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Norwegen-Rundreise vom 12. bis 28. Augsut 2007 

 

Schon lange wollte ich einmal Norwegen bereisen. Bisher habe ich diesen Wunsch nie in die Tat umgesetzt. 2007 sollte dies anders werden. Zusammen startete ich mit einer Freundin zu einer 2 1/2 wöchigen Tour nach Fjordnorwegen.

 

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In der Nacht von Samstag auf Sonntag klingelte uns der Wecker um 23.15 Uhr  aus dem Bett - 2,5 Stunden Schlaf waren wohl mehr als ausreichend! (nicht wirklich, aber besser als nichts)

Nach dem Duschen haben wir die restlichen Sachen zusammengepackt und um 0.30 Uhr ging es los Richtung Dänemark. Auf fast leeren Straßen kamen wir zügig voran und nach drei Stunden Fahrt legten wir die erste Pause ein. Nach einer Stärkung mit einem leckeren Cinnamon Bun und einer heißen Schokolade ging es weiter.

Am Schalter erhielten wir unsere Bordkarte und Kabinenschlüssel. Dann hieß es erst einmal warten. Die Zeit nutzten wir für ein kleines Schläfchen. Um 8.00 Uhr legte die Prinzesse Ragnhild an und kurze Zeit später verließen die ersten Fahrzeuge das Schiff. Wir mussten uns noch etwas gedulden, bevor wir um 9.00 Uhr auf das Schiff fahren konnten. Über enge Rampen und schmale Gassen gelangten wir auf das unterste Parkdeck (nur etwas für flache Autos). Beängstigend eng wurden hier die Autos geparkt. Nach dem wir unsere Sachen für den Fähraufenthalt aus dem Auto geladen hatten, bahnten wir uns einen Weg durch die parkenden Autos auf der Suche nach dem Fahrstuhl. Da wir unsere Kabine nicht finden konnten, fuhren wir erst einmal in den dritten Stock, um uns zu erkundigen, wie wir zu unserer Kabine kommen (wir hatten die einfachste Kabinenkategorie neben den Schiffsmaschinen auf dem Upper Car Deck reserviert).

Unsere einfache aber zweckmäßige Kabine mit fließendem Wasser befand sich auf unserem Parkdeck, also auch ganz unten. Leider waren die Kabinen noch nicht sauber gemacht, so dass wir wieder zurück in den dritten Stock fuhren und uns ein sonniges Plätzchen zum Verweilen suchten.

Pünktlich um 10.30 Uhr legte das Schiff ab und wir beobachteten gespannt das Wendemanöver, dass nötig war, um den Hafen von Hirtshals zu verlassen.

Nach einem ersten kleinen Erkundungsrundgang machten wir uns hundemüde auf den Weg zu unserer Kabine. Wir richteten uns häuslich ein und schliefen für die nächsten drei Stunden.

Um 15.00 Uhr ging es dann wieder mit mittlerweile knurrendem Magen nach oben. Im Bord-Bistro kauften wir uns einen Hamburger als verspätetes Mittagessen. Gestärkt ging es anschließend nach an Deck, wo wir in einer windgeschützten Ecke die Sonne genossen. Nach einer weiteren Erkundung durch alle Decks ging es in die Bar. Dort verbrachten wir die nächsten Stunden mit Lesen und Tagebuchschreiben. 

Gegen 19.00 Uhr ging es in den Duty Free Shop, um uns jeweils eine Dose Cola zu kaufen. Anschließend ging es hinunter in die Kabine, um dort Abendbrot zu essen. Bei Toastbrot, belegt mit Salami und Gurke, ließen wie es uns schmecken. Danach ging es noch einmal über alle Decks. Ein wunderschöner Sonnenuntergang auf hoher See ließ diesen Tag ausklingen. Wieder zurück in der Kabine haben wir uns fertig gemacht für das Bett und um 22.00 Uhr lagen wir total erledigt im Bett.


Montag, 13. August 2007

Nach einer unruhigen Nacht bin ich um 5.30 Uhr aufgestanden und habe mich fertig gemacht. Auf dem Weg zur Gemeinschaftsdusche bin ich über mehrere Angestellte gestoßen, die mit mehreren Nassstaubsaugern Wasser aus dem Teppichboden gesaugt haben. Ich wollte lieber nicht wissen, woher das Wasser kommt! Im Notfall hätte man uns wohl Bescheid gegeben.

Nachdem auch Birgit fertig war, haben wir schon einmal unsere Sachen zusammengepackt. Um 6.15 Uhr ging es dann zum Frühstücken. Im Bordrestaurant gönnten wir uns das leckere Buffet. Während wir fürstlich speisen, konnten wir die vorbeiziehende Küstenlandschaft Norwegens schon einmal genießen. So gestärkt konnten wir wenig später das Anlegen der Fähre in Bergen beobachten. Danach ging es flotten Schrittes in unsere Kabine, um unsere Habseligkeiten zu holen. Wir hetzten über die Decks, um schließlich unser Parkdeck zu erreichen. Nach ca. 20 Minuten wurden unsere Schotten aufgemacht, so dass auch wir schließlich von Bord fahren konnten.

Durch das Straßengewühl von Bergen ging es erst ein Stück auf der E39 und dann ein Stück auf der E16 entlang, bis wir die Touristen Strasse R7 erreichten. Ab Tysse winden sich die Strassen durch ein enger werdendes Tal und durch zahlreiche Tunnels hinauf auf das Hochplateau Kvamskogen.

In Fossatun ließen wir es uns nicht nehmen, den wilden Wasserfall Steinsdalsfossen anzusehen.

In Norheimsund ereicht die Strasse wieder den Hardangerfjord. Wir fuhren bis nach Bruravik, wo wir die Fähre nach Brimnes genommen haben. Während der ca. 10minütigen Fährfahrt hatten wir wunderschöne Ausblicke auf den Fjord und die Hardangervidda.

In Brimnes angekommen, ging es gleich auf der Touristenstrasse weiter bis Eidfjord. Hier hatten wir bei „Ingrids Appartment“ eine Unterkunft für die nächsten drei Nächte reserviert. Nach einer ersten Erkundung der Räume wurde der Wagen ausgeladen. Nach einer kleinen Verschnaufpause brachen wir auf zu einer ersten Erkundungstour durch den Ort.

Eidfjord liegt wunderschön am östlichen Ufer des 179 km langen Hardangerfjordes. Wir bummelten durch den malerischen Ort und genossen immer wieder die Ausblicke auf die umliegenden Berge.

Zurück in der Unterkunft schmiedeten wir Pläne für die nächsten Tage und genossen von unserer Appartment die Aussicht auf den Hardangerfjord.

Um 17.30 Uhr begannen wir unser Abendessen zu kochen: Nudeln mit Tomatensauce und grünem Salat. Während wir unser leckeres Abendessen verzehrten, schauten unsere Zimmernachbarn munter durch das Fenster auf unser Essen.

Anschließend begann der geruhsame Leseabend - dabei immer mit Blick auf den Fjord. Um 22.00 Uhr fielen uns dann die Augen zu und wir fielen selig in unsere Betten.

Dienstag, 14. August 2007

Nach einer schlafreichen Nacht sind wir um 8.00 Uhr aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Anschließend wurde gefrühstückt und dann die Sachen wir den Tag gepackt.

Gegen 10.00 Uhr ging es dann los Richtung Hardangervidda. Von Eidfjord nahmen wir wieder die R7 und fuhren die landschaftlich reizvolle Strecke mit vielen Tunnels bis zum Voerringsfoss Wasserfall. Der imposante Wasserfall donnert fast 150 Meter senkrecht in dunkle, kaum einsehbare Tiefen.

Zuerst sahen wir uns den Wasserfall von der Aussichtsplattform unterhalb des Falls an. Anschließend ging es hinauf zum Fossli Hotel. Von hier hatten wir ebenfalls einen atemberaubenden Blick auf die Wassermassen.

Anschließend ging es weiter auf der R7 über die Hardangervidda.
Unser nächster Haltepunkt war der Staudamm Sysendammen, der der größte Staudamm in Norwegen ist.

Auf unserem weiteren Weg durch die einsame, baumlose, von zahlreichen Seen und Wasserfällen durchsetzte Hochebene hatten wir herrliche Ausblicke auf den Gletscher Hardangerjokulen.
In Dryanat machten wir uns wieder auf den Rückweg. Wir hielten mehrmals an, um die zahlreichen und wunderschönen Wasserfälle zu fotografieren.

In Ovre Eidfjord bogen wir ab in Richtung Hjolmo und fuhren auf einer abenteuerlichen, extrem schmalen Strasse das Tal Hjolmadalen hinauf. Nach ca. 4 km sahen wir den doppelten Wasserfall Vedalsfossen. Wir hielten mehrmals an, um die Umgebung zu erkunden uns stießen dabei immer wieder auf Wasserfälle, bevor wir das Ende der Straße am obersten Parkplatz Hjolmaberget erreichten. 

Allmählich machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Eidfjord. Wir fuhren noch ein Stück den Hardangerfjord entlang bis nach Simadalen, bevor es zurück in unsere Unterkunft ging.

Es folgte eine kurze Pause, bevor es dann zum Abendessen zu „Mix, Mett og God“ ging. Bei herrlichem Fastfood ließen wir es uns schmecken uns sahen dem Treiben innerhalb und außerhalb des Bistros zu. Anschließend ging es wieder zurück in die Wohnung, wo der geruhsame Leseabend begann.

Mittwoch, 15. August 2007

Wie bereits am Vortag sind wir um 7.45 Uhr aufgestanden. Ein Blick nach draußen brachte eine kleine Überraschung für uns. Ein Kreuzfahrtschiff legte gerade in Eidfjord an - oder versuchte es zumindest.

Wir machten uns erst einmal fertig und begannen zu frühstücken. Währenddessen sahen wir weiterhin dem Anlegemanöver zu, was offensichtlich aufgrund des starken Windes im Fjord nicht so einfach war.

Wir packten unsere Sachen für den heutigen Tag und verließen Eidfjord in Richtung Odda. Aufgrund der Regenfälle in der vergangenen Nacht und am Morgen waren unzählige Wasserfälle am Wegesrand zu bestaunen.

Wir kamen auf der zum Teil sehr engen Strasse R13 nur langsam voran, konnten aber so die Umgebung und die vielen Wasserfälle ansehen.

Wir fuhren durch Kinsarvik und Lofthus nach Odda - immer entlang am Sorfjord, einem Arm des Hardangerfjordes. Nachdem wir Odda passiert hatten, fuhren wir durch das „Tal der Wasserfälle“. In diesem landschaftlich sehr schönen Tal liegen die Wasserfälle auf wenigen Kilometern wie auf einer Perlenschnur gereiht. Den Höhepunkt bildet aber der Latefossen, der Koenig der Wasserfälle. Mit einer Fallhöhe von 165 Metern ist der Zwillings-Wasserfall eine internationale Attraktion. Nachdem wir den Wasserfall ausgiebig bestaunt hatten, ging es wieder ein Stück zurück Richtung Odda.

Ca 8 km vor Otta nahmen wir die kleine Strasse nach Buer. Die Strasse verläuft durch ein wildes und fruchtbares Tal zwischen steilen Berghängen und windet sich schließlich hinauf nach Buer. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf den Gletscher Folgefonna und auf unzählige Wasserfälle an den Berghängen.

Nach dieser traumhaften Kulisse fuhren wir wieder zurück nach Odda und nahmen von dort den Folgefonnentunnel, der uns nach 12 Kilometer Tunnelfahrt auf der anderen Bergseite bei Sundal wieder entließ.

Vom Parkplatz in Sundal starteten wir unsere Wanderung zum Bondhusgletscher - eine Zunge des Gletschers Folgefonna. Wir starteten bei strahlendblauem Himmel und sommerlichen Temperaturen auf dem einfachen Weg Richtung Gletscher. Nach ca. 30 Minuten erreichten wir einen See, am anderen Ende windet sich die Gletscherzunge in das Tal.

Wir entschieden uns, etwas weiter zu gehen und setzten unsere Wanderung entlang des Sees fort - immer auf die Gletscherzunge zu. Der Weg war gesäumt von wunderschönen Wasserfällen, die wir ausgiebig bestaunten.

Kurz vor Erreichen der Gletscherzunge setzte wieder ein starker Regen ein. Wir suchten unter Bäumen Schutz, als aber auch 15 Minuten später der Regen nicht nachließ, kehrten wir wohl oder übel um. Nach ca. 45 Minuten erreichten wir pitschnass unseren Wagen. Durchnässt wie wir waren, machten wir uns auf die Heimreise. In Kinsarvik kauften wir noch Kleinigkeiten für unser Abendessen ein, und dann ging es schnurstracks nach Eidfjord.

Völlig durchgefroren kamen wir nach 1,5 Stunden Fahrt in Eidfjord an. Sofort entledigten wir uns der nassen Klamotten und bereiteten das Abendessen zu: Feuertopf mit Brötchen und Salat. Allmählich wurden wir wieder warm und genossen den wohligen Abend in unserer Wohnung.

Donnerstag, 16. August 2007

Um 7.45 Uhr sind wir aufgestanden, haben uns fertig gemacht und anschließend ein letztes Mal in unserer Unterkunft gefrühstückt. Danach haben wir unsere Habseligkeiten zusammengepackt und den Wagen beladen.

Nach dem Auschecken verließen wir Eidfjord in Richtung Brimnes. Von dort ging es wieder mit der Fähre nach Bruravik und weiter auf der R13/E16 Richtung Voss.

Natürlich verfuhren wir uns in Voss, so dass wir den Ort zweimal passieren „durften“. Von Voss ging es weiter Richtung Aurland/Flam.

In Tvinne schauten wir uns den Tvinnefoss an, der rund 150 Meter in die Tiefe stürzt. Wir setzten unsere Fahrt fort und passierten Vinje, Oppheim und Stahlheim. Ab Gudvangen hatten wir bereits einen wunderschönen Blick auf den Naeroyfjord.

Kurze Zeit später kamen wir in Flam an, und mussten uns erst einmal zu unserer Unterkunft durchfragen. Wir hatten ein Appartement bei Lunde-Camping reserviert, ca. 8 km von Flam entfernt. Nach der ersten Wohnungserkundung haben wir den Wagen ausgeladen und eine kleine Pause eingelegt.

Gestärkt ging es mit dem Auto nach Aurland. Von dort ging es auf der abenteuerlichen, oft nur einspurigen Pass-Strasse Auerlandsvegen 6 km bis zum Aussichtspunkt Stegastein. Von diesem Aussichtspunkt hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Fjorde. Wir genossen den Ausblick und machten uns dann wieder an die Abfahrt. Von Aurland fuhren wir noch einmal nach Flam, um bereits heute die Fahrkarten für die morgige Tour mit der Flambahn zu besorgen.

Um 18.00 Uhr waren wir wieder in unserer Unterkunft und bereiteten Pizza und Salat für das Abendessen zu. Nach einem gelungenen Mahl begann der ruhige Abend, den wir mit Lesen und Tagebuchschreiben verbrachten.

Freitag 17. August 2007

Wie gewohnt sind wir um 7.45 Uhr aufgestanden. Heute sollte nun endlich die langersehnte Fahrt mit der Flambahn von Flam nach Myrdal stattfinden. Leider spielte das Wetter so überhaupt nicht mit.

Bereits am frühen Morgen regnete es in Strömen. Auch nach dem Frühstück sah das Wetter nicht anders aus. Unseren urspruenglichen Plan, die Flambahn nach Myrdal zu nehmen, von dort wieder zurück wandern, legten wir bereits zu den Akten.

In Flam angekommen, sahen wir das Kreuzfahrtschiff Costa Classica wieder, welches wir bereits aus Eidfjord kannten.

Aufgrund des Regens und des heftigen Windes suchten wir im Bahnhofsgebäude Unterschlupf. Um 10.40 Uhr begaben wir uns nach draußen, um uns in die Warteschlange für die Flambahn einzureihen.

Um 10.50 Uhr konnten wir den Zug erstürmen. Wir sicherten uns zwei Fensterplätze und warteten gespannt. Pünktlich um 11.00 Uhr verließen wir Flam und begannen unsere Reise in das Hochgebirge. Leider konnten wir aufgrund des strömenden Regens die atemberaubende Landschaft nur erahnen.

Nach drei Kilometern passierte die Bahn die 1667 erbaute Kirche von Flam. Im Hintergrund ragt der Gipfel des Videmesnosi in den Himmel. Der beeindruckende Wasserfall Rjondefossen stürzt sich hier 140 Meter in die Tiefe. Allmählich begann der Zug seinen Aufstieg und wir haben freies Blickfeld auf wilde, zerklüftete Berge und tosende Bäche.

Am Wasserfall Kjosfossen stoppte der Zug für 5 Minuten und wir sind im strömenden Regen ausgestiegen, um den imponierenden Wasserfall zu fotografieren. Leider kam zu unserem heftigen Regen noch die Gischt des tosenden Wasserfalls, so dass es für uns ziemlich nass wurde.

Nur Minuten später endete unsere Fahrt auf 865 Metern in Myrdal. Da es immer noch heftig regnete, entschieden wir uns schweren Herzens um und fuhren die Strecke wieder mit der Flambahn hinunter.

Um 13.00 Uhr waren wir dann wieder in Flam und begaben uns sogleich wieder in das Bahnhofsgebäude. Wie viele andere Touristen auch, legten wir hier unsere Mittagspause ein und vertilgten das mitgebrachte Obst. Nebenher schauten wir uns die Vielzahl von ständig wechselnden Touristen an. Anschließend wurden noch die ersten Karten für die Daheimgebliebenen gekauft.

Ein Blick nach draußen brachte einen Hoffnungsschimmer - es regnete nicht mehr. So fuhren wir mit dem Auto nach Lunden, der ersten Haltestelle der Flambahn, und stellten dort unseren Wagen ab. Zu Fuß ging es nun durch diese herrliche Landschaft bis zum Wasserfall Rjondefossen. Hier haben wir viele Bilder geschossen und dann wieder den Heimweg angetreten.

Um 17.00 Uhr waren wir wieder am Auto und fuhren zu unserer Unterkunft. Nach dem Kartenschreiben für die Daheimgebliebenen ging es um 18.30 Uhr zum nahegelegenen Imbiss Sognaporten. Hier aßen wir zu Abend und versuchten uns anschließend beim Tanken. Leider klappte das so überhaupt nicht, da nur spezielle Kreditkarten mit Pin zulässig waren. Der nette Imbissbesitzer eilte uns zu Hilfe und half uns mit seiner Karte aus. Bei ihm bezahlten wir unsere Tankrechnung dann in Bar.

Anschließend ging es noch auf der Suche nach einem Telefon nach Aurdal und anschließend wieder nach Flam. Hier wurden wir dann fündig und telefonierten mit unseren Eltern in Deutschland.
Kurze Zeit später ging es wieder zurück zu unserer Unterkunft nach Aurdal. Es folgte der geruhsame Leseabend.

Samstag, 18. August 2007

Auch heute hielten wir unsere gewohnte Zeit ein und sind um 7.45 Uhr aufgestanden. Ein erster Blick aus dem Fenster verriet nichts Gutes - nach wie vor regnete es und war sehr bewölkt. Aus diesem Grund entschieden wir uns, nicht die teure Fähre von Gudvangen nach Kaupanger zu nehmen, sondern die Strecke auf der Strasse zurückzulegen.

Nach dem Frühstück packten wir zusammen und machten uns auf den Weg Richtung Laerdal.

Auf der Strecke von Aurland nach Laerdal befindet sich der längste Straßentunnel der Welt mit einer Länge von 24,5 Kilometern. Alle sechs Kilometer stießen wir auf blau beleuchtete Berghallen - das war schon sehenswert, aber natürlich kein Ersatz für die Fährfahrt durch die atemberaubende Fjordlandschaft. Aber bei diesen Wetterbedingungen mit starkem Regen, tiefhängenden Wolken und einer mehr als schlechten Sicht hat für uns die Fährfahrt keinen Sinn gemacht.

In Fodnes nahmen wir dann die Fähre für die 15minütige Fahrt nach Mannheller. Von dort ging es auf der R5 nach Sogndal.

Wir entschieden uns, von Sogndal den kleinen Abstecher nach Fjaerland zu fahren. In Fjaerland passiert man die Eiszunge des Boyabreen, einem  Auslaeufer des Jostedalsbreen. An kaum einer anderen Stelle gelingt es so bequem mit dem Auto an einen Gletscher zu gelangen.

Leider verschlechterte sich das Wetter noch mehr und nachdem wir den Fjaerlandstunnel passiert hatten, konnten wir überhaupt nichts mehr sehen - leider auch keinen Gletscher. Also kehrten wir frustriert wieder um und fuhren zurück nach Sogndal. Von dort ging es auf der R55 über Hafslo und Gaupne nach Luster, immer direkt am Lustrafjorden entlang, einem Seitenarm des Sognefjordes.

Am frühen Nachmittag erreichten wir dann unsere Unterkunft in Luster - Dalsoren Camping. Bei der Besichtigung unserer Hütte dann ein kleiner Schock - bei dem Badezimmer handelte es sich mehr um eine Nachzelle mit gerade einmal 1 qm Größe. Waschbecken, Toilette und ein Duschhahn mitten im Raum. Wie das funktionieren soll, werden die nächsten drei Tage zeigen. Ansonsten ist unsere Hütte sehr schön mit viel Stauraum für Taschen und Kleinkram.

Nach einer kleinen Pause machten wir uns auf dem Weg nach Skjolden. Von dort führt eine sehr schmale Stichstrasse am Ostufer des Lustrafjorden zum gigantischen Wasserfall Feigumfoss, der an die 200 Meter herunterstürzt. Auf einer Wanderung kommt man direkt vom Parkplatz an den Wasserfall heran. Wir kamen leider nicht sehr weit. Der Boden war derart aufgeweicht und matschig, dass wir nach ca. 10 Minuten den Rückweg antreten mussten. Kniehohe Gummistiefel wären ideal gewesen.

Auf der Rueckfahrt auf der schmalen Strasse kam uns dann doch tatsächlich eine Busgesellschaft entgegen. Da his es erst einmal für uns rückwärts die nächste Haltebucht anzusteuern. Als das überstanden war ging es zurück nach Luster zu unserer Hütte. Nach einer kleinen Lesepause bereiteten wir unser Abendessen zu.

Anschließend versuchte Birgit sich schon einmal am Haarewaschen. Danach wurde wild spekuliert, welche Methode des Duschens die Beste ist für unsere Nasszelle. Den Abend verbrachten wir dann in aller Ruhe mit Lesen und Tagebuchschreiben.

Sonntag, 19. August 2007

Vorsichtig lugten wir heute Morgen aus dem Fenster und waren dann freudig überrascht: Ein Hauch von Sonne schien durch unser Fenster.

Aufgrund der Nasszelle ist Birgit heute zuerst aufgestanden und hat sich gewaschen. Anschließend setzte ich die Nasszelle beim Duschen unter Wasser. Nach dem Frühstück sollte es eigentlich losgehen zum Nigardsbreen. Leider regnete es mal wieder, so dass wir kurzerhand umdisponiert haben und Richtung Sognefjell gefahren sind.

Die Strasse von Luster bis nach Lom führt über das Jotunheimengebirge und das Sognefjell und zählt zu den schönsten Strecken in Norwegen.

So machten wir uns auf den Weg und passierte Skjolden. Langsam windete sich die zum Teil enge Strasse in Serpentinen hinauf nach Turtagro. Wir hielten an diversen Aussichtspunkten und genossen die traumhafte Landschaft. Mal abwärts, aber meistens aufwärts windete sich die Strasse. Mittlerweile sind wir so hoch, dass noch immer Schnee links und rechts der Strasse auszumachen ist. Wir passieren den Hervasdamm und haben einen tollen Blick auf den 2069 Meter hohen Fannaraki.

Mit der Sognefjell Turisthytte auf 1440 Meter ist der Scheitelpunkt der Strasse erreicht. Von hier oben haben wir eine herrliche, wenn auch leicht bewölkte Sicht auf das Jotunheimengebirge. Die Landschaft hier oben auf dem höchsten Punkt der Strecke hinterlässt einen imposanten Eindruck. Die seendurchsetzte Hochfläche wird ringsum von schneebedeckten Bergen umgeben.

Wir fahren weiter und passieren die Krossbu Fjellstuve. Die Aussicht auf die mit Schneefeldern und kleinen Gletschern bedeckte Bergwelt ist wirklich fantastisch und wir genießen die Fahrt durch diese atemberaubende Landschaft umso mehr.

Nach Passieren der Jotunheimen Fjellstue geht es langsam wieder bergab. Der vom vielen Regen mächtige Wildbach Boevra begleitet und bis nach Galdesant. Hier biegen wir von der Hauptstrasse ab und fahren auf der mautpflichtigen Strasse hinauf ins Gebirge zur Juvasshytta.

Die Strasse führt 15 Kilometer in Serpentinen den südlichen Talhang hoch. Die Juvasshytta liegt auf 1841 Metern Höhe und ist somit der höchste Punkt in Nordeuropa, der mit einem Auto angefahren werden kann. Während der Fahrt hinauf, konnten wir sogar zwei Rentiere erspähen. Oben angekommen, ging es zuerst in die Juvasshytta und dann gleich weiter zum Galdhopiggen Sommerskigebiet. Hier tummelte sich der ein oder andere Skifahrer auf dem schneebedeckten Hang. Wir beobachteten eine Zeit lang die Skifahrer und machten uns dann wieder an die Fahrt hinab. Vorher wurde allerdings noch der wunderschöne Bergsee direkt neben dem Skigebiet mehrfach fotografiert. Bereits auf der Fahrt hinab ins Tal regnete es und als wir die Rückfahrt Richtung Luster antraten, verschlechterte sich das Wetter nur noch.

Wir hatten am Morgen wirklich Glück gehabt. Mittlerweile regnete es ziemlich stark und die Sicht war lange nicht mehr so gut wie am Vormittag. Nach 1,5 Stunden Fahrt erreichten wir in strömenden Regen Luster.

Nach einer kleinen Lesepause machten wir uns auf den Weg nach Gaupne zum Abendessen. Leider gibt es dort nicht einmal annähernd etwas, wo wir Abendessen konnten. Also machten wir uns wieder hungrig auf den Rückweg. Kurz vor Luster in den „Kroa Fjord Hytta“ wurden wir dann doch noch fündig. Ein kleiner Pub direkt am Fjord, der auch Essen anbietet. Wir waren definitiv die einzigen Touristen und hangelten uns durch die kleine norwegische Menükarte. Wir entschieden uns der einfachheithalber für Lasagne, die dann wirklich sehr lecker war. Um uns herum angeregte Gespräche in Norwegisch, aber das störte uns kein bisschen. Gesättigt ging es dann im strömenden Regen wieder zu unserer Hütte. Den Abend verbrachten wir mit Lesen, und - da wir Pay TV kostenlos empfangen konnten - mit einem spannenden Film.

Montag, 20. August 2007

Der Morgen verhieß nichts Gutes - es regnete mal wieder ziemlich heftig. Während des Frühstücks linsten wir immer durch die Fenster nach draußen - eine Besserung war leider nicht in Sicht. Vollkommen deprimiert fingen wir nach dem Frühstück mit Lesen an und erledigten den Abwasch. Endlich gegen Mittag lies der Regen nach und wir machten und auf den Weg zum Gletscher Nigardsbreen.

In Gaupne bogen wir ab auf die R604 und fuhren durch das Jostedalen bis nach Gjerde. Während der Fahrt tauchten immer wieder beeindruckende Wasserfälle auf (kein Wunder bei den Regenmengen der vergangenen Tage) und der Fluss Jostedalselva begleitete uns den ganzen Weg.

Kurz hinter Gaupne führte uns eine mautpflichtige, einspurige Strasse durch das Moränenfeld auf die Gletscherzunge des Nigardsbreen zu. Wir hielten am Gletschersee und hatten bereits von diesem Punkt eine herrliche Aussicht auf die Gletscherzunge. Wir fuhren mit dem Boot zum Seende. Von dort ging es über das Geröllfeld an den Gletscherrand. Von hier erkundeten wir die Eismassen und die beeindruckende Gletscherzunge.

Wir lernten ein Paar aus Leipzig kennen und tauschten Norwegen-Erfahrungen aus. Vor der beeindruckenden Kulisse des Gletschers legten wir eine Pause ein und vertilgten unsere mitgebrachten Äpfel. Anschließend ging es wieder hinunter zum Bootssteg und wieder an das andere Ufer. Von dort ging es direkt zum Gletscherzentrum. Von hier hatten wir einen sehr schönen Blick auf die gesamte Gletscherzunge.

Mittlerweile fing es wieder an zu regnen und wir machten uns auf den Weg nach Gaupne. Wir erledigten noch ein paar Besorgungen im großen Supermarkt und fuhren anschließend zu unserer Hütte. Hungrig machten wir uns gleich an die Zubereitung des Abendessens.

Anschließend begann der sehr ruhige Leseabend, während es draußen munter vor sich her regnete.

Dienstag, 21. August 2007

Vorsichtig lugten wir aus dem Fenster unserer Hütte - was für ein Wetter würde uns heute erwarten, konnte es noch schlimmer kommen? Würden wir doch noch nach Schweden flüchten???

Erst einmal sahen wir vor lauter Nebel überhaupt nichts, aber das konnte ja auch bedeuten, dass die Sonne heute sich noch zeigt. Wir machten uns erst einmal fertig und frühstückten in aller Ruhe.

Anschließend wurden die letzten Sachen zusammen gesucht und der Wagen beladen. Bereits um 10.00 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Geiranger.

Erst einmal ging es wieder hinauf zum Sognefjell. Je höher wir kamen, umso sonniger wurde es. Mit einmal riss die Nebeldecke auf und uns erwartete herrlichster Sonnenschein. Wir genossen die traumhafte Fahrt durch die Hochebene, hielten wieder oft an, um Fotos zu schießen und erreichten am späten Vormittag Lom. Von dort ging es direkt durch das wunderschöne Ottadalen nach Grotli. Kurz hinter Grotli verließen wir die R15 und befuhren die R63, die durch eine traumhafte Bergwelt Richtung Geiranger führt. Mehrmals legten wir kurze Fotopausen ein, um die Landschaft festzuhalten.

Einen Abstecher machten wir noch zum Aussichtspunkt Dalsnibba. Eine schmale, mautpflichtige Strasse führte uns auf 1500 Meter hinauf. Vom Gipfelplateau hatten wir einen unglaublichen Blick auf die umliegende Fjord- und Bergwelt.

Anschließend ging es weiter auf der R63 über Serpentinen nach Geiranger. Von den Aussichtspunkten an der Strasse haben wir natürlich auch regen Gebrauch gemacht. Einzigartige Blicke auf die dunklen Felswände und den schmalen Geirangerfjord ließen unser Herz höher schlagen.

Drei Kilometer vor Geiranger lag unsere Hütte für die nächsten zwei Tage: Fossen Camping. Wir bezogen Hütte Nr. 7 mit Blick auf den Geirangerfjord. Der Wagen wurde entladen, die Huette besichtigt und dann ging es im sommerlichen Outfit hinunter nach Geiranger.

Die AIDA VITA lag gerade im Hafen und lieferte zusammen mit dem Örtchen Geiranger ein fantastisches Bild ab. Wir schlenderten durch den Ort und genossen das tolle Wetter und die phantastische Aussicht.

Zum Abend ging es wieder von in unsere Hütte. Wir bereiteten das Abendessen zu und speisten mit Blick auf den Fjord. Anschließend ging es noch einmal kurz hinunter nach Geiranger zum Telefonieren.

Zurück in der Hütte wurden Pläne für den nächsten Tag geschmiedet und Postkarten für die Daheimgebliebenen geschrieben, bevor der entspannte Leseabend begann.

Mittwoch, 22. August 2007

Voll motiviert starteten wir in den Tag und wurden sofort wieder ausgebremst. Vor lauter Nebel waren weder die umliegenden Berge noch die Sonne zu sehen. Enttäuscht machten wir uns fertig, konnten dabei aber das Kreuzfahrtschiff Maxim Gorki in Geiranger einlaufen sehen.

Nach dem Frühstück fuhren wir hinunter nach Geiranger. In der Torist-Information erkundigten wir uns nach den Aktivitäten, die wir in der Umgebung von Geiranger unternehmen konnten. Aufgrund des sehr starken Nebels und der dadurch so gut wie nicht vorhandenen Sicht entschieden wir uns, die Strasse Ornevegen bis nach Eidsdal zu fahren.

Der "Adlerweg" ist eine Ganzjahresstrasse zwischen Geiranger und Eidsdal. Die Strasse klettert in 11 Haarnadelkurven steile Berghänge bis auf eine Höhe von 620 Meter empor. Leider konnten wir die sonst traumhafte Sicht nicht genießen, da der Nebel wie eine dicke, graue Wand die Sicht versperrte.

In Eidsdal nahmen wir die Fähre bis Linge. Die Fährfahrt dauerte ca. 10 Minuten. Am anderen Ufer angekommen, ging es durch Valldal weiter zum Zakarias Damm in Tafjord. Die Strasse dorthin verlief durch enge, dunkle Tunnels. Der Zakarias Damm ist mit seinen 96 Metern Höhe einer der höchsten Staudämme Europas. Bei Sonnenschein sehen der Damm und die umliegende Landschaft sicherlich sehr schön aus, aber bei anhaltendem Nebel konnten wir unsere Umgebung nur sehr schlecht einschätzen. Zu Fuß ging es noch über den Staudamm.

Zurück ging es wieder durch diverse Tunnels nach Valldal. Hier suchten wir die Touristen-Information und legten eine Mittagspause ein. Anschließend wurde im örtlichen Spar-Markt noch eingekauft.

Anschließend ging es auf der R63 Richtung Trollstigen - Norwegens meistbesuchte Touristenstraße. Wir fuhren durch eine landschaftlich sehr reizvolle Gegend und dann passierte doch tatsächlich ein Wunder: Von einer Kurve zur nächsten verschwand der Nebel, die Sonne erschien und die umliegenden Berge waren in voller Pracht zu sehen. Ab Langdal führte die R63 uns durch das wunderschöne Meierdal und wir erreichten schließlich in 850 Metern Höhe das Rasthaus Trollstiegheimen am oberen Ende der Trollstigveien.

Bei herrlichem Sommerwetter fuhren wir die kühne Passstrasse ins Tal. In weiten Kehren führt die Strasse in 11 Kurven talwärts und überwindet dabei auf halbem Wege den Wasserfall Stigfossen, der eine Fallhöhe von 180 Metern hat.

Im Tal angekommen legten wir einen kurzen Stopp an einem Parkplatz ein, bevor es die Strasse wieder hinauf ging. Oben am Rasthaus angekommen, stellten wir den Wagen ab und begaben uns zum Aussichtspunkt Stigora. Von diesem Aussichtspunkt konnten wir die gesamte Trasse überblicken sowie die Bergketten im Osten und Westen. Wir genossen diese herrliche und einmalige Aussicht, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. Mehrmals haben wir angehalten, um diese atemberaubende Landschaft zu fotografieren.

Einen Halt legten wir noch an der Gudbrandsschlucht ein, einer Klamm mit einem wilden Wasserfall.

Von dort ging es wieder über Valldal nach Linge. Wir hatten Glück und konnten gleich auf die Fähre fahren. Kurze Zeit später legte die Fähre ab und wir konnten die herrliche Fjordlandschaft bestaunen, die uns am Morgen verwehrt wurde.
Von Eidsdal ging es wieder hinauf zum Ornevegen. Die Abfahrt nach Geiranger war einfach traumhaft, diesmal konnten wir die herrliche Fjordlandschaft im Sonnenschein bewundern.

In Geiranger angekommen, suchten wir Telefonzellen auf, um mit den Daheimgebliebenen zu telefonieren. Anschließend ging es in das urige Restaurant Naustkroa zum Abendessen. Um 19.45 Uhr waren wir dann wieder in unserer Huette und verbrachten den Abend mit Tagebuchschreiben und Lesen. 

Donnerstag, 23. August 2007

Gleich nach dem Aufstehen zeigte ein Blick aus dem Badezimmerfenster, dass gerade das Kreuzfahrtschiff Arielle in Geiranger vor Anker ging. Durch den morgendlichen Frühnebel schob sich das Schiff in den Fjord.

Nach dem fertigmachen haben wir in aller Ruhe gefrühstückt und anschließend unsere Sachen gepackt und den Wagen beladen.  Gegen 10.30 Uhr haben wir unsere Hütte in Geiranger verlassen und steuerten aufgrund des guten Wetters noch einmal den Aussichtspunkt am Adlerweg an. Dank der Sonne hatten wir jetzt einen atemberaubenden Blick in den Geirangerfjord und auf den Ort.

Anschließend ging es wieder hinunter in den Ort. Dort stellten wir uns gleich in die Warteschlange für die Fähre nach Hellesylt an. Da wir noch eine Stunde Wartezeit hatten, schlenderten wir noch einmal durch Geiranger. Bei herrlichem Sonnenschein genehmigten wir uns ein Eis und setzten uns an die Mole. Als die Fähre in Geiranger eintraf, ging es zurück zum Auto. Kurze Zeit später konnten wir auf die Fähre rumpeln. Wir suchten uns Plätze auf dem Oberdeck und genossen die herrliche Aussicht.

Pünktlich um 12.30 Uhr legte unsere Fähre ab. Die Schiffsfahrt durch den Geirangerfjord gehörte für uns zu den großen Attraktionen, da aufgrund des schlechten Wetters die Fährfahrt von Gudvangen nach Kaupanger für uns leider ausgefallen ist. Für uns war es wirklich ein eindrucksvolles Erlebnis, durch den schmalen, langgezogenen Fjord, mit seinem ruhigen, tiefen Wasser, gesäumt von hoch und steil aufragenden Bergwänden zu fahren, von denen zahlreiche Wasserfälle stürzen. Berühmt sind vor allem die Wasserfälle "Freier" und "Die sieben Schwestern". Nach einer Stunde Fahrt legten wir in Hellesylt an. Kurz nach Verlassen der Fähre, passierten wir den herrlichen Wasserfall Hellesyltfoss, der die Stadt in zwei Teile teilt.

Weiter ging es auf der R60 durch das Hornindal, durch Stryn und schließlich nach Loen. Wir hatten eine Huette bei Loenvatn Feriesenter gebucht, waren aber dermaßen entsetzt über den Zustand der Huette, das wir uns in der Umgebung eine andere Unterkunft suchen wollten. Nachdem wir mehrere Hütten verschiedener Anbieter uns angesehen haben, entschieden wir uns für eine sehr große Huette bei "Solberget Hytter". Zu einem Bauerhof gehören mehrere große und sehr gut ausgestattete Hütten. Wir waren von der Huette derart begeistert, dass wir uns kaum einkriegen konnten. 3 Schlafzimmer, 1 Badezimmer, 1 Sauna, 1 große, voll ausgestattete Küche mit Backofen, einem großen Wohnzimmer mit Kamin und einer großen Essecke - so sah unsere Huette für zwei Personen aus. Wir wollen natürlich nicht den traumhaften Blick auf den vor uns liegenden See unterschlagen. Kurz gesagt, für diesen Norwegen Urlaub haben wir unsere "Perfekte Huette" gefunden.

Am frühen Abend ging es noch einmal nach Olden, um Bargeld abzuheben, da in der Unterkunft nur Barzahlung möglich ist. Nachdem wir wieder zurück waren und die Huette bezahlt hatten, haben wir das Abendessen zubereitet. Mit Blick durch das Esszimmerfenster auf den herrlichen See genossen wir unsere Pizza und den Salat. Den Abend verbrachten wir auf herrlichen "Relax Sesseln" mit Lesen, Tagebuchschreiben und dank deutschem TV mit Fernsehen.  

Freitag, 24. August 2007

Kurz vor 8.00 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Der Frühnebel über dem Gletschergebiet verzog sich bereits, während wir frühstückten.

Wir ließen es gemächlich angehen und machten uns gegen 10.30 Uhr auf den Weg zum Gletscher Briksdalsbreen. Wir stellten unseren Wagen am Parkplatz an der Briksdalsbre Fjellstove ab, schnürten unsere Wanderschuhe und dann ging es langsam los. Den ersten Wegabschnitt legten wir auf einem als "Naturstil" gekennzeichneten Pfad zurück. Neben uns rauschte ein Wildbach auf gleicher Höhe.

Das Rauschen des Kleivafossen wird immer lauter. An dieser Stelle wechselten wir von dem Wanderpfad auf den Fahrweg, da uns dieser Streckenabschnitt besser gefällt als der enge, schmale Wanderpfad. Nach einer Kurve haben wir den Kleivafossen voll im Blick. Da zu dieser Jahreszeit bereits die Nachsaison eingeläutet wurde, ist uns das allseits bekannte Bild mit dem Wasserfall und einer Kutsche nicht vergönnt. Es fahren keine Kutschen mehr zum Gletscher, nur noch die kleinen Elektroautos. Wir wandern weiter zur Brücke, wo die Gischt des Falles über den Fahrweg zieht. Schnell passieren wir dieses Stück und anschließend wird auch die Kamera wieder hervorgeholt, um den Wasserfall für die Nachwelt festzuhalten.

Der Weg führt jetzt in Serpentinen steiler bergan, über eine steile Treppe konnten wir den Weg etwas abkürzen. Nach Überwindung der Talstufe konnten wir den ersten atemberaubenden Blick auf die Gletscherzunge werfen, die sich zwischen den glatten Felswänden ins Tal schiebt. Wir genießen die herrliche Landschaft und erreichen schließlich den oberen Parkplatz für die Pferdekutschen und die "Troll-Autos". Von hier ging es einen Pfad entlang durch den Auwald des Flusses in Richtung Gletscher. Plötzlich stehen wir am Ufer des kleinen Gletschersees und bestaunen das Szenario. Wir entscheiden uns, am Geltschersee entlang zu laufen direkt an die Gletscherzunge heran. Wir überqueren Felsen und ein paar langgezogene Moränenhügel und stehen auf einmal direkt am Ende der Gletscherzunge. Wir sind fasziniert und erkunden die Gegend genauer.

Uns ist es etwas mulmig, zumal ständig kleinere Eisbrocken oben am Gletscher abfallen und mit Getöse das Ende des Gletschers erreichen. Nach etlichen Fotos treten wir den Rückweg zum Schmelzwassersee an. Wir gehen noch etwas weiter und suchen uns in einer ruhigen Umgebung einen Platz zum Rasten. In herrlicher Kulisse verputzen wir unsere Äpfel und Eier. Anschließend ging es wieder hinunter ins Tal zur Briksdalabre Fjellstove. Wir erkundeten noch einmal den Souvenirshop, bevor es zurück zum Auto ging.

Wir machten noch einen Abstecher nach Olden, um noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen, bevor es zurück zu unserer Huette ging. Nach einer kleinen Lesestunde bereiteten wir unser Abendessen zu.

Samstag, 25. August 2007

Heute war erst einmal ausschlafen angesagt. Um 9.00 Uhr bin ich aufgestanden. Ein Blick aus dem Fenster verhieß nichts Gutes: Viel Regen, Nebel,...

Nach dem Frühstück haben wir noch eine Stunde gelesen, bevor es um 11.30 Uhr los ging zum Gletscher Kjendalsbreen. Zuerst ging es aber noch nach Olden. Hier wurde noch ein kleiner Einkauf getätigt und mit den Lieben Daheim telefoniert.

Danach setzten wir unsere Fahrt fort und fuhren nach Loen. Von dort ging es durch das Tal Lodalen zum Gletscher Kjendalsbreen. Nach 15 km endete die geteerte Strasse und führte uns über eine unbefestigte, gebührenpflichtige Privatstrasse weiter bis nach Kjenndal. Wie nicht anders zu erwarten war, regnete es mal wieder, so dass wir am Fuß des Gletscher in unserem Wagen sitzen blieben und auf besseres Wetter hoffen. Nach ca. 30 Minuten nieselte es nur noch und wir machten uns auf den kurzen Weg zur Gletscherzunge.

Die Landschaft war trotz Regen herrlich und muss bei schönem Wetter geradezu fantastisch sein. Wir stiefelten über Stock und Stein und erreichten nach ca. 20 Minuten die Gletscherzunge. In der Zwischenzeit hatte es aufgehört zu regnen und der Himmel wurde ein wenig heller. Wir genossen diese dramatischen Blicke auf den Gletscher und  machten uns bald darauf wieder auf den Rückweg. Kurz vor Erreichen des Autos setzte der Regen mal wieder ein. Mit dem Auto ging es dann wieder zurück. Der Parkplatz der Kjendalstove erregte unsere Aufmerksamkeit. Hier fand gerade ein Oldtimer-Treffen statt. Wir hielten an und bewunderten im strömenden Regen die Oldtimer.

Anschließend ging es wieder zurück zu unserer Huette. Völlig gefrustet von dem vielen Regen gönnten wir uns zum Aufwärmen eine heiße Milch und ein paar Kekse. Danach verbrachten wir den späten Nachmittag mit Lesen und Tagebuchschreiben.

Zum Abend hin bereiteten wir unser Abendessen zu und genossen anschließend den Luxus einer Geschirrspülmaschine. Wir sahen unterdessen fern und bereiteten unsere Abreise am morgigen Tag vor.

 

Sonntag, 26. August 2007

Zu unserer gewohnten Zeit sind wir aufgestanden. Nach dem Frühstück wurde alles zusammengepackt und das Auto beladen. Mit schweren Herzen verließen wir unsere "perfekte Huette". Aufgrund des anhaltenden Regens und des Nebels änderten wir unsere Route nach Bergen.

Ursprünglich wollten wir über die R5 vorbei an Fjaerland, Sogndal, Laerdal, Aurland, Flam nach Voss fahren. Da diese Route über das Gebirge für uns nur Sinn macht, wenn das Wetter und die Sicht gut sind, entschieden wir uns, auf der E39 nach Bergen zu fahren.

Im strömenden Regen nahmen wir Abschied von Olden und machten uns auf den Weg. Über Innvik und Utvik fuhren wir zur E39. In Moskog überlegten wir noch einmal, ob wir eventuell doch über das Gebirge und Balestrand nach Voss fahren sollten. Da es immer noch sehr stark regnete und die Sicht schlecht war, blieben wir bei unserer Route auf der E39. Vorbei ging es an Forde nach Lavik. Hier ging es mit der Fähre durch den Sognefjord nach Ytre Oppendal. Weiter ging es nach Knarvik.

Eigentlich wollten wir hier übernachten, da wir aber keine Unterkunft finden konnten, sind wir weiter gefahren. Nach mehreren Versuchen, in der Gegend eine Unterkunft zu finden, wurden wir schließlich bei Bergen Camping, ca. 27 Kilometer von Bergen entfernt, fündig.

Wir mieteten eine große Huette für eine Nacht. Anschließend ging es zurück nach Knarvik. Auf der Heerfahrt hatten wir "Planet Pizza" entdeckt - hier wollten wir zu Abend essen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, ob die Bedienung die Bestellung am Tisch aufnimmt oder nicht, bestellten wir dann doch am Tresen. Wir hangelten uns durch die norwegische Speisekarte und bestellten mühevoll unsere Pizza. Die Mühe hat sich aber definitiv gelohnt - die Pizza war sehr lecker und mehr als reichlich (obwohl wir nur die kleine Variante bestellt hatten).

Anschließend wurde noch mit den Daheimgebliebenen telefoniert, bevor es zurück zu unserer Unterkunft ging. Hier packten wir unsere Rucksäcke für die Fähre und packten noch einmal unsere Koffer und Reistaschen um. Anschließend folgte unser letzter Leseabend in Norwegen.

 

Montag, 27. August 2007

Nach einer mehr als unruhigen Nacht (was muss ich aber auch am Abend 1 Liter Mineralwasser trinken!) sind wir zu unserer gewohnten Zeit aufgestanden. Nach unserem Frühstück haben wir alles zusammengepackt, vieles aussortiert und dann den Wagen beladen. Nach Reinigung der Huette haben wir um 10.00 Uhr den Campingplatz Richtung Bergen verlassen.

Je näher wir an Bergen kamen, umso stärker wurde der Verkehr. Aufgrund der nicht sehr aussagekräftigen Hinweisschilder irrten wir ein wenig durch die Innenstadt und haben nur durch Zufall unser Fährterminal gefunden. Wer kann auch ahnen, dass unser Schiff am Kai der Hurtigruten liegt. Zudem sind sämtliche Kais mit den norwegischen Hafennamen ausgeschildert - auch nicht wirklich hilfreich. In unserem Stadtplan von Norwegen war leider auch nicht zu erkennen, von welchem Kai die Prinzesse Ragnhild ablegt.

Irgendwie haben wir es dann aber ja auch geschafft und reihten uns in die Warteschlange der bereits wartenden Autos ein. Da wir noch Zeit hatten bis zum Beladen, schlenderten wir noch etwas in Hafennähe herum und tätigten unsere letzten Einkäufe.

Anschließend ging es zurück zu unserem Auto. Um 11.30 Uhr wurde mit der Autoverladung begonnen. Unsere Befürchtung, wieder auf das zweite Unterdeck zu kommen bestätigte sich nicht. Wir hatten Glück und konnten unseren Wagen auf dem Tenderdeck (3. Stock) abstellen. Von dort ging es dann direkt zu unseren Kabinen, die wieder im zweiten Unterdeck lagen. Unsere jetzige Kabine war ein wenig größer als die Kabine von vor zwei Wochen. Wir ließen unser Gepäck in der Kabine und suchten uns auf dem Upper Deck ein sonniges Plätzchen.

Pünktlich um 13.00 Uhr legten wir bei strahlend blauem Himmel ab und konnten noch einen letzten Blick auf Bergen werfen. Keine 5 Minuten später regnete es mal wieder, aber nur vorübergehend. Wir sicherten uns Sitzplätze mit Blick auf die herrliche Fjordumgebung und genossen die Fahrt.


Da das Schiff sehr ufernah fährt, hat man einen hervorragenden Blick auf die vorbeiziehende Schärenlandschaft.

Um 14.30 Uhr trieb unser Hunger in das Seaside Cafe. Bei Hamburger und Pommes ließen wir die Landschaft an uns vorbeiziehen. Anschließend ging es wieder zurück zu unseren Panorama-Sitzplätzen auf dem 9. Deck. Während die norwegische Küste an uns vorbeizog, vertrieben wir uns die Zeit mit Lesen und Tagebuchschreiben.

Als am frühen Abend sich der Ort Stavanger näherte, verließen wir kurzzeitig unsere kuscheligen Sitzplätze und beobachteten das Anlegemanöver vom Deck aus. Durchgefroren ging es kurze Zeit später wieder hinein. Wir lagen ca. 1 ½ Stunden im Hafen von Stavanger, bevor wir gegen 20.15 Uhr ablegten. Allmählich verließen wir die Küste Norwegens und fuhren in die offene See.

Wir gingen hinunter in unsere Kabine und aßen unsere belegten Brote, die wir morgens noch geschmiert hatten. Anschließend ging es wieder hinauf auf in den 9. Stock. Wir genossen die vorbeiziehende Seelandschaft. Gegen 22.00 Uhr ging es dann zurück zum Schlafen in die Kabine.

 

Dienstag, 28. August 2007

Bereits um 05.15 Uhr klingelte unser Weckruf auf dem Handy. Noch nicht ganz wach stolperte ich zu den Duschen und machte mich fertig. Zurück in der Kabine war auch Birgit schon auf und machte sich fertig. Um kurz vor 06.00 Uhr ging es hinauf zum Frühstück. Die ersten Gäste warteten bereits auf Einlass, also gesellten wir uns dazu. Um Punkt 06.00 Uhr konnten wir das Restaurant betreten. Schnell füllte sich das große Restaurant mit mehreren Busladungen von Touristen. Wir genossen das Frühstücksbuffet und wollten uns eigentlich viel Zeit lassen. Irgendwann kam dann die Bedienung und teilte uns freundlich mit, dass wir den Platz räumen müssten – die Platzkapazitäten würden nicht reichen. Mit unserem Getränk verließen wir das Restaurant und stießen auf eine unendlich lange Schlange von wartenden Gästen – alle wollten noch hinein und Frühstücken. Wie uns erging es auch den anderen Gästen – alle kamen mit Kaffeebechern und anderen Getränken und oft noch kauend aus dem Restaurant. Wie alle Gäste bis um 07.00 Uhr abgefertigt werden sollen war uns schleierhaft.

Wir holten anschließend unser Gepäck aus der Kabine und suchten uns noch einen Sitzplatz. Um 7.15 Uhr legten wir in Hirtshals an und wir suchten unseren Wagen auf. Da wir diesmal weit oben parkten, fuhren wir gegen 7.45 Uhr bereits von der Fähre.

Bei strahlendblauem Himmel und Sonnenschein machten wir uns nun auf den Rückweg nach Deutschland. Wir kamen gut voran, da die Autobahn relativ leer war. Bereits um 11.30 Uhr waren wir wieder auf deutschem Boden und um 13.00 Uhr waren wir wieder bei mir zu Hause. Birgit habe ich gleich zur Fähre nach Wischhafen gebracht, bevor ich dann endgültig nach Hause gefahren bin.

 

Rückwirkend lässt sich sagen, dass Norwegen schon ein schönes Land ist und viel zu bieten hat - ein bisschen mehr Sonne und weniger Regen wäre aber auch sehr schön gewesen!

 

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