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Lange haben wir darauf gewartet, aber nun war es endlich soweit. Wir starten zum großen "Abenteuer Neuseeland".

Wir wollen uns für die Erkundung der Südinsel viel Zeit nehmen und in den Nationalparks 3-4 Tage bleiben, um die traumhafte Natur ausgiebig zu erkunden.

 

Donnerstag, 11.11. / Freitag, 12.11.2004

 

Bereits um 2:30 Uhr klingelte mich der Wecker aus den Federn. Nach einem Mini-Frühstück holten wir um 3:30 Uhr Birgit ab und 5 Minuten später ging es Richtung Hamburger Flughafen. Dank der sehr unchristlichen Zeit waren wir bereits eine Stunde später am Flughafen. Am Lufthansa-Schalter mussten wir dann etwas warten, bevor wir unsere Koffer aufgeben konnten. Zur Stärkung ging es dann ins Flughafen Bistro. Anschließend ging es in den Transitbereich und zu unserem Gate. Pünktlich um 07:00 Uhr hob unsere kleine Maschine ab Richtung Wien, wo wir bereits 75 Minuten später eintrafen. Nach einer Erkundung des Flughafens ging es um 10:20 Uhr zu unserem Gate. Pünktlich wurde mit dem Boarden begonnen, so dass wir planmäßig starten konnten. Vor uns lagen nun 20 Flugstunden bis Sydney und nicht nur einmal stellten wir uns die Frage, warum wir uns das antun.

 

Kurz nach dem Start wurde bereits das Mittagessen (Chicken oder Lachs) serviert. Anschließend zappten wir uns durch die verschiedenen Filme, was aber auch nicht wirklich eine große Ablenkung bedeutete. Um 4:55 Uhr morgens trafen wir dann für einen Tankstopp in Kuala Lumpur ein. Alle Passagiere verließen das Flugzeug aber bereits 20 Minuten später konnten wir wieder an Bord.

 

Im Gegensatz zu der ersten 12-stündigen Etappe bis Kuala Lumpur war die Maschine jetzt fast voll besetzt. Als alle ihre Plätze eingenommen hatten, ging es auch sofort wieder los Richtung Sydney. Die folgenden 7 Stunden verbrachten wir mit Filme ansehen, Essen und Schlafen – wobei letzteres nicht wirklich gut funktioniert hat.

 

Der Anflug auf Sydney war dann gigantisch, Harbour Bridge und Oper konnten wir gut sehen und dahinter das strahlendblaue Meer. Auf dem Flughafen irrten wir dann durch menschenleere Gänge hin zu unserem Gate. Erfreut stellten wir fest, dass unser Flug 30 Minuten eher als ursprünglich geplant abfliegen sollte. So blieben uns dann „nur“ noch 1 ½ Stunden, die wir überbrücken mussten. Um 17:55 Uhr saßen wir dann erwartungsfroh in der Maschine. Aufgrund eines „Defektes“ im Kabelbereich, der erst behoben werden musste, starteten wir dann erst gegen 19:00 Uhr. Um 00:25 Uhr Ortszeit landeten wir unversehrt in Christchurch. Schnell ging es zur Einreisebehörde und dann ging es mit unseren Koffern durch den Zoll (unser Tee wurde zum Glück nicht entdeckt). Per Shuttle ging es dann für 8,80 NZ Dollar zum Base Backpacker im Herzen von Christchurch. Bereits bei der Ankunft im Backpacker wurde deutlich, dass wir den Altersdurchschnitt erheblich anhoben. Zu guter Letzt durften wir dann auch noch unser Gepäck in den 3. Stock schleppen (der Fahrstuhl funktionierte nicht!). Auf den letzten Metern half uns dann ein freundlicher Australier und schleppte die Koffer nach oben. Im Zimmer angekommen stellten wir dann schnell die Frage, wo unser Badezimmer wohl sein sollte. Also ging es noch einmal nach unten an die Rezeption. Das vernichtende Urteil: Derzeit war unser gebuchter Zimmertyp nicht verfügbar. Deprimiert und hundemüde stolperten wir wieder hoch in den 3. Stock und inspizierten das „Gemeinschaftsbad“. Na ja – wird wohl irgendwie gehen. Auch hatten wir die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben und wollten am nächsten Tag noch einmal nach einem anderen Zimmer fragen. Völlig erschöpft wühlten wir in unseren Koffern die Handtücher hervor und dann ging es schon im Halbschlaf zum Duschen. Anschließend ging es dann direkt ins Bett.

 

 

Samstag, 13.11.2004

 

Geweckt wurde ich vom lautstarken Vogelgezwitscher – einfach herrlich. Ein Blick aus dem Fenster zeigte einen grauen und bedeckten Himmel, aber zumindest regnete es nicht. Ich war dann so munter, dass ich bereits um 07:00 Uhr ins Bad marschiert bin und mich geduscht habe. Zu dieser frühen Stunde hatte ich das Badezimmer noch für mich alleine. Um 8:30 Uhr habe ich es dann nicht mehr ausgehalten und bin nach draußen gegangen, um mir die Gegend um den Cathedral Square schon einmal kurz anzusehen. Dabei habe ich gleich die ersten Einkäufe erledigt. Zurück im Zimmer schlief Birgit immer noch – Pech für mich, denn jetzt hieß es warten. Um 11:00 Uhr ist dann auch Birgit munter geworden und ist aufgestanden und 30 Minuten später zogen wir los, um Christchurch zu erkunden. Zuallererst ging es aber zum Frühstück zu Starbucks. Gestärkt ging es dann kreuz und quer durch die Stadt. Vorbei ging es an der schönen St. Pauls Church. Über den Cathedral Square erreichten wir dann wieder unsere Unterkunft. Nach einer kleinen Pause ging es dann wieder hinaus zur weiteren Erkundung. Mit der restaurierten Tramway ging es auf einem 2,5 km langen Rundkurs durch die Innenstadt.

 

Beim Arts Centre stiegen wir aus und erkundeten das Viertel zu Fuß. Es fand gerade ein Straßenmarkt statt und wir schlenderten entlang der verschiedensten Stände. Über Seitenstraßen gelangten wir zum Museum, an das sich der wunderschöne Botanische Garten anschließt. Das Gelände des Botanischen Gartens umfasst eine Fläche von 30 Hektar. In den einzelnen Gärten findet man die beste Sammlung von exotischen und einheimischen Pflanzen. Zwischendurch gönnten wir uns immer wieder eine kurze Auszeit auf einer der zahlreichen Bänke. Anschließend ging es zum Christs College, wo wir die herrlichen Gebäude bestaunten. Zu Fuß ging es dann vorbei am Victoria Square in die New Regent Street. Die Häuser in dieser Straße wurden im spanischen Stil erbaut und liebevoll restauriert.

 

Schweren Schrittes ging es dann zur Unterkunft zurück. Nach einer Ruhepause ging es wieder los. Wir wollten bei einem Chinesen zu Abend essen. Schließlich landeten wir im „Sampan House“ – das Essen war super lecker und der Preis gigantisch niedrig. Derart vollgefuttert ging es noch einmal durch die Innenstadt. Um 19:30 Uhr waren wir dann wieder völlig erschöpft in unserem Zimmer – immer noch ohne Badezimmer. Anschließend begann der geruhsame Abend.

 

 

Sonntag, 14.11.2004

 

Zum Frühstück ging es wieder zu Starbucks. Bei Orangensaft und „kleinen Teilchen“ beobachteten wir die vorbeiziehenden Menschen. Zurück im Backpacker wurden die Rucksäcke geschnappt und dann ging es zur weiteren Erkundung der Stadt. Mit der Tramway ging es wieder in Richtung Botanischer Garten. Wir durchquerten den Park und gelangten so in den Hagley Park. Wir spazierten entlang des Victoria Lakes und des Albert Lakes und überquerten schließlich den Golfplatz. Ein kurzer Abstecher führte uns dann zum North Hagley Park. Nach einer kleinen Pause ging es zurück zum Victoria Lake. Die Sonne schien so herrlich vom Himmel, dass wir uns einen schönen Platz suchten und uns am See in die Sonne setzten. Ich nutzte diese Zeit und ließ meine Füße in den See baumeln. Nach dieser Abkühlung ging es noch einmal kreuz und quer durch den Botanischen Garten. Zu Fuß ging es dann weiter zum Victoria Square. Von dort ging es dann mit der Tramway zurück zum Cathedral Square. Auf der Suche nach einem Lebensmittelladen landeten wir in der Farmers Passage. Wir stöberten durch die verschiedenen Läden und gönnten uns anschließend jeweils einen Muffin. Zurück im Backpacker legten wir eine Pause ein – und schliefen beide prompt ein. 2 Stunden später, mittlerweile war es 18:15 Uhr, wurden wir dann wieder wach und dann ging es schnurstracks zum Sampan House zum Abendessen. Anschließend folgte noch ein Verdauungsspaziergang und um 20:30 Uhr waren wir dann wieder in der Unterkunft. Irgendwann holte uns dann die Müdigkeit ein und wir schliefen selig ein.

 

 

Montag, 15.11.2004

 

Um 07:30 Uhr bis ich aufgestanden. Zum Glück konnte ich mich in aller Ruhe Duschen und fertig machen, da die anderen Gäste noch schliefen. Gegen 08:00 Uhr ist dann auch Birgit aufgestanden und 15 Minuten später machten wir uns auf die Suche nach einer Bäckerei. Nach 10 Minuten wurden wir fündig und so gab es seit unserer Ankunft in Neuseeland das erste Mal ein belegtes Brötchen. So gestärkt ging es dann wieder zurück zum Backpacker, wo dann die letzten Sachen für die Abreise zusammen gepackt wurden. Um 09:30 Uhr haben wir dem Backpacker Lebewohl gesagt und ausgecheckt. Mit dem Shuttle-Bus ging es zu Maui Rentals, um unseren Mietwagen zu übernehmen. Nach einer ausführlichen Information und Einweisung sind wir um 11:45 Uhr aufgebrochen Richtung Kaikoura. Trotz Linksverkehr klappte das Fahren reibungslos. Auf dem Highway 1 kamen wir 2 Stunden später in Kaikoura an. Wir suchten uns ein Motel und entschieden uns für das „Sails-Motel“, eine kleine aber liebevoll geführte Unterkunft. Anschließend ging es in den lokalen Supermarkt, um für die nächsten 4 – 5 Tage einzukaufen. Danach ging es zu „Whale-Watch-Kaikoura“, wo man uns dann leider mitteilte, dass alle Whale-Watching Touren ausfallen würden, weil der Wind, und damit verbunden die Wellenstärke zu heftig seien.

 

Zutiefst betrübt ging es wieder ins Motel. Zu Fuß ging es dann zur Seelöwen-Kolonie, ca. 5 Kilometer entfernt. Ein netter Bauarbeiter hat uns das letzte Stück gefahren und uns die Seelöwen gezeigt. Nachdem wir uns verabschiedet hatten und die Tiere ausreichend fotografiert waren ging es den Clifftop Walk bis zur Whales Bay entlang. Herrliche Ausblicke auf die See und die umliegenden Berge hatten wir von der Anhöhe. Um 19:00 Uhr waren wir dann wieder im Motel. Mit dem Wagen ging es ins Zentrum zum Abendessen. In einem Schnellimbiss ließen wir es uns bei Fish & Chips und Chicken Mc Nuggets & Chips schmecken. Anschließend folgte ein kurzer Verdauungsspaziergang durch den Ort und dann ging es zurück zum Motel. Um 21:00 Uhr begann dann der geruhsame Abend.

 

 

Dienstag, 16.11.2004

 

Zum Frühstück gab es heute Toastbrot, welches wir am Vortag gekauft hatten. Anschließend wurde alles zusammen gepackt und dann ging es von Kaikoura Richtung Marlborough Sounds. Erst ging es noch den Highway 1 bis Blenheim, von dort ging es auf den Highway 6 nach Havelock und von dort auf dem Queen Charlotte Drive bis Linkwater. Von da an ging es 75 Kilometer entlang der wunderschönen Fjordlandschaft der Marlborough Sounds. Nach jeder Kurve erwarteten uns neue, traumhafte Ausblicke. Die letzten 35 Kilometer zu unserer Unterkunft legten wir auf einer schmalen, unbefestigten Straße zurück, wo wir gerade einmal 30 km/h fahren konnten. Um 16:30 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft; das Backpacker „Hopewell“. Nach einem ausführlichen Rundgang durch die Gebäude und das Gelände wurde uns unsere Wohnung gezeigt. Schlösser gibt es in Hopewell nicht. Alle Türen stehen offen – ein traumhafter Zustand. Selbst die vermieteten Wohnungen haben keine Schlösser.

 

Nachdem wir unser Gepäck in die Wohnung befördert hatten, brachten wir die Lebensmittel in die große Gemeinschaftsküche. Nach einer weiteren Erkundung der Örtlichkeiten ging es um 18:00 Uhr in die Küche. Schnell wurde das Abendessen zubereitet, das heute aus Salamipizza bestand und 20 Minuten später ließen wir es uns schmecken. Nach dem Abwasch ging es wieder zu unserer Wohnung und um 21:00 Uhr lagen wir total erledigt in den Betten.

 

 

Mittwoch, 17.11.2004

 

Noch völlig erledigt vom gestrigen Tag sind wir erst um 09:00 Uhr aufgewacht. Während unseres Toast-Frühstücks lernten wir ein deutsches Paar kennen, mit denen wir uns super unterhielten. Nach dem Abwasch ging es wieder zurück zu unserer Wohnung. Da das Wetter phantastisch war, wollten wir mit den Kajaks hinaus in den Sound fahren und so die traumhafte Umgebung erkunden. Wir holten uns Schwimmwesten, Neoprenschuhe und eine „Rückenstütze“ und dann erhielten wir an den Kajaks eine kurze Einweisung. Guten Mutes ging es dann hinaus in den Sound. Wir fuhren immer direkt an der Küstenlinie entlang, um die traumhafte Natur zu genießen. Die Ausblicke auf die üppige Vegetation waren einmalig. So ging es von Bucht zu Bucht und am Ende des Sounds kehrten wir langsam um. Der Wind hatte etwas aufgefrischt, so dass wir stellenweise kräftig paddeln mussten, um voran zu kommen. Bei der ganzen Paddelei wären wir fast an unserer Unterkunft vorbei gefahren. Ziemlich nass ging es an Land. 2 freundliche Deutsche hievten unsere Kajaks dann in den Garten. Wir entledigten uns der Neoprenschuhe und der Schwimmweste und schälten uns aus den nassen Klamotten, bevor wir uns das Salz von den Beinen spülten.

 

Anschließend ging es in die Küche. Wir deckten uns mit Orangensaft und Obst ein und dann ging es auf unsere Veranda. In der Sonne genossen wir dann unseren kleinen Snack und ließen die Seele baumeln.

 

Am späten Nachmittag wurde es dann merklich kühler, so dass wir uns in unsere Wohnung zurückzogen. Um 18:00 Uhr ging es dann hinüber in die Küche, um das Abendbrot zu kochen. Auf dem Speiseplan standen Nudeln mit Tomatensoße. Nach dem Abwasch ging es wieder hinüber in die Wohnung und es folgte eine ausführliche Lesestunde.

 

 

Donnerstag, 18.11.2004

 

Nach einer unruhigen Nacht (ich habe mir am Vortag bei der Paddelei einen bösen Sonnenbrand geholt) sind wir um 08:00 Uhr aufgestanden. Zum Frühstück ging es wieder hinüber in die Küche. Anschließend stand Wäsche waschen auf dem Programm. 1 ½ Stunden später hing die saubere Wäsche an der Leine zum Trocknen.

 

Da ich gerne die Sounds vom Wasser fotografieren wollte, das Kajak aber als zu „instabil“ eingestuft habe, haben wir uns kurzerhand das Ruderboot genommen und stachen in See. Das ein Ruderboot anders zu handhaben ist merkten wir schnell, aber schon bald gewöhnte ich mich an das Rudern und langsam ging es an der Küste entlang. Birgits Versuche mich beim Rudern abzulösen scheiterten kläglich, so dass ich den Hin- und Rückweg alleine gerudert bin. Bedingt durch heftigen Wind und einsetzender Flut war das „Anlanden“ gar nicht so einfach – aber irgendwie haben wir es dann doch geschafft. Anschließend genehmigten wir uns einen kleinen Imbiss auf unserer Veranda. Es folgte eine Lesestunde und ein Nickerchen. Während ich meine schmerzhaften Sonnenbrände pflegte, brach Birgit zu einem Spaziergang in die Umgebung auf. Um 18:15 Uhr kam Birgit wieder angetrottet und dann ging es auch gleich hinüber in die Küche, um das Abendessen zuzubereiten. Nach unserer spärlichen Mahlzeit – Reis mit chinesisch süß-saurer Sauce ging es an den Abwasch. Anschließend ging es zurück in die Wohnung, wo dann der entspannte Leseabend eingeläutet wurde.

 

 

Freitag, 19.11.2004

 

Um 08:15 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Anschließend ging es hinüber in die Küche zum üblichen Toast-Frühstück. Zurück in der Wohnung wurden dann die Rucksäcke gepackt, da wir heute die unglaubliche Schönheit der Marlborough Sounds auf einem Walk erkunden wollten – wir wollten ins 7 Kilometer entfernte St. Omer laufen, um dort einen Eisbecher zu essen! Nach 3 Tagen im Paradies brauchten wir mal wieder ein Stückchen Zivilisation. Also marschierten wir um 10:45 Uhr los. Entlang ging es durch ein Labyrinth von Halbinseln und Fjorden mit atemberaubenden Aussichten. Zwischendurch wurde auch die ein oder andere Muschelbank inspiziert. Um 13:00 Uhr kamen wir in St. Omer an. Dort ging es direkt zu dem kleinen Shop, um die Eisbecher zu bestellen. Danach setzten wir uns auf die Veranda, genossen den herrlichen Blick auf den wunderschön angelegten Garten. Mit Hingabe wurden dann die leckeren Eisbecher verspeist. In der Zwischenzeit war noch eine Touristin aus Hopewell eingetroffen und wir hielten ein Schwätzchen. Um 14:30 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Rückweg und 1 ¾ Stunden später erreichten wir wieder Hopewell. Zur Feier des Tages wollten wir uns etwas gönnen und bestellten bei Lynley eine Pizza zum Abendessen.

 

In der Zwischenzeit habe ich noch einmal Wäsche gewaschen und anschließend haben wir die letzten Stunden in Hopewell genossen - wir saßen auf der Veranda mit Blick auf die grandiose Natur. Um 19:00 Uhr gingen wir rüber ins Haupthaus, um unsere Pizza zu essen. Auf der überdachten Terrasse ließen wir es uns schmecken, während Mike Austern für das eigene Abendbrot schälte. Während Birgit anschließend noch blieb, bin ich schon einmal zurück in die Wohnung gegangen, um meine Sachen für die morgige Abreise zu packen. Anschließend folgte noch eine Lesestunde bevor es dann zu Bett ging.

 

 

Samstag, 20.11.2004

 

Zum Frühstück erlebten wir gleich eine Überraschung – ein Oppossum hatte sich über Nach Zutritt zur Küche verschafft und große Teile unseres Toastbrotes vertilgt. Lediglich 4 Scheiben waren noch unangeknappert. Etwas spärlich fiel dann unser Frühstück aus. Anschließend wurde alles zusammen gepackt und wir gingen zu Linley zum Bezahlen. Unsere Oppossum-Arie hatte sich schon bis hierhin durchgesprochen und prompt erhielten wir von Linley ein halbes selbstgebackenes Graubrot. Freudestrahlend nahmen wir dieses entgegen, verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg.

 

Die ersten 35 Kilometer (1 Std. Fahrzeit !) ging es wieder auf unbefestigter Straße. Die restlichen kurvenreichen 45 Kilometer bis Linkwater ging es dann etwas zügiger. Wie schon vor 4 Tagen ging es auf dem Queen-Charlotte Drive nach Havelock. Ein letztes Mal genossen wir den Blick auf die naturbelassene Fjordlandschaft. In Havelock ging es auf den State Highway 6, der geradewegs nach Nelson führt, mitten hinein in den „Sunshine State of New Zealand“. Schnell ließen wir das Verkehrsgewusel von Nelson hinter uns und erreichten als nächsten Ort Motueka. Hier haben wir in einem Supermarkt unsere Vorräte aufgefüllt. Obwohl Motueka ein kleiner Ort ist, gibt es zwei sehr große und gut sortierte Supermärkte. Motueka gilt als letzte Bastion der Zivilisation vor der zahmen Wildnis des Abel Tasman Nationalparks. 13 Kilometer von Motueka entfernt liegt Marahau Beach, unser „Stützpunkt“ für die nächsten 4 Tage. Unsere „Herberge“ abseits der „Hauptstraße“ war die privat geführte Unterkunft „Abel Tasman Tourist Units“. An der Office-Tür klebte dann unser Cottage-Schlüssel mit einer lieben Nachricht für uns. Also bezogen wir begeistert unser großes Haus und inspizierten erst einmal alles. Anschließend wurde der Wagen ausgeladen und zur Belohnung gab es dann ein süßes Brötchen auf unserer Terrasse – dabei ging unser Blick auf die traumhafte Naturlandschaft. Um 17:00 Uhr sind wir dann noch einmal zurück nach Motueka gefahren. Wir bummelten die Hauptstraße entlang, kauften Postkarten und zum Abendessen ging es zu einem Chinesen. Anschließend fuhren wir zurück nach Marahau. Während wir noch durch das Örtchen schlenderten fuhr plötzlich Mikel (ein Gast aus Hopewell, unser „Surfer-boy“) an uns vorbei, genauso überrascht uns zu sehen wie auch andersrum. Zurück in unserem Cottage verzog ich mich auf die Terrasse  und habe Karten für die Daheimgebliebenen geschrieben. Anschließend wurde dann auch gleich noch Tagebuch geführt, bevor es um 21:30 Uhr zum Lesen hinein ging.

 

 

Sonntag, 21.11.2004

 

Aufgrund des herrlichen Wetters haben wir im Garten den Frühstückstisch gedeckt. Bei herrlichstem Sonnenschein genossen wir unser Toast-Frühstück. Währenddessen erschien Rose (unsere Vermieterin) und hieß uns willkommen. Es folgte noch ein ausführliches Gespräch und anschließend besprachen Birgit und ich die Planung für den heutigen Tag. Tagesziel sollte der Farewell Spit sein.

 

Um 10:30 Uhr machten wir uns auf den Weg. Von Motueka ging es in steilen Serpentinen den Takaka Hill (791 m) hinauf. Atemberaubende Ausblicke auf die Küste und die Bergwelt erwarteten uns. Mühsam erkletterte unser Auto den Berg und vorsichtig ging es auf der anderen Seite wieder hinunter. Der nächstgrößere Ort war Takaka. Takaka ist die „Hauptstadt“ für die wunderschöne Gegend der Golden Bay. Wir durchfuhren den Ort und erreichten schließlich Collingwood. Dieses kleine Örtchen mit 250 Einwohnern ist sozusagen die letzte Stadt in diesem Teil des Landes und alle Straßen enden hier. Wir legten am Strand eine Pause ein, stärkten uns mit unseren Äpfeln und ich durchstöberte anschließend den Strand nach Muscheln. Auf unserer Weiterfahrt durchquerten wir den Kahurangi National Park um zum Farewell Spit zu gelangen.

 

Bei dem Farewell Spit handelt es sich um eine 26 km lange Küsten-Dünenlandschaft, umgeben von einer wattähnlichen Landschaft. Tausende Vögel aus der arktischen Tundra verbringen hier ihren Sommer. Zu unserer großen Überraschung trafen wir an diesem „Ende der Welt“ auf ein gut geführtes Visitor Centre und Cafe. Wir genossen die herrliche Aussicht und erklommen den Lookout. Von diesem erhöhten Standort hatten wir einen fantastischen Ausblick auf den Farewell Spit, das Marschland und die Golden Bay. Zurück am Visitor Centre schlugen wir den 3,0 Kilometer langen Weg zur Dünenlandschaft an. Am Ende durchquerten wir diese und kamen schließlich an die Nordseite des Farewell Spit. Wir erkundeten den herrlichen Strand (leider hat hier meine Kamera den Geist aufgegeben) und dann ging es schnellen Schrittes wieder zurück zum Parkplatz. Anschließend machten wir uns dann auf die fast 2-stündige Rückfahrt. Wir fuhren gleich durch nach Motueka, um dort zu Abend zu essen. Bei der anschließenden Rückfahrt unternahmen wir noch einen Abstecher nach Kaiteriti. Auf einer halsbrecherischen Serpentinenstraße (vorgeschlagene Geschwindigkeit 100 km !!!) gelangten wir dann wieder nach Marahau. Da es bereits 19:30 Uhr war, gingen wir gleich über zum entspannten Leseabend.

 

 

Montag, 22.11.2004

 

Wie schon am Vortag haben wir draußen gefrühstückt. Anschließend ging es zur Wassertaxi-Station von Marahau, um für den heutigen Tag Karten für einen Wassertaxi-Transfer zu organisieren. Wir wollten von Marahau zur Anchorage Bay laufen, wo uns das Wassertaxi dann wieder einsammeln sollte. Nachdem wir die Tickets hatten, ging es zurück zum Cottage, um den Rucksack zu packen. 15 Minuten später sollte es dann losgehen – allerdings sind wir nicht sehr weit gekommen. Bereits bei uns im Garten musste ich feststellen, dass meine Kamera nicht funktionierte. Was für ein Unglück – warum passiert mir nur so etwas. Also kehrten wir um, cancelten unseren Taxitransfer, bestellten aber im Gegenzug ein Wassertaxi für Dienstag.

 

Wir fuhren mit dem Wagen nach Motueka, um ein Fotogeschäft zu finden. Im ersten Geschäft nur ratlose Gesichter und minutenlanges experimentieren mit meiner Kamera. Also marschierten wir zum 2. Geschäft. Und oh Wunder. Bereits nach 2 Minuten wusste der Verkäufer (der gute Roger), dass die Automatik kaputt war, ich die Kamera aber auch manuell bedienen konnte. Ein paar Handgriffe wurden ausgetauscht und glücklich verließen wir das Geschäft. Auf diesen Schreck genehmigten wir uns erst einmal ein Croissant. Auf der Rückfahrt nach Marahau machten wir noch einen kleinen Umweg über Kaiteriti, um die dortige Bucht zu fotografieren. In Marahau angekommen, wurden dann die Rucksäcke umgeschnallt und dann ging es zu einem kleinen Walk auf den Abel Tasman Coastal Track. Wir wollten von Marahau zur Appletree Bay und wieder zurück laufen.

 

Der Abel Tasman National Park ist ein Wanderparadies für Verwöhnte. Der Küstenpfad tauchte immer wieder tief hinein in das modrige Regenwalddickicht. Traumhafte Blicke auf zahlreiche Buchten machten den Treck zu einem einmaligen Erlebnis. In der Appletree Bay legten wir eine Pause ein, futterten unsere Äpfel und genossen die traumhafte Bucht. Nach 20 Minuten machte ich mich auf den Rückweg, während Birgit noch eine Bucht weiter wollte. Gemächlichen Schrittes ging es dann wieder Richtung Marahau. Den Rückweg nutzte ich, um intensiv die Vegetation zu fotografieren. So kam es, dass Birgit und ich fast zeitgleich wieder in Marahau eintrafen. Da der Hunger schon sehr nagte, fuhren wir gleich nach Motueka. Beim lokalen Inder kehrten wir ein und waren später froh über diese Entscheidung. Das Essen war sehr lecker und der Service gut. Anschließend ging es wieder zurück nach Marahau. Mit unseren Telefonkarten riefen wir dann noch zu Hause an und dann ging es zurück ins Cottage. Wir packten unsere Rucksäcke für den morgigen Tag, schrieben Tagebuch und dann ging es völlig erledigt ins Bett.

 

 

Dienstag, 23.11.2004

 

Verstohlen schielte ich um 07:00 Uhr aus dem Fenster – keine Sonne! Stattdessen viele, viele Wolken und grauer Himmel. Egal, mein Wassertaxi war für 09:00 Uhr bestellt, also gab es kein zurück mehr. Nach dem Duschen ein erneuter Blick aus dem Fenster – nein, keine Wetterveränderung. Also wurde der bereits gepackte Rucksack noch einmal vollkommen neu gepackt – Tops raus, Fleece-Weste rein, usw.

Um 08:00 Uhr habe ich dann Birgit geweckt, da Ihr Wassertaxi erst um 10:30 Uhr abfahren sollte.

 

Nach einem kurzen Frühstück ging es nach nebenan zur Station des „Aqua-Taxi“. Pünktlich um 09:00 Uhr wurden wir dann den Booten zugeteilt. Ich kletterte in „mein“ Boot, verstaute den Rucksack vorne im Stauraum und stülpte mir eine Rettungsweste über. Jeder suchte sich einen Platz und dann ging es auch schon los. Das Boot befand sich auf einem Anhänger und dieser wurde von einem Traktor durch den Ort an den Strand gezogen. Dort wurde dann das Boot rückwärts zu Wasser gelassen und vom Traktor getrennt. Zuerst ging es in rasanter Fahrt in die Bucht von Kaiteriti, um Felsformationen zu bestaunen. Kurzfristig ging es dann nochmals zurück nach Marahau, um 3 weitere Touris aufzunehmen. Dann sollte es richtig losgehen. In voller Fahrt ging es immer entlang der Küste des Abel Tasman National Parks. Wir passierten Sandy Bay, Appletree Bay und in der Stilwell Bay setzten wir dann die ersten Touris wieder ab. In jeder nun angelaufenen Bucht verließen Touristen das Schnellboot. Im Tonga Island Marine Reserve beobachteten wir zahlreiche Seelöwen. In Awaroa Bay ging es dann auch für mich von Bord – barfuss und mit hochgekrempelten Hosen stakste ich vom Boot an Land. Nun hieß es Socken und Schuhe anziehen und dann sollte meine Wanderung beginnen. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen, aber das ließ sich ja nun nicht mehr ändern. Also suchte ich mir den Einstieg zum Abel Tasman Coastal Track und dann ging es los. Ich durchquerte das „Wetland“ und dann begann der Anstieg zum Tonga Sattle. Nach dieser Hürde ging es hinunter zum Onetahuti Beach. Nur bei Niedrigwasser gelangt man zu dieser Bucht. Ich hatte Glück und suchte mir meinen Weg durch ein Priel. Nach Durchqueren dieser Bucht ging es wieder steil hinauf und in Sichtweite erschien schon Tonga Bay. Vor dort waren es noch 1 ½ Stunden Weg zur Bark Bay. Kurz vor der Bark Bay kamt dann noch einmal eine „Kreuzung“. Es gab einen Niedrigwasserweg und einen Hochwasserweg. Ich entschied mich für den Niedrigwasserweg, was natürlich falsch war. Über 30 Minuten versuchte ich einen breiten Fluss zu überqueren und bin bereits bei den ersten Schritten bis zum Knie versunken. Also musste ich den Weg wieder zurückgehen und dann den Weg für Hochwasser gehen. So kam ich dann eine Stunde später in Bark Bay an als erwartet. Der Weg von Awaroa Bay bis Bark Bay (ca. 11 Kilometer) ließ sich sehr gut laufen, die Ausblicke auf die einzelnen Buchten waren faszinierend – selbst bei Regen. Dazwischen tauchte der Pfad immer wieder hinein in den üppigen Regenwald.

 

In Bark Bay traf ich dann Birgit wieder. Da es mittlerweile wie aus Kübeln schüttete, versuchten wir in einen Unterstand auf dem Campingplatz zu finden. Wir waren derart nass, dass man unsere Hosen, Jacken, Shirts regelrecht auswringen konnte. In Sturzbächen lief das Wasser an unseren Beinen hinab. Wir warteten ca. 15 Minuten auf unser Wassertaxi. In dieser Zeit blieb einer unter dem Unterstand, während der andere am Strand Ausschau nach dem Boot hielt. Nach ein paar Minuten wurde gewechselt. Um 15:55 Uhr erschien dann unser Wasser-Taxi. Wir stieselten an den Strand. Das Boot lag leider ziemlich weit draußen (aufgrund der flachen Bucht), damit es nicht auf Grund läuft. Birgit fragte noch, ob das Boot denn nicht näher kommen würde.

Dies wurde verneint und so mussten wir die letzten 5 Meter durch oberschenkeltiefes Wasser waten – sehr zur Belustigung der bereits Anwesenden im Boot. Wir kletterten an Bord und leider gab es nur noch 2 freie Plätze in der letzten Reihe. Mit voller Fahrt ging es dann in Richtung Marahau. Leider waren wir auf unseren Plätzen dem starken Regen und dem Wind hoffnungslos ausgeliefert. Bereits nach wenigen Minuten froren wir jämmerlich. Einmal stoppte das Boot, um einen Seelöwen zu beobachten, der gerade dabei war einen Kraken zu verspeisen.

 

Nach 35 Minuten erreichten wir wieder Marahau. Von einem Traktor wurden wir wieder in Schlepp genommen und dann ging es wieder durch den Ort zur Station. Zum Glück war der Weg zu unserer Unterkunft gerade einmal 75 Meter lang. Wir tappten fröstelnd und pitschnass zu unserem Cottage. Noch vor der Haustür streiften wir unsere Klamotten vom Leib. Sämtliche verfügbaren Stühle wurden mit Klamotten bestückt und erst einmal zum Abtropfen auf die Veranda gestellt. Die Rucksäcke wurden ausgeräumt und der komplette Inhalt auf dem Boden zum Trocknen ausgelegt. Nach einer heißen Dusche genehmigten wir uns erst einmal einen heißen Tee. Nur langsam wurde und warm. Nichtsdestotrotz fuhren wir um 18:30 Uhr zum Park Cafe, um dort zu Abend zu essen. Satt und warm kehrten wir wieder zurück. Wir holten den Heizstrahler aus dem Regal und alle Stühle wurden im Wohnbereich zum Trocknen platziert. Das Bad wurde ebenfalls komplett vollgestellt. Bereits nach wenigen Minuten wurde es kuschelig warm. Den ganzen Abend verbrachten wir dann lesend im Bett, während der Heizstrahler weiterhin den Raum erwärmte. Um uns herum alle Gegenstände, die nass geworden waren: Schuhe, Rücksäcke, Kleidung, Erste-Hilfe-Paket, Portemonnaie, Geld, Fotoapparat, ... Diverses wanderte gleich in den Mülleimer. In der Hoffnung, dass am nächsten Morgen ein Großteil der Kleidung trocken sein würde, ging es schließlich ins Bett.

 

 

Mittwoch, 24.11.2004

 

Mit der Absicht, dass wir heute abreisen, bin ich um 07:30 Uhr aufgestanden. Ich schielte durch die Gardine nach draußen uns sah einen blauen Himmel und viel Sonnenschein. Na toll, hätte es am Vortag nicht auch so sein können ?

 

Als ich aus dem Bad kam, schlug Birgit vor, noch einen Tag hier zu bleiben. Die Idee war super, denn unsere gesamte Kleidung war noch ziemlich nass, ebenso die Rucksäcke und Schuhe. Wir gingen hinüber zum Office, um zu fragen ob wir noch eine Nacht dranhängen können. Und welch ein Glück; unser Häuschen war noch frei, so dass wir bleiben konnten. Zurück im Cottage verfrachteten wir unsere Kleidung an die Wäscheleine zum Trocknen. Jacken und Rucksäcke wurden auf Stühle im Garten platziert. Nach so viel Arbeit am frühen Morgen wurde jetzt erst einmal gefrühstückt – natürlich wieder draußen im Garten. Anschließend ging es auf einen kurzen Spaziergang Richtung Strand. Da für die Mittagsstunden leichter Regen vorausgesagt wurde, wollten wir uns nicht zu weit vom Haus entfernen. Bereits nach ein paar Minuten fing es an zu nieseln. Da wir nicht riskieren wollten, dass unsere Kleidung an der leine noch nasser wird, ging es wieder zurück zum Cottage. Dort angekommen nieselte es dann nicht mehr – klar ! Also machten wir es uns im Häuschen gemütlich. Wir haben gelesen und wurden davon so richtig müde. Also hauten wir uns in unsere Betten und Sekunden später waren wir selig eingeschlummert. 1 ½ Stunden später schreckten wir aus dem Schlaf hoch – was war das draußen für ein Geräusch? Oh Gott, es regnete in Strömen. Ich stolperte aus dem Bett und rannte nach draußen, um alles von der Wäscheleine zu nehmen. Zum Glück hatte der Regen erst eingesetzt und durch den Wind und die Sonne am Vormittag waren unsere Kleidung und Ausrüstung trocken. Nach so viel Hektik am frühen Nachmittag ging es wieder zurück ins Bett. Prompt bin ich dann wieder eingeschlafen. Erst um 15:00 Uhr sind Birgit und ich wieder wach geworden. Wir zogen wieder los Richtung Strand und beobachteten, wie die Kajaks eingeholt wurden. Aufgrund der noch vorherrschenden Ebbe durchsuchte ich den Strand nach Muscheln. Zurück im Cottage haben wir wieder etwas gelesen und um 17:30 Uhr ging es dann nach Motueka. Wir erledigten erst noch ein paar Einkäufe, bevor es wieder zum Inder zum Abendessen ging. Wieder einmal genossen wir unser hervorragendes Essen. Auf dem Rückweg ging es noch einmal durch Kaiteriti und über die schmale Bergstraße nach Marahau. Alles wurde schon einmal zusammen gepackt und für die morgige Abreise vorbereitet. Anschließend beendeten wir den Abend mit einer Lesestunde.

 

 

Donnerstag, 25.11.2004

 

Nach dem Frühstück wurden die Sachen gepackt, der Wagen beladen und dann ging es zum Auschecken.

 

Ein letztes Mal fuhren wir sehnsüchtig am Strand von Marahau vorbei. In Motueka ging es auf den Motueka Valley Highway und später auf den Highway 6 Richtung Süden. Nadelwälder und Busch beherrschten die zunehmend gebirgige Landschaft. Der Straßenverlauf war wie so oft – in steilen Serpentinen immer entlang der kurvenreichen Flussläufe. Der längste Teil der Route wurde begleitet von dem Fluss „Buller River“. An einigen Schluchten klebte die Straße förmlich an den steil aufragenden Hängen. Abenteuerliche Brückenkonstruktionen halfen über die zahlreichen Nebenflüsse hinweg.

 

Als wir die Westküste erreichten, änderte sich die Natur. Auf der einen Straßenseite die meist aufgewühlte Tasmanische See, die mit schäumender Brandung gegen die Klippen knallt. Auf der anderen Straßenseite wurzelt Vegetation dicht an dicht in steilen Hängen – grün in Hülle und Fülle. Leider änderte sich mit der Natur auch das Wetter – es regnete mal wieder in Strömen und die Wolken hingen sehr tief. Um 16:30 Uhr erreichten wir Hokitika. Wir durchfuhren den Ort und suchten uns dann in einer ruhigen Seitenstraße ein Motel. Anschließend buchten wir für die nächsten 3 Tage ein self-contained unit im Holiday Park von Fox Glacier. Mit dem Wagen (es regnete mal wieder – oder immer noch) ging es zum Abendessen in die „Stadtmitte“ von Hokitika. Der ausgesuchte Inder war allerdings eine Enttäuschung. Zurück in der Unterkunft wurde der ruhige Abend mit Lesen verbracht. 

 

 

Freitag, 26.11.2004

 

Um 07:45 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde der Wagen beladen und wir verließen Hokitika. Mit Erstaunen stellten wir fest,  dass bereits auf der Höhe von Hokitika die Southern Alps beginnen. Was uns gestern aufgrund des schlechten Wetters verwehrt blieb, zeigte sich nun in voller Pracht.

 

Kurz hinter Hokitika verschwindet die Küstenlinie aus dem Blickfeld. Die Fahrt führte uns tief hinein ins Land und wir überquerten breite Flussläufe auf abenteuerlichen Brückenkonstruktionen. Aufgrund der geringen Verkehrsdichte teilen sich Zug und Auto eine Brücke. Das heißt, als Autofahrer benutzt man die gleiche Spur wie die Züge, man musste aufpassen nicht in die Schienen zu rutschen.

 

Je näher wir der Gletscherregion kamen, desto eindrucksvoller wurde die Landschaft. Wir durchfuhren den Touristenort Frans-Josef und kamen 30 Minuten später in Fox Glacier an. Wir fuhren zu unserer Unterkunft, dem Fox Glacier Holiday Park. Nach dem Einchecken wurde die Cabin inspiziert und der Wagen ausgeladen. Nach einer kurzen Kaffeepause ging es zurück in die Ortsmitte. Nach einem Besuch im Visitor Centre fuhren wir wieder zum Holiday Park. Von der Rezeption aus buchten wir für den morgigen Tag einen Flug über die Gleitscher mit einer Gletscherlandung.

 

Anschließend ging es die Glacier View Road entlang. In einer 20 minütigen Wanderung gelangten wir zu einem Lookout mit grandioser Sicht auf den Fox Gletscher. Der Fußmarsch dorthin führt durch einen traumhaften Regenwald. Erstaunlich, wie nah das dichte Grün des Regenwaldes an das Eis herankommt.

 

Wir fuhren die Straße zurück und nahmen nun die Glacier Access Road, die wir bis zum Ende befuhren. Auf dem Parkplatz trafen wir dann auf Keas. Die neuseeländischen Bergpapageien sind verfressen, dreist und sehr clever. Das Ausräumen von Mülltonnen ist Routine, das Knabbern an Schnürsenkeln die Pflicht und das Lösen von Scheibenwischerblättern gehört zur Kür.

Nun ging es zu Fuß an die Gletscherzunge heran. Dort wo der Fox Gletscher mündete, stürzten Bäche von Schmelzwasser über grobe Geröllbänke. Mit bleibenden Eindrücken ging es zurück zur Unterkunft.

 

2 volle Ladungen Schmutzwäsche wurden dann in die großen Waschmaschinen befördert. Nach dieser Arbeit machten wir uns unser Abendessen, mal wieder Nudeln mit Tomatensoße. Nach dem Abwasch war auch unsere Wäsche fertig, so dass der entspannte Abend beginnen konnte.

 

 

Samstag, 27.11.2004

 

Nach dem Frühstück gingen wir hinüber zur Rezeption, um zu klären, ob der gebuchte Rundflug pünktlich um 10:30 Uhr stattfinden wird. Eine Mitarbeiterin von Mount Cook Ski Planes teilte uns telefonisch mit, dass der Flug auf 11:00 Uhr verschoben wird. Zudem könnten wir den großen Rundflug mitmachen, wenn wir wollen, aber wir bräuchten nur den kleinen, ursprünglich gebuchten Rundflug bezahlen. Begeistert sagten wir zu. Wie abgesprochen meldeten wir uns noch einmal um 10:40 Uhr um zu fragen, ob es bei 11:00 Uhr Abflug bleibt. Nach dieser Bestätigung ging es mit unserem Wagen zum lokalen „Flugplatz“ – eine zwischen Schafweiden platzierte Start- und Landebahn. Dort trafen wir auf ein Ehepaar aus Sheffield (Großbritannien), die mit uns gemeinsam den Rundflug gebucht haben.

 

Nach ca. 20 Minuten kam unser Flugzeug und nach ein paar Minuten des Wartens wurden wir dann eingewiesen. Anschließend erfolgte die Platzverteilung und unter Anweisung kletterten wir vier nacheinander auf unsere Plätze. Unser Pilot, Alex, teilte uns mit, dass wir zuerst nach Franz-Josef fliegen würden, um dort zu tanken. Anschließend sollte der Rundflug mit Gletscherlandung erfolgen und dann sollte es zum Flugplatz von Mount Cook Village gehen. Dort sollte ein Flugzeugtausch erfolgen und anschließend sollte es wieder über die Gletscher nach Fox Glacier gehen.

 

Wir 4 waren gespannt, als wir um 11:20 Uhr abhoben. Zuerst überflogen wir das Örtchen Fox und dann ging es über Seen und Wälder direkt zum Franz-Josef Glacier Flugplatz. Dort erfolgte das Auftanken der Maschine und 5 Minuten später hoben wir wieder ab. Über Flachland und Wald ging es zur Küste (Tasmanischen See). Dort verschmilzt das milchig weiße Wasser der zahlreichen Gletscher mit der türkisblauen See. Zudem wird deutlich, wie nah hier alles beieinander liegt: Gletscher – Gebirge – Regenwald – Meer.

 

Weiter ging es Richtung Southern Alps – den schneebedeckten Gipfeln und massiven Gletschern. Was aus dem Flugzeug zu sehen war übertraf all unsere Erwartungen. Kolossale Dreitausender aus nächster Nähe, das erhabene Panorama unter strahlenblauem Himmel raubte uns den Atem. Die Krönung war natürlich die Gletscherlandung. Unser Pilot suchte sich für die Landung den Mount Tasman aus. Andächtig setzten wir einen Fuß in diese unwirkliche Welt. Vorsichtig setzten wir einen Schritt vor den anderen – nein, wir versanken nicht im Schnee oder in einer Gletscherspalte. Unter unseren Füßen lag 300 Meter dickes, uraltes Eis. Um uns herum grandiose Gletscher, Eisfelder und Berge. Beeindruckend war für uns alle diese Stille – kein Geräusch, einfach nur bombastische Ruhe. Nach ca. 20 Minuten kletterten wir wieder auf unsere Sitze. Wir schlitterten über unsere Schneestartbahn und überflogen weitere Berge und Gletscher. Entlang des Tasman Glacier ging es schließlich nach Mount Cook Village. Hier kam unser bisheriges Flugzeug zur Wartung. Während wir im Freien die Sonne und das fantastische Bergpanorama genossen haben, hat Alex unsere neue Maschine startklar gemacht. Nach einer knappen Stunde ging es mit Alex zu unserer neuen Maschine. Nach dem Start flogen wir wieder den Tasman Glacier hinaus mit atemberaubenden Blicken auf den türkis schimmernden Lake Pukaki. Wir überflogen noch einmal diverse Gletscher und Eisfelder und dann ging es langsam zurück nach Fox.

 

Nach der Landung und einer herzlichen Verabschiedung von Alex und dem Ehepaar ging es direkt zur Bäckerei auf der anderen Straßenseite. Erst jetzt merkten wir, wie hungrig wir waren. Mittlerweile war es 14:30 Uhr und die Anspannung und Aufregung wichen von uns ab. Mit belegten Brötchen ging es zu unserer Unterkunft. Nach einer kleinen Mittagspause schnürten wir unsere Wanderschuhe und fuhren nach Franz-Josef. Dort wollten wir uns den gleichnamigen Gletscher ansehen. Bis zum Ende ging es die Glacier Access Road hinauf. Zuerst stiegen wir hinauf zum Sentinel Rock, einem Lookout mit fantastischem Ausblick auf die Gletscherzunge. Anschließend ging es den Walk direkt zur Gletscherzunge. Dort wo der 11 Kilometer lange Franz Josef Gletscher mündete, hüpften Rinnsale von milchigem Schmelzwasser über grobe Geröllfelder. Die Gletscherzunge schiebt gigantische Felsmassen vor sich her, die verdeutlichen mit wie viel Kraft sich der Gletscher seinen Weg bahnt.

 

Nach 2 Stunden waren wir wieder am Parkplatz und es ging zurück nach Fox Glacier. Zum Abendessen ging es heute in den Cook Saddle Saloon. Anschließend ging es schnurstracks zur Unterkunft. Nach Telefonaten mit den Daheimgebliebenen fing der entspannte Abend an. Während Birgit gelesen hat, habe ich diesen aufregenden tag zu Papier gebracht. Anschließend ging es total erledigt in die Betten.

 

 

Sonntag, 28.11.2004

 

Über Nacht waren die Gletscher und Berge verschwunden – einfach so ! Als ich um 07:00 Uhr aufgewacht bin, schaute ich in eine graue Welt; tiefe Wolken und Nebel so weit das Auge reichte. Also legte ich mich noch einmal wieder hin. Eine Stunde später sind wir dann aber doch aufgestanden. Während wir unseren Toast aßen überlegten wir, was wir heute machen wollten. Nach dem Abwasch fuhren wir zum Gillesbies Beach, ca. 15 Kilometer von Fox Glacier entfernt. Nach einem kleinen Spaziergang ging es dann zurück nach Vox. In der dortigen Bäckerei kauften wir uns leckere belegte Sandwiches (das Schwarzbrot ist wirklich lecker), bevor es zurück zur Unterkunft ging. Es folgte eine kleine Mittagspause, in der wir unsere Brote verzehrten. Im Anschluss daran gab es noch eine Lesestunde, welche sich dann auch prompt in ein Mittagsschläfchen verwandelte. Ein anschließender Blick nach draußen verriet, fass sich das Wetter noch verschlechtert hatte. Die Wolken hingen derart tief und es hatte angefangen zu regnen. Während Birgit auf einen Erkundungsspaziergang durch das Dorf ging, kümmerte ich mich um meine Schmutzwäsche und nahm wieder die Park-Waschmaschine in Anspruch.

 

Am Abend ging es dann ins „High Peaks“ zum Essen. Als wir gegen 19:00 Uhr in unserer Unterkunft waren, goss es in Strömen. Also wurden wieder die Bücher hervorgeholt und wir verbrachten den Abend mit lesen.

 

 

Montag, 29.11.2004

 

Von heftigen Regenfällen bin ich am Morgen wach geworden. Zeit zum Aufstehen ? Nein, also noch einmal umdrehen und weiterschlafen. Um 08:15 Uhr saßen wir dann beim Frühstück. Anschließend haben wir alles zusammengepackt, den Wagen beladen und ausgecheckt.

 

Bei Nieselregen verließen wir Fox Glacier. Wieder einmal folgten wir dem Highway 6. Tagesziel sollte heute Wanaka sein. Zuerst ging es jedoch noch ein Stück die Küste entlang. Zahlreiche Schmelzwasserflüsse mussten auf schmalen Brücken überquert werden. An zwei schönen Aussichtspunkten (Knights Point und Shipwrack Point) haben wir gehalten, bevor es endgültig von der Küste weg ging. Ab Haast folgten wir dem Haast River ins Landesinnere. Zahlreiche wunderschöne Wasserfälle säumten den Weg. Den 573 Meter hohen Haast Pass erreichten wir schnell und ohne es zu merken, denn es ist kein Schild vorhanden. Wir fuhren wieder talwärts und merkten, dass die Vegetation sich verändert hatte. Kein üppiges Grün bedeckte mehr die Hänge, vielmehr kleine Grasbüschel. Schnell erreichten wir die Nordspitze des Lake Wanaka. Dann wechselte der Highway die Seite und folgte vorübergehend dem Ufer des Lake Hawea.

 

Gegen 14:00 Uhr erreichten wir schließlich das Örtchen Wanaka. Zuerst suchten wir uns in Ufernähe ein Motel und landeten in der „Wanakas Aspiring Lodge“. Von unserer großzügig gelegenen Moteleinheit im 1. Stock hatten wir einen fabelhaften Seeblick. Anschließend erkundeten wir das kleine Örtchen. Am unverbauten Seeufer ging es bis zum Eely Point. Traumhafte Ausblicke hatten wir von dort auf die umliegenden Berge. Zurück im Centrum von Wanaka ging es direkt zur Unterkunft. Nach einer Leseeinheit ging es dann zum Abendessen. Wir entschieden uns für Da Vinci´s Pizzeria. Wie sich herausstellte war dies eine sehr gute Wahl. Die Preise waren absolut unschlagbar und die Pizza war super lecker.

 

Zurück im Motel wurde erst einmal der Wetterbericht angesehen; schließlich sollte es Morgen in den Fjordland National Park gehen, dem Gebiet, mit den höchsten Niederschlägen in ganz Neuseeland. Anschließend begann der geruhsame Leseabend.

 

 

Dienstag, 30.11.2004

 

Wie gewöhnlich an einem „Fahrtag“ bin ich um 07:30 Uhr aufgestanden und habe mich fertig gemacht. Um 08:15 Uhr saßen wir dann bereits beim Frühstück. Anschließend wurde schon einmal alles zusammengepackt. Schnell ging es noch in den Supermarkt nebenan, um unseren Obstvorrat wieder aufzufüllen. Anschließend wurde der Wagen beladen und um 09:45 Uhr ging es los in Richtung Te Anau.

 

Von Wanaka ging es auf den Highway 89. Diese Traumstraße ist 70 Kilometer lang und führt über Cardrona und die Crown Range nach Queenstown. Auf der Crown Range, in über 1200 Meter Höhe ergaben sich atemberaubende Blicke auf das Tal und die umliegenden Berge. Wir erreichten Queenstown; fuhren aber gleich weiter und passierten den südlichen Arm des Lake Wakatipu. In der nächsten Stunde waren allenfalls Schafe und Rinder eine kleine Abwechslung, da wir für viele Kilometer durch ländliche Einsamkeit fuhren. Erst ab dem Highway 94 wird die Strecke wieder interessanter, zumal Te Anau auch nicht mehr weit entfernt ist.

 

Gegen 13:30 Uhr erreichten wir schließlich unser Etappenziel. Wir durchfuhren den Ort und fanden am Lekefront Drive ein schönes Motel für die kommenden 3 Nächte. Nach dem Auspacken gönnten wir uns eine Kaffeepause und anschließend erkundeten wir den kleinen Ort mit seinen Souvenirgeschäften und Supermärkten. Um 15:30 Uhr ging es mit unseren kleinen Einkäufen zurück zu unserer Unterkunft. Nun wurden erst einmal Karten für die Daheimgebliebenen geschrieben. Hungrig ging es dann abends in die „Stadtmitte“. Zum Abendessen gingen wir in das Restaurant „China City“. Das Essen war hervorragend, auch wenn das Ambiente nicht ganz so toll war (Asiatische Busrundreisende kehren hier ein – also muss das Essen gut sein!). Nach einem anschließenden kleinen Einkauf ging es zurück zu unserer wohlig warmen Unterkunft. Mittlerweile hatte es wieder angefangen zu regnen, so dass wir den Abend in unserem Appartement verbrachten und den Tag ruhig ausklingen ließen.

 

 

Mittwoch, 01.12.2004

 

Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen für den Ausflug in den Milford Sound. Das Wetter war sehr gut, trotz einer miserablen Wettervorhersage. Mit der Broschüre „Road to Milford“ ausgestattet, machten wir uns um 10:00 Uhr auf den Weg.

 

Immer am Lake Te Anau entlang kamen wir nach Te Anau Downs. Wir hielten ein paar Mal, um diese atemberaubende Szenerie festzuhalten. Weiter ging die Fahrt. Ein absolutes Muss ist natürlich der Stopp am Mirror Lake. Wir reihten uns in eine Reihe von Touristenbussen ein und begutachteten den See. Aufgrund der Bewölkung hat sich leider keine wirklich schöne Spiegelung ergeben; aber wir waren trotzdem zufrieden. Weiter ging es über Serpentinen bis zum Homertunnel. Eine Ampel regelt die Durchfahrt durch den Tunnel. Auf der anderen Seite ging es in engen, steilen Serpentinen wieder hinab. Am Viewpoint „The Chasm“ haben wir die Aussicht auf die atemberaubende Bergwelt genossen. Auf Grund der vielen Bustouris wollten wir die kleine Wanderung zu der Klamm auf die Rückfahrt verschieben. Also setzten wir unsere Fahrt fort und kamen kurze Zeit später in Milford Sound an.

 

Da das Wetter immer noch sehr gut war, buchten wir kurzentschlossen eine Schiffstour durch den Milford Sound. Mit unseren Tickets ging es hinunter zum Hafen. Das neue Gebäude erinnert sehr an einen großen Busbahnhof. Im Inneren befinden sich die verschiedenen Anbieter von Schiffstouren. Bei unserem Anbieter erfuhren wir dann, dass unser kleinen Schiff, die „Milford Adventure“ am Gate 10 ablegen sollte. Also begaben wir uns dorthin und keine 10 Minuten später konnten wir das Schiff betreten. Zum Glück waren auf dem Schiff (ausgelastet für 150 Personen) gerade einmal 25 Personen. So bekam jeder seinen „Wunschplatz“. Pünktlich um 13:15 Uhr legten wir ab und dann ging es vorbei am 1694 Meter hohen Mitre Peak in den Sound. Teilweise ragen die grün überwucherten Felswände kerzengerade über 1000 Meter hoch aus dem Wasser. Unser Schiff fuhr zum Teil derart dicht an die hinabstürzenden Wasserfälle heran, dass wir regelrecht „geduscht „worden. Wir fuhren bis zum Ende des Sounds, wo die Tasmanische See beginnt und machten uns auf den Rückweg. Die „Stirling Falls“ steuerten wir wieder ganz dicht an. Mittlerweile klüger geworden, verzogen wir uns ins Innere des Schiffes und beobachteten die heruntertosenden Wassermassen trockenen Fußes. Am Milford Sound Underwater Observatory legten wir kurz an, um einige Passagiere aussteigen zu lassen. Die Aussicht auf die Berge und Gletscher war hier atemberaubend. Unsere Fahrt ging dann vorbei an einem Felsen voller Seelöwen zum Wasserfall „Bowen Falls“. Dieser spektakuläre Wasserfall fällt 160 Meter in die Tiefe. Wieder an Land machten wir uns wieder an die Rückfahrt.

 

Am Aussichtspunkt „The Chasm“ holten wir jetzt die verschobene Wanderung nach. Durch Regenwald ging es zu einer Klamm. Das Wasser hat auf seinen Weg talwärts gigantische Felsformationen geschliffen. Beeindruckt ging es wieder zurück zum Wagen und wir setzten unsere Fahrt fort. Nach der Durchfahrt durch den Homer Tunnel legten wir einen kleinen Stopp ein und erkundeten ein bisschen die „Schneelandschaft“. Dann ging es geradewegs zurück nach Te Anau, wo wir um 17:30 Uhr wieder eintrafen. Wir stellten den Wagen an der Unterkunft ab und gingen zu Fuß in die Ortsmitte zum Abendessen. Heute steuerten wir den zweiten Chinesen an. Im „Ming Restaurant“ ließen wir es und schmecken. Vollgefuttert ging es dann wieder zurück zum Appartement. Während Birgit sich im Lesen vertiefte, habe ich diesen ereignisreichen Tag nieder geschrieben. Anschließend wurde noch etwas gelesen und ferngesehen und dann ging es auch schon ins Bett.

 

 

Donnerstag, 02.12.2004

 

Gleich früh morgens wagten wir einen kurzen Blick hinaus: Sonnenschein, blauer Himmel, ab und zu Nieselregen. Das war soweit o.k.

 

Nach dem Frühstück wurden die Rucksäcke für den Ausflug in den Doubtful Sound gepackt. Anschließend ging es zur Rezeption, um die Unterkunft und den Ausflug zu bezahlen. Als wir um die Hausecke bogen, sahen wir einen wunderschönen Regenbogen über dem Lake Te Anau. Also sprintete ich zurück zu unserem Appartement, holte meine Kamera und sauste an den See, um diese tolle Szenerie festzuhalten. Anschließend wurden dann die Formalitäten des Bezahlens geregelt.

 

Um 10:15 Uhr fuhren wir dann mit dem Wagen in die Ortsmitte, um uns Sandwiches für den Ausflug zu kaufen. Anschließend fuhren wir nach Manapouri. Auf einer „Scenic Route“ ging es die 20 Kilometer dorthin. Am kleinen Hafen angekommen holten wir unsere Bordkarten und warteten auf unser Schiff. Mit etwas Verspätung ging es dann hinaus auf den Lake Manapouri. Bi ziemlich stürmischer See steuerte der Katamaran auf die Seemitte. Von dort ging es in einen Seitenarm des Sees. Die 1 ½ stündige Überfahrt verging dank der traumhaften Kulisse wie im Fluge. Am anderen Ende des Sees wurden wir von Bussen abgeholt und dann ging es zum Manapouri Unterground Power Station – einem unterirdischen Kraftwerk. Mit dem Bus ging es 2 Kilometer in den Berg hinein, insgesamt 600 Meter tief in die Erde hinein. Im Kraftwerk konnten wir einen Blick auf die Generatoren werfen, bevor es zum Wilmot Pass hinauf ging.

 

Die Busfahrt ging durch traumhaften Regenwald. Zahlreiche Wasserfälle säumten den Weg. Als wir schließlich zur Deep Cove gelangten, wo das Schiff ablegen sollte, goss es in Strömen. Aber egal, Kapuzen auf und dann ging es an Bord. 5 Minuten später begann unsere Fahrt durch den Doubtful Sound. Da dieser Fjord dreimal so lang ist wie der Milford Sound, war das Boot entsprechend groß und hochseetauglich. Zum Glück, denn bei diesem Sturm war das auch nötig. Wir passierten zahlreiche Wasserfälle und an einer Stelle konnten wir Delfine beobachten. Da das Fjordland zu den nassesten Regionen der Erde gehört, regnete es natürlich wie aus Kübeln. Da wir bei diesen Wetterbedingungen nicht in die offene Tasmanische See fahren konnten, drehten wir hinter Marcaciones Point um. Das Wetter verschlechterte sich zusehends und die Sicht war gleich Null. Kein Passagier dachte bei diesen Wetterbedingungen mehr daran, sich auf die offene Aussichtsplattform zu stellen. Zurück in Deep Cove ging es dann im Sprint zu den Bussen und dann zurück zum Manapouri Lake. Nach ca. 10 Minuten konnten wir das Schiff erstürmen und kurze Zeit später ging es in rasanter Fahrt über den See. Auch am anderen Ende des Sees schien das Wetter nicht besser zu sein. Es goss immer noch in Strömen. Als wir eine Stunde später in Manapouri ankamen ging es schnurstracks den steilen Fußweg hinauf zum Wagen. In rasanter Fahrt ging es nach Te Anau. Als wir 20 Minuten später dort eintrafen, nieselte es immerhin nur noch. Wir telefonierten mit unseren Eltern und dann ging es zur Unterkunft. Dort wurde schnell das Abendessen zubereitet – Nudeln mit Tomatensoße. Nach dem Essen ließen wir den Abend ruhig ausklingen.

 

 

Freitag, 03.12.2004

 

Als ich um 07:30 Uhr aufgestanden bin sah die Welt noch ziemlich grau und bewölkt aus. Ganze 20 Minuten später strahlte die Sonne - zumindest kurzzeitig. Nach dem Frühstück haben wir alles zusammen gepackt und den Wagen beladen. Um 09:40 Uhr ging es dann los. Wir wollten heute bis Twitzel fahren und eine Mittagspause in Wanaka einlegen.

 

Zu Beginn der Fahrt setzte dann allerdings wieder heftiger Regen ein. Dieser hielt an, bis wir die erste Bergkette passiert hatten. Danach wurde das Wetter zusehends besser. Schnell gelangten wir zum Highway 6 und dann ging es in rasanter Fahrt nach Queenstown. Mittlerweile hatte sich die Sicht derart verbessert, dass wir traumhafte Ausblicke auf die umliegenden Berge genießen konnten. Aus diesem Grund nahmen wir ab Queenstown wieder den Weg über die Crown Range. Bei Sonnenschein und klarer Sicht genossen wir die atemberaubende Bergwelt. Um 12:30 Uhr kamen wir in Wanaka an. Wir wollten noch einmal die herrliche Pizza bei „Da Vinci“ genießen – daher auch der kleine Umweg über Wanaka. Gestärkt mit einer leckeren Pizza ging es an die zweite Etappe.

 

Kurz hinter Wanaka eröffnete sich uns ein atemberaubender Blick auf die Berge. Im Vordergrund eine orangefarbene Blumenwiese, dann die Bergszenerie und zum krönenden Abschluss ein strahlendblauer Himmel.

 

Über den Highway 8A ging es nach Tarras und dort auf den Highway 8. Über den Lindis Pass entlang der Dunslan Range ging es in das Waitaki Valley. Rausende Lupinen blühten am Straßenrand und verschönerten den Blick auf die Berge. Kurz vor Twitzel beginnt das Mackenzie Country, welches vom Mount Cook eingerahmt wird. Die Blicke vom Highway auf den höchsten Berg waren atemberaubend.

 

 

In Twitzel ging es direkt zu unserer Unterkunft, den Mountain Chalets. Nach dem Auspacken und Einräumen ging es zur nahegelegenen „Shopping Mall“. Dort wurden die notwendigen Einkäufe getätigt. Anschließend ging es zum „Man made hill lookout“ am Rande von Twitzel. Von dieser Erhöhung hatten wir einen fantastischen Blick auf den Mount Cook und die umliegenden Berge. Anschließend ging es ein Stück den Highway 8 zurück zum „hydroelectric power station“. Auf einer privaten Straße ging es von dort zum Lake Benmore. Auf dem Weg dorthin passierten wir mehrmals das Kraftwerksgelände. Der Lake Benmore hat eine fast künstlich blaue Farbe. Im Sonnenschein sieht der See mit den umliegenden Bergen fantastisch aus. Außerdem hatten wir vom See eine grandiose Sicht auf den Mount Cook; falls keine Wolken die Sicht versperren.

 

Zurück in unserem Chalet haben wir die Unterkunft für die Akaroa Halbinsel schon einmal vorgebucht. Anschließend wurde Abendbrot gegessen uns der ruhige Lese-/Fernsehabend eingeläutet.

 

 

Samstag, 04.12.2004

 

Da die Wettervorhersage für den heutigen Tag Regen, viel Wind und tiefhängende Wolken prophezeit hat, haben wir unsere geplante Wanderung ins Hooker Valley auf den morgigen Tag verschoben. Stattdessen wollten wir heute den Lake Tekapo erkunden.

 

Nach dem Frühstück ging es zum Tanken und in die örtliche Bäckerei (sehr zu empfehlen), deckten uns mit ein wenig Marschverpflegung ein. Anschließend ging es auf dem Highway 8 Richtung Lake Tekapo. Am Lake Pukaki haben wir dann mehrmals gestoppt, um diesen herrlich blauen See mit dem dahinter liegenden Mount Cook zu fotografieren. Die Weiterfahrt zum Lake Tekapo verging dann wie im Flug. Vom kleinen Örtchen am südlichen Ende des Lake Tekapo hat man eine tolle Aussicht über den türkisfarbenen See mit den schneebedeckten Bergen. Auch unser Aufenthalt am Lake Tekapo wäre nicht vollkommen ohne einen Abstecher zur kleinen Kirche „Church of the Good Shepherd“, die direkt neben dem See liegt. Nach einigen Fotos ging es dann den Highway 8 weiter entlang. Eigentlich wollten wir über eine kleine Straße nach Haldon fahren, dort den Lake Benmore passieren und dann von Otematata wieder nach Twitzel kommen. Leider verwandelte sich die kleine Straße nach 10 Kilometern in eine schöne Schotterstraße. Da wir gerade einmal einen Bruchteil der Kilometer bis Otematata gefahren waren, kehrten wir um, da wir nicht 100 Kilometer auf unbefestigter Straße fahren wollten. Wir fuhren zurück zum Lake Tekapo. Hier legten wir eine Mittagspause ein und verspeisten unsere „Marschverpflegung“. Anschließend machten wir uns auf die Rückfahrt nach Twitzel. Das Wetter verschlechterte sich zusehends und am Himmel waren nur noch schwarze Wolken zu sehen. In Twitzel angekommen entschieden wir uns, noch einen Abstecher zum Lake Ohau zu unternehmen. 17 Kilometer südlich von Twitzel führt eine kleine Straße auf weiteren 17 Kilometern zum Lake Ohau. Wir waren von diesem See sofort begeistert. Eingebettet in eine traumhafte Bergszenerie hat man selbst bei schlechtem Wetter traumhafte Ausblicke. Mit der Absicht noch einmal bei Sonnenschein wiederzukommen, kehrten wir schließlich um und fuhren zu unserer Unterkunft.

 

Die frühe Heimkehr nutzten wir zum Wäschewaschen. Anschließend folgte noch eine Lesestunde. Zum Abendessen ging es ins Hunters, eine wirklich schöne Bar und das Essen war auch sehr gut. Den Abend verbrachten wir dann mit fernsehen, während des draußen in Strömen regnete.

 

 

Sonntag, 05.12.2004

 

Die ganze Nacht hat es in Strömen geregnet. Als ich um 08:00 Uhr aufgestanden bin, regnete es zwar nicht mehr so doll, aber immer noch viel zu viel für meinen Geschmack. Als ich aus dem Bad kam wurde erst einmal „Kriegsrat“ mit Birgit gehalten. Wir entschieden kurzerhand, bereits heute nach Akaroa zu fahren. Da das Wetter derart schlecht war, war an eine Wanderung nicht zu denken. Genauso wenig lohnte ein erneuter Abstecher im Regen zum Lake Ohau.

 

Nach dem Frühstück stornierten wir unsere 3. Nacht in Twizel und riefen in Akaroa an, ob wir bereits heute anreisen können. Anschließend haben wir im Eiltempo unsere Sachen gepackt und den Wagen beladen. Im strömenden Regen verließen wir um 10:00 Uhr Twizel.

 

Auf dem Highway 8 ging es dann in Richtung Lake Tekapo. Bereits 20 Kilometer vorher kamen uns die ersten Fahrzeuge mit einer dicken! Schneeschicht auf dem Autodach entgegen. Kurz vor Lake Tekapo verwandelte sich die Umgebung in eine winterliche Schneelandschaft. Es schneite munter drauflos, als wir den Parkplatz am See ansteuerten. Kaum zu glauben, aber keine 24 Stunden vorher standen wir bei angenehmen Temperaturen am gleichen Platz. Und jetzt diese Winterlandschaft.

 

Bei anhaltendem Schneefall ging es weiter zum Burkes Pass. Damit hatten wir den höchsten Punkt erreicht. Bereits kurz hinter dem Pass wurde aus Schnee wieder Regen. Über Fairlie und Geraldine ging es dann zum Highway 1. Die Wetterbedingungen waren katastrophal – es schüttete; zahlreiche Straßenabschnitte waren überflutet und man konnte nur im Schritttempo durch die Wassermassen fahren. Auf dem Highway war die Sicht fast gleich Null. Vorbeirauschende LKW´s mit ihrer Gischt machten das Fahren zum Blindflug. In Rolleston verließen wir den Highway. Die letzten 86 Kilometer bis Akaroa fuhren wir Landstraße. Als wir schließlich in Akaroa ankamen regnete es natürlich in Strömen. Wir checkten im vorgebuchten Motel „La Rive“ ein und legten erst einmal eine Kaffeepause ein. Als es draußen trocken war wurde der Wagen entladen. Anschließend ging es auf eine erste Erkundungstour durch das schöne Städtchen. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Unterkunft ging es um 17:45 Uhr zu Fuß ins Zentrum, auf der Suche nach einem Restaurant oder Cafe. Viele Restaurants hatten schon geschlossen, so dass wir etwas suchen mussten, bis wir fündig wurden. Im Restaurant des „Hotel Madeira“ ließen wir es uns dann schmecken. Zurück in der Unterkunft wurde Tagebuch geschrieben, bevor der entspannte Fernsehabend eingeläutet wurde.

 

 

Montag, 06.12.2004

 

Vom heftigen Wind geweckt, bin ich um 08:00 Uhr aufgestanden. Der Himmel war zwar noch grau und bewölkt, aber ab und zu blitzte schon ein blaues Fleckchen Himmel durch. Also waren wir ziemlich zuversichtlich für den heutigen Tag. Nach dem Frühstück ging es noch einmal zu einem Einkaufsspaziergang durch den Ort. Die nötigsten Sachen wurden noch ein letztes Mal eingekauft. Zurück in der Unterkunft wurden dann die Trinkflaschen geschnappt und mit dem Auto ging es zur Erkundung der Banks Peninsula.

 

Am Ortseingang von Akaroa bogen wir ab in Richtung Long Bay Road. Das Wetter war inzwischen traumhaft – Sonne und kleine weiße Wölkchen dominierten den Himmel. Traumhafte Ausblicke auf die Küste mit kleinen Buchten konnten wir genießen. Auf der engen Serpentinenstraße steuerten wir zuerst die Bucht „Le Bon Bay“ an. Weicher Sandstrand und eine traumhafte Kulisse machten diese Bucht wirklich einzigartig. Nach einer ausführlichen Erkundung des Strandes ging es weiter.

 

Unser nächster Halt war am Otepatoto Scenic Reserve. In 15 Minuten stiegen wir hoch zum Lavender Viewpoint. Eine gigantische Aussicht eröffnete sich uns auf dem Hochplateau. Unsere weitere Fahrt auf der Summit Road zeigte uns immer wieder neue Buchten und traumhafte Ausblicke.

 

Als nächste Bucht steuerten wir „Little Akaloa Bay“ an. Diese kleine geschützte Bucht war einfach unglaublich schön. Aufgrund der geschützten Seelange haben sich ein paar Menschen in dieser Bucht angesiedelt. Nach einem ausgedehnten Spaziergang verließen wir dieses herrliche „Kleinod“ und entlang der Summit Road ging es zum State Highway 75. Über Duvauchelle, Robinson´s Bay und Takamatua ging es wieder zurück nach Akaroa. Aufgrund des herrlichen Wetters stellten wir unseren Wagen bei der Unterkunft ab und gingen noch einmal zu Fuß durch den Ort. Auf dem Rückweg ging es dann zum Abendessen in die Bar des „Grand Hotel“. Zurück im Motel wurde wieder Tagebuch geschrieben und den restlichen Abend verbrachten wir mit Julia Roberts und Richard Gere – beim fernsehen.

 

 

Dienstag, 07.12.2004

 

Nach dem Frühstück ging es in den Ort, um noch ein paar letzte Besorgungen zu machen. Anschließend ging es mit dem Wagen nach Lyttelton. Die ca. 1 stündige Fahrt dorthin lohnte nicht wirklich. Lyttelton hat einen großen Frachthafen direkt in der Stadt. Lediglich die schönen Vororte an kleinen Buchten waren sehenswert.

 

Die Rückfahrt wollten wir auf kleinen Straßen angehen. Von Lyttelton ging es dann nach Diamond Harbour. Diese kleine Küstenstraße war wirklich sehr reizvoll. Von Diamond Harbour ging es weiter nach Port Levy. Von hier wollten wir eigentlich eine kleine Straße zur Pigeon Bay benutzen. Leider erwies sich die Straße als 12 Kilometer lange, enge und unbefestigte Straße, die in schmalen Serpentinen steil die Berge hinauf und hinunter kletterte. Nach 2,5 Kilometern gaben wir auf, suchten eine Stelle zum Wenden und fuhren wieder zurück nach Port Levy. Nun gut, dann wollten wir die direkte Straße nach Little River nehmen. Auch diese erwies sich als unbefestigte, enge Straße – noch dazu 25 Kilometer lang. Pech für uns; am heutigen Tag wäre ein Jeep ratsam gewesen. Also ging es den langen Weg außen herum. Über Diamond Harbour, Motukarara, Little River ging es zurück nach Akaroa.

 

Zurück in der Unterkunft starteten wir bereits die ersten Koffer-Pack-Aktionen. Um 17:30 Uhr bereiteten wir dann ein letztes Mal Nudeln mit Tomatensoße zu. Nach dem Abendessen gab es kein Halten mehr und jeder war mit Koffer packen, Rucksäcke packen und Handgepäck packen für Sydney beschäftigt.

 

Um 20:00 Uhr fuhren wir noch einmal in den Ort, um mit den Daheimgebliebenen zu telefonieren. Anschließend wurde der ruhige Fernsehabend eingeläutet.

 

 

Mittwoch, 08.12.2004

 

Von der Sonne geweckt sind wir um 07:30 Uhr aufgestanden. Nach dem Frühstück wurden auch die letzten Kleinigkeiten verstaut und anschließend haben wir ausgecheckt.

 

Nach einer letzten Fahrt durch den Ort Akaroa (bei traumhaftem Sommerwetter) ging es nun endgültig Richtung Flughafen Christchurch. Bereits 1 ½ Stunden später kamen wir bei Maui Rentals an und haben unseren Wagen zurückgegeben (Fahrkilometer in 22 Tagen: 4021). Anschließend wurden wir zum Flughafen gebracht. Dort waren wir dann viel zu früh, so dass wir  unsere Koffer noch gar nicht aufgeben konnten. Also holten wir uns einen Gepäckwagen und zottelten 2 Stunden samt Gepäck durch den Flughafen.

 

Um 13:45 Uhr konnten wir dann endlich unsere Koffer aufgeben. Anschließend ging es in den großzügig gestalteten Transitbereich. Hier mussten wir dann feststellen, dass unser Flug 40 Minuten nach hinten verschoben wurde. Um 15:55 Uhr wurde schließlich mit dem Boarden begonnen und um 16:35 Uhr hoben wir ab. Während des 3 ½ stündigen Fluges sahen wir uns den Film „Collateral“ an. Bereits zu Beginn des Fluges teilte und der Pilot mit, dass es in Sydney ziemlich wolkenverhangen war. Mal abwarten. Als wir in Sydney ankamen mussten wir erst einmal die Uhren 2 Stunden zurück stellen. Lange hat es gedauert, bis die Einreiseformalitäten und die Zollabwicklung erledigt waren. In der Gepäckaufbewahrung gaben wir unsere Koffer für 2 Tage ab und mit unseren Rucksäcken ging es hinaus in die schwül-warme Luft von Sydney.

 

Wir suchten uns einen Shuttle-Bus, der uns für 9 Australische Dollar zu unserer Unterkunft bringen sollte. 25 Minuten später kamen wir vor der Jugendherberge „Sydney Central YHA“ an. An der Rezeption erhielten wir unsere Zimmerkarten und Bettwäsche. Nach einer ersten Erkundung des Zimmers wurden die Betten bezogen.

 

Anschließend erfolgte ein Spaziergang in die nähere Umgebung. Nach der Ruhe und Stille in Neuseeland war der gigantische Verkehr schon eine Umstellung. Zurück in der Unterkunft ging es dann auch bald hundemüde ins Bett.

 

 

Donnerstag, 09.12.2004

 

Nach einer unruhigen Nacht (aufgrund der Wärme und schwülen Luft im Zimmer) bin ich um 07:30 Uhr aufgestanden und habe mich fertig gemacht. Nachdem auch Birgit fertig war, ging es hinaus in die Stadt, um zu frühstücken. Nach einer kleinen Odyssey die George Street hinauf und Hinunter wurden wir dann bei Delifrance fündig. Wir bestellten uns leckere frisch belegte Baguettebrötchen. So gestärkt ging es wieder zurück in die Jugendherberge. Nach einer kurzen Pause ging es hinunter ins jugendherbergseigene Reisebüro, um die Tickets für einen Sightseeing-Bus zu kaufen.

 

Bestückt mit den Tickets ging es die 100 Meter hinauf zum Bahnhof; dort sollte unser Bus abfahren. 10 Minuten später kam unser roter offener Doppeldeckerbus angefahren. Die Fahrt ging zuerst durch die Innenstadt hinunter zum Darling Harbour. Dort stiegen wir aus, um das ehemalige Hafengebiet zu Fuß zu erkunden. Entlang der Harbourside mit seinen vielen Geschäften, Cafes und Restaurants ging es Richtung Convention Centre. Von dort durch den Tumbalong Park zum Chinesischen Garten. In diesem Park trifft man auf Teiche, Wasserfälle und Gärten. Der „Chinese Garden of Friendship“ ist der größte chinesische Garten außerhalb von Chinas und wirklich einen Besuch wert.

 

Am großen IMEX-Kino warteten wir dann anschließend auf unseren Sightseeing-Bus. Von dort ging es in den Stadtteil „The Rocks“ – den ältesten Stadtteil von Sydney. Hier stiegen wir wieder aus und zu Fuß ging es hinunter zum Circular Quay. Hier besorgten wir uns Tickets für eine Hafenrundfahrt. Kaum auf dem Schiff ging es auch schon los. Direkt an der kleinen Hafenausfahrt prunkt das Opernhaus mit seinen Dächern aus mehr als 1 Million Keramikziegeln, die ein Muster ergeben, das an die Nähte von Segeln erinnert.

 

Von Bord hatten wir zudem herrliche Sicht auf die Harbour Bridge und auf die Skyline von Sydney. Während der 1 ¼ stündigen Hafenrundfahrt ging es vorbei an der Farm Cove zur Elisabeth Bay und über Double Bay zur Rose Bay. Vorbei ging es an Shark Island und Clark Island zum Fort Denison. Wir durchfuhren die Harbour Bridge und fuhren zum Darling Harbour. Hier legte das Schiff noch einmal an, um neue Passagiere einsteigen zu lassen. Anschließend ging es wieder unter der Harbour Bridge hindurch und dann wieder zum Circular Quay.

 

Von dort ging es dann zu Fuß weiter. Schließlich standen wir vor der imposanten Oper und erklommen die Stufen. Wir genossen die herrliche Aussicht und anschließend ging es durch den Eingang direkt neben der Oper in den Botanischen Garten. Wir erkundeten dieses Kleinod inmitten der Stadt. Am Haupteingang des Botanischen Gartens in der Macquarie Street stiegen wir dann wieder in unseren Bus. Wir blieben jetzt fast eine Rundfahrt sitzen und genossen die herrliche Aussicht.

 

In der George Street am Queen Victoria Building stiegen wir wieder aus und gingen zu Fuß zum Sydney Tower. Der 305 Meter hohe Turm ist das höchste Gebäude Australiens und der ganzen südlichen Hemisphäre. Mit dem Fahrstuhl ging es hinauf auf die Aussichtsplattform. Wir genossen die phantastische Aussicht auf Sydney. Anschließend nahmen wir noch an der Skytour teil. Diese virtuelle 3D-Reise durch die Geschichte und Geografie Australiens war schon lustig.

 

Anschließend ging es in einen der zahlreichen unterirdischen Foodcourts zum Abendessen. Gestärkt machten wir uns auf den Nachhauseweg. In der Jugendherberge angekommen haben wir noch Karten für die Daheimgebliebenen geschrieben und nach einer erfrischenden Dusche ging es ins Bett.

 

 

Freitag, 10.12.2004 / Samstag, 11.12.2004 

 

Um 07:30 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Anschließend ging es wieder zu Fuß zu Delifrance zum Frühstück. Nach dem herrlichen Baguette ging es wieder zurück in die Jugendherberge, wo wir unsere Sachen zusammen gepackt haben. Nach dem Auschecken deponierten wir unsere Rucksäcke und Taschen in einem Schließfach und dann ging es noch für ein paar Stunden in die Stadt.

 

Zuerst ging es zur Market City und Peddy´s Markets. Das Durchschlendern war wirklich interessant, denn preiswerter als hier bekommt man Souvenirs in Sydney kaum. An über 1000 Ständen gab es viel zu entdecken. Direkt über dem Paddy´s Market befindet sich Market City, ein Shoppingzentrum mit Supermarkt, Kinokomplex und Foodcourt. Wir durchforsteten das Gebäude  und anschließend ging es die George Street hinauf zum Queen Victoria Building – der Königin unter den Shoppingcentren. Das vierstöckige Gebäude mit seinen Buntglasfenstern wurde zu Ehren von Queen Victorias Goldenem Jubiläum 1898 als Ersatz für die alten Markthallen fertig gestellt.

 

Es gibt hier viele „königliche“ Sehenswürdigkeiten im obersten Geschoss, wie z.B. Repliken der britischen Kronjuwelen, eine Jadekutsche und zwei Uhrwerke: zum einen die Royal Clock mit einem Puppenspiel und zum anderen die Great Australien Clock, die einen Teil der Geschichte Australiens darstellt. Zudem ist das Gebäude gerade in der Weihnachtszeit fantastisch geschmückt.

 

Anschließend gingen wir in das Shoppingcentre „The Strand“. Dieses schöne Überbleibsel aus der viktorianischen Zeit ist reich mit wunderschönen schmiedeeisernen Balkonen und einer Glaskuppel im neoklassizistischen Stil geschmückt. Auch hier bewunderten wir die weihnachtliche Dekoration.

 

Um 12:15 Uhr ging es zurück zur Market City. In dem fast ausschließlich asiatischen Foodcourt aßen wir eine Kleinigkeit zu Mittag – fantastisch, frisch zubereitetes Essen zu günstigen Preisen. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und wir gingen um 14:00 Uhr zurück zur Jugendherberge. Wir holten unser Gepäck aus dem Schließfach und nahmen um 14:30 Uhr den Shuttle-Bus zum Flughafen. Aufgrund von etlichen Stopps bei Backpackern und Hotels waren wir erst um 15:40 Uhr am Flughafen.

 

Dort ging es zuerst zum Luggage-Store, um unsere Koffer abzuholen. Anschließend zogen wir uns um und checkten ein. Nach kleineren Problemen beim Einchecken (Handgepäck?!, Sitzplätze!?) ging es in den Transitbereich. Wie angekündigt versammelten sich bis 17:35 Uhr alle Gäste am Gate 51. Irgendwann kam dann die Durchsage, dass unser Flug vom Gate 55 startet. Also setzte sich der ganze Trupp in Bewegung zum neuen Gate. Nach einer kleinen Wartezeit wurde mit dem Boarden begonnen. Bis letztendlich alle Passagiere saßen vergingen gut 40 Minuten, aber wir hoben pünktlich um 18:35 Uhr ab – bei strömenden Regen.

 

Bei heftigen Turbulenzen wurde eine Stunde später das warme Abendessen serviert. Anschließend widmeten wir uns den Kinofilmen wie „Collateral“, „Terminal“ und „Spiderman 2“. Es wurde Nacht und wir versuchten zu schlafen, was nicht wirklich klappte – vielmehr war es ein kurzes Dösen. Kurz vor Kuala Lumpur wurde noch ein Snack gereicht. Nach fast 8 Stunden Flug landeten wir in Kuala Lumpur. Wieder verließen für die 30 Minuten das Flugzeug. Anschließend ging es dann auf die große Flugetappe von fast 12 Stunden. Und jetzt holte mich die Müdigkeit dann doch ein. Ich verschlief den Start und wachte erst zum „Mitternachts-Essen“ wieder auf. Anschließend bin ich wieder weggedöst – aber an tiefen, festen Schlaf war nicht zu denken. Anschließend wurden noch einmal die Kinofilme angesehen. Zwischendurch habe ich noch Tagebuch geschrieben. Gegen 05:00 Uhr wurde dann das Frühstück serviert und eine gute Stunde später landeten wir in Wien.

 

Nach 1 ½ Stunden Aufenthalt ging es auf die letzte Etappe. Pünktlich um 7:35 Uhr ging es mit einer kleinen Propellermaschine nach Hamburg, wo wir pünktlich um 09:15 Uhr landeten. Am Gepäckband warteten wir dann vergeblich auf unsere Koffer. Also marschierten alle Personen, die aus Sydney über Wien geflogen sind zur Gepäck-Suchstelle. Nach einigem hin und her wurde das ganze Gepäck dann doch gefunden und wir marschierten wieder zurück zum Gepäckband. Kurze Zeit später kamen unsere Koffer angezockelt und wir konnten durch den Zoll direkt in die offnen Arme der Eltern stürzen.

 

 

 

 

                                             

 

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