt kamen, desto kleiner wurden die Schneeflocken und in Jasper angekommen, war es ganz trocken und es lag kein Schnee. Als wir zu unserem Bungalow Resort kamen, sahen wir schon aus der Ferne, dass vor der Einfahrt alles zugeparkt war. Ursache war ein gewaltiger Wapiti-Hirsch mit seiner Frau. Während der Hirsch sein Geweih wetzte, graste das Weibchen seelenruhig. Wir bahnten uns den Weg zu unserem Bungalow und ich marschierte erst einmal den Hügel hinauf, um mir das Spektakel aus sicherer Entfernung anzusehen. Der Hirsch war ziemlich angriffslustig. Ein unvorsichtiger Tourist konnte nur noch im Laufschritt dem Wapiti entkommen. Inzwischen waren sogar die Park-Ranger angekommen und baten alle Autofahrer wieder in ihre Autos zu steigen. Inzwischen wechselte der Wapiti-Hirsch im Laufschritt die Straßenseite und kam dabei ein paar Autos gefährlich nahe. Allmählich lichtete sich das Chaos und die Autofahrer fuhren weiter, während ich mich zu den anderen in die Hütte gesellte.

Es folgten zwei Runden Siedler und um 18:30 Uhr wurde unser Eintopf erhitzt, so dass es um 19:00 Uhr Abendessen gab. Nach dem Abwaschen wurde Tagebuch geschrieben und gelesen und dann ging es um 22:00 Uhr in die Betten.

 

 

Montag, 30.09.2002

 

Zum Frühstück gab es wieder unsere getoasteten Bagels und das Vollkornbrot wurde für unterwegs geschmiert. Die Rucksäcke gepackt und ein letztes Mal die Wanderschuhe angezogen, dann konnte es losgehen zum Mount Robson.

 

Wir verließen Jasper und bogen ab auf den Yellohead Highway. Der Name ist passend, da links und rechts am Straßenrand eine große Anzahl an Birken und Espen stehen, die jetzt im Herbst goldgelbe Blätter tragen - ein wunderschöner Anblick.

 

Der Weg führt hinauf zum Yellohead Pass, dem mit 1.131 Metern niedrigsten Pass über die kontinentale Wasserscheide in den zentralen Rockies. Auf der Passhöhe liegen die Grenzen zwischen Alberta und British Columbia, zwischen dem Jasper National Park und dem Mount Robson Provincial Park und die Zeitzonen-Grenze (- 1 Std.)

 

Nach einer guten Stunde Fahrt kamen wir zum Visitor Centre des Mount Robson PP und erkundigten uns nach dem Berg Lake Trail. Mit etlichen Informationen bestückt ging es aber zuerst zu den Rearguard Falls. An diesem Wasserfall scheitern die Lachse im August auf ihrem Weg zu den Leichplätzen. Jetzt, Ende September waren keine Lachse mehr zu sehen, aber auch so waren die Wasserfälle schön anzusehen. Auch unserem Hobby, dem Steine suchen sind Claudia und ich hier ausgiebig nachgegangen.

 

Zurück am Visitor Centre bogen wir in die Kinney Lake Road ab und befuhren die Straße bis zum Ende, Dort setzten wir die Jungs ab, kehrten noch einmal um, um am Visitor Centre mit einer heißen Schokolade zu Mittag zu essen (und dabei Busladungen voll Touris zu bestaunen). Anschließend ging es wieder zum Startpunkt für unsere heutige Wanderung am Mount Robson.

 

                        Teilstück des Berg Lake Trail zum Kinney Lake

                        Hin und zurück 16 km

                        Höhenmeter: ca. 250 m

 

Der Berg Lake Trail verbindet auf 22 Kilometern die Startarea und den Berg Lake, direkt am Massiv des Mount Robson. Da eine Tageswanderung von 44 Kilometern nicht zu schaffen ist, entschieden wir uns, lediglich die ersten 8 Kilometer zum Kinney Lake zu laufen (Hin und Rück 16 Kilometer).

 

Der Mount Robson ist mit 3954 Metern der höchste Berg in den kanadischen Rockies und er sieht wirklich gigantisch aus – leider heute etwas mit Wolken verhangen. Wir starteten unsere Wanderung und es ging immer entlang am Robson River. Der leicht ansteigende Weg führte uns durch einen Regenwald mit Hemlock Tannen und Zedern. Zwischendurch gab es immer wieder Momente, in denen Robson River und der Mount Robson sichtbar waren. Nach 5 Kilometern erreichten wir den Kinney Lake, der atemberaubend schön vor uns lag. Nach etlichen Fotos ging es weiter am See entlang. Wunderschöne Ausblicke auf den milchig blau schimmernden See und die umliegenden Gletscher waren Motiv für unzählige Fotos. An einem Viewpoint wurde eine kleine Apfelpause eingelegt und dann ging es anschließend weiter bis zum Kinney Lake Campground. Hier drehten wir dann um und gingen zurück zu usnerem Wagen. Da von den Jungs noch nicht zu sehen war, fuhren wir zum Cafe und stärkten uns bei einer heißen Schokolade. Zurück am Parkplatz, warteten die Jungs schon auf uns und es ging wieder Richtung Jasper.

 

Kurz vor unserer Resort-Einfahrt herrschte mal wieder ein großer Rummel. Eine kleine Herde Wapitis vergnügte sich am Straßenrand. Auch wir stellten uns dazu und schauten den Tieren ein wenig zu. Im Bungalow angekommen wurde dann gleich der Weißkohl-Eintopf warm gemacht, und 15 Minuten später konnten wir dann Essen. Hierbei wurde dann besprochen, dass wir nun doch am morgigen Tag nach Edmonton fahren wollten. Während Claudia und ich abgewaschen haben, haben Dirk und Christian das Motel in Edmonton für 3 Nächte reserviert. Anschließend wurde schon einmal die Abreise vorbereitet (Gepäck gepackt) und um 22:30 Uhr lagen dann wieder alle total erschöpft in ihren Betten.

 

Dienstag, 01.10.2002

 

Um 8:00 Uhr sind wir aufgestanden und die restlichen Sachen eingepackt. Nach dem üblichen Bagels-Frühstück wurden die Lebensmittel verstaut, der Wagen vollgeladen und ausgecheckt.

 

Ein letztes Foto von unserem Bungalow und dann ging es bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein erst einmal in Richtung Jasper. Dort wurde getankt und dann ging es auf den Yellohead Highway, der uns bis nach Edmonton führen sollte.

 

Der Abschied von Jasper wurde uns versüßt mit einem atemberaubenden Anblick auf das Tal des Athabasca River: Blauer Himmel, schneebedeckte Gletscher und Berge, Seen und unzählige Birken und Espen am Straßenrand, die im schönsten gelb leuchteten. Und es passierte, was nie passieren sollte – meine Kamera versagte jeglichen Dienst. 

 

Östlich von Jasper folgt die Straße einem Pfad der einstigen Pelzhändler durch die Rockies und führt durch Wälder und Farmland. Nach und nach verschwanden die hohen Berge und die unendlich weiten Wälder zogen an uns vorbei. Die Fahrt ging durch die Orte Hinton und Edson. Allmählich wurde aus den Wäldern Farmland. Oft waren riesige Bisonherden vom Straßenrand aus zu sehen.

 

Je näher wir der Stadt Edmonton kamen, desto mehr Verkehr gab es auf der Straße. Wir schlängelten uns durch die Innenstadt und konnten relativ schnell unser reserviertes Hotel finden  das Edmonton House Suite Hotel, mitten in Downtown. Nach dem Einchecken wurde das Zimmer bezogen und begeistert begutachtet. Nach einer kleinen Kaffeepause auf dem Balkon ging es dann zu Fuß in die Stadt. Die Jungs waren schon etwas eher losgezogen, also marschierten Claudia und ich zusammen los. Zuerst holten wir uns an der Rezeption noch einen Stadtplan und so gut ausgerüstet ging es dann ins Gewühl. Bei einem Fotoladen erklärte ich mein Dilemma mit der Kamera, erntete jedoch nur ein bedauerndes Kopfschütteln. Die großen Malls schließen leider schon um 16:30 Uhr oder spätestens um 17:30 Uhr, daher konnten wir die Geschäfte nur von außen bewundern.

 

Zum Abendessen fanden wir uns alle wieder im Hotel ein. In unserer kleinen Küche wurden Spaghetti mit Tomatensoße gekocht. Während wir aßen, hatten wir einen herrlichen Blick auf die Lichter der Stadt. Anschließend ging es noch ins hoteleigene Schwimmbad und dann ab ins Bett.

 

 

Mittwoch, 02.10.2002

 

Heute ging es zur West Edmonton Mall - dem weltgrößten Shopping- und Entertainment-Centre.

 

Um 09:30 Uhr wurden wir von einem Shuttle-Service abgeholt, der uns direkt zum Einkaufsparadies bringen sollte (fast jedes Hotel in Edmonton bietet einen Shuttle-Service zur Mall an).Ca. 20 Minuten dauert die Fahrt von der Innenstadt zur Mall. Uns erwarteten mehr als 800 Geschäfte, über 100 Restaurants, 19 Kinos, eine Eislaufbahn im Stadionformat, ein Spielkasino und eine Kapelle, alles umgeben von 20.000 Parkplätzen, die zu 58 Eingängen in die Mall führen.

 

Für Unterhaltung ist reichlich gesorgt. Es gibt eine 14 Stockwerke hohe Achterbahn mit dreifachen Looping, ein nostalgisches Karussell, Autoscooter, Kettenkarussell, einen 18-Loch-Minigolfplatz und eine Schießbude.

 

In den Gängen der Mall sprudelt und spritzt es überall - Wasserspiele und Wassersäulen alle paar Meter.

 

Im World Water Park, mit über 20.000 Quadratmetern Gesamtfläche das größte Hallenbad der Welt, befindet sich ein Wellenbad und 22 Rutschen befördern die Besucher ins nasse Element (im freien Fall oder auch gemütlicher).

 

In der Lagune gegenüber schwimmt eine Kopie der Kolumbus-Karavelle Santa Maria, Delfine führen Kunststücke vor und unter Wasser drehen Mini-U-Boote ihre Runden.

 

Nach etlichen Stunden in diesem Konsumtempel trafen Claudia und ich uns um 17:00 Uhr am Ausgang 32 wieder, da um 17:30 Uhr unser Shuttle-Bus dort wieder eintreffen sollte. Die Jungs haben schon vorher die Flucht ergriffen und sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt geflohen. Um 18:00 Uhr waren wir wieder im Hotel und dann wurden erst einmal die sämtlichen Einkäufe begutachtet. Zum Abendessen gab es wieder einen leckeren Blumenkohl-Eintopf und anschließend wurde Tagebuch geführt, während Dirk und Christian im Schwimmbad ihre Runden drehten.

 

Um 22:30 Uhr ging es dann hundemüde in die Betten.

 

 

Donnerstag, 03.10.2002

 

Claudia wollte heute einen Museums-Tag einlegen. Währenddessen wollten Christian, Dirk und ich zum Elk Island National Park, der ca. 1 Stunde von Edmonton entfernt liegt.

 

Die Wald- und Graslandschaft, bevölkert von Biberkolonien, Büffel- und Wapitiherden, ist ein Abbild der Landschaft Albertas vor der Besiedelung und Kultivierung des Landes.

 

Die Bisons konnten wir am besten von der Bison Loop Road beobachten. Ganz nah konnten wir an den riesigen Tieren vorbeifahren und aus dem Auto gefahrlos beobachten.

 

Im Park kommen die beiden amerikanischen Büffelarten Plain Bison und Wood Bison vor. In dem zugänglichen Teil des Parks haben wir die Plain Bisons beobachten können.

 

Am frühen Nachmittag ging es langsam wieder Richtung Edmonton, wo es noch in das Fort Edmonton gehen sollte. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass das Freilichtmuseum bereits seit 22. September geschlossen hatte - Pech für uns.

 

Ein letztes Mal ging es durch Downtown Edmonton. Die pedways, Tunnel und Überführungen, verbinden auf drei Ebenen die Shopping Center, Bürohäuser und U-Bahn-Stationen der Innenstadt miteinander.

 

Nach und nach trafen wir alle wieder im Hotel ein und es folgte ein Resteessen (schließlich mussten die Vorräte aufgebraucht werden).

 

Den Abend verbrachten wir mit Lesen und Tagebuch schreiben.

 

 

Freitag, 04.10.2002

 

Zum Frühstück wurden die letzten Bagels getoastet. Anschließend wurden die Sachen zusammengepackt, die restlichen Lebensmittel einsortiert oder weggeworfen und dann ging es ans Beladen des Jeeps. Nach dem Auschecken ging es dann Richtung Drumheller.

 

Bei strahlendblauem Himmel konnten wir den Indian Summer noch einmal in vollen Zügen genießen. Kurz vor Drumheller begann unsere Rundfahrt auf dem Dinosaurier Trail, die uns zuerst zur Bleriot-Fähre brachte. Die Fähre über den Red Deer River ist eine Seilfähre und wird heute von einer Motorwinde über den Fluss gezogen. Auf der anderen Talseite klettert die Straße durch die Badlads hinauf zum Viewpoint über den Horsethief Canyon. Von dessen Rand führt der Blick auf ein Labyrinth aus engen, gewundenen Tälern und Schluchten zwischen den steilen, farbig geschichteten, von der Erosion geformten Hügeln.

 

Nach einer kurzen Besichtigung der Umgebung ging es weiter zum weltberühmten Royal Tyrrel Museum of Paleontology. Das Museum präsentiert die Geschichte von 3,6 Billionen Jahren Leben auf der Erde. Über 150.000 Fossilien beherbergt das Museum, darunter die beeindruckenden Großsaurier Albertosauros, Lameisaurus, Tyrannus Rex, Stegosaurus, Camadasaurus.

 

Höhepunkte der Ausstellung bilden zahlreiche eindrucksvolle vollständig erhaltene Dinosaurierskelette, die überwiegend in der Gegend um Drumheller in den Badlands gefunden wurden.

 

Nach 2 ½ Stunden Aufenthalt im Museum ging es weiter auf dem Dinosaurier Trail. Die Straße klettert hinauf zum Plateau der Prärie. Vom Orkney Hill Viewpoint ergibt sich dann noch einmal ein großartiger Panoramablick auf den Fluss und die Badlands.

 

Unsere Fahrt ging jetzt weiter Richtung Calgary. Dort angekommen haben wir uns im Airport Hotel Days Inn für unsere letzte Nacht einquartiert. Während Christian und Dirk gleich den hoteleigenen Pool unter die Lupe nahmen, blieben Claudia und ich im Zimmer; führten Tagebuch und lasen in unseren Büchern.

 

 

Samstag, 05.10.2002 / Sonntag, 06.10.2002

 

Nach dem Aufstehen wurden schon die ersten Vorbereitungen für die Abreise getroffen. Nur mit Mühe bekamen Claudia und ich unser Gepäck zu, Christian und Dirk hatten da weitaus weniger Probleme.

 

Die letzten Stunden wollten wir mit der Erkundung von Calgary verbringen und so ging es nach dem Auschecken Richtung Innenstadt. Jeder für sich erkundete die Fußgängerzone und die großen Malls.

 

Ich sah mir noch den Devonian Garden an, eine tropische Gartenlandschaft im obersten Stockwerk einer Mall. Im Food-Market traf ich dann auch Dirk und gemeinsam bestellten wir uns etwas zu Essen.

 

Am frühen Nachmittag trafen wir uns an unserem Jeep wieder. Wir sammelten alles was wir an Lebensmitteln noch hatten zusammen und übergaben 2 Körbe voll mit Getränken und Bagels an die Obdachlosen, die in der Nähe von unserem Parkplatz standen.

 

Nach dieser guten Tat fuhren wir zum Flughafen und gaben unseren schönen Jeep wieder ab. Im Hauptgebäude stellten wir uns in die Schlange, die uns zum Zoll bringen sollte. Die Damen dort schienen etwas gelangweilt und verlangten von Christian und mir, die Gepäckstücke zu öffnen. Nach eingehender Erkundung unserer schmutzigen Wäsche durften wir unser Gepäck wieder schließen und weiter marschieren.

 

Da die Maschine der Air Canada nur halb ausgebucht war, konnten wir uns wahlweise einen Platz aussuchen. Pünktlich hoben wir ab und kurze Zeit später wurde uns Pizza serviert. Leider ging der Flug viel zu schnell vorbei und wir landeten in Chicago. Da wir nur eine knappe Stunde zum Umsteigen hatten, ging es im Laufschritt zu unserem nächsten Gate. Dort dann die böse Überraschung - die Maschine war komplett überbucht. Es folgten hitzige Diskussionen, aber schließlich konnten wir 4 doch unseren gebuchten Flug nehmen. Wir saßen zwar in der Maschine ziemlich zerstreut, aber immerhin kamen wir alle mit.

 

Mehrmals startete ich den Versuch zu schlafen, hat aber nie geklappt. Als es langsam wieder hell wurde, gab ich den Versuch auf. Eine Stunde eher als geplant trafen wir in Frankfurt ein. Hier trennten sich unsere Wege; Dirk konnte frühzeitig seine Maschine nach Düsseldorf nehmen, wir anderen mussten noch 3 Stunden auf unseren Weiterflug nach Hamburg warten. Aber schließlich ging es auch für uns weiter und nach einer Stunde Flug landeten wir in Hamburg.

 

 

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