Zu den Bildern          Zu der Route/den Unterkünften

 

Vorwort:

Am 5. September 2006 geht es wieder für 4 1/2 Wochen nach Westkanada. Yasmine, Serdal, Martin und ich werden auf einer individuel geplanten Rundreise die Naturschönheiten des Landes auf einigen one-day-hikes erkunden. Im Gegensatz zu den vorherigen Kanadareisen haben wir bereits einige Unterkünfte in den Nationalparks reserviert.

 

Dienstag, 4. September 2006

 

Gnadenlos klingelte um 4.15 Uhr der Wecker. Schnell war ich hellwach:

 

                        Heute sollte es endlich losgehen nach Kanada

 

Nach dem Duschen wurde gefrühstückt und um 5.50 Uhr ging es dann mit meinen Eltern zum Bahnhof. Um 6.00 Uhr fuhr dann unser Zug Richtung Hamburg. Leider mussten wir in Neugraben in die S-Bahn umsteigen, bevor es dann weiter Richtung Hamburg Hauptbahnhof ging. Mit dem Flughafenbus ging es anschließend weiter zum Flughafen, wo wir um 7.50 Uhr nach rasanter Fahrt eintrafen.

 

Am Schalter der Lufthansa musste ich nur kurz anstehe, bevor ich mein Gepäck aufgeben konnte. Bei dieser Gelegenheit habe ich gleich noch meinen Flug nach Frankfurt umgebucht, so dass ich nun bereits um 10.00 Uhr statt um 11.00 Uhr fliegen konnte (Dank des Hinweises des Lufthansa-Mitarbeiters, dass meine Zeit zum Umsteigen in Frankfurt eng werden könnte). In einer ruhigen Ecke des Flughafens machten wir es uns gemütlich, bevor ich mich um 8.50 Uhr von meinen Eltern verabschiedete und Richtung Abfluggate steuerte.

 

Die Maschine hob pünktlich ab und um 11.00 Uhr war ich dann bereits in Frankfurt. Etwas orientierungslos suchte ich mein Gate für den Weiterflug nach Toronto. Als dies ausfindig gemacht war, stöberte ich noch durch den Duty-Free-Shop. Kurz danach traf auch bereits Martin ein, etwas später stieß Serdal zu uns. Die Schlange vor unserem Gate nahm stetig zu und von Yasmine war weit und breit keine Spur. Wir stellten uns in die Schlange und hielten weiterhin Ausschau nach Yasmine. Kurz vor Boarding-Schluss erschien Yasmine; ihr Flug aus Berlin hatte Verspätung. Als letzte Passagiere betraten wir das Flugzeug und mussten mal wieder feststellen, wie eng es doch in so einer Maschine ist. Nachdem wir uns zu unseren vier Gangplätzen durchgearbeitet hatten, richteten wir uns für die nächsten acht Stunden „häuslich“ ein. Aufgrund eines defekten Vordersitzes, hatte ich ein wenig mehr Platz, da ich den Vordersitz komplett nach vorne klappen konnte. Pünktlich um 13.00 Uhr hoben wir ab mit Ziel Toronto. Um uns herum war eine Reisegruppe älterer Italiener und die sorgten ordentlich für Stimmung und Gelächter.

Nach einer Stunde Flug wurde das Mittagessen gereicht. Anschließend bin ich dann tatsächlich eingeschlafen, zumindest war es ein kurzes Nickerchen. Ansonsten verlief der Flug ereignislos.

 

Um 15.45 Uhr landeten wir in Toronto. Hier hieß es erst einmal sich in Geduld fassen und auf das Gepäck warten. Als nach unzähligen Runden auch unsere Gepäckstücke auftauchten, ging es anschließend schwer beladen durch die Einreiseformalitäten und anschließend wieder zum Einchecken für den Weiterflug nach Edmonton. Nach dieser Kraftanstrengung genehmigten wir uns eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken. Mit etwas Verspätung ging es dann um 18.50 Uhr weiter nach Edmonton. Den Flug verschlief ich zum Teil. Um 20.35 Uhr erreichten wir dann endlich unseren Zielflughafen. Mit unserem Gepäck ging es dann zum „Alamo-Telefon“, um einen Fahrer von unserer Mietwagenstation zu verständigen, um uns abzuholen. Als 20 Minuten später immer noch kein Fahrer da war, erbarmte sich der Fahrer vom Super 8 Motel und brachte uns zur Alamo-Vermietstation.

 

Wir erhielten einen Chevy Geländewagen von beendruckenden Ausmaßen. Nachdem sämtliches Gepäck verstaut war ging es schnurstracks zum vorgebuchten Motel. Nach dem Beziehen des Zimmers ging es noch mit dem Jeep zu Mc Donalds. Nach einer etwas holprigen Bestellung genossen wir unser „Nachtmahl“ im Freien. Zurück in der Unterkunft ging es dann gleich ins Bett.


 

Mittwoch, 6. September 2006 

 

Nach einer unruhigen Nacht sind wir um 7.00 Uhr aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Um 8.00 Uhr ging es dann bereits zum Frühstück und eine Stunde später haben wir den Wagen beladen und ausgecheckt. Anschließend ging es in den Supermarkt, um das Nötigste zu besorgen.

 

Danach sollte es schnurstracks nach Dawson Creek gehen. Leider klappte das nicht so wie geplant. Wir verfuhren uns mehrmals und landeten schließlich mitten im Zentrum von Edmonton. Nach einer langen Irrfahrt gelangten wir schließlich über Morinville auf den Highway 2 nach Dawson Creek.

 

An Slave Lake legten wir eine Pause ein und gönnten uns in der Truckerkneipe einen kleinen Snack.

 

Auf der Weiterfahrt entdeckten wir in den frühen Abendstunden unseren ersten Schwarzbären auf einem Feld neben der Fahrbahn. Über Grand Prairie ging es dann nach Dawson Creek. Wir suchten uns eine Unterkunft und anschließend ging es zum Abendessen in die Stadt. Völlig erledigt ging es anschließend zurück zum Motel und kurze Zeit später ins Bett.

 


Donnerstag, 7. September 2006 

Martin ist bereits um 6.00 Uhr aufgestanden; Serdal, Yasmine und ich haben bis um 7.00 Uhr durchgeschlafen. Nach mehrfachen Überschwemmungen im Bad ging es gegen 8.20 Uhr hinunter zum Frühstück. Abgesehen von Serdals schimmeligen Muffin war mein Continental Breakfast wirklich lecker. Anschließend wurden die letzten Sachen zusammengepackt und wir hievten wieder alles in den Jeep.

 

In Dawson Creek beginnt am Milepost 0 der legendäre Alaska Highway. Dieser “monumentale” Moment wurde ausführlich mit sämtlichen Kameras festgehalten. Anschließend begann unsere heutige Etappe auf dem Alaska Highway. Diese Tour führt durch das östliche Hügelgelände der Rocky Mountains und entlang der westlichen Grenze  der Interior Plains nach Yukon. Von Dawson Creek nach Fort St. John verläuft der Highway durch das bewaldete Gebiet der Peace River Area. Entlang der Strecke gibt es immer wieder schöne Aussichtspunkte.

 

An einer schönen Rest-Area legten wir eine Pause ein und veranstalteten ein Picknick. Dieser Einladung folgten auch zwei Squirrels. Nachdem diese ausführlich fotografiert waren, setzten wir unsere Fahrt fort. Erst in Fort Nelson haben wir noch einmal angehalten, um uns zu stärken. Anschließend ging es wieder weiter. In Höhe des Summit Lake im Stone Mountain Privincial Park stießen wir dann auf unzählige Deers.

 

Da es schon ziemlich spät war, und der Alaska Highway nicht gerade üppig mit Unterkünften bestückt ist, musste wir ein paar Absagen in Kauf nehmen, bevor wir in Toad River eine hervorragende Unterkunft gefunden haben (The Poplars Campground and Cabins).

 

Nachdem wir unser gemütliches Bockhaus bezogen haben, richteten wir uns ein uns sahen uns die von Serdal geschossenen Bilder am PC an. Danach ging es dann hundemüde ins Bett.

 

 

Freitag, 8.September 2006 

Gegen 7.00 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Da es in der Cabin-Anlage erst ab 9.00 Uhr Frühstück gab, wir aber nicht so lange warten wollten, packten wir zusammen und starteten unsere heutige Etappe bis Dease Lake. Da es noch früh am Morgen war, stießen wir auf zahlreiche Caribus und Deers. Die heutige Etappe führte uns durch die unerschlossene Wildnis des nördlichen Teils der kanadischen Rockies.

 

Kurz vorm Muncho Lake stießen wir auf eine kleine Herde Rotwild. Am See angekommen frühstückten wir im Coffeeshop des J & H Wilderness Resorts. Anschließend haben wir uns den Muncho Lake angesehen. Dieser See gilt als Juwel am Alaska Highway. Er liegt an einem der schönsten und zugleich aufwendigsten Abschnitte der Route, da die gesamte Strecke in den Felsen gesprengt werden musste. Kurvenreich schlängelte sich die Straße am Seeufer entlang.

 

Auf der Weiterfahrt entdeckten wir am Straßenrand das Schild „Vorsicht Büffel“. So recht konnten wir nicht glauben, dass es hier frei lebende Büffelherden geben sollte. Nur wenige Zeit später wurden wir vom Gegenteil überzeugt. Wir stießen mehrfach auch Büffelherden. Diese wurden natürlich ausführlich fotografiert, ebenso wie eine Herde von Bergziegen.

 

Am Nachmittag erreichten wir Watson Lake. Zuerst stöberten wir durch den Signpost Forrest. Rund 80.000 Ortsschilder aus aller Welt schmücken den stetig wachsenden Schilderwald. Unfreiwilliger Initiator des bunten Schilderwaldes war der amerikanische Soldat Carl K. Lindley, der als Heilmittel gegen sein Heimweh während des Baus des Alaska Highways ein Schild seiner Heimatstadt Danville aufhängte.

 

Nachdem auch wir unsere Schilder angenagelt hatten, buchten wir im Visitor Centre unsere heutige Unterkunft in Dease Lake.

Anschließend ging es in ein Western-Restaurant zum Essen. Während des Essens wollte Serdal die Kellnerin bitten, uns zu fotografieren. Offensichtlich hat die Kellnerin aber nicht verstanden was wir wollten und stellte sich neben mich, um gemeinsam mit uns für ein Foto zu posieren. Erst danach machte sie ein Foto von uns.

 

Am frühen Abend machten wir uns auf die letzte Tagesetappe. Kurz hinter Watson Lake bogen wir in den Cassiar Highway. Dieser insgesamt 724 km lange Highway durchquert einen weltverlassenen Teil des nördlichen British Columbias mit traumhafter Naturkulisse.

 

Aufgrund der Abenddämmerung gab es am Himmel immer wieder neue beeindruckende Wolkenformationen. Wir hielten ständig an, um die herrliche Laubfärbung des Indian Summer zu genießen. An der Strecke verlaufen zahlreiche große und kleine Seen, in denen sich das dahinter liegende Bergpanorama herrlich spiegelte.

 

Zu fortgeschrittener Stunde tauchte plötzlich ein Pferd auf der Straße auf und musterte uns neugierig. Auch wir musterten das Pferd neugierig und schossen erst einmal Fotos (ein Pferd sieht man ja auch nicht alle Tage).

 

Weiter ging es durch die Dämmerung. Kurz vor Dease Lake war es dann bereits komplett dunkel und wir legten die letzten Kilometer in einem gemächlichen Tempo zurück. In Dease Lake angekommen bezogen wir unsere zwei Zimmer und ließen diesen ereignisreichen Tag ruhig ausklingen.   

 

Samstag, 9.September 2006 

Um 7.00 Uhr sind Yasmine und ich aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Um 8.30 Uhr machten uns auf unsere heutige Etappe auf dem Cassiar Highway nach Stewart.

 

Wir fuhren durch traumhafte Landschaft und versuchten diese Eindrücke mit unseren Kameras festzuhalten.

 

Am Mountain Shadow RV Park entdeckten wir einen traumhaften Lookout auf die umliegenden Berge.

 

Am Kinaska Lake legten wir eine kurze Pause ein und genossen die herrliche Stille. Kaum waren wir wieder auf der Straße, da entdeckten wir am Straßenrand einen jungen Coyoten, der still sitzen blieb, als wir die Kameras zückten.

 

Auf der Strecke von Bell 2 bis zur Kreuzung nach Stewart sahen wir vier Schwarzbären am Wegesrand, die leider schnell im Dickicht verschwanden, als sie uns sahen.

 

Auf der Weiterfahrt nach Stewart regnete es leider in Strömen, so dass wir am Bear Glacier nur kurz anhielten, um ein Foto zu machen. Kurz hinter dem Gletscher tauchte zur Freude aller ein Schwarzbär auf, der sich von uns offensichtlich nicht gestört fühle. In aller Ruhe zupfte er Gras vom Wegesrand und wir konnten ganz ohne Hektik unsere Fotos machen, den Bären beobachten und einfach diese außergewöhnliche Begegnung genießen.

 

Kurze Zeit später erreichten wir Stewart. Schnell fanden wir unsere vorgebuchte Unterkunft – das Ripley Creek Inn. Wir erhielten ein großen, modernes Zimmer im neuerbauten Gebäude Crows Landing.

 

Nachdem der Wagen komplett entladen war, erkundeten wir auf einem kurzen Spaziergang den Ort. Nach dem Abendessen ging es noch in den Supermarkt, um ein paar Kleinigkeiten für die nächsten Tage zu besorgen. Zurück in der Unterkunft machten wir es uns im gemütlichen Gemeinschaftswohnzimmer gemütlich, führten Tagebuch und ließen die Ereignisse des Tages Revue passieren.

 

Gegen 22.00 Uhr hielt uns dann nichts mehr auf den Beinen und wir krochen in unsere Betten.

 


Sonntag, 10. September 2006 

Wie gewöhnlich sind wir um 7.00 Uhr aufgestanden und habe uns fertig gemacht. Unser Frühstück wollten wir im Zimmer einnehmen und so deckte ich den Tisch und Martin organisierte frische Bagels und Muffins von der Bäckerei im Ort.

 

Anschließend ging es nach Hyder, einem kleinen Dörfchen in Alaska. Ohne Zoll- und Grenzformalitäten gelangt man über die Grenze, weshalb sich die Stadt „the friendliest Ghost Town in Alaska“ nennt. Kurz hinter der kleinen Ortschaft befindet sich der Fish-Creek, wo Chum-Lachse laichen. Diese Exemplare werden hier besonders groß und das wissen auch die Bären. Leider fühlte sich kein Bär angesprochen, als wir auf der Aussichtsplattform waren. Also ging es zurück nach Hyder, wo erst einmal die zwei Souvenirläden erkundet wurden. Dann ging es zurück nach Stewart. An der Grenze nach Kanada mussten wir unsere Pässe vorzeigen und ein paar Fragen beantworten (diese Prozedur wiederholte sich zweimal täglich in den kommenden Tagen).

 

Zurück in Stewart ging es in das Historical Society Museum, das ihren Sitz in der alten Firehall hat. Da es inzwischen wieder regnete, ging es anschließend in die Unterkunft, um Ansichtskarten zu schreiben.

 

Am frühen Nachmittag ging es dann wieder zum Fish-Creek. Offensichtlich war kurz vor unserer Ankunft ein Schwarzbär am Fluss gewesen – Pech für uns. Nach ein paar Minuten Aufenthalt ging es für uns weiter auf der Straße zum Salmon Glacier.

 

Die 25 km lange Schotterstraße führt durch traumhafte Natur mit vielen Wasserfällen. Unzählige Male haben wir angehalten, um die näherkommende Gletscherzunge zu fotografieren. Aufgrund plötzlich auftretenden Nebels mit einer Sichtweite von Null konnten wir auf der steilen und engen Straße nicht weiterfahren. Kurz vorm Endpunkt der Straße hieß es wenden und wieder zurück nach Hyder fahren. Im Tal verzog sich der Nebel, dafür setzte wieder starker Regen ein.

 

Am Fish-Creek haben wir dennoch angehalten. Leider beehrte uns auch in den Abendstunden kein Bär mit seiner Anwesenheit. Zurück in Stewart ging es in das Bitter Creek Cafe (unbedingt empfehlenswert) zum Abendessen. In wunderschöner und sehr liebevoller Umgebung ließen wir es uns schmecken.

 

Anschließend folgte ein kleiner Verdauungsspaziergang durch den Ort, bevor es zurück in die Unterkunft ging. Yasmine und mich zog es wieder in das Gemeinschaftswohnzimmer, wo wir Tagebuch führten und in netter Atmosphäre den Abend verbrachten.


 

Montag, 11. September 2006 

 

Wie gewohnt sind wir um 7.00 Uhr aufgestanden. Zum Frühstück gab es wieder Cornflakes, Bagels und Muffins. Anschließend zog es uns wieder an den Fish-Creek. Aber wie schon an den Tagen zuvor, ließen sich keine Bären blicken. So standen wir im Regen, schauten die Aussichtsplattform hinauf und hinunter und warteten geduldig. Mittlerweile kannte man sich auf der Plattform und es kam zu netten Gesprächen. Irgendwann zog es uns wieder in das Auto und wir machten uns auf den Rückweg. Kurz vor Hyder haben wir dann einen großen Weißkopfseeadler gesehen, der natürlich fotografiert wurde.

 

Als wir gerade in Hyder eintrafen, überquerte ein Schwarzbär in aller Ruhe die Straße und verschwan im Unterholz. Im kleinsten Postamt von Alaska gaben wir dann unsere Ansichtskarten für die Daheimgebliebenen ab und führten „Bären-Fachgespräche“ mit anderen Touristen.

 

Aufgrund des schlechten Wetters fuhren wir anschließend wieder nach Stewart. Im Gemeinschaftswohnzimmer verbrachten wir ein paar gemütliche Stunden, während es draußen in Strömen regnete. Am Nachmittag klarte es etwas auf und auch der Regen ließ  nach. Zu einem verspäteten Mittagesse gingen wir in das Restaurant des King Edwart Hotels. Anschließend zog es uns wieder nach Hyder zum Fish-Creek. Und heute Abend sollten wir endlich Glück haben.

 

Ein Ranger verkündete, dass am Ende der Pattform ein Schwarzbär gesichtet wurde. Also zog die gesamte Touristenschar ans Ende der Plattform. Außer einem Rascheln im Unterholz war leider nichts auszumachen. Langsam löste sich die Menschenmenge auf, bis schließlich nur noch Serdal und ich am Ende standen. Nach einer Ewigkeiten tauchte der Bär auf und arbeitete sich weiter durch das Unterholz; leider schlug er wieder die Waldrichtung ein, so dass er schnell aus unserem Blickfeld verschwand.

 

Nach dieser ersten „Beobachtung“ ging es zurück in die Mitte der Plattform. Irgendwann zog es uns wieder ans Plattformende. Hier war gerade ein Weißkopfseeadler dabei, einen Lachs zu verspeisen. Gebannt schauten wir zu und beobachteten den Vogel beim anschließenden Flug über den Fish-Creek. In der Mitte der Plattform sahen wir dann einen weiteren Weißkopfseeadler im Tiefflug.

 

Plötzlich kam allgemeine Unruhe auf. Ein Ranger teilte uns mit, dass ein Schwarzbär außerhalb der Plattform-Umgebung gesichtet worden ist. Also stürmte die ganze Meute hinter dem Ranger her. Und tatsächlich – außerhalb des Geländes watete der Schwarzbär mit einem frisch gefangenen Lachs durch den Fluss. Herrliche Bilder haben wir von dieser Begegnung geschossen. Der Bär verkroch sich anschließend im Unterholz, um seinen Fang in aller Ruhe zu verspeisen. Wir unterhielten uns mit den umstehenden Touristen und warteten auf die Dinge, die da kommen sollten. Vom Ranger wurden wir dann wieder informiert, dass eine Schwarzbären-Mama mit ihren drei Jungen am Ende der Plattform aufgetaucht ist.

 

Also trabte die gesamte Menschentraube wieder ans Ende der Plattform. Hier konnten wir im Unterholz mehrere Bärenkinder ausmachen. Nach einer Ewigkeit kam endlich Leben ins Gebüsch. Die drei kleinen Schwarzbärenkinder stürmten auf den Baum zu, der der Plattform genau gegenüber stand. Geschwind kletterte die drei flinken Kerle den Baum hinauf, machten auf unserer Augenhöhe halt. Nun gab es kein Halten mehr - Fotoapparate,  Digitalkameras und Videokameras waren im Dauereinsatz und hielten diese einmalige Begegnung fest.

 

Erst nach vielleicht zwei Minuten kletterten die Schwarzbären weiter den Baum hinauf und verschwanden aus unserem Blickfeld. 30 Minuten später machten die drei immer noch keine Anstalten, vom Baum hinunter zu klettern.

 

Aufgrund der hereinbrechenden Dunkelheit wollten wir aufbrechen und marschierten glücklich die Plattform entlang. Kurz vor Ende der Plattform konnten wir einen weiteren Schwarzbären erkennen. Dieser Bär holte sich vom Flussrand einen toten Lachs und verschwan wieder im Unterholz.

 

Mit so vielen bewegenden Eindrücken ging es zurück zum Auto und auf die Heimfahrt. In Hyder stießen wir auf einen weiteren Bären, der durch die Dunkelheit stromerte. Fotos konnten wir in dieser Dunkelheit allerdings keine mehr machen.

 

Zurück in Stewart ging es ins Bitter Creek Cafe zu einem kleinen Abendsnack. Dort     trafen wir auf fast alle „Bärenbeobachter“ vom Fish-Creek. An allen Tischen wurde aufgeregt das soeben Erlebte diskutiert.

 

Bei Käsekuchen ließen wir es uns schmecken und ließen den Tag Revue passieren. In der Unterkunft habe ich dann noch Tagebuch geschrieben und dann ging es selig ins Bett.

 


Dienstag, 12. September 2006

Um 7.00 Uhr war die Nacht zu Ende und wir haben uns fertig gemacht. Nach dem obligatorischen Frühstück packten wir alles zusammen, beluden den Wagen und fuhren noch ein letztes Mal zum Fish-Creek. Als sich auch nach einer Stunden warten kein Bär zeigte, machten wir uns auf unsere heutige Tagesetappe nach Hazelton.

 

Am Bear Glacier legten wir noch einen kurzen Fotostopp ein, bevor es weiter ging zur Kreuzung nach Meziadin Lake Junction. Auf dem Cassiar Highway setzten wir unsere Fahrt fort. Auf den nächsten 100 Kilometern stießen wir regelmäßig auf Schwarzbären, die wir wunderbar vom Auto heraus fotografieren konnten.

 

In Kitwanga bogen wir auf den Highway 16, auch Yellowhead Highway genannt, und fuhren nach Hazelton.

 

Aufgrund der heftigen Zahnschmerzen von Yasmine fuhren wir in die dortige Zahnklinik. Zum Glück konnte Yasmine noch am selben Tag behandelt werden. Aus einer kleinen Behandlung wurde dann doch eine kleine OP mit Wurzelbehandlung und Nerv ziehen. So lernten wir zumindest ein kanadischen Krankenhaus kennen mit seinen freundlichen Mitarbeitern.

 

Nach ca. einer Stunde war Yasmine entlassen und wir suchen uns in Hazelton eine Unterkunft. Nach dem Abendessen ging es zurück ins Motel, wo der Tag aufgearbeitet wurde, bevor es ins Bett ging.

 


Mittwoch, 13. September 2006 

Kurz nach 7.00 Uhr sind wir wieder aufgestanden und haben alles zusammen gepackt. Im einzigen Cafe vor Ort nahmen wir unser Frühstück ein. Anschließend ging es zum `Ksan Indian Village. Dort buchten wir gleich eine deutsche Führung, die um 11.00 Uhr beginnen sollte. Da wir bis dahin noch etwas Zeit hatten, erkundeten wir das kleine Museum und den Souvenir-Shop.

 

Die Führung erfolgte mit einer deutschen Reisegruppe von Studiosus. Deren Reiseführer leitete die Führung auf Deutsch, während eine Indianerin die eigentliche Führung vornahm.

 

Das Freilichtmuseum besteht aus den sieben original nachgebauten, ursprünglich jeweils von einem Klan bewohnten, Langhäusern.

 

Drei Langhäuser konnten wir im Rahmen der Führung besichtigen:

 

Fireweed House: Das Schatzhaus

Im Gebäude befinden sich verschiedene Insignien, einschließlich zeremonieller Kleidungsstücke, Decken und Roben, Kopfschmuck und Schurze, Beinkleidung und Rasseln. Diese Gegenstände wurden bei besonders wichtigen Ereignissen getragen.

 

Wolf House: Das Haus für traditionelle Feste

 

Frog-House: Das Haus der entfernten Vergangenheit

Im Mittelpunkt dieses Hauses steht das Leben des Gitxsan Volkes vor dem Kontakt mit der Außenwelt.         

 

 

Auf der Rückfahrt nach Hazelton hielten wir an einer 76 Meter hohen Hängebrücke, die einen tief eingeschnittenen Canyon überspannt. 

 

Anschließend ging es zurück auf den Yellowhead Highway für unsere heutige Etappe nach Prince George.

 

Bereits beim Moricetown Canyon mit seinen tosenden Stromschnellen haben wir wieder angehalten, um Indianer beim Lachsfang zu beobachten. An dieser Stelle verengt sich der Bulkley River auf 15 Meter, so dass man während der Lachssaison Indianer beobachten kann, die in althergebrachter Manier die begehrten Fische fangen.

 

Auf der einen Seite des Flusses waren Indianer, die mit dem Lachsfang Geld verdienen. Auf der anderen Seite des Flusses waren Wissenschaftler, die die gefangenen Lachse vermessen und nummeriert haben, bevor die Lachse in die Freiheit entlassen worden sind.

 

In Smithers legten wir eine Pause ein, um bei Tacobell zu Mittag zu essen. Nach dieser Stärkung ging es bei zum Teil starken Regen weiter Richtung Prince George. Hier trafen wir erst um 20.15 Uhr ein. Schnell suchten wir uns eine Unterkunft und gingen noch auf einen kleinen Snack zu einer Imbisskette. Anschließend haben wir in der Unterkunft noch Tagebuch geschrieben, bevor es dann ins Bett ging.


 

Donnerstag, 14. September 2006 

 

Heute stand die Etappe von Prince George zum Wels Gray Park auf dem Programm. Also hieß es wie gewohnt um 7.00 Uhr aufstehen und fertig machen. Zum Frühstück ging es nach A&W, aber so ganz war das nicht nach meinem/unserem Geschmack. Auf dem Rückweg zum Motel teilte uns Martin mit, dass er sich hier von uns trennen wollte.

 

Nach einem Großeinkauf im örtlichen Supermarkt (ab Wells  Gray wollten wir uns in den Cabins selbst versorgen) brachten wir Martin zum örtlichen Flughafen, wo er einen Mietwagen nehmen wollte, um seine Reise alleine fortzusetzen.

 

Wir fuhren anschließend auf dem Highway 97 in südlicher Richtung durch das Cariboo Country. Nach 120 Kilometern gelangten wir schließlich nach Qusenel. Weiter ging es in südlicher Richtung immer entlang des Fraser Rivers.

 

In 100 Mile House legten wir eine verspätete Mittagspause bei Smittys ein, bevor es wieder weiter ging.

 

In 93 Mile House bogen wir ab die Landstraße 24. Diese führt durch eine schöne wald- und seenreiche Landschaft. Hier entdeckten wir dann auch mal wieder einen Schwarzbären auf der Futtersuche.

 

Auf dem Highway 5 legten wir dann die restliche Strecke bis Clearwater zurück. Auf der Parkstraße ging es die 27 km bis zur Nakiska Ranch – unser Domizil für die nächsten 4 Tage. Im Haupthaus meldeten wir uns und wurden dann zu unserer Cabin, dem Biberhaus, gebracht.

 

Nach der ersten Erkundung der schönen Cabin ging es ans Ausladen. Anschließend verbrachten wir einen ruhigen und gemütlichen Abend, bis es gegen 23.00 Uhr ins Bett ging.

 

 

Freitag, 15. September 2006 

 

Völlig erschlagen vom Vortag sind wir um 8.00 Uhr wach geworden. Nur schwer kamen wir in die Gänge. Jetzt bei Tageslicht wurde die Cabin noch einmal begutachtet. Wir zauberten ein üppiges Frühstück und ließen es uns in aller Ruhe schmecken.

 

Anschließend wurden die Wandersachen gepackt, da heute unsere erste kleine Wanderung auf dem Programm stand.

 

Zuerst fuhren wir noch einmal zum Haupthaus der Ranch, wo wir wertvolle Tipps zu Sehenswürdigkeiten und Wanderungen erhielten.

 

Anschließend ging es mit dem Auto hoch zum Green Mountain Tower. Eine 3,6 Kilometer steile, kurvige Straße führt zum Aussichtsturm, mit einem Panoramablick über das Südende von Wells Grey. Nachdem wir diese Aussicht genossen haben, ging es wieder ein Stück die Straße hinunter zum Parkplatz für unsere heutige Wanderung

 

                        White Horse Bluff

                        11 km hin und zurück

                        Höhenunterschied ca. 180 Meter

 

Ein Großteil des Trails führte uns durch Wald mit vielen Squirrels. Nach ca. 40 Minuten erreichten wir den Aussichtspunkt mit einem grandiosen Blick auf das Clearwater Valley mit dem Clearwater River.

Hier legten wir eine Pause ein und vertilgten unseren mitgebrachten Proviant.

 

Anschließend machten wir uns auf den Rückweg. Da es auf dem Hinweg oft bergab ging, ging es nun die ersten 2,8 Kilometer stetig bergauf. Für uns Flachlandtiroler schon ein hartes Stück Arbeit. Die restlichen Kilometer verliefen dann wieder auf ebener Strecke. Zurück am Wagen fuhren wir zu unserer Cabin, um uns bei einem English-Muffin zu Stärken.

 

Beladen mit unserer Schmutzwäsche fuhren wir dann nach Clearwater, um diese in der öffentlichen Laundry zu waschen. Nach diesem Vorhaben ging es in der Dämmerung wieder zurück zur Cabin.

 

Gemeinsam wurde dann das Abendessen vorbereitet: Nudelauflauf mit grünem Salat

 

Nach dem Abendessen zog es uns bald in die Betten, wo wir sofort einschliefen.

 


 

Samstag, 16. September 2006 

 

Heute klingelte uns der Wecker um 7.00 Uhr aus dem Bett. Nur schwer konnten wir unsere mit Muskelkater geplagten Waden aus dem Bett hieven.

Wir haben uns fertig gemacht und wieder ein herrliches Frühstück auf die Beine gestellt.

 

Anschließend wurden die Wanderrucksäcke gepackt und es ging auf Tour.

 

An der Mushbowl Parkarea legten wir unseren ersten Fotostopp ein und fotografierten den kleinen Wasserfall.

 

Weiter ging es zum Parkplatz für die Wanderung zur Ray Farm. Hierbei handelt es sich um die erste Siedlung im Wells Gray Park, die von 1932 bis 1946 bewirtschaftet wurde. Einige Blockbauten stehen noch. Auf einem Rundweg ging es dann zu einer sehr kleinen Mineralquelle (muss man nicht wirklich gesehen haben) und von dort weiter zum Alice Lake. An diesem schönen See legten wir eine Pause ein und genossen die herrliche Umgebung.

 

Anschließend ging e mit dem Auto weiter auf der Parkstraße. Am Shadow Lake legten wir einen kurzen Fotostopp ein und dann ging es zügig zum Clearwater Lake. Vom Picknickplatz am Nordende des Sees ging es zu Fuß ein Stück am See entlang, um diverse Fotos zu machen und einfach diese traumhafte Natur zu genießen.

 

Zurück am Picknickplatz legten wir eine weitere Pause ein und vertilgten bei strahlend blauem Himmel unsere letzten mitgebrachten Brote.

 

Am Nachmittag ging es dann auf der Parkstraße wieder Richtung Süden. An der Bailey´s Cute Aussichtsplattform haben wir die wunderschöne Aussicht auf den Clearwater River genossen. Bei der Alice Creek Picnic Area bahnten wir uns den Weg bis hinunter zum Clearwater River. Hier konnte ich dann gleich meine „Sandprobe“ abfüllen für meine Sandsammlung zu Hause.

 

An der Redspring Picnic Area legten wir noch mal seinen kurzen Stopp ein, bevor es zu den Helmcken Falls ging. Der bekannteste Wasserfall im Wells Gray Park stürzt 141 Meter in die Tiefe und ist damit der viert höchste Wasserfall in Kanada. Wir gingen ein Stück am Schluchtenrand entlang und bestaunten diesen herrlichen Wasserfall.

 

Weiter ging es zu den Dawson Falls. Der eindrucksvolle Wasserfall des Murtle River ist von zwei Aussichtspunkten zu sehen. Von der ersten Aussichtsplattform konnten wir den gesamten Wasserfall bestaunen. Ein kurzer Weg durch den Wald brachte uns zu der zweiten Plattform direkt in Augenhöhe mit den herabströmenden Wassermassen.

 

Von dort ging es dann zurück zu unserer Cabin. Gemeinsam kochten wir Tomatenreissuppe mit Hähnchenbrustfilet. Dazu gab es geröstete mit Käse überbackene English-Muffins.

 

Als „Dessert“ gab es dann die Reste vom Nudelauflauf vom Vortag. Nach dem Abwasch ließen wir den Abend dann ruhig ausklingen.

 

 

Sonntag, 17. September 2006 

 

Offensichtlich brauchten wir dringend Schlaf – erst um 9.00 Uhr sind wir aufgewacht. Ganz langsam kamen wir in die Gänge und machten uns fertig. In aller Ruhe frühstückten wir und packten unsere Wanderrucksäcke. Mit dem Wagen ging es zum Parklatz zur Ray Farm. Von dort startete unser heutiger Trail

 

                        Horseshoe Trail

 

Zuerst ging es durch ein schönes Waldstück, bevor wir an eine kleine Gabelung kamen. Wir entschieden uns, den rechten Weg einzuschlagen. Immer an der Felskante ging es entlang, dabei immer den Clearwater River im Blickfeld. Als der Weg immer unüberwindbarer wurde, kehrten wir um und schlugen an der Gabelung nun die andere Richtung ein. Dieser Weg entfernte sich allerdings vom Fluss und endete an der Park Straße. Also kehrten wir wieder um, suchten uns ein sonniges Plätzchen und legten eine Pause ein.

 

Anschließend ging es zurück zum Wagen und entlang der Parkstraße zum Clearwater Lake. Wir folgten der  Straße bis zum „Boat Launch“. Dort stellten wir unseren Wagen ab und gingen den ca. 3 Kilometer langen

 

                        Easter Bluffs Trail

 

Dieser Trail führte uns durch einen traumhaft schönen Wald. Es kam uns so vor, als ob dieser Wald gerade aus einem Märchen entsprungen ist – ein alter, uriger Wald, der Boden komplett mit Moos bedeckt. Über mehrere kleine Brücken ging es immer am See entlang. An einer Stele, an der wir den See direkt erreichen konnten, legten wir eine Pause ein und vertilgten die letzten Brote. Mit Blick auf den See und die vorbeifahrenden Kanufahrer genossen wir diesen schönen Ort.

Anschließend ging es zurück zum Auto und direkt zu unserer Cabin, wo wir dann um 18.00 Uhr eintrafen.

 

Es folgte eine „Lesestunde“, bevor die Tomaten-Reissuppe vom Vortag verspeist wurde. Anschließend folgte ein entspannter und ruhiger Abend.

 

 

Montag, 18. September 2006 

 

Um 7.30 Uhr bin ich aufgestanden und habe mich fertig gemacht. Da Serdal und Yasmine noch schliefen, setzte ich mich mit einer heißen Tasse Milch und einer Zeitung in den Hauseingang und genoss diese friedliche Stille.

 

Um 8.30 Uhr kam dann langsam Leben in die Bude. Nach dem Frühstück packten wir alles zusammen und beluden unseren Jeep. Ein letztes Mal ging es die Wells Gray Parkstraße bis nach Clearwater. Dort tankten wir und telefonierten mit unseren Lieben in Deutschland.

 

Anschließend ging es auf dem Highway 5 bis Tete-Jaune Cache. Hier bogen wie wieder auf den Yellowhead Highway. Der Highway führt durch den Mount Robson Provinvial Park paralell zum Yellowhead Lake nach Jasper.

Der Mount Robson zeigte sich uns leider nicht in voller Pracht; die Spitze des Berges versank im Nebel. Von mehreren Aussichtspunkten entlang des Highway hat man immer wieder einen schönen Blick auf den Mount Robson und die umliegenden Berge.

 

In Jasper angekommen, fuhren wir gleich zu unserer vorgebuchten Unterkunft, den Patricia Lake Bungalows. Nach Beziehen des Bungalows fuhren wir wieder hinunter nach Jasper und erkundeten auf einer ersten Tour den Ort. In der Villa Caruso genehmigten wir uns ein fürstliches Abendessen, bevor es zurück zur Unterkunft ging. Den Abend verbrachten wir mit Tagebuchschreiben und Lesen. 


 

Dienstag, 19. September 2006 

 

Um 8.00 Uhr wurden wir so langsam wach und haben uns fertig gemacht. Ein Blick aus dem Fenster verhieß nichts gutes – alle Berge waren im Nebel verschwunden. Also frühstückten wir in aller Ruhe und fuhren anschließend nach Jasper, um uns die Geschäfte anzusehen. Bei der Gelegenheit versuchte ich gleich das „Ersatzteil“ für meine Trekkingstöcke zu besorgen – dies schlug leider fehl. Also habe ich den Trekking-Stock mit Tabe-Band fixiert.

 

Gegen Mittag klarte der Himmel auf; die Sonne zeigte sich ebenso wie blauer Himmel. Wir entschieden uns, das gute Wetter zu nutzen und wollten heute zum Maligne Lake fahren. Von Jasper führt die 46 Kilometer lange Maligne Road zum wunderschönen Maligne Lake. Auf der Strecke dorthin liegt auch der Maligne Canyon, den wir auf einer kurzen Wanderung erkundeten. Hier fallen die Kalksteinwände über 55 Meter in die vom Fluss geformte Maligne Schlucht. Über sechs Brücken führte uns der Weg in die Schlucht mit bizarr erodierten Wänden.

 

Weiter ging die Fahrt durch diese atemberaubende Landschaft bis zum Medicine Lake. Wie auch schon bei meinen vorangegangenen zwei Besuchen in den Jahren 2000 und 2002 befand sich kaum Wasser im See. Die starken Schwankungen des Wasserspiegels werden durch ein unterirdisches Abflusssystem verursacht. Am See konnten wir mehrere Pika bobachten, eine Mischung aus Mehrschweinchen und Murmeltier.

 

Am Maligne Lake angekommen, verschlechterte sich leider das Wetter – Wolken zogen auf und es fing an zu nieseln. Wir ließen uns jedoch nicht abhalten und unternahmen eine kleine Wanderung am See entlang. Der Maligne Lake ist der größte Gletschersee in den kanadischen Rockies und liegt traumhaft im Maligne Valley.

 

In den frühen Abendstunden fuhren wir nach Jasper zurück. Leider sahen wir auf der Rückfahrt keine Tiere; ansonsten ist die Maligne Lake Road bekannt für ihre Tierbeobachtungen.

 

In Jasper angekommen ging es zum Supermarkt, um für das heutige Abendessen einzukaufen. Schwer bepackt ging es dann wieder zur Unterkunft, wobei wir auf der Fahrt dorthin einen schönen Sonnenuntergang fotografieren konnten.

 

Zum Abendessen zauberten wir dann Reis mit Hähnchenbrustfilet und Gemüse, als Beilage gab es Salat. So gestärkt ließen wir den Abend ruhig und beschaulich ausklingen.


 

Mittwoch, 20. September 2006

 

Während Yasmine und Serdal noch schliefen, bin ich um 8.30 Uhr aufgestanden, habe mich fertig gemacht und bin an den Patricia Lake direkt vor unserer Unterkunft gegangen. Zu dieser frühen Morgenstunde spiegelte sich der Pyramid Mountain wunderschön im See. Ich wanderte ein wenig um den See und setzte mich noch ein Weilchen hin, um diese friedliche Stimmung zu genießen.

 

Zurück in der Cabin waren Serdal und Yasmine auch schon wach. Kurze Zeit später haben wir gefrühstückt.

 

Anschließend ging es mit dem Wagen zum Whistler Mountain, ca. 9 Kilometer von Jasper entfernt. Leider verschlechterte sich das Wetter zusehendst. Wir lösten dennoch unsere Karten für die Gondel und kurze Zeit später ging es in rasanter Fahrt auf 2285 Meter hinauf.

 

Oben auf dem Whistler Mountain waren winterliche 3°C und es schneite; hinzu kam dichter Nebel. Das Vorhaben, bis zur Spitze des Berges zu wandern, gaben wir aufgrund der schlechten Witterung auf. So vergnügten wir uns etwas im Schnee, ich sammelte noch Steine für meine Steinsammlung und dann ging es in das Bergrestaurant. Wir bliiben hier eine Weile, da sich das Wetter aber nicht verbesserte, ging es am frühen Nachmittag wieder hinunter ins Tal.

 

Kurze Zeit später erreichten wir wieder Jasper. Hier legten wir bei Dauernieseln einen Shopping-Nachmittag ein und stöberten durch sämtliche Souvenirgeschäfte.

 

Am Abend ging es zurück in die Unterkunft. Nach einer kleinen Pause bereiteten Serdal und ich das Abendessen zu. Anschließend folgte ein geruhsamer Abend.

 

 

Donnerstag, 21. September 2006 

 

Um 7.00 Uhr sind wir langsam aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Horseshoe Lake, ca. 25 Kilometer von Jasper entfernt auf dem Icefield Parkway. Aufgrund des Regens und des tiefhängenden Nebels hielten wir uns nur kurz am See auf.

 

Auf dem Icefield Parkway ging es anschließend wieder Richtung Jasper. Zweimal hielten wir am Athabascar River, um die herrliche Landschaft – trotz Regen – festzuhalten.

 

Anschließend ging es zum Mount Edith Cavell, meinem Lieblingsberg. Leider hüllte sich der Berg komplett in Nebel, so dass wir den Berg nur erahnen konnten. Auf der 12 Kilometer langen Bergstraße fuhren wir hinauf bis zum Angel Glacier. Je höher wir kamen, desto kälter wurde es und auf dem Parkplatz unterhalb der Nordwand schneite es schließlich. Wir verpackten uns winterlich und marschierten zum kleinen See unter der Gletscherzunge, in dem kleine „Eisberge“ schwimmen. Trotz Schnee uns Nebel war der Anblick für mich wieder fantastisch. Nach diversen Fotos traten wir den Rücktritt an und fuhren das kleine Stück bis zum Cavell Lake. Bei mittlerweile trockenem Wetter konnten wir ein paar schöne Fotos vom See aus machen.

 

Anschließend ging es zurück ins regnerische Jasper. Im Cafe/Bäckerei „Bear Pawn Bakery (unbedingt empfehlenswert !) wärmten wir uns auf und genossen den leckeren Apfelkuchen. So gestärkt folgte noch eine letzte Shopping-Tour durch Jasper, bevor es wieder zurück in die Unterkunft ging.

 

Hier folgte ein beschauliches Lesestündchen, bevor wir das Abendbrot gekocht haben. Anschließend haben wir schon einmal alles für die morgige Weiterreise zusammengepackt. Ansonsten ließen wir den Abend ruhig ausklingen.

 

 

Freitag, 22. September 2006 

 

Wieder klingelte uns um 7.00 Uhr der Wecker aus den Betten. Schnell wurde geduscht und der Rest zusammengepackt. Nachdem der Wagen beladen war, checkten wir aus und fuhren zur Bear Pawn Bakery. Hier wollten wir heute genüsslich frühstücken. In gemütlicher Atmosphäre ließen wir uns Zimtschnecken und Bagels schmecken.

 

Anschließend wurden noch die letzten Kleinigkeiten besorgt und dann starteten wir unsere Fahrt über dem

 

                        Icefield Parkway

 

Zur Feier des Tages meinte es der Wettergott gnädig mit uns – Sonnenschein und blauer Himmel soweit das Auge reichte.

 

Der Icefield Parkway verbindet auf 232 Kilometer die Orte Jasper und Lake Louise und gehört zu den schönsten Straßen Kanadas. Die Straße wurde nach den zahlreichen Gletscherfeldern entlang des Highways benannt und verläuft im Schatten der Great Devide – der großen Wasserscheide.

 

Unseren ersten Stopp legten wir bei den Athabasca Falls ein. Hier donnert der Athabasca River durch eine enge Schlucht, bevor er wieder als ruhiger Fluss weiterläuft.

 

Anschließend ging es zu den Sunwapta Falls. Hier ändert der Sunwapta River plötzlich seine Richtung und donnert eine Schlucht hinunter.

 

Auf der Weiterfahrt arbeitete wir uns von einem Viewpont zum nächsten vor, so traumhaft ist die Kulisse.

 

Unseren nächsten längeren Stopp legten wir am Columbia Icefield ein. Hier gingen wir zuerst ins Visitor-Centre, blieben aber nicht lange aufgrund des Menschenandranges. Vom Visitor-Centre fuhren wir die kurze Straße zu einem Parkplatz an der Zunge des Athabasca Glacier. Hier vertilgten wir unsere mitgebrachten Sandwiches, bevor es zu Fuß auf den Gletscher ging. Für Besucher ist ein kleines Stück auf der Gletscherzunge markiert, in der man sich gefahrlos aufhalten kann. Trotzdem kann es etwas rutschig werden – schließlich geht man auf Eis. Dennoch gibt es die unverbesserlichen Touristen, die in hohen Absatzschuhen und rutschigen Slippern sich auf das Eis wagen .

Wir genossen auf jedem Fall die traumhafte Natur und ließen uns viel Zeit.

 

Anschließend setzten wir unsere Fahrt Richtung Lake Louise fort.

 

Am Mistaya Canyon legten wir wieder einen Stopp ein und gingen hinunter zum Canyonrand, von wo man einen schönen Blick in die Schlucht werfen kann, die vom Mistaya River geformt wurde.

 

Da es mittlerweile Abend war, legten wir nur noch Fotostopps am Bow Lake und Hector Lake ein, um die herrlichen Spiegelungen der Berge im Abendlicht festzuhalten.

 

Kurz vor Lake Louise wechselten wir dann auf den Highway 1, um zu unserer Unterkunft nach Field zu fahren. Dort hatten wir für sieben Tage eine Wohnung in einem Guesthouse vorgebucht.

 

Kurz vor Field sahen wir dann noch einen Schwarzbären, der an den Bahnschienen auf Futtersuche war. (Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir den Bären fast täglich morgens und abends antreffen sollten)

 

Um 20.00 Uhr erreichten wir dass unsere Unterkunft – das Alpine Guesthouse. Freundlich wurden wir von Hans begrüßt, der uns unsere Einliegerwohnung zeigte – wir waren sofort begeistert und fühlten uns gleich sehr wohl.

 

Wir entluden den Wagen und dann ging es ins „Truffle Pigs“, eine Kombination aus Restaurant und Krämerladen (unbedingt empfehlenswert) in Field. Mit einem freundlichen „Hi folks“ wurden wir begrüßt. Das Restaurant war jedoch komplett voll besetzt, mehrere Personen warteten bereits auf einen freien Tisch. Und auch wir wurden nicht abgewiesen. Wir sollten eine halbe Stunde warten, um dann als „last table“ bedient zu werden. Wir sahen uns in der Zwischenzeit im kleinen Kramerladen um und gegen 21.30 Uhr konnten wir an einem Restauranttisch Platz nehmen. In dieser gediegenen, sehr freundlichen Atmosphäre schmeckte uns das Abendessen gleich doppelt gut. Wir trugen uns noch ins Gästebuch ein und machten uns auf den Heimweg zu unserer Unterkunft.

 

Hier sahen wir uns noch Yasmines Fotos von den letzten Tagen an und gegen 0.00 Uhr ging es dann hundemüde ins Bett.


 

Samstag, 23. September 2006 

 

Um kurz nach 8.00 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Nach einem ausführlichen Frühstück machten wir uns um 10.45 Uhr auf den Weg nach Lake Louise.

 

Am Chateau Lake Louise starteten wir bei strahlendblauem Himmel und viel Sonnenschein unsere Wanderung

 

                        Plain of Six Glacier Trail

                        Ca. 14 Kilometer

                        Ca. 405 Meter Höhenunterschied

 

Vorbei ging es am leuchtend blauen Lake Louise. Stetig ging es nun bergauf. Die Kletterei wurde allerdings belohnt mit herrlichen Ausblicken auf die Bergspitzen zu beiden Seiten des Weges und dem Victoria Glacier immer voraus. Der Weg wurde enger und steiler und führte uns über Geröllfelder. So weit oben hatten wir schon eine gute Aussicht auf den im Tal liegenden Lake Louise. Nach einem weitere steilen Anstieg erreichten wir schließlich das Teehouse.

 

Hier suchten wir uns einen Platz und genossen die fantastische Aussicht bei einem Becher Limonade.

Mit neuen Kräften ging es an den schmalen und steilen Aufstieg zum Abbott Pass Lookout. Von hier oben hatten wir einen einmaligen Blick auf die sechs Gletscher, nach denen dieser Trail benannt ist:

 

                        Mount Aberdeen, Upper und Lower Lefroy,

                        Upper und Lower Victoria, Popes

 

Vom Lookout ging es dann langsam wieder auf den Rückweg. Wir ließen uns viel Zeit und genossen immer wieder die traumhafte Landschaft. Um 18.45 Uhr erreichten wir wieder den Parkplatz am Chateau Lake Louise.

 

Mit dem Wagen ging es dann nach Lake Louise Village, um dort im kleinen Supermarkt einzukaufen. Anschließend ging es rasant zurück nach Field. Den Schwarzbären vom Vortag sahen wir auch heute wieder an den Bahnschienen.

 

Um 19.45 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft. Hungrig wie wir waren wurde schnell das Abendessen (Chili con Carne, Tortillas, Salat) zubereitet.

 

Anschließend ließen wir den Abend ruhig ausklingen-


 

Sonntag, 24. September 2006 

 

Noch völlig erledigt von den gestrigen Strapazen sind wir um 8.30 Uhr aufgewacht und haben uns langsam fertig gemacht. Nach dem Frühstück fuhren wir auf dem Highway 1 Richtung Golden.

 

Ursprünglich wollten wir eine kleine Wanderung zu den Wapta Falls unternehmen. Im Visitor Centre von Golden erfuhren wir dann, dass das ganze Gebiet um die Wapta Falls aufgrund erhöhter Bärenaktivität gesperrt ist. So nutzten wir unseren Aufenthalt in Golden, um einen Supermarkt zu plündern. Mit vollem Kofferraum ging es dann wieder Richtung Yoho National Park.

 

Kurz vor Field bogen wir ab zum Emerald Lake. Am smaragdgrünen See legten wir eine Pause ein und vertilgten unsere mitgebrachten Brote. Ein vorwitziges und dreistes Squirrel rückte uns dabei mächtig auf die Pelle.

 

Anschließend ging es auf der Stichstraße zurück zur Natural Bridge. Hierbei handelt es sich um einen Durchbruch durch das Felsgestein, die der Kicking Horse Rover geformt hat. Nach diversen Fotos ging es dann zu den Takakkaw Falls. Eine schöne 16 Kilometer lange Bergstraße führte uns zu den 385 Meter hohen Wasserfällen. Der größte Wasserfall fällt aus 254 Meter im freien Fall in die Tiefe und gehört zu den höchsten Wasserfällen Kanadas. Nach einer kleinen Klettertour ging es zurück zur Unterkunft.

 

Hier schnappten wir unsere schmutzige Wäsche und fuhren in die Kicking Horse Lodge im Ort, um dort in der öffentlichen Landry unsere Wäsche zu waschen. Während wird auf unsere Wäsche warteten, trafen wir einen urigen Kanadier, mit dem wir uns lange unterhalten haben. 2 ½ Stunden später kehrten wir mit unserer sauberen Wäsche in die Unterkunft zurück. Schnell haben wir das Abendessen zubereitet und unsere Rucksäcke für die morgige Tour gepackt. Gegen 23.00 Uhr ging es dann ins Bett.


 

Montag, 25. September 2006 

 

Um 5.30 Uhr hieß es für uns aufstehen. Müde von der kurzen Nacht machten wir uns fertig und nach einem kleinen Frühstück fuhren wir um 7.45 Uhr zum Parkplatz der Lake O´Hara Area. Vor hier sollte uns der vorgebuchte Bus zum Lake O´Hara bringen. Pünktlich um 8.30 Uhr ging es los und nach 20 Minuten Fahrt erreichten wir den See.

 

Kurze Zeit später starteten wir bei kalten 4 °C unsere Wanderungen. Zuerst ging es gemeinsam um Uhrzeigersinn am See entlang. Hier waren wir schon ständig am fotografieren, um die traumhafte Szenerie festzuhalten. Nach 0,8 Kilometern trennte sich Serdal von uns, um eine andere Wanderung in Angriff zu nehmen.

 

Yasmine und ich nahmen derweil die Wanderung

 

                        Lake Oesa Trail

                        Ca. 6,8 Kilometer hin und zurück

                        Ca. 250 Meter Höhenunterschied

 

in Angriff. Bei diesem Trail handelt es sich nach meiner Meinung um einen „Must do“ Trail in der Lake O´Hara Gegend.

 

Die gesamten Höhenmeter fallen in den ersten 2.4 Kilometern an. Gleich zu Beginn des Trails ging es steil und stetig bergauf und über ein großes, ausgedehntes Geröllfeld weiter hinauf. Dank meiner Trekkingstöcke ließ sich das unebene Gelände wunderbar überqueren.

 

Wir kamen am wunderschönen Seven Fails Wasserfall vorbei und dann kam auch schon der erste jadefarbene kleine See - Yukness Lake in Sicht. Nach einem weiteren steilen Anstieg kamen wir zum wunderschönen Lake Victoria. Hier zeigte sich der Indian Summer von seiner schönsten Seite – rund um den See gelbe Bäume.

 

Weiter ging es zum Lefroy Lake und dann erspähten wir auch schon den türkisfarbenen Lake Oesa. In einem Tal eingebettet zwischen dem 3283 Meter hohen Glacier Peak und dem 2847 Meter hohen Yukness Moutain liegt der See in einer traumhaft schönen Umgebung.

 

Direkt am See legten wir eine Mittagspause ein und dann ging es wieder den Weg zurück zum Lake O´Hara.

 

Da wir um 16.30 Uhr den Shuttle-Bus nehmen wollten, hatten wir noch 2 Stunden Zeit. Daher erkundeten wir noch ausführlich die Gegend um die Elizabeth Parker Hut. Diese Gegend ist landschaftlich das genaue Gegenteil zum Lake Oesa Trail, aber auch sehenswert. Hier sonnten wir uns auf einer Wiese und machten uns um 16.00 Uhr wieder auf den Rückweg zum Lake O´Hara. Hier trafen wir dann auf Serdal, der seine Wanderung zum Opabin Plateau auch gut überstanden hat.

 

Pünktlich um 16.30 Uhr fuhr der Bus los und brachte uns in 20 Minuten wieder zum Parkplatz. Anschließend ging es völlig geschafft in die Wohnung. Von den Anstrengungen des Tages gezeichnet, gingen wir Duschen und legten eine Erholungspause ein. Yasmine war so geschafft, dass sie um 20.00 Uhr ohne Abendbrot ins Bett ging. Serdal und ich dagegen hatten einen Bärenhunger und zauberten mittels einer Dose Chili con Carne ein leckeres Abendessen. Anschließend legte sich auch Serdal hin, so dass ich den Abend mit Tagebuch schreiben verbrachte.


 

Dienstag, 26. September 2006 

 

Nach völlig geschafft vom Vortag, sind wir um 8.15 Uhr aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Nach einem ausführlichen Frühstück ging es mit dem Wagen Richtung Banff.

 

Kurz hinter Field trafen wir wieder unseren Schwarzbären an den Bahnschienen. In Lake Louise sind wir auf den Bow Valley Parkway abgebogen, um auf dieser landschaftlich schönen Strecke nach Banff zu fahren. Während der gesamten Strecke gibt es Aussichtspunkte, um die Aussicht auf die umliegenden Berge zu genießen. Auf der gesamten Strecke kann man auch Glück haben, und auf viele Tiere treffen. Wir hatten das Glück, kurz hinter dem Castle Mountain Viewpoint auf einen Coyoten zu treffen, den wir in aller Ruhe beobachten und fotografieren konnten.

 

In Banff angekommen, begann der lange Shopping-Tag. Jedes Souvenirgeschäft wurde genau erkundet. Zum Mittagessen ging es dann um 15.00 Uhr in das urige Restaurant „Magpie & Stump“ (absolut empfehlenswert). Gestärkt setzten wir unsere Tour durch die Geschäfte fort und erst gegen 19.30 Uhr waren wir wieder am Auto und traten die Heimreise nach Field an. Das erste Stück sind wir wieder auf dem Bow Valley Parkway gefahren, in der Hoffnung, zu dieser späten Abendstunde Tiere anzutreffen. Leider war es dann irgendwann so dunkel, dass wir doch auf den belebteren Highway 1 wechselten. Um 20.30 Uhr waren wir dann wieder in Field.

 

Zum Abendessen schmierten wir uns ein paar belegte Brote und ließen den Abend beschaulich ausklingen.

 

 

Mittwoch, 27. September 2006 

 

Um kurz nach 8.00 Uhr sind wir aufgestanden. Nach dem Frühstück fuhren wir Richtung Lake Louise. An den Bahnschienen hinter Field trafen wir auch wieder unseren Schwarzbären. Wir hielten an, um den Bären zu beobachten. Irgendwann gesellte sich auch ein Reisegruppenbus zu uns. Während wir weiter den Bären beobachteten, näherte sich auf den Schienen ein Güterzug. Beharrlich blieb der Bär auf den Schienen. Der Zug und auch der Busfahrer hupten, doch dies störte den Bären überhaupt nicht. Da rannte der Busfahrer wild fuchtelnd auf den Bären zu, um diesen zu vertreiben – ohne Erfolg. Erst ein Warnschuss vom Lokführer des Zuges vertreib den Bären von den Schienen. Während der Zug langsam vorbeiratterte, bleib der Bär leicht erhöht neben den Schienen stehen.

 

Nach diesem aufregenden Ereignis setzten wir unsere Fahrt zum Moraine Lake fort. Am See eingetroffen, bestiegen wir zuerst den Rockpile, eine Art Aussichtspunkt mit Blick auf den traumhaft schönen Moraine Lake.

 

Nach diversen Fotos wollten wir dann unsere Wanderung zum Eiffel Lake starten. Aufgrund erhöhter Bärenaktivität war allerdings das gesamte Gebiet um den See gesperrt. Lediglich Gruppen ab sechs Personen durften die Wanderungen antreten. Da wir aber lieber alleine wandern, entschieden wir uns kurzerhand dafür, eine Wanderung im Yoho Valley anzutreten. Also fuhren wir wieder zurück in den Yoho National Park. Auf der Yoho Valley Road ging es dann hinauf zu den Takakkaw Falls. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit entschieden wir uns für eine relativ kurze Wanderung zu den

 

Laughing Falls

Hin und rück ca. 9 km

 

 

Während der Wanderung hörten wir auf einmal ein Geräusch, dass sich wie ein rufendes Bärenjunges anhörte. Mit großem Respekt und viel Lärm setzten wir unsere Wanderung fort. Für alle Fälle holte Yasmine ihre Trillerpfeife aus dem Rucksack hervor. Wenig später sahen wir auch noch eine relativ frische Bärentatze auf dem Weg. Von nun an machte Yasmine regelmäßig Gebrauch von ihrer Trillerpfeife und wir unterhielten uns lautstark.

 

Wir legten mehrere Fotostopps am Yoho River ein, um die schöne Gegend zu fotografieren. An den Laughing Falls legten wir dann eine längere Pause ein, um zahlreiche Fotos zu schießen und um Steine zu sammeln.

 

Gegen 16.40 Uhr ging es dann wieder zurück zum Parkplatz, wo wir um 17.45 Uhr eintrafen. Anschließend fuhren wir in die Unterkunft, um unser Abendessen vorzubereiten – Pizza mit Salat. Als Dessert gab es dann noch „Marshmallows über der Kerze geröstet“. Gegen 23.00 Uhr fielen wir dann todmüde ins Bett.

 

 

Donnerstag, 28. September 2006 

 

Um 7.00 Uhr klingelte uns der Wecker aus den Betten. Nach dem Frühstück ging es dann um 9.15 Uhr Richtung Icefield Parkway.

 

Wie mittlerweile gewohnt, trafen wir an den Bahnschienen hinter Field „unseren“ Schwarzbären. Wir hielten natürlich an, um den Bären zu beobachten. Auch heute kam wieder ein langer Güterzug und auch heute wich der Bär nicht von den Schienen. Wir alle schauten gebannt zu dem Bären hinüber. Der Lokführer hupte mehrmals; dies kümmerte den Bären allerdings herzlich wenig. Erst kurz vor einem möglichen Zusammenstoß trottete der Schwarzbär ganz gemächlich von den Schienen.

 

Wir setzten unsere Fahrt fort und fuhren über den wunderschönen Icefield Parkway bis kurz vor das Icefield Centre. Heute wollten wir die Wanderung

 

                        Parker Ridge

                        Ca, 5,92 Kilometer hin und rück

                        Ca. 275 Höhenmeter

 

laufen.

 

Wir schnallten unsere Rucksäcke und machten uns auf den beschwerlichen Aufstieg. Zum Glück war der Weg in Serpentinenform angelegt und trotzdem war der Aufstieg ganz schön anstrengend. Aber oben angekommen eröffnete sich uns eine andere Welt – eine Welt mit spektakulären Ausblicken auf die umliegenden Berge und natürlich die Gletscherzuge des Sakatchewan Gletschers. Trotz orkanartiger Windböen hielten wir tapfer durch und genossen den traumhaften Ausblick.

 

Schließlich machten wir uns an den Abstieg und ca. 45 Minuten später kamen wir am Parkplatz an. Nach einer kleinen Stärkung ging es auf dem Icefield Parkway wieder zurück. Am Bow Summit hielten wir und erklommen den Aussichtspunkt auf den smaragdsgrünen Peyto Lake. Kurz nach uns kamen ganze Heerscharen von asiatischen Bustouristen an und wir beobachteten aus sicherer Entfernung das hektische Treiben. Als wieder Ruhe auf der Plattform eingekehrt war, marschierten wir wieder hinunter zum Auto.

 

Wir fuhren weiter Richtung Field und sahen kurz vor dem Ort wieder unseren Schwarzbären auf den Schienen. Diesmal war der Bär so freundlich und benutze die unteren Schiene, so dass wir ihn besser beobachten konnten.

 

Anschließend ging es dann zurück in die Wohnung und ein paar Minuten später zu Hans und Lucy, um die Wohnung zu bezahlen. Nach einem ausführlichen Gespräch über Bären (hier erfuhren wir auch, dass heute ein Bär von einem Zug in Field überfahren wurde), bezahlten wir schließlich und gingen wieder hinunter in unsere Wohnung. Hungrig wurde nun das Abendessen (Pizza und Salat) zubereitet. Anschießend haben wir schon ein wenig zusammengepackt für unsere morgige Abreise und um 23.30 Uhr ging es dann ins Bett.

 

 

Freitag, 29. September 2006

 

Serdal und ich standen um 7.30 Uhr auf und machten uns fertig; um 9.00 Uhr gesellte sich auch Yasmine zu uns. Nach dem Frühstück packten wir alles zusammen, beluden den Wagen und verabschiedeten uns von Hans. Auf dem Bow Valley Parkway ging es nach Banff. Heute sahen wir leider keine Tiere auf der Strecke.

 

In Banff setzten wir unsere Shopping-Tour von vor drei Tagen fort. Mittags ging es wieder ins „Magpie & Stump“. Anschließend wurden noch die letzten Souvenirs erstanden und dann ging es zurück zum Wagen.

 

Wir verließen Banff und fuhren den Highway 1 Richtung Calgary. Nach ca. 30 Minuten wechselten wir auf den Highway 40 und fuhren nun durch das schöne Kananaskis Country. Nach weiteren 27 Kilometern erreichten wir unsere Unterkunft für die nächsten vier Tage; Das Executive Resort Kananaskis. Wir erkundeten unser Zimmer und luden den Wagen aus. Anschließend gingen Serdal und ich auf Erkundungstour durch das Village. Den Abend verbrachten wir dann bei uns im Zimmer mit Lesen und Tagebuchschreiben.


 

Samstag, 30. September 2006 

 

Erst um 8.30 Uhr sind wir aufgestanden. Zum Frühstück ging es ins hoteleigene Restaurant „Wildflower“. Da wir schon ziemlich spät dran waren, wurde das Frühstücksbuffet nicht mehr aufgefüllt. So mussten wir mit dem Vorlieb nehmen, was noch übrig war.

 

Anschließend ging es mit dem Wagen zur Boundary Ranch. Hier buchte Yasmine für den kommenden Tag einen 2-stündigen Ausritt. Im Ranchgebäude trafen wir dann eine junge Deutsche, die für ein halbes Jahr auf der Ranch arbeitet.

 

Nach einer netten Unterhaltung ging es für uns auf dem Highway 40 in südlicher Richtung weiter durch das wunderschöne Kananaskis Country.

 

In Fortress Junction hielten wir an der Tankstelle und erkundeten den kleinen Supermarkt. Anschließend ging es in das Informationszentrum des Peter Lougheed Provincial Parks. Hier erkundigten wir uns nach Trails und mussten feststellen, dass die Gegend um den Elbow Lake aufgrund hoher Bäraktivität geschlossen war.

 

So fuhren wir erst einmal zum Upper Kananaskis Lake. Hier ging es ein Stück am See entlang. Am frühen Nachmittag suchten wir uns ein schönes Plätzchen und verspeisten unsere mitgebrachten Brote. Anschließend ging es zurück zum Auto und wir fuhren zum Lower Kananaskis Lake. Da uns dieser See nicht so sehr gefiel, setzten wir unsere Fahrt fort. Wir hielten noch einmal am Visitor Centre des Peter Lougheed Provincial Parks, wo auch ein kleines, sehr interessantes Museum angegliedert ist. Gegen 17.00 Uhr machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Executive Resort. Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es um 18.30 Uhr in das Delta Lodge Hotel. Wir entschieden uns, im „Bradys Markes“ zu Abend zu essen. Das Essen war sehr gut und wir fühlten uns in der netten Atmosphäre gleich wohl.

 

Anschließend folgte noch ein Verdauungsspaziergang durch die Einkaufspassage der Delta Lodge, bevor es wieder zurück aufs Zimmer ging. Es folgte ein entspannter Leseabend.

 

 

Sonntag, 1. Oktober 2006

 

Um 8.00 Uhr sind wir aufgestanden. Während Yasmine und Serdal um 9.15 Uhr zu ihrem gebuchten Ausritt aufbrachen, genehmigte ich mir im Delta Lodge Hotel ein Frühstück. Ich genoss es, diese Zeit für mich alleine zu haben und ließ mir beim Frühstück viel Zeit. Anschließend habe ich meine Wäsche in der hoteleigenen Laudry gewaschen und getrocknet. Während der Wartezeit saß ich auf unserem Balkon, genoss die Stille und las mein Buch. Am späten Vormittag zog es mich zu dem großen Kamin in der Eingangshalle. Hier verbrachte ich die nächste Stunde lesend. Gegen 12.30 Uhr kamen dann Yasmine und Serdal von ihrem Ausritt zurück.

 

Nach ein paar Minuten fuhren wir los in Richtung Smith-Dorrien Spray Trail, eine ca. 65 km lange Straße, die in landschaftlich schöner Umgebung quer durch das Kananaskis Country führt.

 

Zuerst ging es ein gutes Stück den Highway 40 in südlicher Richtung, bevor es auf den Smith-Dorrien Spray Trail ging. Die Straße verläuft durch eine beinnahe unberührte Berglandschaft südwärts zum Spray Lake Reservoir und dem Peter Lougheed Provincial Park.

 

Wir hielten mehrmals an, um diese traumhafte Landschaft zu fotografieren. Zudem erspähten wir einen Elch, den wir in aller Ruhe beobachten konnten, während der friedlich graste.

 

In Canmore angelangt, legten wir einen Stopp ein und erkundeten die Main Street. Anschließend haben wir zu Abend gegessen und gegen 18.30 Uhr die Heimreise angetreten. Zuerst ging es wieder auf dem Highway 1 bis zur Abfahrt in Kananaskis Country. Die letzte 26 km legten wir auf dem Highway 40 zurück.

 

Im Hotel angekommen, verbrachten Yasmine und Serdal die nächsten Stunden damit, ihre Wäsche zu waschen. Nachdem ich meine Reisetasche für die Heimreise gepackt hatte (nicht zum letzten Mal), verbrachte ich den Abend lesend.              


 

Montag, 2. Oktober 2006 

 

Um 7.30 Uhr klingelte uns der Wecker aus dem Bett. Nach dem Fertigmachen ging es dann direkt Richtung Calgary. Dazu ging es wieder auf den Highway 40 und später auf den Trans Canada Highway 1.

 

Aus dem anfänglichen Regen wurde Schnee. Erst wieder in unmittelbarer Nähe von Calgary verwandelte sich der Schnee wieder in Nieselregen; später hörte es zum Glück auf zu regnen. Wir fuhren Richtung Innenstadt und suchten in der Nähe zum Calgary Tower einen Parkplatz.

Zuerst ging es zu Starbucks ins Marriott Hotel,  wo wir erst einmal ausgiebig frühstückten. Anschließend ging es in das Visitor Center am Tower, wo wir uns mit einem detailierten Stadtplan eindeckten.

 

Zu Fuß machten wir uns auf die „Guidet Walking Tour“ (immer den roten Schuhen auf dem Gehweg folgen). Zuerst ging es zur Stephen Avenue, eine Fußgängerzone mit vielen alten Straßenlaternen und schmiedeeisernen Bänken. In dieser Einkaufsstraße befinden sich zahlreiche kleine und große Geschäfte. Die großen Malls entlang der Stephen Avenue sind mit überdachten Fußgängerbrücken miteinander verbunden.

 

Nachdem ich meine 26 Foto Filme zum Entwickeln in ein Fachgeschäft gegeben habe, setzten wir unsere Tour fort. Vorbei ging es am Calgary Eaton Centre zum Eau Claire Market. Dieser Markt war für uns alle etwas enttäuschend, da wir uns eher auf eine Art Wochenmarkt eingestellt hatten. Weiter ging es durch Chinatown und vorbei am Olympic Plaza. Damit endete unsere Tour und wir gelangten wieder zur Stephen Avenue.

 

Im Scotiabank Gebäude und dem nebenan liegenden Hudson Bay Gebäude stöberten wir längere Zit herum, bis ich um 17.30 Uhr meine Bilder abholen konnte. Mit leuchtenden Augen nahm ich diese in Empfang. Nun suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen zum Essen und zum Bilder anschauen. Wir entdeckten das chinesische Restaurant „Oriental House“ in der Stephen Avenue. Wir ließen uns das hervorragende Essen schmecken und warfen anschließend einen ersten Blick auf die Fotos. Um 20.00 Uhr ging es dann wieder Richtung Parkhaus.

 

Anschließend fuhren wir noch durch Calgary auf der Suche nach dem Saloon „Ranch Man´s“. Aufgrund der Dunkelheit konnten wir die angegeben Adresse aber nicht finden, so dass wir schließlich den Rückweg antraten. Kurz hinter Calgary tankten wir noch und stärkten uns mit einer heißen Schokolade. Anschließend ging es durch die dunkle Nacht auf den Trans Canada  Highway 1. An der Abzweigung zum Kananaskis Country bogen wir ab und legten die letzten Kilometer langsam fahrend zurück, da am Straßenrand viele Tiere (Deers, Füchse, Coyoten) auf Futtersuche waren.  

 

Um 22.15 Uhr waren wir dann wieder in der Unterkunft, Schnell wurde das Gepäck für die morgige Abreise vorbereitet, ehe es  um 23.30 Uhr ins Bett ging.


 

Dienstag, 3. Oktober 2006 

 

Um 7.30 Uhr sind wir aufgestanden. Nachdem alles Gepäck für die Abreise zusammengesucht war, ging es hinüber ins Delta Lodge hotel zum frühstücken. Anschließend wurde der Wagen beladen und um 10.15 Uhr verließen wir das Executive Resort Hotel Richtung Edmonton. 

 

Ein letztes Mal ging es de Highway 40 bis zur Kreuzung zum Trans Canada Highway 1. Bis Chochrane blieben wir auf der Schnellstraße, dann wechselten wir auf die Nebenstrecke 22. Über Chochrane, Cremona, Sundre ging es nach Rocky Mountain House. Die Strecke verlief entlang des Cowboy Trail durch ein ursprüngliches Kanada mit vielen Farmen und Weideland. Von Rocky Mountain House ging es bis kurz vor Drayton Valley. Hier wechselten wir auf den Highway 39 nach Leduc und später auf den großen Highway 2 nach Edmonton. Durch das Verkehrsgewusel bahnten wir uns einen Weg in die Innenstadt. Hier suchten wir uns ein Hotel und wurden schließlich im Alberta Place Suite Hotel fündig. Wir buchten die Familien Suite mit einem separaten Schlafzimmer, einem großen Wohnzimmer, Esszimmer und Küche. Sofort wurde das geräumige Zimmer mit Beschlag belegt.

 

Nach einer ersten kurzen Erkundung ging es hinaus durch die Innenstadt Richtung City Centre Mall. Im Untergeschoss fanden wir das Restaurant „Rickies“, wo wir zu Abend aßen. Anschließend ging es zurück ins Hotel. Den Abend verbrachten wir mit Vorbereitungen für die Abreise, Lesen, Tagebuchschreiben und Bilder ansehen. Um 22.30 Uhr ging es dann ins Bett.  

 


 

Mittwoch, 4. Oktober 2006 

 

Um 8.00 Uhr sind wir aufgestanden. Das Frühstück nahmen wir im Frühstücksraum des Hotels ein und anschließend ging es mit dem Wagen Richtung West Edmonton Mall. Es folgte noch ein  kurzer Zwischenstopp bei Fraserway, wo noch die restlichen Einkäufe für zu Hause erledigt wurden.

 

Anschließend ging es zum weltgrößten Einkaufszentrum, der

 

                                    West Edmonton Mall

 

Die Hauptattraktion von Edmonton schlechthin ist mit 558 000 m2 das größte Einkaufszentrum der Welt. Über 800 Geschäfte, ein großer integrierter, überdachter Vergnügungspark inklusive Achterbahn und vielen Fahrgeschäften, das riesige Erlebnisbad World Waterpark mit 22 Wasserrutschen und dem weltgrößten Wellenbad, ein 18-Loch-Minogolfplatz und noch vielen mehr machen Shopping zu einem Erlebnis und Vergnügen.

 

Hier trennten sich unsere Wege und jeder stöberte auf eigene Faust durch die Mall. Bepackt mit Tüten trafen wir uns um 15.00 Uhr in Chinatown wieder und gingen bei Boston Pizza etwas Essen. Anschließend trennten sich wieder unsere Wege und jeder besorgte noch die letzten kleinen Kleinigkeiten vor dem Abflug. Um 18.30 Uhr ging es wieder zurück Richtung Hotel. Wir hielten noch kurz bei Mc Donalds und holten uns etwas zu Trinken, bevor es dann endgültig wieder Richtung Innenstadt ging.

 

Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, restliches Essen und Trinken (Reis, Nudeln, Wurst, Brot, Aufstrich, Dosenessen, usw.), welches wir während der Reise nicht verbraucht haben, an Obdachlose auf der Straße zu verschenken. Diesmal wollte ich es auch so handhaben. Wir mussten dann allerdings richtig lange suchen, bevor wir fündig worden. Mit dem Gedanken, etwas Gutes getan zu haben, kehrten wir ins Hotel zurück. Nun begann das große Kofferpacken, da ja auch noch die neu gekauften Artikel mit in den Koffer mussten. Nach dieser Schwerarbeit begann der ruhige und entspannte Abend.   

      

 

Donnerstag, 5. Oktober 2006 

Ganz gemütlich sind Serdal und ich um 08:00 Uhr aufgestanden. Yasmine folgte um 9.00 Uhr nach. Nach dem obligatorischen Hotelfrühstück packten wir die restlichen Sachen in die Koffer, beluden den Wagen und checkten aus. Wir fuhren in den Vorort Leduc, orientierten und, wo die Abgabestation von unserem Autovermieter Alamo war und fuhren dann ein letztes Mal zu Tim Hortens. Bei heißer Schokolade und Cappuccino hing jeder von uns seinen Gedanken nach.

 

Viel zu früh ging es zu Alamo, um den Wagen abzugeben. Ein Shuttle brachte uns dann zum Flughafen. Vor dem Schalter von Air Canada wartete schon eine beachtliche Menge von Menschen. Kurz vor unserer Abfertigung erfuhren wir, dass wir unsere Bordkarte elektronisch ziehen müssen. Als dies erledigt war, gaben wir am Schalter nur noch unser Gepäck auf.

 

Anschließend ging es durch die Sicherheitskontrolle. Hier erwischte ich die „Trainingslinie“. Ich und mein Handgepäck wurde von zukünftigen Sicherheitsfachkräften mehr als sorgfältig überprüft. Als dies überstanden war (Yasmine und Serdal warteten schon seit etlichen Minuten) ging es nach einer ersten kurzen Erkundung des Transitbereiches in ein Bistro. Bei Pizza ließen wir die Zeit verstreichen.

 

Als die Zeit des Abfluges näher rückte, setzten wir uns an unser Boarding-Gate. Mit etwas Verspätung begann das Boarden, auch der Abflug verzögerte sich um 20 Minuten, so dass wir erst um 16:30 Uhr in Calgary landeten. Während des Fluges hatte ich jedoch eine interessante Sitznachbarin, so dass wir uns die meiste Zeit des Fluges unterhalten haben.

 

In Calgary angekommen, ging es im Eilschritt zu unserem nächsten Abfluggate – und der Weg war nicht gerade kurz. Als wir endlich ankamen, konnten wir schon von weitem die lange Menschenschlange sehen. Wir setzten uns noch kurz hin. Als die Schlange nahezu abgebaut war, ging ich an Bord. Wenig später folgten Yasmine und Serdal.

 

Wir machten es uns bequem und warteten auf den Abflug. Dieser verspätete sich um ca. 30. Minuten. Als wir endlich in der Luft waren, wurde nach ca. 1 ½ Stunden das Abendessen serviert (Chicken oder Beef). Anschließend machte sich bei mir die Langeweile breit. Zum ersten Mal in meinem „Flugleben“ verschlief ich einen Großteil der drei Filme – eine Sensation. Zwischendurch wachte ich zwar immer mal wieder auf, genauso schnell war ich aber auch wieder eingeschlafen. Gegen Morgen gab es dann ein kleines Frühstück und mit Verspätung landeten wir gegen 12:00 Uhr (mit 40 Minuten Verspätung) in Frankfurt.

 

Während des Verlassens des Flugzeuges haben Yasmine, Serdal und ich uns voneinander verabschiedet. Aufgrund der Verspätung mussten wir uns nun beeilen, um unsere Weiterflüge noch zu erreichen. Yasmine traf es heftig – ihr Flieger nach Berlin ging um 12:20 Uhr. Während der Sicherheitskontrollen und in den langen Gängen liefen wir uns immer wieder alle über den Weg, aber jeder von uns war zu sehr damit beschäftigt, zügig zu seinem Gate zu kommen. Yasmine erreichte ihren Flieger noch. Serdals Flug hatte dagegen 30 Minuten Verspätung, mein Flug nach Hamburg ganze 1 ½ Stunden Verspätung. So informierte ich meine Eltern, dass ich später in Hamburg ankomme und dann hieß es sich in Geduld fassen. Um 14.30 Uhr stand meine Maschine bereit und wir wurden mit Bussen zum Flugzeug gebracht. Vor der Maschine mussten wir noch etwas warten, da noch die Reinigungstruppe im Flieger war. Anschließend ging es an Bord und es hieß wieder warten. Gegen 15.00 Uhr hoben wir dann endlich ab und im Eiltempo ging es nach Hamburg.

 

Ab Gepäckband musste ich dann ewig auf meinen Koffer und meine Reisetasche warten, bevor es durch den Zoll zu meinen wartenden Eltern ging. Überglücklich, ihre Tochter wieder zu haben, fuhren wir mit dem Zug nach Stade – eine ganz schöne Schlepperei. Um 18:10 Uhr war auch ich dann endlich „zu Hause“.

 

 

 

 

  

 

 

 

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